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Transkript:

Grußwort von Frau Staatsministerin Doris Ahnen anlässlich der Eröffnung des DFG-Graduiertenkollegs Die christlichen Kirchen vor der Herausforderung Europa am 27. April 2009, 11.00 Uhr, Festsaal des Erthaler Hofes

Anrede, ich habe mich mit den beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter Leitung von Herrn Professor Dr. Heinz Duchhardt und Frau Professorin Irene Dingel darüber gefreut, dass das Graduiertenkolleg Die christlichen Kirchen vor der Herausforderung Europa von der Deutschen Forschungsgemeinschaft den Zuschlag zur Förderung erhalten hat. Das Graduiertenkolleg wird gemeinsam getragen von der Johannes Gutenberg-Universität und dem Institut für Europäische Geschichte. Die Kompetenz der Antragstellerinnen und Antragsteller, der innovative Ansatz sowie das gelungene Konzept der Nachwuchsförderung erfahren damit die verdiente Anerkennung. Die DFG hat das Projekt mit einer Laufzeit von zunächst 4,5 Jahren und der Option auf eine Verlängerung um weitere 4,5 Jahre bewilligt und stellt für die erste Phase gut 2 Mio. Euro bereit. Mit Frau Professorin Dingel und Herrn Professor Duchhardt stehen zwei international ausgewiesene Wissenschaftler an der Spitze des 2

Graduiertenkollegs. Das Forschungsprogramm greift wissenschaftlich und gesellschaftlich außerordentlich bedeutsame Fragestellungen auf und verbindet dies mit einem sehr überzeugenden Qualifizierungskonzept. Das kollegspezifische Studienprogramm wird ergänzt durch Angebote des Allgemeinen Promotionskollegs der Universität Mainz und einer Graduiertenschule in Gießen. Interdisziplinarität und Internationalität sind Schlüsselbegriffe Ihrer Konzeption. Dies drückt sich aus in der internationalen Zusammensetzung der Kollegiatinnen und Kollegiaten und der Einbindung ausländischer Experten in das Studienprogramm. Anrede, erlauben Sie mir, auf die Besonderheiten am Standort Mainz einzugehen. Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz sieht in der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses eine ihrer zentralen Aufgaben. Seit dem Jahr 2005 wurde mit Anschubfinanzierung des Landes ein umfassendes Programm zur strukturierten Graduiertenausbildung geschaffen. Die Universität Mainz hat diesen Startschuss dazu genutzt, alle bestehenden 3

Aktivitäten zur Nachwuchsförderung in ein 3-stufiges Gesamtkonzept einzubetten und neue zukunftsweisende Förderangebote zu schaffen. Von diesem Gesamtkonzept werden auch die Doktorandinnen und Doktoranden dieses Graduiertenkollegs profitieren. Darüber hinaus stellt sich die Universität Mainz seit einiger Zeit einem zukunftsweisenden Profilbildungsprozess, der nicht zuletzt darauf zielt, die Spitzenforschung und die Nachwuchsförderung zu stärken und die Wettbewerbsfähigkeit der Universität weiter auszubauen. In ihrer Profilbildungsstrategie hat die Universität die Stärkung der Forschung in den Geistes- und Sozialwissenschaften als eines von drei strategischen Zielen definiert. Das Wissenschaftsministerium unterstützt diesen Profilbildungsprozess durch seine Forschungsinitiative. Bereits im Februar 2007 wurden die Erfahrungen aus der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder zu einer Optimierung der Forschungsförderung des Ministeriums genutzt. Die Forschungsinitiative wurde in Gesprächen mit den Universitätsleitungen entwickelt und umgesetzt. Zum einen wurde die 4

zentrale Forschungsförderung des Ministeriums mit dem Ziel neu konzipiert, zusätzlich zur Grundfinanzierung zur Verfügung stehende Fördermittel für die universitäre Forschungsförderung noch deutlicher als bisher auf die Förderung von Spitzenforschung und Nachwuchsförderung zu konzentrieren. Zum anderen haben die Universitäten Gesamtstrategien zur Profilbildung und Anträge auf Förderung von Forschungsschwerpunkten und Forschungszentren vorgelegt. Diese wurden im letzten Jahr durch eine externe Gutachterkommission bewertet. Ich habe mich sehr darüber gefreut, mit welcher Intensität in der Johannes Gutenberg-Universität an diesem Profilbildungsprozess gearbeitet wurde. Die Erfahrungen mit der Exzellenzinitiative haben gelehrt, dass es auf die Bündelung der Kräfte ankommt, wenn es gilt, sich im Wettbewerb durchzusetzen. Als sehr überzeugend hat die Gutachterkommission die grundlegende Ausrichtung der Universität Mainz bezeichnet, den Charakter einer Volluniversität zu wahren und gleichzeitig in Form von Schwerpunktbildungen den notwendigen Konzentrationsprozess einzuleiten. Die Gutachterkommission sprach 5

dabei von einer gelungenen Balance zwischen Interessenausgleich und der Durchsetzung Profil bildender Maßnahmen. Ich denke, dies kann ich als uneingeschränktes Lob an die gesamte Universität weitergeben. Die Universität Mainz hat die kreativen und innovativen Köpfe, die aus dem Potenzial wissenschaftlicher Einzelkompetenz ein überzeugendes wissenschaftliches Gesamtbild gestalten können. In den beinahe sechs Jahrzehnten, in denen die beiden Wissenschaftseinrichtungen - die Johannes Gutenberg-Universität und das Institut für Europäische Geschichte - nebeneinander bestehen, hat es zwar im Forschungsbereich die eine oder andere Kooperation gegeben, im Bereich der gezielten Promotionsförderung, also der Lehre im weiteren Sinn, aber noch nicht. Für das Institut für Europäische Geschichte war die Förderung von Stipendiatinnen und Stipendiaten aus der ganzen Welt durch seine Hausstipendien von seinen Anfängen an eine der ganz zentralen Aufgaben. Seit den frühen 1950er Jahren wurde diese an überschlägig etwa 1000 Nachwuchswissenschaftlerinnen und - wissenschaftlern aus Ost und West, aus Nord und Süd zwecks Fertigstellung der jeweiligen Qualifikationsarbeit, in der Regel also der 6

Dissertation, ausgeschüttet. Diese jungen Historikerinnen und Historiker und Theologinnen und Theologen wurden nur in wenigen Fällen an der Johannes Gutenberg-Universität promoviert; das Institut für Europäische Geschichte hat ohnehin kein Promotionsrecht und strebt das auch nicht an. Die Einrichtung des Graduiertenkollegs bietet nun erstmals die Möglichkeit, Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler nach Mainz zu holen, ihnen eine gezielte Ausbildung zu vermitteln und dabei zum einen von dem spezifischen Know how des Instituts für Europäische Geschichte in der Stipendiatenbetreuung zu profitieren und zum anderen von Fächern und einzelnen Wissenschaftlern, die das Fächerspektrum des Instituts für Europäische Geschichte sinnvoll ergänzen. Den Kollegiatinnen und Kollegiaten soll die Möglichkeit gegeben werden, in einem Team, das sowohl inhaltlich als auch räumlich miteinander verknüpft ist, Forschungsfragen zu diskutieren und sich die entsprechenden methodischen Zugänge zu erarbeiten. Dieser Geist eines Kollegs trägt bekanntlich in anderen Disziplinen seit längerem Früchte und hat sich als 7

Forschungsmotivation auch in den Geisteswissenschaften inzwischen bewährt. Die in der ersten Tranche bewilligten Doktorandenstipendien werden die Promovierendenrate der Johannes Gutenberg in bestimmten Geisteswissenschaften deutlich erhöhen und damit auch zur Stärkung ihrer Sichtbarkeit in diesem Bereich beitragen. Für das Institut für Europäische Geschichte bietet das Graduiertenkolleg die Chance, ein Thema, das seit geraumer Zeit auf seiner Agenda steht, im breiten Zugriff aufarbeiten zu lassen und seine Zusammenarbeit mit den Historikern und Theologen der Universität, aber auch Kollegen aus anderen Fächern, nachhaltig zu verstärken. Anrede, Nachwuchsförderung ist Zukunftsförderung beides wird hier in vorbildlicher Weise umgesetzt. In diesem Sinne wünsche ich dem Graduiertenkolleg: Die christlichen Kirchen vor der Herausforderung Europa einen guten Start und viel Erfolg. 8

Ich danke für die Aufmerksamkeit. 9