Predigt im Pontifikalamt am Priestertag, 17. Juni 2009, 9.00 Uhr, Hoher Dom zu Fulda

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Transkript:

HEINZ JOSEF ALGERMISSEN BISCHOF VON FULDA Predigt im Pontifikalamt am Priestertag, 17. Juni 2009, 9.00 Uhr, Hoher Dom zu Fulda Biblischer Bezugstext: Lesung: Röm 8, 26-28 Evangelium: Lk 11, 1-10 Liebe Mitbrüder! Die Wege, die wir heute hierher zurückgelegt haben, sind verschieden. Verschieden sind auch unsere Lebenswege. Aber alle Wege treffen zusammen in Jesus Christus. Ich weiß, dass nicht wenige von Ihnen in der Nachfolge Jesu und in ihrem pastoralen Dienst tiefe Freude empfinden. Sie möchten mit niemandem tauschen. Ich weiß aber auch, dass es andere gibt, die leiden und manchmal niedergeschlagen oder mutlos sind. Nicht selten befällt uns im Blick auf Kirche und Welt das Gefühl einer großen Ratlosigkeit und Hilflosigkeit. Wir fühlen uns verwundet, weil die Gesellschaft fast alles zurückzuweisen scheint, für das wir einstehen und wofür wir uns in der Weihe lebenslang an Christus gebunden haben. Viele von uns fühlen sich verletzt beim Anblick einer Gesellschaft, die das Gegenteil von dem lebt, wofür sie angetreten sind, weil nämlich die Gesellschaft versucht, Gott außerhalb des menschlichen Lebens zu stellen. - 1 -

Dazu kommen die innerkirchlichen Problemfelder, die uns viel Kraft kosten, die dann beim missionarischen Engagement fehlt. Das bringt belastende Spannungen. Als Ihr Bischof verstehe ich diese Belastung, ich bin ihr selbst ausgesetzt. Dennoch möchte ich versuchen, Ihnen heute Morgen ein Wort des Mutes zuzusprechen. Bei unserer Weihe haben wir versprochen, betende Menschen, Männer des Gebetes zu sein. Und doch verspüren wir bei vielen Mitchristen eine tiefe Not und auch bei uns nicht selten eine Müdigkeit und Kraftlosigkeit im Gespräch mit Christus. Schauen wir zunächst auf den Herrn, der uns beten lehren will. Er ist heute nicht weniger dazu bereit als damals in Galiläa, als die Jünger ihn bedrängten: Herr, lehre uns beten (Lk 11, 1). Die Jünger lernten beten durch das Vorbild Jesu. Sie erlebten einfach mit, wie er gebetet hat. In den Evangelien wird uns immer wieder berichtet, dass Jesus sich zurückzieht in die Einsamkeit. Ganze Nächte verbringt er dort: Jesus betet, bevor er die Zwölf erwählt. Er betet auf dem Berg, auf dem er verklärt wird. Er betet im Garten Getsemani. Er betet in den Stunden auf Golgotha. Er formuliert im Abschiedsgebet im Abendmahlssaal das Ziel aller seiner Gebete, ja seines ganzen Lebens: die Verherrlichung des Vaters. Nach dem Tod und der Auferstehung Jesu waren die Jünger fest davon überzeugt, dass er, der Erhöhte, ihnen weiterhin nahe war. Sie konnten nicht daran zweifeln, dass Jesu Fürbitte weiterging, da er, wie es im Hebräerbrief heißt, allezeit lebt, um für sie einzutreten (Hebr 7, 25). So tritt er auch für uns ein. Aus diesem Vertrauen möchte ich einige Impulse für unser persönliches Gebet ableiten. - 2 -

Zunächst will ich Sie ermutigen, sich der Stille auszusetzen. Jesus zog es immer wieder in die Stille der Einsamkeit. Unser Alltag ist so laut und hektisch, dass es Not tut, die vielen Stimmen verstummen zu lassen, um für Gottes Stimme hellhörig zu sein. Denken Sie bitte daran: Gott begegnete dem Elija nicht im Sturm, nicht im Feuer und nicht im Erdbeben, sondern im Flüstern eines leisen Wehens, in einer Stimme verschwebenden Schweigens, wie Martin Buber diesen Schrifttext übersetzt hat (1 Kön 19,12). Nehmen Sie sich darum die Zeit, einzutauchen in den Frieden und die Ruhe des ewigen Gottes! Er wird Ihnen entgegenkommen. Gehen Sie zu Gott, leer vielleicht, aber hungrig und durstig nach ihm. Und wenn Sie nicht aufrichtig sagen können, dass Sie sich nach Gott sehnen, halten Sie Gott ganz einfach Ihr Dasein entgegen. Und halten Sie die Ruhe und Stille aus, ohne gleich wieder davonzulaufen! Ein zweiter Impuls: Wenn Sie im Gebet vor Gott stehen, werden Sie auch alle Menschen mitbringen, die Ihnen am Herzen liegen. Priesterliches Beten ist immer auch stellvertretendes fürbittendes Gebet, ein Hereinholen der Menschen, ihrer Nöte und Sorgen, ihrer Freuden und Anliegen. Priesterliches Beten heißt: Bei Gott sein mit dem Volk am Herzen. Ich habe diese schöne Definition in einer Predigt des früheren anglikanischen Erzbischofs Michael Ramsey gefunden. Beten Sie für die Menschen, die Ihnen anvertraut sind, vor allem für jene, denen Sie auf andere Weise kaum noch helfen können. Solches Gebet entlastet. Seien Sie überzeugt: Ihrem Beten wohnt eine tiefe apostolische Fruchtbarkeit inne, die mehr bewirkt als alles hektische Mühen und Abrackern! - 3 -

Bei Gott sein mit dem Volk am Herzen! das ist auch der tiefere Sinn des täglichen Stundengebetes. Ihm gilt mein dritter Impuls. Im Pontifikale wurde beim Ritus der Priesterweihe die Frage eingefügt: Bist Du bereit, zusammen mit dem Bischof im Gebet, das uns aufgetragen ist, Gottes Erbarmen für die Dir anvertraute Gemeinde zu erflehen? Das liturgische Stundengebet heiligt den Ablauf des Tages und verankert meine Arbeit in Gott, für den ich mich ja abmühe. Es ist persönliches und stellvertretendes Lob- und Dankgebet. Es beinhaltet die Bitte für unsere Gemeinden und für alle Menschen unserer Tage. Es ist ein Segensgebet für die Welt. Zugleich verbindet es uns alle untereinander. Wenn ich das Stundenbuch in die Hand nehme, weiß ich mich immer neu Ihnen allen im gemeinsamen Stehen vor dem Herrn verbunden. Ich lade Sie alle herzlich ein, diese Verbundenheit zu pflegen. Sie tut uns allen gut. Und selbst wenn Sie das Stundengebet gelegentlich als Last empfinden harren Sie aus! Mein vierter Impuls schließlich gilt der Feier der heiligen Eucharistie. Nehmen Sie sich Zeit dafür, trotz oder gerade wegen der vielfältigen Belastungen Ihres Dienstes. Bei der Eucharistie stehen Sie in einzigartiger Dichte vor Gott - mit dem Volk am Herzen. Begeben Sie sich darum nicht zu dieser Feier, ohne sich vorher in Stille gesammelt zu haben! Gönnen Sie sich und Ihren Gläubigen diese Momente der Sammlung und Ruhe zur Vorbereitung auf die Hl. Messe! Das ist keine verlorene Zeit! Von diesem Vorfeld hängt bereits die Ars celebrandi ab. Das 2. Vatikanische Konzil hat es uns Priestern in Erinnerung gerufen, dass die Eucharistie Quelle und Höhepunkt aller Evangelisation ist. Auf sie ist alles pastorale Tun hingeordnet (PO 5). Bei dieser Feier spürt der - 4 -

Priester wohl am deutlichsten, dass nicht er der Herr des Geschehens ist, sondern dass er im Namen und in der Vollmacht Christi, in persona Christi handelt. Das Priesterdekret des Konzils sagt es mit Nachdruck: Die christliche Gemeinde wird nur dann auferbaut, wenn sie Wurzel und Angelpunkt in der Feier der Eucharistie hat (PO 6). Nun werden Sie sich vielleicht denken: Was sollen wir denn noch alles tun? Liebe Mitbrüder, es kann nicht darum gehen, immer noch mehr zu tun, wahrhaftig nicht! Es geht vielmehr darum, im priesterlichen Alltag die richtigen Prioritäten zu setzen. Und da müssen wir dem Gebet, dem geistlichen Leben, die Priorität einräumen. Das ist auch gemeint, wenn die deutschen Bischöfe in Ihrem Schreiben über den priesterlichen Dienst (1992) von der notwendigen Spiritualität des Nein-Sagens um eines größeren und wichtigeren Ja willen sprechen. Dann wird es leichter fallen, Gebet und pastorale Arbeit in einer größeren Tiefe zusammenzuführen, so dass sie einander durchdringen. Es gilt, bei der großen Vielfalt unserer Tätigkeiten immer wieder in Christus, dem guten Hirten, die Mitte zu finden, von der alles Tun des Priesters ausgeht und dem all sein Wirken zustrebt. Wenn wir als Priester so in Jesus Christus verortet und beheimatet sind, wird uns die Neumissionierung unserer Gemeinden leichter fallen. Sie wissen es doch selbst: Nur selbst Überzeugte können andere überzeugen, nur selbst Begeisterte andere begeistern. Liebe Mitbrüder! Männer des Gebetes sollen wir sein. Freilich, es wird schon Höhen und Tiefen geben, Zeiten, wo wir uns schwerer tun, und solche, da wir gut be- - 5 -

ten können. Zeiten, wo Gebet eine mühselige Last, und Zeiten, da es spontane Freude ist. Alles aber gründet letztlich in Jesu eigenem Gebet. Bitte denken Sie immer daran: Solange Ihr Amt dauert, Ihr Dienst währt, wird ER betend dabei sein und Sie teilnehmen lassen an seinem Austausch mit dem Vater. Als Ihr Bischof will auch ich mich täglich mit Ihnen im Gebet verbinden und ich möchte Sie herzlich um Ihr Gebet bitten. Amen. - 6 -