Begrünungsmanagement im Weinbau

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Transkript:

Begrünungsmanagement im Weinbau Auswertung 2011 Versuchslaufzeit 2010-2020 Standort Krems Sandgrube WBS Krems (Ing. Gabler, Ing. Kührer) Ziele des Versuchs: 1. Ergebnisse zur spezifischen Standorteignung bestimmter Begrünungsvarianten 2. Beurteilung verschiedener Begrünungsvarianten im Bezug auf den Wasserhaushalt der jeweiligen Standorte 3. Untersuchungen verschiedener Begrünungsvarianten mit ihrem Einfluss auf die Traubengesundheit 4. Feststellung möglicher Einflussfaktoren von Begrünungen auf die Weinqualität Versuchsstandort: Krems Sandgrube Der Versuch ist als randomisierte Anlage (lateinisches Quadrat) in vierfacher Wiederholung angelegt. Die Fläche ist einheitlich mit der Sorte Grüner Veltliner (37-40) bepflanzt. Pro Parzelle sind mind. 24 Rebstöcke mit 3m² Standraum vorhanden.. 1

Variantenbeschreibung: I. Variante (IP Frühjahr + Herbstbegrünung) Fahrgasse a/b: offen Bodenbearbeitung vor dem Anbau max. 2-4mal (flexibel nach Standort) Begrünungsanbau: Ende Sept. oder Anfang Okt. des 1. Jahres, nach der Lese Begrünungspflanzen: Wickroggen od. Naturbegrünung, Auswahl je nach Standorteigenschaften flexibel (IP) Umbruch: 1.5. bis max. nächstmöglichen Termin des 2. Jahres Bodenbearbeitung: 4-5mal nach dem Umbruch (fixe Bearbeitungstiefe) traditionelle Geräte >danach Wechsel in der Fahrgasse von offen zu begrünt < Fahrgasse b/a: begrünt Bodenbearbeitung vor dem Anbau 1mal Begrünungsanbau: im Mai des 1. Jahres Umbruch: 1.5 bis max. nächstmöglichen Termin des 3. Jahres Bodenbearbeitung: 2-4mal, bei Umbruch und vor dem nächsten Anbau >danach Wechsel in der Fahrgasse von begrünt zu offen < 2

II. Variante (IP Frühjahr + Frühjahr) Fahrgasse a begrünt - offen Bodenbearbeitung vor dem Anbau 1mal Begrünungsanbau: im Mai des 1. Jahres Umbruch: im Mai des 3. Jahres (1.5 oder sobald wie möglich) Bodenbearbeitung: 3-4mal nach dem Umbruch Fahrgasse b offen begrünt Bodenbearbeitung vor dem Anbau max. 4-5mal (flexibel nach Standort) Begrünungsanbau: im Mai des 2. Jahres Umbruch: im Mai des 4. Jahres (1.5 oder sobald wie möglich) III. Variante: (Dynamisches Modell Unterstock frei) dynamisches Modell; keine term. Vorgabe der Maßnahmen. Begrünungsanbau, Mulchen, Umbruch und Bodenbearbeitung erfolgen in Reaktion auf die Witterungsverhältnisse und angepasst auf Wachstum der Rebe und Wasservorräte. Bei trockenem Vorjahr sollte seicht (5-10cm) bearbeitet werden, bei feuchtem Vorjahr kann tiefer (10-20cm) bearbeitet werden. Fahrgasse a begrünt - offen Bodenbearbeitung: 1mal vor dem Anbau Begrünungsanbau: im April oder Mai des 1. Jahres Umbruch: im April oder Mai des 3., 4. oder xten Jahres Bodenbearbeitung: flexibel Fahrgasse b offen begrünt Bodenbearbeitung: flexibel Begrünungsanbau: im April oder Mai des 2. Jahres Umbruch: im April des des 4., 5. oder xten Jahres 3

IV. Variante: (Dynamisches Modell Unterstock begrünt) dynamisches Modell; keine term. Vorgabe der Maßnahmen. Begrünungsanbau, Mulchen, Umbruch und Bodenbearbeitung erfolgen in Reaktion auf die Witterungsverhältnisse und angepasst auf Wachstum der Rebe und Wasservorräte. Bei trockenem Vorjahr sollte seicht (5-10cm) bearbeitet werden, bei feuchtem Vorjahr kann tiefer (10-20cm) bearbeitet werden. Fahrgasse a begrünt - offen Bodenbearbeitung: 1mal vor dem Anbau Begrünungsanbau: im April oder Mai des 1. Jahres Umbruch: im April oder Mai des 3., 4. oder xten Jahres Bodenbearbeitung: flexibel Fahrgasse b offen begrünt Bodenbearbeitung: flexibel Begrünungsanbau: im April oder Mai des 2. Jahres Umbruch: im April des des 4., 5. oder xten Jahres Der Versuch ist mit leichten Abänderungen und Standortanpassungen auch an der LFS Mistelbach, an der LFS Hollabrunn und Retz angelegt. Durch die Durchführung an verschiedenen Standorten kann die Tauglichkeit verschiedener Begrünungspflanzen mit anderen Klima- und Bodenverhältnissen getestet werden. In dieser Auswertung werden allerdings nur Daten und Ergebnisse vom Standort der Wein- und Obstbauschule Krems interpretiert. Geplante Arbeitsschritte für 2010 / 2011 a. Bonitur der Wüchsigkeit mit Hilfe von Fotos, und ab 2011 wird jedes Jahr vom Austrieb bis zur Blüte das Trieblängenwachstum erhoben. Im Herbst/Winter wird der Holzertrag festgestellt. b. Gipsblöcke- oder Watermarkeinbau 2010 und Daten auslesen ab 2011 c. Pflanzenschutz soll mit der Restfläche gleich sein d. Gesundheitsbonitur: Botrytis, Peronospora, tierische Schaderreger (Dokumentieren, wenn Auffälligkeiten auftreten ebenfalls aufzeichnen) e. Laubarbeit betriebsüblich f. Reifeverlaufsaufzeichnungen: ab ca. 7 KMW. Mindestens 3 Termine ab Reifebeginn im Abstand von ca. 10 14 Tagen g. Lesegutbonitur: Säure, ph, Zucker, Stockertrag im Durchschnitt und durchschnittliches Traubengewicht h. Weinausbau in der Mikrovinifikation (1 Ballon/Variante) 4

Saat: Erfolgt mit der betriebseigenen Drillsämaschine der Marke Amazone. Das Saatgut wurde von der BIO Forschung Austria zusammengestellt und geliefert. Saatgutmischung (Gemenge1): Esparsette (5kg/ha), Schwedenklee (1kg/ha), Weißklee nur wenn Sorte "Haifa" verfügbar! (3kg/ha), Steinklee (1kg/ha), Buchweizen (5kg/ha), Gelbsenf (0,5kg/ha), Ölrettich (0,5kg/ha), Wiesenknopf (1kg/ha), Rotschwingel horstbildende Sorte (1kg/ha), Gemenge 1 in Summe 31kg/ha: Inkarnatklee (3kg/ha), Gelbklee (3kg/ha), Hornklee (1kg/ha), Leindotter (2kg/ha), Phazelia (1kg/ha), Winterraps (0,5kg/ha) Futtermalve (0,5kg/ha), Rotschwingel ausläufertreibende Sorte (1kg/ha), Schafschwingel (1kg/ha), Winterbegrünungsmischung: Wickroggen - mögliche Kombination zu Gemenge 1 (70kg Winterroggen, 70kg pannonische Winterwicke). Die Saatgutmengen beziehen sich auf ganzflächige Aussaat. Für eine Aussaat in jeder 2. Fahrgasse reicht ca. 40% der Saatgutmenge/ha. Pflegemaßnahmen: es wurden die Pflegemaßnahmen in Variante 1 und 2 gleichzeitig und auch in 3 + 4 gleichzeitig durchgeführt. Als Pflegemaßnahme wurde mähen mit dem Sichelmäher als bevorzugte Variante durchgeführt. Beim Begrünungsschnitt wurde eine Schnitthöhe von ca. 10cm gewählt um die Triebspitzen der einzelnen Begrünungsarten zu schonen und damit eine Weiterentwicklung der Begrünung zu sichern. Erfolgte Arbeitsschritte im Versuchsjahr 2011 02.02.2011 Rebschnitt 29.04.2011 1x Trieblängenmessung 09.05.2011 Umbruchvarianten mit dem Sichelmäher eingekürzt 11.05.2011 Umbruchvarianten fräsen, Unterstockbereich mit der Motorsense ausmähen, Neueinsaat der Begrünung 12.05.2011 2x Trieblängenmessung 27.05.2011 3x Trieblängenmessung 06.06.2011 Unterstockbereich anhäufeln, ausgetrocknete Begrünungen nachsäen, 5

Varianten III und IV mit MBL unterfahren um den Wasserentzug durch die Begrünung zu stoppen 16.06.2011 Stammputzen 04.07.2011 Begrünungseinkürzung mit dem Sichelmäher 14.07.2011 Stockräumen, Begrünungseinkürzung mit dem Sichelmäher 23.08.2011 Mulchen der Begrünung mit dem Schlägelmulcher 29.09.2011 Traubenernte (für die Mikrovinifikation und Betrieb) Düngung: Im Jahr 2011 ist keine Düngung erfolgt. Aufgrund der Witterungssituationen von 2010 und 2011 ist eine Düngergabe für das Jahr 2012 angedacht um eine gute Rebgesundheit gewährleisten zu können. Pflanzenschutzmaßnahmen: Die Pflanzenschutzmaßnahmen werden einheitlich auf der gesamten Fläche betriebsüblich durchgeführt. Versuchsauswertung 2011 Ergebnisse der Trieblängenmessungen Um die Entwicklung der Reben mitverfolgen zu können wurde ab dem Austrieb drei Mal eine Trieblängenmessung an drei ausgewählten (durchschnittlichen) Rebstöcken durchgeführt. Hier zeigte sich, dass bis Mitte Mai kein Unterschied zwischen den durch unterschiedliche Begrünungsvarianten beeinflussten Rebstöcken auftrat. Ab der letzten Messung sind Unterschiede im Längenwachstum erkennbar. 6

Auswertung Reifeverlauf 7

Auswertung Erntedaten Ergebnisse Variantendurchschnitt n= mind. 15 Stöcke Erntedatum: 29.09.2011 V1 IP Frühjahr - Herbst V2 IP Frühjahr - Frühjahr V3 Dynamische Begrünung V4 Dynamische Begrünung mit Unterstock Summe Trauben/Stock 15 16 15 15 Traubengewicht kg pro Stock 5,2 4,4 3,8 4,3 durchschn. Traubengew. in Gramm 344 276 250 289 KMW 19,5 19,6 20,3 18,9 titr. Säure 5,6 5,5 5,1 5,6 ph 3,3 3,3 3,4 3,3 N 146,0 139,0 149,0 135,0 Das Traubenmaterial war in allen Varianten gesund, deshalb wurde im Jahr 2011 von einer Krankheitsbonitur (Botrytis, Peronospora und Oidium) abgesehen. 8

Graphische Darstellung der Watermarkauswertung Um feststellen zu können wie sich die Begrünungsvarianten auf die Wasserkonkurrenz zwischen Rebe und Begrünung auswirken, wurde in jeder Variante Watermarksensoren in drei verschiedenen Tiefen (50cm, 100cm und 150cm) installiert. Für den Einbau wurde in jeder Fahrgasse bei jeder Variante eine Profilgrube ausgehoben. Danach konnten in die seitlichen Profilwände die Watermarksensoren eingebaut werden ohne die darüberliegenden Bodenschichten und dadurch die natürliche Wasserbewegung zu stören. Sobald eine Änderung der Wasserspannung im Boden auftritt speichert der Datalogger diese Messung ab. Profilgrube mit eingeschlämmten Watermarksensoren Sender Empfänger 9

31.03.2011 07.04.2011 14.04.2011 21.04.2011 28.04.2011 05.05.2011 12.05.2011 19.05.2011 26.05.2011 02.06.2011 09.06.2011 16.06.2011 23.06.2011 30.06.2011 07.07.2011 14.07.2011 21.07.2011 28.07.2011 04.08.2011 11.08.2011 18.08.2011 25.08.2011 31.03.2011 07.04.2011 14.04.2011 21.04.2011 28.04.2011 05.05.2011 12.05.2011 19.05.2011 26.05.2011 02.06.2011 09.06.2011 16.06.2011 23.06.2011 30.06.2011 07.07.2011 14.07.2011 21.07.2011 28.07.2011 04.08.2011 11.08.2011 18.08.2011 25.08.2011 Wasserspannung in Centibar 1cbar= 10hPa Wasserspannung in Centibar 1cbar= 10hPa Vergleich der Wasserbewegung in den beiden IP Varianten in jeweils 50 cm Bodentiefe. Watermarkauswertung 2011 Var. I Vergleich untersch. Fahrgassenpflege Krems, n= 4 Sensoren Watermarkauswertung 2011 Var. II Vergleich untersch. Fahrgassenpflege Krems, n= 4 Sensoren 300 300 250 250 200 200 150 100 Temp C 50cm Nord 50cm Süd 150 100 Temp C 50cm Nord 50cm Unterstock 50cm Süd 50 50 0 0 In der Variante I ist der Boden der nördlichen Fahrgasse nur im Winter begrünt. Es zeigt sich, dass in dieser Fahrgasse die Wasserspannung geringer ist. Der Wasserentzug der Begrünung ist in der südl. Fahrgasse durch die höhere Wasserspannung ersichtlich. Wobei hier festzuhalten ist, dass Aufgrund der großen Niederschlagsmenge von 2010 ein Effekt des Wasserentzugs der Begrünung erst ab Mitte Mai festzustellen ist. In der Variante zwei sind im Jahr 2011 beide Fahrgassen begrünt gewesen. Der Bodenwasserhaushalt ist in beiden Fahrgassen immer in einem annähernd gleichen Bereich. 10

31.03.2011 07.04.2011 14.04.2011 21.04.2011 28.04.2011 05.05.2011 12.05.2011 19.05.2011 26.05.2011 02.06.2011 09.06.2011 16.06.2011 23.06.2011 30.06.2011 07.07.2011 14.07.2011 21.07.2011 28.07.2011 04.08.2011 11.08.2011 18.08.2011 25.08.2011 01.09.2011 08.09.2011 15.09.2011 22.09.2011 29.09.2011 31.03.2011 07.04.2011 14.04.2011 21.04.2011 28.04.2011 05.05.2011 12.05.2011 19.05.2011 26.05.2011 02.06.2011 09.06.2011 16.06.2011 23.06.2011 30.06.2011 07.07.2011 14.07.2011 21.07.2011 28.07.2011 04.08.2011 11.08.2011 18.08.2011 25.08.2011 01.09.2011 08.09.2011 15.09.2011 22.09.2011 29.09.2011 Wasserspannung in Centibar 1cbar= 10hPa Wasserspannung in Centibar 1cbar= 10hPa Direkter Vergleich der Wasserbewegung in den beiden dynamischen Begrünungsvarianten, wobei in der Variante IV der Unterstock begrünt ist. Watermarkauswertung 2011 Var. III Vergleich untersch. Fahrgassenpflege Krems, n= 4 Sensoren Watermarkauswertung 2011 Var. VI Vergleich untersch. Fahrgassenpflege Krems, n= 4 Sensoren 300 300 250 250 200 200 150 100 Temp C 50cm Nord 50cm Süd 150 100 Temp C 50cm Nord 50cm Unterstock 50cm Süd 50 50 0 0 In den gleich bearbeiteten Fahrgassenbereichen in beiden Varianten ist kein oder nur ein geringer Unterschied im Wasserhaushalt ersichtlich. In der Variante III dürfte der Watermarksensor in der nördl. Fahrgasse den Bodenschluss verloren haben und konnte dadurch keine weiteren Daten mehr senden. Ersichtlich ist, dass bei den Sensoren im Unterstockbereich große Unterschiede sind. In der Variante II ist der Unterstockbereich nicht begrünt und die Wasserspannung bewegt sich vergleichbar mit den benachbarten Fahrgassen. In der Variante IV im begrünten Unterstockbereich ist die Wasserspannung aufgrund des Wasserentzugs der Reben und der Begrünung um ein deutliches höher. Zusammenfassung: Aufgrund der extremen Witterungsschwankungen der letzten Jahre ist es notwendig geworden auf neue Strategien in der Bodenpflege im Weinbau zu setzen. In den letzten Jahren häuften sich Starkniederschlagsereignisse welche zu starken Bodenabschwemmungen führten. Auch extrem heiße Sommer machten den Kulturen aufgrund von Trockenheit oder Winderosion zu schaffen. Das trockene Jahr 2011 hat hohe Anforderungen an ein gutes Begrünungsmanagement gestellt. Es zeigt sich, dass die Begrünung für die Rebe im Jahr 2011 eine starke Wasserkonkurrenz dargestellt hat. Aufgrund der Bonitur- und Erntedatenerhebungen konnte festgestellt werden, dass eine Unterstockbegrünung den Wasserstress stark erhöht. Durch ein zu spätes unterschneiden der Begrünung (abschneiden der Wurzeln und Kapillaren in 5cm Tiefe) konnte in Var. III und IV kein sichtbarer positiver Effekt festgestellt werden. Ein vollständiger Umbruch der Begrünung setzt den Oberboden der direkten Sonneneinstrahlung aus, was zur Folge hatte, dass auch bei dieser Strategie die Austrocknung gefördert wurde. Es zeigte sich, dass Aufgrund der Strategien in Variante II und III die Wasserspannung im Boden geringer war. Die Auswirkungen waren durch weniger gestresste Rebstöcke deutlich ersichtlich. Variante ohne Unterstockbegrünung, kurz gehalten gesund; Sept. 2011 Variante mit Unterstockbegrünung, kurz gehalten gestresst; Sept. 2011 11