Einführung: Open Access und Internetrecht 1
Biographische Vorbemerkungen Karlsruhe: GK Informatik Basic, Pascal, C Freiburg: Geschichte, Philosophie, Theologie und Jura Trier/Norwich/Berlin: IPR, Umweltrecht, Umwelttechnik, Umweltpolitik, Europarecht Leipzig/Dresden: Feld, Wald, Wiese und das Internet, DAVIT München: B2B bei www.supplyon.com Dresden: FZR Recht & Patente 2
Wie es zum Open Access und Internet(recht) kam Teil I Internet = Inter Net(s) Vernetzung wissenschaftlicher Einrichtungen Ende 1969: bessere Nutzung spärlich vorhandener Computerkapazitäten Erste Verbindung: Uni California and Stanford Research Institute Timesharing Systeme ermöglicht mehreren Nutzern gleichzeitig Prozesse auf einem Rechner auszuführen ARPA NET (Advanced Research Projects Agency) 3
Wie es zum Open Access und Internet(recht) kam Teil II 1969 USA./. IBM Kartellrechtsstreit (Verbindung von Hard- und Software Bundles zerschlagen) 1969 K. Thompson (AT&T ) entwickelt Unix Beginn der Hacker Kultur leidenschaftlicher Programmierer, nicht Cracker 1974 Transmission Transfer Protocol (TCP) (Vint Cerf und Bob Kahn: Protokoll inkl. Routing = Datentübertragung) 1978 Internet Protocol (TCP/IP) (eigenes Protokoll für das Routing) 1981 Personal Computer (PC) von IBM 4
Wie es zum Open Access und Internet(recht) kam Teil III 1981 Diamond./. Diehr (mögliche Patentierbarkeit von Software) 1984 Zerschlagung von AT&T 1984 GNU s not Unix GNU Manifest R. Stallmann (kündigte am MIT, damit Uni nicht Software work made for hire hat) 1985 Free Software Foundation (FSF) E. Moglen software free as air 1989 GNU General Public License (GPL) 1991/1992 Linus Torvald s v. 0.12 Linux geplante Kathedrale vs. dezentraler Basar 5
Wie es zum Open Access und Internet(recht)kam Teil IV 199x Hyper Text Transfer Protocol (HTTP) für ein weltweites dezentrales Datennetz Einfache Verbindung (Verlinkung) multimedialer Inhalte 1995 Apache Server, Star Office, Mozilla 2001 Bundestagsresolution freier Software 2001 Budapester Open Acces Initiative des Open Society Institute (OSI) 2003 Berlin Declaration on Open Access to Knowledge in the Sciences and Humanities 6
Die aktuelle gesellschaftliche, wirtschaftliche Entwicklung I Vom körperlichen zum geistigen Eigentum Dematerialisierung / Digitalisierung Musikdownload / Raubkopien Datenbaken Free / Open (Source) Software and Open Access 7
Die aktuelle gesellschaftliche, wirtschaftliche Entwicklung II Konvergenz der Medien Telefon / E-Mail / Funktelefon / SMS / Skype (Voice over IP) Radio / Fernsehen / interaktive Film- und Spielwelt Printmedien / Content Presentation Mobile Computing all in one 8
Die aktuelle gesellschaftliche, wirtschaftliche Entwicklung III Weltweit elektronische Geschäfte Vernetzte Unternehmen und Märkte mit neuen Geschäftsmodellen und Geschäftsprozessen Wettbewerb bei sinkenden Grenzkosten Wegfall von Wertschöpfungsketten (Disintermediation) Neue Handelsstufen (Intermediation) 9
Die aktuelle gesellschaftliche, wirtschaftliche Entwicklung IV Informationsgesellschaft Wissensmanagement Nichtwissensgesellschaft Rasante technische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung erfordert: 10
Neue Spielregeln im Querschnitt für: Gesellschaft Wirtschaft Staatenbünde, Staat und Bürger Welt, Europa, Bund und Länder Kommunen Wissenschaft in fast allen Rechtsgebieten 11
Neue Spielregeln mit neuer Sprache und Begriffen I neue Gegenstände: Dienste der Informationsgesellschaft kommerzielle Kommunikation Teledienste Mediendienste 12
Neue Spielregeln mit neuer Sprache und Begriffen II neue Personen Dienstanbieter Nutzer Verbraucher 13
Neue Spielregeln mit neuer Sprache und Begriffen III neue Beziehungen: business to business = B2B business to consumer = B2C business to employee = B2E state to citizen = S2C 14
Ausschnitt open access Definition i.w.s: freier Zugang zu wissenschaftlichen Daten oder zu digitalen Reproduktionen von Kulturgut i.e.s. Publikationen auf Servern der wissenschaftlichen Einrichtung selbst Prozess von der Papier zur Online Veröffentlichung (online publishing) 15
Budapester Open Access Initiative 17.01.2002 Treffen beim Open Society Institute (OSI) beschließt Budapest Open Access Initiative http://www.soros.org/openaccess/g/rea d.shtml Stiftung des Milliardärs Geroge Soros freier Online-Zugang zur wissenschaftlichen Fachzeitschriftenliteratur für alle akademischen Felder 16
Budapester Open Access Initiative II wechselseitiges Lernen arm von reich ohne Bezahlung 4114 Einzelpersonen und 362 Institutionen 02.07.06 zwei komplementäre Strategien: Self Archiving http://www.openarchives.org/ Alternative Fachzeitschriften 17
Budapester Open Access Initiative: erste Auswirkungen Form und Prozesse der Veröffentlichungen reguläres Peer-Review, Preprints Urheberrechtskontrolle der Autoren OASIS Open Document Datenaustausch Format (.odf) für Büroanwendungen 18
Die ECHO-Charta 30.10.2002 19 European Cultural Heritage Online ECHO-Charta (...) defining the criteria for adequate exploitation of the new media's potential for archival preservation, scholarly and educational exploration, as well as public distribution of the shared cultural heritage of mankind. (...) http://echo2.mpiwgberlin.mpg.de/heritage/oa_basics/c
Bethesda Statement on Open Access Publishing, 11.04.2003,Chevy Chase, Maryland Howard Hughes Medical Institute, Chevy Chase, Maryland ( ) stimulate discussion within the biomedical research community ( ) of providing open access to the primary scientific literature Statement of the Institutions and Funding Agencies Working Group Statement of the Libraries & Publishers Working Group Statement of Scientists and Scientific Societies Working Group 20
Definition of an Open Access Publication: free ( ) right of access to copy, use the work publicly and to make derivative works in any digital medium ( ) subject to proper attribution of authorship ( ) A complete version of the work ( ) including a copy of the permission as stated above ( ) format is deposited immediately upon initial publication in at least one online repository that is supported by an academic institution ( ) that seeks to enable open access, unrestricted distribution, interoperability, and long-term archiving ( ) 21
Berlin Declaration on Open Access to Knowledge in the Sciences and Humanities 22.10.2003 Berliner Erklärung über offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen (engl. Vers. verbindlich) Our mission of disseminating knowledge is only half complete if the information is not made widely and readily available to society. In order to realize the vision of a global and accessible representation of knowledge, the future Web has to be sustainable, interactive, and transparent. Content and software tools must be openly accessible and compatible. 22
Berlin Declaration on Open Access to Knowledge in the Sciences and Humanities Open access contributions include original scientific research results, raw data and metadata, source materials, digital representations of pictorial and graphical materials and scholarly multimedia. Definition of open access contribution copied from the Bethesda declaration encouraging our researchers/grant recipients to publish their work according to the principles of the open access paradigm. advocating that open access publication be recognized in promotion and tenure evaluation. 23
Geistiges Eigentum nach deutschem Recht Schutzgut entscheidet über die anwendbaren Spielregeln Werk - UhrhG Patent - PatentG / EPÜ / PCT Gebrauchs- und Geschmacksmuster - GeschmG Marke / Warenzeichen - MarkenG 24
Grundlagen Urheberrecht Das Werk persönliche geistige Schöpfung Sonderregeln für Computerprogramme Programme in jeder Gestalt, einsch. Entwurfsmaterial nicht Ideen Grundsätze, Schnittstellen Datenbanken 25
Grundlagen Urheberrecht Werkschutz Wie wird das Werk geschützt? - persönlich und ideell - materiell 26
Grundlagen Urheberrecht Der / die Urheber Der Urheber ist als Schöpfer Inhaber aller Rechte Miturheber sind gemeinsame Schöpfer und üben gemeinsam die Rechte aus Vertragliche Abweichungen Urheber überträgt materielle Komponente an Arbeitgeber 27
Wie kann der Urheber mit seinen Rechten am Werk handeln? Verwerten des geistigen Eigentums durch das Übertragen eines Nutzungsrechts, einer Lizenz gegen Geld - Umfang des Nutzungsrechts (Lizenz) bestimmt grundsätzlich der Inhaber - ganz oder teilweise - örtlich und zeitlich beschränkt oder unbeschränkt - nur einer Person (ausschließlich) oder mehreren 28
Ausflug ins internationale Urheberrecht Agreement on Trade-Related Aspects of Intellectual Property Rights (TRIPS) Übereink. über handelsbezogene Aspekte der Rechte am geistigen Eigentum 1994 Uruguay-Runde Berner Übereinkunft zum Schutz von Werken der Literatur und Kunst Vertragsverletzungsverfahren durch WTO- Streitschlichtungsmechanismus rt Sicherung von Minimalkriterien: UrhR 50 Jahre nach Tod des Schöpfers keine Registrierung des UrhR enge Begrenzung nationaler Ausnahmen 29
Fallstudie: Open Access an Hochschulen und Forschungseinrichtungen Rechtliche und organisatorische Rahmenbedingungen Technik Organisation Recht Publikationen (aktiv) Informationsbeschaffung (passiv) 30
Lizenzen und Wettbewerbsrecht 31
Internetrecht Projekt- und Unternehmensbegleitung in allen Rechtsfragen im Zusammenhang mit Internetaktivitäten Site-, Seiten- und Domainprüfung und - sicherung aller rechtlichen Notwendigkeiten Vertragserstellung Kurzer Überblick zu Genehmigungsund Zulassungsverfahren Sicherung von Unternehmenswerten 32
Internetrecht / Fallstudien / Forum Impressum der Homepage Domains / Markeneintragungen Elektronische Beschaffung Private Nutzung am Arbeitsplatz Datenschutz Intranet und Vervielfältigungen Wissensmanagement 33
Author s Open Access declaration The author Michael H. Wagner as copyright holder grants to all users a free, irrevocable, worldwide, perpetual right of access to, and a license to copy, use, distribute, transmit and display the work publicly and to make and distribute derivative works, in any digital medium for any responsible purpose, subject to proper attribution of authorship, as well as the right to make small numbers of printed copies for their personal use. 34
Author s Open Access declaration A complete version of the work and all supplemental materials, including a copy of the permission as stated above, in a suitable standard electronic format is deposited immediately upon initial publication in at least one online repository that is supported by the Forschungszentrum Rossendorf e.v. seeking to enable open access, unrestricted distribution, interoperability, and long-term archiving. 35