Originaltitel: Revolutionary! Ten Principles That Will Empower Christian Artists to Change the World Copyright der amerikanischen Originalausgabe 2013 by David Pierce Copyright der deutschen Ausgabe 2014 by Steiger Press Aus dem Englischen übersetzt von Claudia Faber. Die zitierten Bibeltexte wurden, falls nicht anders vermerkt, der Übersetzung Neues Leben. Die Bibel entnommen. Andere verwendete Übersetzungen: (Lut) = Luther 1984. Alle sonstigen Zitatnachweise sind in der Bibliographie am Ende des Buches zu finden. Lektorat: Claudia Faber, Mirjam Peschke, Ulrike Bauer Umschlaggestaltung: Steiger Design Office, Krögis Satz: Steiger Design Office, Krögis Veröffentlichung und Vertrieb durch Steiger International Website: www.steiger.org
FÜR DIE VERLORENEN 3
Danksagung Ohne die Hilfe vieler engagierter Menschen wäre dieses Buch nicht möglich gewesen. Danke an meine wunderbare Frau Jodi, die mich bei Verstand hält. An meine Söhne, Aaron und Benjamin, für das Privileg und die Freude, gemeinsam an diesem Buch zu arbeiten. An Nicci Hubert, Susan Bradley, David Donnelly, Steven Bradley, Mary Nichols, Celinda Sorenson, Molly Waggoner, Jennifer Pierce und Stuart Bennett für alle hilfreichen Anmerkungen, die dieses Buch besser und aussagekräftiger machen. An Felipe Rocha und Cristian Faber für die Entwicklung des Designs. An Claudia Faber für die Arbeit am Ebook-Format und an der Übersetzung.
5 EINLEITENDE WORTE PLATFORM GRUNDSATZ 1 GRUNDSATZ 2 GRUNDSATZ 3 GRUNDSATZ 4 GRUNDSATZ 5 GRUNDSATZ 6 GRUNDSATZ 7 GRUNDSATZ 8 GRUNDSATZ 9 GRUNDSATZ 10 FAZIT Gott belohnt die, die ihn mit aufrichtigem Herzen suchen Ein-Mann-Publikum Gott möchte alle Ehre Kein Kreuz, keine Kraft Sei relevant Bitte Gott um sein gebrochenes Herz Lass dich von Gott prägen, nicht von der Szene Dein Verhalten HINTER der Bühne gibt dir Autorität AUF der Bühne Kommerzieller Erfolg kann Misserfolg bedeuten Lass dich nicht von Angst aufhalten Revolutionär! UND JETZT? FAQ DER AUTOR
6 REVOLUTIONARY! LESEPROBE
GRUNDSATZ 2: Ein-Mann-Publikum 7
8 REVOLUTIONARY! Alles, was ihr tut, das tut von Herzen als dem Herrn und nicht den Menschen, denn ihr wisst, dass ihr von dem Herrn als Lohn das Erbe empfangen werdet. Ihr dient dem Herrn Christus! Kolosser 3,23-24 (Lut) GRUNDSATZ 2: Ein-Mann-Publikum Im Laufe der Jahre habe ich praktisch jede Erfahrung gemacht, die man als Künstler machen kann. Ich habe in vollgepackten Hallen und leeren Clubs gespielt, auf riesigen Bühnen mit erstklassiger Ausstattung und auf dem Boden mit Equipment, das diese Bezeichnung nicht einmal verdient hätte. Ich habe gelernt, dass es bei Gott keine vergeudeten Gelegenheiten gibt. Er kann alles für seine Ziele nutzen. Wir wurden einmal zu einem großen Festival nach Brasilien eingeladen. Die Bands aus der Umgebung hatten die Befürchtung, dass wir ihnen als internationale Gruppe die Zuschauer wegnehmen würden, sodass sie darauf bestanden, uns zuerst spielen zu lassen. Der Veranstaltungsort war auf ca. 5.000 Zuschauer ausgelegt, aber als wir spielen sollten, war es auf dem Gelände völlig leer. Da wir das Festival eröffneten, waren einfach noch keine Gäste da. Hinter der Bühne machte ich die Ansage, dass wir jetzt umso intensiver spielen sollten, intensiver als vor einer riesigen Menge, da diese Show ganz allein für Jesus sei. In dieser Situation war er allein unser Publikum, und für ihn wollten wir das Beste
PRINCIPLE 2: Audience of One 9 herausholen. Mit gähnender Leere vor der Bühne gaben wir alles, wir spielten unsere komplette Show und es war großartig. Es gibt Zeiten wie diese, in denen Gott uns daran erinnern möchte, dass wir buchstäblich für ein Ein-Mann-Publikum spielen. Natürlich liebe ich es, vor riesigen Zuschauermengen zu spielen, aber eigentlich ist alles, was ich tue, in erster Linie Ausdruck der Anbetung Gottes. Gott hat mich in all den Jahren immer wieder daran erinnert, dass er die Verantwortung trägt. Zu wissen, dass er die Kontrolle über die Größe des Publikums hat, ist befreiend. Er bittet uns darum, ihm alles, was wir haben, zur Verfügung zu stellen und auch das Ergebnis in seine Hand zu legen. Es gibt bei ihm keine verschwendeten Momente. Unser Konzert in Brasilien war einfach Anbetung Gottes. Ich glaube, auch in deinem Leben wird es Zeiten geben, in denen Gott dich testet: Bist du bereit, für ein Ein-Mann-Publikum zu spielen oder nicht? Paulus hat das in Kolosser 3,23-24 folgendermaßen ausgedrückt: Alles, was ihr tut, das tut von Herzen als dem Herrn und nicht den Menschen, denn ihr wisst, dass ihr von dem Herrn als Lohn das Erbe empfangen werdet. Ihr dient dem Herrn Christus! Für ein Ein-Mann-Publikum zu spielen bedeutet, mit dem zu beginnen, was Gott dir gegeben hat. In der Anfangszeit meiner Band war unser Equipment alles andere als beeindruckend, aber wir waren schon glücklich, dass wir überhaupt etwas hatten. Wir spielten oft in kleinen Clubs für wenige Leute, aber auch da waren wir dankbar für die Gelegenheiten, die Gott uns gab. Wenn ich so an unsere bescheidenen Anfänge zurückdenke, glaube ich, dass Gott unsere Treue prüfen wollte. Würden wir trotz schlechtem Equipment, kaum fünf Liedern
10 REVOLUTIONARY! und einem kleinen Publikum alles geben? Als Gott sah, dass wir in den kleinen Dingen treu waren, vertraute er uns immer mehr an. Mit dem zu beginnen, was du hast, bedeutet bereit zu sein. Bereit zu sein, überall dort zu spielen, wo Gott dir eine Möglichkeit eröffnet, und ihn nicht zu verleugnen, selbst wenn der einzige Zuschauer der Hausmeister ist, der nicht einmal zuhört, sondern den Club auf Vordermann bringt. Es bedeutet auch, in jeder Show 100% zu geben, sei es vor 20 oder vor 1000 Menschen. Bereite ich mich genauso gewissenhaft vor, wenn ich bereits weiß, dass nur wenige Zuschauer da sein werden? Lege ich genauso viel Nachdruck in meine Gebete? Du hast keinen Schimmer davon, wie Gott einen scheinbar völlig unbedeutenden Augenblick nutzen kann. Deine Gebete, dein Einsatz, deine Vorbereitung sollten nicht je nach Größe der Zuschauermenge variieren. Du kannst nie wissen, warum Gott dich genau an diesem Ort haben möchte. Vielleicht hat er Gründe, die du nicht siehst, oder er bereitet dich bereits auf zukünftige größere Gelegenheiten vor. Ich wurde einmal eingeladen, auf einem der größten christlichen Festivals der USA zu predigen. Vor den Open-Air-Bühnen tummelten sich Hunderte, ja Tausende von Menschen. Und für mich hatte man eine kleine Indoor-Bühne vorgesehen, die von einigen High-School-Schülern organisiert worden war. Als ich dort ankam, verkündete der Moderator gerade fälschlicherweise, dass es keinen Referenten gebe, obwohl mein Name auf dem Ablaufplan stand. Der Großteil der sowieso schon kleinen Zuschauermenge bewegte sich also zum Ausgang, sodass nur noch ein paar Leute ganz hinten im Raum standen, während ich auf die Bühne ging. In mir sträubte sich alles dagegen, auf dieser Bühne zu bleiben und zu
PRINCIPLE 2: Audience of One 11 sprechen. Was machte ich eigentlich in diesem Zelt, in dem absolut gar nichts ging? Aber es war eine Prüfung. Ich entschied mich, mit genauso viel Leidenschaft zu predigen, wie ich es auf einer großen Bühne vor einem Millionenpublikum getan hätte. Ich sprach vor einem Ein-Mann-Publikum. Kurz danach schenkte Gott uns zum ersten Mal die Möglichkeit, auf MTV Libanon ein Interview zu geben, welches Millionen Zuschauer in der arabischen Welt verfolgen konnten. Ich glaube, Gott wollte sehen, ob ich in einer kleinen Sache gewissenhaft und treu handelte, bevor er mir eine richtig große anvertraute. Natürlich gebraucht Gott auch Künstler, die mit hervorragendem Equipment vor riesigen Zuschauermassen spielen. Diese Dinge sind aber nicht entscheidend; vielmehr geht es um die Herzenshaltung. Bist du bereit, Gott im Kleinen zu dienen, was durchaus schlechtes Equipment und null Zuschauer bedeuten kann? Gott wird diese Momente in unserem Leben nutzen, um unseren Charakter zu formen, damit er uns in Zukunft für Größeres gebrauchen kann. Gott kann auch belanglos scheinende Erfahrungen gebrauchen, um deinen Glauben aufzubauen. David erklärt sich in 1. Samuel 17,32 bereit, den Kampf gegen Goliath aufzunehmen. Saul und dessen Männer lachen ihn aus, aber schau dir Davids Reaktion an: Ich hüte die Schafe meines Vaters. Wenn ein Löwe oder ein Bär kommt, um ein Lamm aus der Herde zu rauben, dann verfolge ich ihn, schlage auf ihn ein und reiße ihm das Lamm aus dem Maul. Wenn das Raubtier mich dann angreift, packe ich es an der Mähne und schlage es tot. Das habe ich schon mit Löwen und Bären gemacht, und so wird es auch diesem unbeschnittenen Philister ergehen, denn er hat das Heer des lebendigen Gottes
12 REVOLUTIONARY! verhöhnt! Der Herr, der mich aus den Klauen des Löwen und des Bären gerettet hat, wird mich auch vor diesem Philister retten! (1. Samuel 17,34-37) David hatte Gottes Treue bereits erfahren, als er gegen Löwen und Bären kämpfen musste. Durch diese Erfahrungen hatte Gott seinen Glauben gefestigt, sodass er bereit war, Goliath gegenüberzutreten. In der Anfangszeit unserer Band hat Gott meinen Glauben durch kleine Siege gestärkt und mich für größere Schritte vorbereitet, die in der Zukunft auf mich warteten. So konnte ich Gott in großen Kämpfen vertrauen, da ich in den kleinen Zeuge seines Siegs geworden war. Im Kern geht es auch hier darum, was dich antreibt. Wenn es deine Motivation ist, Gott durch deine Kunst zu verherrlichen, dann gibst du alles unabhängig von Zuschauerzahlen, der Qualität deines Equipments oder der Wichtigkeit deines Auftritts. Es gibt keine vergeudeten Gelegenheiten mehr, denn jede Situation ist dann Anbetung Gottes. Du kannst darauf vertrauen, dass er in solchen Momenten im Gegenzug deinen Charakter formt und deinen Glauben aufbaut. Gott durch Kunst zu dienen ist eine große Herausforderung, die leicht in Entmutigung endet. Mir persönlich hilft es sehr, mich immer wieder an das Prinzip Ein-Mann-Publikum zu erinnern. So kann ich durchhalten und Gottes Berufung für mich treu bleiben.
PRINCIPLE 2: Audience of One 13 Zum Nachdenken 1. Welchen Einfluss hat das beschriebene Konzept des Ein-Mann-Publikums auf deine Motivation und Einstellung bezüglich deiner Kunst? 2. Denke über folgende Aussage nach: Gott wollte sehen, ob ich in einer kleinen Sache gewissenhaft und treu handelte, bevor er mir eine richtig große anvertraute. 3. Variieren deine Gebete, dein Einsatz und deine Vorbereitung je nach Größe des Publikums? 4. Wie hat Gott in deinem Leben unbedeutend scheinende Erfahrungen genutzt, um deinen Glauben aufzubauen? 5. Denke über Kolosser 3,23-24 nach und lerne die Verse auswendig.