Wasser findet (s)einen Weg Dipl.-Ing. Frank Ohlendorf BAUGRUND DRESDEN Ingenieurgesellschaft mbh 1
Inhaltsübersicht Der schöne Wachwitzer Elbhang Niederschlagssituation Hydrologisches Szenario Maßnahmen 2
Ereignisse im Herbst - Winter 2010/2011 3
Die örtliche Situation 1892 Ohlsche Prinzipschnitt vom Untersuchungsgebiet Schuhmanngraben Sand Wachwitzbach Festgestein Topografische Karte 1887 Geologische Karte 1892 4
Lage und örtliche Besonderheiten Einzugsgebiet Schadensbereich Hauptabflussrichtung Schadensbereich Altes Quellhaus Ohlsche Quelle 5
Die örtliche Situation heute Quelle: Landeshauptstadt Dresden 6
Beschreibung 1. Der Ohlschegrund ist ein Einzugsgebiet ohne Gewässer: steile bewaldete Hänge, Gebiet fällt von ca. 260 m ü. NN auf 140 m ü. NN ab, mittleres Gebietsgefälle liegt bei etwa 30 % flachgründige Böden - Gering mächtige Lockergesteinsschichten (Schmelzwassersande) über dem zersetztem Granodiorit 2. Ein altes Schrotsystem im Oberlauf diente vor 200 300 Jahren zur Wasserversorgung privater Grundstücke und der Weinberge 3. Die Stützmauer verläuft direkt in Tallinie, am Ende des Tales wurden in den letzten Jahrhunderten bis heute Gebäude errichtet 7
Bilder von den Ereignissen im Herbst 2010 Der Ohlschegrund 8
Bilder von den Ereignissen im Herbst 2010 Erste Sicherungsmaßnahme 9
Bilder von den Ereignissen im Herbst 2010 Unterströmung der Stützmauer 10
Bilder von den Ereignissen im Herbst 2010 Materialaustrag durch Hangwasser 11
Bilder von den Ereignissen im Herbst 2010 Materialaustrag durch Hangwasser 12
Niederschlagssumme in mm Niederschlagssituation 1000 950 900 850 800 750 700 650 600 550 500 450 400 350 300 250 200 150 100 50 0 Jahresniederschlagssummen der Station Dresden-Klotzsche im Zeitraum 1980-2010 mittlere N-Summe 1980-2010: 666 mm Trendlinie Quelle: DWD Beobachtungszeitraum 13
Tagesniederschlag in mm Niederschlagsereignisse im September 2010 Niederschlagssummen der Station Dresden-Rochwitz im September 2010 60 Niederschlag Starkregen 57,5 55 50 45 Im Zeitraum 25. 28. 09.2010 regnete es in 72 h 105 mm 40 35 33,8 30 25 21,6 20 15 10 5 0 12,2 9,9 6,9 3,1 0,9 0,6 0,2 2,4 0,9 0,2 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 Tag Quelle: Stadtentwässerung Dresden 14
Niederschlag in mm bzw. l/qm Wachwitzer Elbhang Niederschlagssituation Hydrologisches Szenario Maßnahmen Meteorologische Einordnung Quelle: Umweltamt Dresden 500 460 Regensummen über 3 aufeinander folgende Monate 450 411 400 373 360 342 336 350 300 250 200 150 100 50 0 Jul/Aug/Sept 2010 Okt/Nov/Dez 1974 Jun/Jul/Aug 1987 Aug/Sept/Okt 2002 Jul/Aug/Sept 1998 Aug/Sept/Okt 1987 15
Auswertung und Tendenzen für die Zukunft Die mittlere Jahresniederschlagssumme in Sachsen beträgt 699 mm. In Sachsen regnet es weniger als vor 130 Jahren. Die jährliche Niederschlagssumme 2010 lag um 2,3 % unter der von 1881. Die Sommer werden in Ostdeutschland seit 1881 trockener. Am stärksten ist dies in Sachsen zu beobachten, die Niederschlagssummen in den Sommermonaten nahmen hier um 11,5 % ab. In Ostdeutschland registrierte der DWD im Jahr 2010 drei mal soviel Starkniederschläge (Niederschlagssummen > 30 mm/m² in 24 h) wie im Mittel. Quelle: DN, 27.7.2011, Mitteilung des DWD 16
Hydrologische Grundlagen N = A + V Verdunstung Interzeption Muldenrückhalt Granitzersatz Zwischenabfluss Grundwasserneubildung Oberflächenabfluss Infiltration 17
Niederschlags Abfluss - Beziehung Bei den Abflüssen wird unterschieden in Oberirdischen Abfluss entsteht bei schneller Sättigung des Bodens Sättigungsabfluss entsteht nach Sättigung des Bodens durch Anhebung des Grund- und Stauwasserhorizontes Zwischenabfluss ist der oberflächennahe Abfluss in der ungesättigten Bodenzone auf Stauenden Horizonten (z: B. Festgestein) und Basis- oder Grundwasserzufluss aus der Versickerung des Niederschlagswassers in die Grundwasser führenden Schichten 18
Maßnahmen und Ereignisverknüpfung Maßnahmen Schadensereignis Interpretation der Verknüpfung 1. getroffen tritt ein man tat, was man konnte 2. nicht getroffen tritt nicht ein Glück gehabt 3. getroffen tritt nicht ein Geld verlocht 4. nicht getroffen oder vergessen, überbaut, zerstört tritt ein kann schlimm ausgehen: materielle und moralische Schäden, Haftung, Versicherungs- und Rechtsfragen, Gerichtsentscheide 19
Maßnahmekonzept 1. Zielstellung: keine Wasseraustritte an der Stützmauer Anlegen einer Drainage am Mauerfuß mit Ableitung des Grundwassers 2. Zielstellung: keine Überflutungen durch Wildabflüsse Wiederherstellung des alten Fassungssystems Kanalisierung der Oberflächenabflüsse Ertüchtigung der ehemaligen Wasserbecken als Rückhaltebecken 20
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 21