Arbeitskreis Stadtbäume

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Transkript:

Arbeitskreis Stadtbäume Sortenbeschreibungen zum Straßenbaumtest II Die nachfolgenden Beschreibungen sind noch nicht das Ergebnis eines GALK-Straßenbaumtests! 2005 Acer monspessulanum - neu: Gestalt/ Natur: Langsamwüchsiger Großstrauch oder kleiner Baum, der mit seinen sparrig verzweigten, häufig drehwüchsigen Ästen und Stämmen eine breit eiförmige bis rundliche, dichte, unregelmäßige Krone mit lockerem, kräftig strukturiertem Umriss bildet. Standort: Der Burgen-Ahorn ist im Mittelmeerraum bis zum Kaukasus und Nordpersien zu Hause. In Westeuropa findet man ihn meist in kleinen, isolierten Vorkommen im Weinbauklima. Er bevorzugt trockene bis feuchte, lockere, neutrale bis alkalische (Kalk liebend) sandige, lehmige, steinige Böden; erträgt zeitweise Nässe, sonnige bis halbschattige Lagen. Verwendung/ Kultur: Der Burgen-Ahorn ist ein heimischer, anspruchsloser Kleinbaum; sehr wirkungsvolles, bizarrwüchsiges Einzelgehölz mit anmutiger Ausstrahlung. Als Gruppengehölz bietet er Windschutz und behauptet sich auf steinigen, trocken sonnigen Böschungen (Rohböden). Er passt in Dachgärten (Kübel) und ziert im Siedlungsraum an Haupt- und Nebenstraßen, in Fußgängerzonen und Gewerbegebieten, auf Spielplätzen und in größeren Innenhöfen, und zwar nicht nur in sonnigen Lagen, sondern auch auf halbschattigen Standorten, die durch ihn dauerhaft begrünt werden. Gut für große, dichte, geschnittene oder frei wachsende Hecken geeignet. Acer platanoides 'Allershausen' - neu: Gestalt/ Natur: Raschwüchsiger, großer Baum mit bis weit in die Krone reichendem, geradem Stamm, die aufrecht strebenden, stark verzweigten Triebe bilden eine dichte, geschlossene, im Alter ovale Krone. Standort: Die Heimat des Spitz-Ahorns erstreckt sich über ganz Euorpa bis zum Kaukasus. Meist findet man dieses heimische Flur- und Pioniergehölz in Laub-Mischwäldern, an Flusstälern und im niedrigen Bergland bis 1.100 Meter. Der anspruchslose, anpassungsfähige Spitz- Ahorn bevorzugt mäßig trockene bis frische, sandig humose, lehmhaltige, schwach saure bis alkalische Böden. Eine sonnige bis halbschattige Lage kommt den Ansprüchen des hitzeverträglichen, frostharten Spitz-Ahorns am meisten entgegen. Verwendung/ Kultur: Wertvolle, sehr gesunde und frostharte Auslese, die im Voralpengebiet gefunden wurde. Der stattliche Mutterbaum steht später als die Art im Saft und kennt deshalb - trotz exponiertem, frostgefährdetem Standort - keine Frostrisse. Die robuste Spitz-Ahornsorte empfiehlt sich für frostgefährdete Lagen an Straßen und Alleen, im Siedlungsbereich und Grüngürtel, in Park und Hofschaften. Acer platanoides 'Apollo' - neu: Gestalt/ Natur: Laubbaum; Aceraceae Höhe: 14-18 m, Breite: 10-15 m, Habitus: breit pyramidal, dicht gleichmäßig, Wuchs: stark, Blatt: wie die Art, aber frischgrün, rötliche Spitzen, Blüte: wie die Art, Frucht: wie die Art. Standort: Ansprüche wie die Art, aber nur auf leichten Böden. Verwendung/Kultur: Straßenbaum für innerstädtischen Bereich. Anmerkung: Alleinvertrieb Baumschule Lorberg, Berlin-Tremmen, winterharte und schnellwachsende Sorte.

Amelanchier arborea 'Robin Hill'. Liste B Gestalt/ Natur: Selektion der Felsenbirne, die auf baumartiges Wachstum mit Kronenbildung ausgelesen wurde. Kleiner Baum mit aufrecht strebenden stabilen Ästen, die Zweige sind merklich kürzer und abstehend, die Kronenform ist erst breit eiförmig, später rundlich werdend. Standort: Die Felsenbirne stellt nur geringe Bodenansprüche. Optimal sind frische bis feuchte, schwach saure bis kalkhaltige, gut drainierte, alle sandigen bis lehmigen Böden; doch liebt sie hohe Humusgehalte; für das Stadtklima ist sie geeignet. Ein sonniger bis halbschattiger, windgeschützter Standort erhöht die Blühfreudigkeit und verlängert die Blütezeit. Verwendung: Sorte der Felsenbirne, die als kleinkroniger Baum viel mehr Beachtung verdient. Ihre insgesamt recht zierliche Erscheinung macht sie zusätzlich geeignet für schmale Gassen und Wege, engste Straßen, Fußgängerbereiche, Innenhöfe, Haus- und Vorgärten. Sie verträgt die Wurzelbegrenzung in einem Großkübel oder bei einer Dachbegrünung. Fraxinus pennsylvanica - neu: Gestalt/ Natur: Wüchsiger, großer Baum mit einem bis in die Krone durchgehenden Stamm. Die bogig geschwungenen, schräg aufrecht strebenden Äste bilden in der Jugend meist eine teils pyramidale, teils breit eiförmige, im Alter ausladend rundliche Krone mit drei bis fünf dominierenden Hauptästen. Sehr variabler Wuchs. Standort: Die Grün-Esche ist in Nordamerika zu Hause. Sie bevorzugt trockene bis frische, neutral bis alkalische (Kalk liebend), nährstoffreiche, sandige, lehmige Böden in sonniger Lage; Wärme liebend. Verwendung/ Kultur: Die Grün-Esche ist aufgrund ihrer Kalk- und Trockenheitstoleranz, Hitzeverträglichkeit und Stadtfestigkeit ein in den USA häufig gepflanzter Straßenbaum; lauter Eigenschaften, die sie auch in unseren Breiten für den Standort Stadt prädestinieren. Hier passt sie in breite Alleen, an Nebenstraßen und auf Pflasterflächen. Für stark befahrene Hauptstraßen ist sie jedoch wegen des überreichen Fruchtansatzes nur eingeschränkt empfehlenswert. Der anspruchslose Baum ziert zudem Landstraßen, den Dorfrand, Gewerbegebiete, Spielplätze und Schulhöfe, wo er Lärm- und Sichtschutz bietet. Ginkgo biloba 'Princeton Sentry' - Liste B: Gestalt/ Natur: In der Jugend langsam-, später mittelstarkwüchsiger, mittelgroßer bis großer Baum, der mit seinem betont geraden Stamm und seinen spitzwinkelig aufrecht strebenden, gleichmäßig verzweigten Ästen eine schmal kegelförmige, sehr regelmäßige und geschlossene Gestalt annimmt. Standort: Der Ginkgo ist sehr anpassungsfähig und wächst auf allen mäßig trockenen bis frischen, tiefgründigen, durchlässigen, schwach sauren bis alkalischen (kalkverträglich), mäßig nährstoffreichen sandig lehmigen bis lehmigen Boden. Verwendung/ Kultur: Der Säulen-Fächerblattbaum lässt sich, aufgrund seiner schmalen Wuchsform, sehr vielseitig verwenden. Die Auslese Ginkgo biloba "Fastigiata" ist schon seit langem bekannt und passt in Parks oder Solitär vor Nadelgehölze und im Garten freistehend auf einer gepflegten Rasenfläche, als Straßenbaum in engen Stadträumen, ins Siedlungsgrün und in die City. Sein architektonischer Wuchs ist aber auch als Umrahmung und zur Betonung von Bauwerken geschätzt. Sein zierendes Laub ist tief gelappt und kleiner als bei der Art und den Sorten, jedoch durch die geschlossene, spitz kegelförmige Gestalt einnehmend formale Wirkung. Dieser Effekt wird durch das halbrunde, kaum gelappte Laub verstärkt und in Gruppenpflanzungen multipliziert, etwa in Alleen oder als hohe Kulissenpflanzung um Hallen und Arenen. Besonders wertvolle, männliche Selektion aus den USA, seit 1967 bekannt. Arbeitskreis Stadtbäume 2 von 5

Ginkgo biloba 'Fastigiata Blagon' - neu: Gestalt/Natur: Er erreicht bei einem Jahreszuwachs von ca. 40 cm eine Höhe von 15 (-20) m; straff aufrecht strebende, dicht stehende Äste bilden einen schmalkegelförmigen Wuchs. Die Rinde ist grau bis graubraun und längs gefurcht. Das sommergrüne, an den Langtrieben wechselständige Blatt ist beiderseits kahl, ledrig, 6-10 cm lang, im Umriss fächerförmig mit unregelmäßig gewelltem oder tief mehrlappigem Rand und lang gestielt. Wie G. biloba besitzt es fein gabelig verzweigte (dichotome) Adern, ist jedoch sehr viel tiefer, fast bis zur Hälfte des Blattes, gelappt. Frischgrün austreibend wird es im Laufe des Sommers mittel- bis dunkelgrün und erstrahlt im Herbst in einem leuchtenden Goldgelb. Das gesamte Laub fällt dann fast gleichzeitig ab. Zweihäusig/diözisch; Früchte werden bei männlichen Formen nicht angesetzt. Wurzelt mit einem Herzwurzelsystem und stellt geringe Ansprüche an den Boden. Standort: Gedeiht optimal auf tiefgründigen, mäßig trockenen bis frischen, sauren bis alkalischen (ph tolerant von ph 5-7) und nährstoffreichen Kulturböden in sonniger bis lichtschattiger Lage. Verwendung/Kultur: Dieser Zufallssämling aus G. biloba wurde um 1980 in Blagon, Frankreich, entdeckt und ist eine krankheitsfreie, stadtklimafeste Sorte. Sie eignet sich hervorragend für die Bepflanzung schmaler Straßen und Alleen und kommt auch solitär gepflanzt in Gärten und Parks sehr gut zur Geltung. Koelreuteria paniculata - Liste B: Gestalt/Natur: Langsamwüchsiger, kleiner Baum, breite Krone; im Alter ausladend, pilzförmig. Standort: Optimal sind trocken bis frische, schwach saure bis stark alkalische, gut durchlässige, lockere, nahrhafte, sandige, kiesig lehmige oder lehmige Böden, für das Stadtklima geeignet. Der hitzeverträgliche und Wärme liebende Baum bevorzugt einen Standort in vollsonniger bis heißer Lage. Verwendung/Kultur: Die sonderbaren Blüten- und Fruchtstände geben ihm einen exotischen Reiz. Er sollte stets in ganzer Schönheit sichtbar sein. Darum stellt man ihn solitär, im Park wie im Garten, um sich z. B. auch an dem krummschäftigen Stamm zu erfreuen. Geeignet für sonnige Höfe, für die heiße City, vor Mauern und im Fußgängerbereich der Städte. Die Schönheit kommt vor einem dunklen Hintergrund noch mehr zur Wirkung. Ökologie: Saponinhaltig, in Indien zur Herstellung von Seifen verwandt. Die zierlichen Blüten liefern einen guten Farbstoff. Die Samen, in jeder Kapsel sind es drei, werden in Ostasien als Rosenkranzperlen benutzt. Liquidambar styraciflua 'Paarl' - neu: Gestalt/Natur: Sorte von mittlerer Wuchskraft mit schmaler, spitz-kegelförmiger Krone. Erreicht Wuchshöhen von 15-25 m und eine Breite von 3-4 m. Laub sehr gleichmäßig geformt, fünflappig, dunkelgrün, oberseits glänzend, Zweige wie bei der Art rotbraun mit Korkleisten. Hat eine prachtvolle Herbstfärbung, die früh einsetzt und lange anhält. Ein vollsonniger Standort mit warmen Tagen und kalten Nächten ist eine Voraussetzung für eine intensive Herbstfärbung. Wurzelwerk herzförmig angeordnet, sehr weit streichend. Verwendung/Kultur: Diese industrie- und stadtklimafeste, ziemlich anspruchslose und forstharte Sorte ist frei von Krankheiten und Insektenbefall, sie stellt kaum Anspräche an den Boden, gilt aber wie die übrigen Liquidambar als lichtbedürftig; lockere, leicht saure und frische Böden werden bevorzugt. Anm.: 1990 von der Baumschule Lappen selektiert. Arbeitskreis Stadtbäume 3 von 5

Malus tschonoskii - Liste B: Gestalt/ Natur: Baum mit bis weit in die Krone reichendem Stamm; die steil aufrecht strebenden Hauptäste und die bogig ansteigenden Zweige bilden eine schmal kegelförmige Krone, die im Alter breit kegelig wird. Die junge Rinde ist stark weißfilzig, später verkahlend und dunkelgrau; die Winterknospen sind rot. Das länglich eiförmige, unregelmäßige Laub ist an den Langtrieben manchmal etwas gelappt; 7 bis 12 cm lang; im Austrieb weißfilzig, später oberseits kahl und dunkelgrün, unterseits behaart bleibend; Herbstfärbung orange- bis purpurrot. Standort: Sie bevorzugen für eine optimale Entwicklung frische bis feuchte, durchlässige, tiefgründige, schwach saure bis alkalische (kalkverträglich), nährstoffreiche, nicht zu schwere, lehmige Böden; sie vertragen vorübergehende Bodentrockenheit. Ein sonniger bis lichtschattiger Standort in ausgeglichener kühler Lage kommt ihrem Lichtbedarf meist entgegen und erhöht den Blütenreichtum. Diese Art ist völlig unanfällig für Schorf. Verwendung/ Kultur: Wegen der Standortanforderungen gehören Malus an Siedlungs- und Vorstadtstraßen, selbstverständlich an Wege, die in die freie Landschaft führen und an Dorfstraßen. Sie passen in Parks, auf Friedhöfe und in Gärten. M. tschonoskii als baumartiger Typ ist besonders auch als Straßenbaum gut geeignet. Ostrya carpinifolia - Liste B: Gestalt/ Natur: In ihrer gesamten Erscheinung der Hainbuche recht ähnlicher, mittelstarkwüchsiger, kleiner, kurzstämmiger Baum mit selten bis in die Krone reichendem Stamm; vielfach auch nur strauchartig wachsend. Standort: Die anspruchslose Hopfenbuche gedeiht auf allen mäßig trockenen bis frischen, schwach sauren bis alkalischen (Kalk liebend), mäßig nährstoffreichen, sandig lehmigen bis lehmigen Böden. Verwendung/ Kultur: Man trifft sie in Deutschland im Weinbauklima, vor allem jedoch in kontinental beeinflussten Regionen eher an, dort meist als Parkbaum im Einzelstand oder als Gruppe, im Bestand mit anderen Baumarten ginge sie wahrscheinlich optisch völlig unter und wäre sicher auch dem physiologischen Konkurrenzdruck nicht gewachsen. Für sie spricht die Regenationsfähigkeit aus altem Holz, unterstützt durch basisnahe Wurzelschösslinge, in dieser Hinsicht ist sie der Hainbuche überlegen. Prunus padus 'Schloss Tiefurt' - neu: Gestalt/ Natur: Mittelstarkwüchsiger, kleiner Baum, der mit seinem bis zum Wipfel reichenden, kerzengeraden Stamm und den dicht verzweigten, spitzwinklig nach oben strebenden, geschwungenen Ästen eine gleichmäßig kegel- bis eiförmige, geschlossene Krone entfaltet. Auffallend schöne und gerade Stämme bildend. Standort: 'Schloss Tiefurt wächst auf allen feuchten bis mäßig nassen, schwach sauren bis neutralen (wenig kalkverträglich), tiefgründigen, nährstoffreichen, sandig kiesigen bis lehmig tonigen Kulturböden in sonniger bis halbschattiger Lage. Verwendung/ Kultur: Bedeutsam als kleinkroniger Baum an viel befahrenen Haupt- oder ruhigeren Nebenstraßen, an geraden Landstraßen, als Allee Halt und Orientierung gebend, im dörflichen Grünstreifen, in Gewerbegebieten, an Spielplätzen und Schulhöfen. Aber auch im Gartenbereich, vor allem in Vorgärten, ein besonderer, Abwechslung bietender Hausbaum. Arbeitskreis Stadtbäume 4 von 5

Quercus frainetto - Liste B: Gestalt/ Natur: Schnell- oder mittelstarkwüchsiger, mittelgroßer bis großer Baum mit kurzem Stamm und tief angesetzter Krone. Standort: Die Ungarische Eiche bevorzugt im Oberboden trockene bis frische, durchlässige, schwach saure bis stark alkalische (kalkliebend), einigermaßen nährstoffreiche, sandig lehmige bis lehmige Böden. Verwendung/ Kultur: Ihren Wert macht ihre edle Gestalt aus, unterstützt von dem sehr dekorativen, fast metallisch wirkenden, sehr großen und sehr regelmäßig tief ausgebuchteten Eichenlaub. Sie gehört von ihrer Form und Regelmäßigkeit her zu den schönsten Parkbäumen, Parkbesucher erkundigen sich besonders häufig nach ihrem Namen, ihr gehört stets so etwas wie ein bühnenartiger Platz. Ökologie: Das Holz wird in ihrer Heimat im Wasser-, Erd-, Gruben- und Wagenbau sowie zum Bau von Eisenbahnschwellen verwendet. Ulmus 'Clusius' - neu: Gestalt/ Natur: Schnellwüchsoger, mittelhoher Baum, 15-18m hoch, mit einem bis weit in die Krone reichenden Stamm. Die Hauptäste wachsen straffaufrecht und gabeln sich wiederholt. Die Wuchsform der Krone ist regelmäßig schmaleiförmig, später breiter werdend und in den Maßen Ulmus 'Lobel' sehr ähnlich. Die Krone ist aber insgesamt dichter. Das Laub ist spitzoval, klein, derb und lange haftend, die Herbstfärbung ist gelb. Standort: Benötigt frische bis feuchte, durchlässige, tiefgründige, schwach saure bis alkalische, nährstoffreiche Böden. Verwendung/ Kultur: Bedeutsam durch den schmalkronigen Wuchs, vor allem aber durch die bisher in Holland festgestellte Resistenz gegen die Ulmenkrankheit. Baum für Straßen und Alleen, als Einzelbaum oder in Gruppen für Plätze auch für Überlandstraßen geiegnet, für Eingrünungen in urbanen Bereich, für Grünzüge, stabile Windschutzpflanzungen, falls auf eigener Wurzel stehen. Zelkova serrata - neu: Gestalt/ Natur: Starkwüchsiger Baum, der mit seinem meist mit Kronenbeginn endenden Stamm und zahlreichen, schräg aufwärts strebenden, trichterförmig ausgerichteten Hauptästen mit locker überhängenden, feinen Zweigen eine meist mehrstämmige, rundliche Gestalt bildet; im Alter schirmförmige, hoch gewölbte, weit auslandende Kronenform; im Ganzen sehr malerisch. Standort: Die Japanische Zelkowe bevorzugt mäßig trockene bis frische, schwach saure bis alkalische, sandig lehmige bis lehmige Böden in sonniger bis halbschattiger Lage; etwas spätfrostgefährdet, stadtklima- und windfest. Verwendung/ Kultur: Die Herbstfärbung und die im Alter grauscheckige Rinde der Japanischen Zelkowe ist ein Erlebnis. In allen Tönungen von gelb bis rot verabschiedet sich das schmale Laub des bisher übersehenen Baumes. Einzeln oder in Gruppen kommt sein malerischer Wuchs in Parks und Grünanlagen, Gärten und Innenhöfen, Dorfgrün und Wohnumfeld zur Geltung. Dank seiner Unempfindlichkeit für versiegelte und trockene Standorte hält er auch in der City und im Straßenraum bestens durch. In Tokio einer der häufigsten Straßenbäume. Ökologie: In Japan werden aus dem Holz wertvolle Möbel und Skulpturen gefertigt. Wegen seines ornamentalen Laubes beliebter Bonsaiklassiker. Arbeitskreis Stadtbäume 5 von 5