Resolutionen und Beschlüsse des Sicherheitsrats vom 1. August 2010 bis 31. Juli 2011

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Transkript:

S Resolutionen und Beschlüsse des Sicherheitsrats vom 1. August 2010 bis 31. Juli 2011 Resolution 1975 (2011) vom 30. März 2011 Der Sicherheitsrat, unter Hinweis auf seine früheren Resolutionen, insbesondere die Resolutionen 1572 (2004) vom 15. November 2004, 1893 (2009) vom 29. Oktober 2009, 1911 (2010) vom 28. Januar 2010, 1924 (2010) vom 27. Mai 2010, 1933 (2010) vom 30. Juni 2010, 1942 (2010) vom 29. September 2010, 1946 (2010) vom 15. Oktober 2010, 1951 (2010) vom 24. November 2010, 1962 (2010) vom 20. Dezember 2010, 1967 (2011) vom 19. Januar 2011 und 1968 (2011) vom 16. Februar 2011, und die Erklärungen seines Präsidenten betreffend die Situation in Côte d Ivoire sowie seine Resolution 1938 (2010) vom 15. September 2010 über die Situation in Liberia, in Bekräftigung seines nachdrücklichen Bekenntnisses zur Souveränität, Unabhängigkeit, territorialen Unversehrtheit und Einheit Côte d Ivoires und unter Hinweis auf die Wichtigkeit der Grundsätze der guten Nachbarschaft, der Nichteinmischung und der regionalen Zusammenarbeit, erneut erklärend, dass er mit Nachdruck eine friedliche Beilegung der nach den Wahlen in Côte d Ivoire herrschenden Krise wünscht und dass eine politische Gesamtlösung erforderlich ist, die die Demokratie und den Frieden wahrt und eine dauerhafte Aussöhnung unter allen Ivorern fördert, in Würdigung der konstruktiven Bemühungen, die die Hochrangige Gruppe der Afrikanischen Union zur Beilegung der Krise in Côte d Ivoire unternimmt, und der Afrikanischen Union und der Wirtschaftsgemeinschaft der westafrikanischen Staaten erneut seine Unterstützung für ihr Engagement zur Beilegung der Krise in Côte d Ivoire bekundend, unter Begrüßung des vom Friedens- und Sicherheitsrat der Afrikanischen Union auf seiner zweihundertfünfundsechzigsten Sitzung am 10. März 2011 in Addis Abeba auf Ebene der Staats- und Regierungschefs angenommenen Beschlusses 250, mit dem er alle seine früheren Beschlüsse zu der sich seit dem zweiten Durchgang der Präsidentschaftswahl am 28. November 2010 rasch verschärfenden Krise in Côte d Ivoire, in denen er die Wahl Herrn Alassane Dramane Ouattaras zum Präsidenten Côte d Ivoires anerkannt hat, bekräftigt, sowie unter Begrüßung der politischen Initiativen und Kenntnis nehmend von dem Kommuniqué und der Resolution betreffend Côte d Ivoire, die vom Gremium der Staatsund Regierungschefs der Wirtschaftsgemeinschaft der westafrikanischen Staaten am 24. März 2011 angenommen wurden 251, mit dem Ausdruck seiner ernsten Besorgnis über die jüngste Eskalation der Gewalt in Côte d Ivoire und die Gefahr eines Rückfalls in einen Bürgerkrieg und mit der nachdrücklichen Aufforderung an alle Parteien, äußerste Zurückhaltung zu üben, um einen derartigen Ausgang zu verhindern, und ihre Meinungsverschiedenheiten auf friedliche Weise beizulegen, unter unmissverständlicher Verurteilung aller provozierenden Maßnahmen und Erklärungen seitens jeder Partei, die eine Aufstachelung zu Diskriminierung, Feindseligkeit, Hass und Gewalt darstellen, unter Verurteilung der in Côte d Ivoire begangenen schweren Völkerrechtsverletzungen und -verstöße, namentlich gegen das humanitäre Recht, die Menschenrechte und das Flüchtlingsrecht, bekräftigend, dass jeder Staat die Hauptverantwortung dafür trägt, Zivil- 250 Siehe S/2011/180, Anlage II. 251 S/2011/182, Anlage. 323

personen zu schützen, erneut erklärend, dass die an einem bewaffneten Konflikt beteiligten Parteien die Hauptverantwortung dafür tragen, alle durchführbaren Maßnahmen zu ergreifen, um den Schutz von Zivilpersonen zu gewährleisten und den schnellen und ungehinderten Durchlass humanitärer Hilfe und die Gewährleistung der Sicherheit des humanitären Personals zu erleichtern, und unter Hinweis auf seine Resolutionen 1325 (2000) vom 31. Oktober 2000, 1820 (2008) vom 19. Juni 2008, 1888 (2009) vom 30. September 2009 und 1889 (2009) vom 5. Oktober 2009 über Frauen und Frieden und Sicherheit, seine Resolutionen 1612 (2005) vom 26. Juli 2005 und 1882 (2009) vom 4. August 2009 über Kinder und bewaffnete Konflikte und seine Resolutionen 1674 (2006) vom 28. April 2006 und 1894 (2009) vom 11. November 2009 über den Schutz von Zivilpersonen in bewaffneten Konflikten, unter Begrüßung der Resolution 16/25 des Menschenrechtsrats vom 25. März 2011 252, namentlich des Beschlusses, eine unabhängige internationale Untersuchungskommission zu entsenden mit dem Auftrag, die Tatsachen und Umstände rund um die behaupteten schweren Menschenrechtsverletzungen und -verstöße seit der Präsidentschaftswahl vom 28. November 2010 in Côte d Ivoire zu untersuchen, betonend, dass die Verantwortlichen für diese schweren Verstöße und Verletzungen, einschließlich derjenigen, die von ihrer Kontrolle unterstehenden Kräften begangen wurden, zur Rechenschaft gezogen werden müssen, bekräftigend, dass Côte d Ivoire die Verantwortung dafür trägt, alle Menschenrechte und Grundfreiheiten zu fördern und zu schützen, Behauptungen über Verletzungen der Menschenrechte und des Völkerrechts zu untersuchen und die für solche Taten Verantwortlichen vor Gericht zu stellen, in der Erwägung, dass die Angriffe gegen die Zivilbevölkerung, die in Côte d Ivoire gegenwärtig begangen werden, möglicherweise Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellen und dass diejenigen, die solche Verbrechen begehen, nach dem Völkerrecht zur Rechenschaft gezogen werden müssen, und feststellend, dass der Internationale Strafgerichtshof auf der Grundlage von Artikel 12 Absatz 3 des Römischen Statuts des Gerichtshofs 253 über seine Gerichtsbarkeit im Hinblick auf die Situation in Côte d Ivoire entscheiden kann, feststellend, dass die Situation in Côte d Ivoire auch weiterhin eine Bedrohung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit darstellt, tätig werdend nach Kapitel VII der Charta der Vereinten Nationen, 1. fordert alle ivorischen Parteien und anderen Beteiligten nachdrücklich auf, den Willen des Volkes und die von der Wirtschaftsgemeinschaft der westafrikanischen Staaten, der Afrikanischen Union und der übrigen internationalen Gemeinschaft anerkannte Wahl von Herrn Alassane Dramane Ouattara zum Präsidenten Côte d Ivoires zu respektieren, bekundet seine Besorgnis über die jüngste Eskalation der Gewalt und verlangt ein sofortiges Ende der Gewalt gegen Zivilpersonen, insbesondere Frauen, Kinder und Binnenvertriebene; 2. fordert alle Parteien auf, die politische Gesamtlösung der Afrikanischen Union zu verfolgen, begrüßt in dieser Hinsicht den Beschluss des Gipfeltreffens des Friedensund Sicherheitsrats der Afrikanischen Union vom 10. März 2011, einen Hohen Beauftragten für die Umsetzung der politischen Gesamtlösung zu ernennen, 250 und fordert alle Parteien auf, uneingeschränkt mit ihm zusammenzuarbeiten; 252 Siehe Official Records of the General Assembly, Sixty-sixth Session, Supplement No. 53 (A/66/53), Kap. I. 253 United Nations, Treaty Series, Vol. 2187, Nr. 38544. Amtliche deutschsprachige Fassungen: dbgbl. 2000 II S. 1394; LGBl. 2002 Nr. 90; öbgbl. III Nr. 180/2002; AS 2002 3743. 324

3. verurteilt die Entscheidung Herrn Laurent Gbagbos, nicht die politische Gesamtlösung zu akzeptieren, die die von der Afrikanischen Union eingesetzte Hochrangige Gruppe zur Beilegung der Krise in Côte d Ivoire vorgeschlagen hat 254, und fordert ihn nachdrücklich auf, sofort abzutreten; 4. fordert alle ivorischen staatlichen Institutionen, namentlich die Verteidigungsund Sicherheitskräfte Côte d Ivoires, nachdrücklich auf, sich der Autorität zu unterwerfen, die Präsident Alassane Dramane Ouattara vom ivorischen Volk übertragen wurde, verurteilt die von den Verteidigungs- und Sicherheitskräften, von Milizen und Söldnern begangenen Angriffe, Drohungen, Obstruktionen und Gewalthandlungen gegen das Personal der Vereinten Nationen, die dieses daran hindern, Zivilpersonen zu schützen sowie Menschenrechtsverletzungen und -verstöße zu überwachen und ihre Untersuchung zu unterstützen, betont, dass die für derartige völkerrechtliche Verbrechen Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden müssen, und fordert alle Parteien, insbesondere die Anhänger und Kräfte Herrn Laurent Gbagbos, auf, mit der Operation der Vereinten Nationen in Côte d Ivoire uneingeschränkt zusammenzuarbeiten und die Behinderung ihrer Tätigkeit bei der Wahrnehmung ihres Mandats zu beenden; 5. bekräftigt erneut seine nachdrückliche Verurteilung aller gegen Zivilpersonen, namentlich Frauen, Kinder, Binnenvertriebene und ausländische Staatsangehörige, begangenen Gewalthandlungen und anderen Menschenrechtsverletzungen und -verstöße, insbesondere des Verschwindenlassens, außergerichtlicher Tötungen, der Tötung und Verstümmelung von Kindern sowie von Vergewaltigungen und anderen Formen sexueller Gewalt; 6. erinnert an die von ihm erteilte Ermächtigung und betont seine volle Unterstützung der Operation der Vereinten Nationen in Côte d Ivoire, bei der unparteiischen Durchführung ihres Mandats alle erforderlichen Mittel einzusetzen, um im Rahmen ihrer Möglichkeiten und innerhalb ihrer Einsatzgebiete ihren Auftrag zum Schutz von Zivilpersonen, die von unmittelbarer physischer Gewalt bedroht sind, auszuführen und insbesondere den Einsatz schwerer Waffen gegen die Zivilbevölkerung zu verhindern, und ersucht den Generalsekretär, ihn dringend über die in dieser Hinsicht ergriffenen Maßnahmen und die unternommenen Anstrengungen unterrichtet zu halten; 7. fordert alle Parteien auf, bei den Einsätzen der Operation der Vereinten Nationen in Côte d Ivoire und der sie unterstützenden französischen Truppen voll zusammenzuarbeiten, insbesondere indem sie deren Sicherheit und Bewegungsfreiheit mit ungehindertem und sofortigem Zugang im gesamten Hoheitsgebiet Côte d Ivoires garantieren, damit sie ihr Mandat uneingeschränkt wahrnehmen können; 8. fordert alle Parteien außerdem auf, uneingeschränkt mit der unabhängigen internationalen Untersuchungskommission zusammenzuarbeiten, die der Menschenrechtsrat am 25. März 2011 eingesetzt hat, um die Tatsachen und Umstände rund um die behaupteten schweren Menschenrechtsverletzungen und -verstöße seit der Präsidentschaftswahl vom 28. November 2010 in Côte d Ivoire 252 zu untersuchen, und ersucht den Generalsekretär, den daraus hervorgehenden Bericht dem Sicherheitsrat und den anderen zuständigen internationalen Organen zu übermitteln; 9. verurteilt die Benutzung des Senders Radiodiffusion Télévision Ivoirienne und anderer Medien zur Aufstachelung zu Diskriminierung, Feindseligkeit, Hass und Gewalt, auch gegenüber der Operation der Vereinten Nationen in Côte d Ivoire, sowie die Einschüchterungsmaßnahmen und Gewalthandlungen gegen Journalisten und fordert die Aufhebung aller Einschränkungen der Ausübung des Rechts der freien Meinungsäußerung in Côte d Ivoire; 254 Siehe S/2011/180, Anlage III, Anhang. 325

10. bekundet seine tiefe Besorgnis über die aufgrund der Krise in Côte d Ivoire steigende Zahl von Binnenvertriebenen und ivorischen Flüchtlingen, insbesondere in Liberia, und fordert alle ivorischen Parteien auf, mit den Einrichtungen der Vereinten Nationen und anderen Akteuren, die sich um einen verbesserten Zugang der Flüchtlinge und Binnenvertriebenen zu humanitärer Hilfe bemühen, uneingeschränkt zusammenzuarbeiten; 11. wiederholt seine seit langem bestehende Forderung an Herrn Laurent Gbagbo, die Belagerung des Hôtel du Golf unverzüglich aufzuheben; 12. beschließt, zielgerichtete Sanktionen gegen die Personen zu verhängen, die die in Resolution 1572 (2004) und späteren Resolutionen genannten Kriterien erfüllen, namentlich gegen Personen, die den Friedens- und Aussöhnungsprozess in Côte d Ivoire behindern, die Tätigkeit der Operation der Vereinten Nationen in Côte d Ivoire und der anderen internationalen Akteure in Côte d Ivoire behindern und schwere Menschenrechtsverletzungen und Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht begehen, beschließt daher, dass die in der Anlage dieser Resolution aufgeführten Personen den mit den Ziffern 9 und 11 der Resolution 1572 (2004) verhängten Maßnahmen betreffend Finanzen und Reisen unterliegen, und bekräftigt seine Absicht, gegebenenfalls weitere Maßnahmen zu erwägen, einschließlich zielgerichteter Sanktionen gegen Medienakteure, die die maßgeblichen Sanktionskriterien erfüllen, namentlich indem sie öffentlich zu Hass und Gewalt aufstacheln; 13. beschließt außerdem, mit der Angelegenheit aktiv befasst zu bleiben. Auf der 6508. Sitzung einstimmig verabschiedet. Anlage Zielgerichtete Sanktionen 1. Laurent Gbagbo Geburtsdatum: 31. Mai 1945 Geburtsort: Gagnoa (Côte d Ivoire) Ehemaliger Präsident Côte d Ivoires: Behinderung des Friedens- und Aussöhnungsprozesses, Verweigerung der Anerkennung des Ergebnisses der Präsidentschaftswahl. 2. Simone Gbagbo Geburtsdatum: 20. Juni 1949 Geburtsort: Moossou, Grand-Bassam (Côte d Ivoire) Vorsitzende der Parlamentsfraktion der Ivorischen Volksfront (FPI): Behinderung des Friedens- und Aussöhnungsprozesses, öffentliche Aufstachelung zu Hass und Gewalt. 3. Désiré Tagro Reisepass-Nummer: PD AE 065FH08 Geburtsdatum: 27. Januar 1959 Geburtsort: Issia (Côte d Ivoire) Generalsekretär in der sogenannten Präsidentschaft Herrn Gbagbos: Beteiligung an der unrechtmäßigen Regierung Herrn Gbagbos, Behinderung des Friedens- und Aussöhnungsprozesses, Verweigerung der Anerkennung des Ergebnisses der Präsidentschaftswahl, Beteiligung an der gewaltsamen Niederschlagung von Volksbewegungen. 326

4. Pascal Affi N Guessan Reisepass-Nummer: PD AE 09DD00013 Geburtsdatum: 1. Januar 1953 Geburtsort: Bouadriko (Côte d Ivoire) Vorsitzender der Ivorischen Volksfront (FPI): Behinderung des Friedens- und Aussöhnungsprozesses, Aufstachelung zu Hass und Gewalt. 5. Alcide Djédjé Geburtsdatum: 20. Oktober 1956 Geburtsort: Abidjan (Côte d Ivoire) Enger Berater Herrn Gbagbos: Beteiligung an der unrechtmäßigen Regierung Herrn Gbagbos, Behinderung des Friedens- und Aussöhnungsprozesses, öffentliche Aufstachelung zu Hass und Gewalt. Beschlüsse Auf seiner 6513. Sitzung am 13. April 2011 beschloss der Sicherheitsrat, den Vertreter Côte d Ivoires gemäß Regel 37 seiner vorläufigen Geschäftsordnung einzuladen, ohne Stimmrecht an der Erörterung des folgenden Punktes teilzunehmen: Die Situation in Côte d Ivoire Siebenundzwanzigster Fortschrittsbericht des Generalsekretärs über die Operation der Vereinten Nationen in Côte d Ivoire (S/2011/211). Auf derselben Sitzung beschloss der Rat außerdem, wie zuvor in Konsultationen vereinbart, Herrn Choi Young-Jin, den Sonderbeauftragten des Generalsekretärs für Côte d Ivoire und Leiter der Operation der Vereinten Nationen in Côte d Ivoire, Frau Valerie Amos, die Untergeneralsekretärin für humanitäre Angelegenheiten und Nothilfekoordinatorin, und Frau Navanethem Pillay, die Hohe Kommissarin der Vereinten Nationen für Menschenrechte, gemäß Regel 39 seiner vorläufigen Geschäftsordnung zur Teilnahme einzuladen. Am 14. April 2011 richtete der Präsident des Sicherheitsrats das folgende Schreiben an den Generalsekretär 255 : Ich beehre mich, Ihnen mitzuteilen, dass Ihr Schreiben vom 12. April 2011 betreffend die vorübergehende Umgliederung der Polizeikomponente der Operation der Vereinten Nationen in Côte d Ivoire 256 den Mitgliedern des Sicherheitsrats zur Kenntnis gebracht worden ist. Sie nehmen von der in Ihrem Schreiben enthaltenen Empfehlung Kenntnis und billigen die darin dargelegte Vorgehensweise. Auf seiner 6525. Sitzung am 28. April 2011 beschloss der Rat, den Vertreter Côte d Ivoires gemäß Regel 37 seiner vorläufigen Geschäftsordnung einzuladen, ohne Stimmrecht an der Erörterung des folgenden Punktes teilzunehmen: Die Situation in Côte d Ivoire Schreiben der Vorsitzenden des Ausschusses des Sicherheitsrats nach Resolution 1572 (2004) betreffend Côte d Ivoire vom 20. April 2011 an den Präsidenten des Sicherheitsrats (S/2011/271) 255 S/2011/248. 256 S/2011/247. 327