1,6 Milliarden Euro gaben die gesetzlichen Krankenversicherungen 2010 in der Bundesrepublik für Medikamente aus, die die Abstoßung von Transplantaten

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Peanuts Nach den Berichten der vergangenen Wochen über Fehldiagnosen bei der Hirntod Diagnose, hat man ein Fazit gezogen. Die Konsequenz Na?? Genau, man will mehr Werbung machen. Die lernen es echt nicht mehr Nun, Geld genug für Werbung ist ja da. Einer der Sponsoren: Pharma Riese Pfizer Ein Schelm der böses dabei denkt.. Nur weil Pfizer mit Immunsupressiva, abermillionen verdient, heißt dass ja jetzt nicht, dass sie es nicht für das Wohl der Kranken machen, oder? Natürlich sorgen sie sich um die Kranken, um wen sonst? Die Gesunden interessieren sie nicht, da läßt sich schließlich nichts verdienen. Dagegen bleiben ihnen die Organempfänger ein Leben lang treu. Sie bedürfen auch weiterhin der Hilfe von Pfizer, und da kann man doch nicht nein sagen, man ist ja kein Unmensch.. Aber nicht nur die Werbung, sonder auch vieles andere kostet Geld, wieviel genau, können sie hier erfahren. Und wenn Sie gut rechnen können, werden sie nachher zwei Dinge wissen: Warum wegen 11000 kranken Menschen ein solcher Aufwand betrieben wird, und das Organspende weniger ein Akt der Nächstenliebe, sondern eher das Gegenteil, nämlich Selbstsucht, Egoismus und Gewinnsucht ist. Hört man Organspende geht man in der Regel davon aus, das die Organspende und die Transplantationsmedizin ein reiner Akt der Nächstenliebe ist. Für eine kurze Zeit, in der der Göttinger Skandal die Öffentlichkeit beschäftigte, gerieten auch finanzielle Aspekte in den Vordergrund. Die Transplantationswirtschaft ist aber auch wirklich ein Mordsgeschäft Der Markt der Transplantations- und Pharmaindustrie ist Milliarden Euro schwer. Kosten entstehen nicht nur durch die

Transplantation selbst und die lebenslange Nachbehandlung von Organempfängern, nein, einen Großteil des Marktes machen Vergütungen für die DSO, für Eurotransplant, die Spenderkrankenhäuser, den Transport von Organen und nicht zuletzt für die Werbung aus. Allein der Werbeaufwand der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ist beachtlich: Sie zahlt jedes Jahr im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit zwischen 2 und 4 Millionen Euro für Organspende- Werbung, ohne Sponsorengelder!! Das Ziel dieser Werbeaktionen ist es mehr Menschen dafür zu gewinnen, einen Organspendeausweis auszufüllen, aus gutem Grund. Eine vom Deutschen Herzzentrum Berlin gestartete Kampagne konnte viel Prominenz als Lockvögel gewinnen, darunter so beliebte Stars wie Till Schweiger und Matthias Schweighöfer. Ihre Werbebotschaft: Du bekommst alles von mir. Ich auch von Dir? Diese Werbekampagne wurde von der Techniker Krankenkasse und diversen Unternehmen wie etwa der Deutschen Telekom, der Deutschen Bahn AG, Air Berlin, Piepenbrock, der Deutschen Annington oder Pfizer finanziert. Dass Pfizer die Werbung nicht uneigennützig unterstützt, dürfte jedem klar sein, wenn man weiß, dass Immunsupressiva die umsatzstärkste Sparte auf dem Arzneimittelmarkt ist. 1,6 Milliarden Euro gaben die gesetzlichen Krankenversicherungen 2010 in der Bundesrepublik für Medikamente aus, die die Abstoßung von Transplantaten

verhindern sollen. Das ist das lukrativste Geschäft der Transplantationsmedizin. Da die immunsuppressiven Mittel starke Nebenwirkungen haben, werden zusätzliche Medikamente notwendig, oft auch ein weiteres Organ. Beispiel Novartis, zweitgrößter Pharmakonzern der Welt. Der Konzern ist Marktführer von immunsuppressiven Medikamenten. Sie haben ein Schulungsprogramm für Ärzte und Koordinatoren finanziert, in dem diesen beigebracht wurde, in welcher Weise man trauernde Angehörige zur Freigabe ihres,hirntoten bewegt. Marketingtechnisch ist das enorm wichtig, denn je mehr Organspender zur Verfügung stehen, umso mehr Organempfänger benötigen deren Mittel, Sandimmun. Der damalige Chef von Novartis, Daniel Vasella, sagte, dass für Marketing fast doppelt so viel ausgegeben wird wie für die Forschung. Das spricht für sich selbst In der Ära von Daniel Vasella machten hohe Salär- und Bonuszahlungen Schlagzeilen. Dessen Nachfolger Jörg Reinhardt schlägt jetzt angeblich neue Töne an. Ob sich viel ändert an der Vorgehensweise.. Auf jeden Fall soll Novartis jedes Jahr mit Sandimun mehr als 900 Millionen Dollar erwirtschaften. Konkurrent Roche setzte 2011 mit einem ähnlichen Arzneimittel beinahe eine Milliarde Schweizer Franken um, und der Gewinn von Pfizer dürfte nicht viel geringer sein. Und da ein Organempfänger sie für den Rest seines Lebens einnehmen muss, sind Immunsupressiva für Pharmahersteller ein lohnenswertes Geschäft. Dazu kommt: Bei Transplantationen bestimmt der operierende Arzt in der Klinik, welches Präparat der Organempfänger sein Leben lang nehmen wird. Es sind also die Ärzte in den Transplantationszentren, die über die Verteilung der rund 1,6 Milliarden Euro unter den Anbietern entscheiden. Dass dies zu besonderer Kundenpflege verführt, wird wohl niemand wirklich wundern Die einzigen die sparen wollen, sind die Krankenkassen, da sie zu den zahlenden gehören, und so werden, wie ich schon geschrieben habe, Dialysepatienten massiv bedrängt, sich auf die Warteliste setzen zu lassen, oder sich für eine Lebendspende zu entscheiden. Wenn man die unten stehende

Grafik sieht, weiß man auch schnell warum. Eine Transplantation ist zwar im ersten Jahr teuer, danach reduzieren sich die Kosten geegnüber einer Dialysebehandlung stetig. **Zur Dialysebehandling kommen noch die Kosten für etwaige Krankenhausaufenthalte und Medikamente. Zur Organbeschaffung selbst ist eine Zusammenarbeit zwischen Transplantationszentren und den Krankenhäusern nötig, in denen Organe gespendet werden, sogenannte Entnahmekliniken. Die Kosten, die diesen Spenderkliniken entstehen, werden durch Pauschalen vergütet, die die Deutsche Krankenhausgesellschaft, der GKV-Spitzenverband, die Bundesärztekammer und die DSO miteinander vereinbart haben. Dabei werden nicht nur erfolgreiche Organspenden, sondern auch Organspendeversuche finanziert. Folgende Pauschalen sind im Rahmen der Organentnahme vorgesehen: Pauschale für Leistungen im Rahmen der Organentnahme bis zur Ablehnung durch Angehörige beziehungsweise die Staatsanwaltschaft zum Abbruch des Organspendeprozesses während der Aufrechterhaltung der Homöostase auf der Intensivstation nach erfolgter Zustimmung zum Abbruch eines Organspendeprozesses im Operationssaal Pauschale für die Einorganentnahme Pauschale für die Mehrorganentnahme. Am lukrativsten ist eine Multiorganentnahme, gefolgt von der Einorganentnahme. Selbst ein Abbruch im OP wird abgerechnet, oder der Abbruch während der Intensivstationsphase wegen

Ablehnung beziehungsweise nach Zustimmung. 2014 werden für eine Multiorganentnahme 4039,00 Euro veranschlagt, für Einorganentnahmen ebenso wie für den Abbruch im OP jeweils 3.356 Euro, für den Abbruch während der Intensivstationsphase nach Zustimmung 953 Euro und wegen Ablehnung 439 Euro. Sieht man sich die gezahlten Vergütungsbeträge genauer an, fällt auf, dass die Zustimmung zur Organspende in der Intensivstationsphase mit 953 Euro deutlich höher vergütet wird als die Ablehnung mit 439 Euro. Das könnte Ärzte herausfordern, bei ihrer Überzeugungsarbeit mit Angehörigen besonders erfolgreich zu sein Bei 3 400 geschätzten transplantierten Organen beträgt für das Jahr 2014 die Pauschale Aufwandserstattung Entnahmekrankenhäuser 1137 Euro je transplantiertes Organ. Dieser Betrag wird zusätzlich zur Organisationspauschale gezahlt. Die Organisationspauschale für die Bereitstellung eines postmortal gespendeten Organs zur Transplantation beträgt inkl. der Kosten für die Konsiliardienste Hirntoddiagnostik im Jahr 2014 9986,00 Euro je transplantiertes Organ. Das richtig fette Geld machen aber die Transplantationskliniken. Der im Organspendeskandal beschuldigte ehemalige Chefarzt der Göttinger Uniklinik besaß einen Vertrag, der ihm neben seinem Grundgehalt eine Prämie pro transplantierter Leber einbrachte. Der Mediziner soll für jede Operation zusätzlich 2000 Euro erhalten haben. Im Jahr 2010 führte die Klinik 56 solcher Eingriffe durch demnach kassierte der Arzt einen Bonus von 112.000 Euro zusätzlich. Diese umsatzbezogenen Vergütungen sind rechtens und an deutschen Krankenhäusern gängige Praxis. Ein gut funktionierendes Transplantationsprogramm ist gut für jede transplantierende Klinik, sagt Richard Viebahn, Chefarzt am Bochumer Universitätsklinikum und Vorsitzender der Ethikkommission der Deutschen Transplantationsgesellschaft. Jede Klinik bemühe sich darum, so viele Eingriffe wie möglich

vornehmen zu können. Mit jedem Patienten steigt der Umsatz, sagt Viebahn. In Deutschland übernehmen die Krankenkassen des Organempfängers die Operationskosten. Sie zahlen je nach Erkrankungsgrad einen festen Satz an das Krankenhaus. Eine Lebertransplantation mit Vor- und Nachbehandlung kann nach Angaben des Bochumer Chirurgen bis zu 200.000 Euro kosten. Eine Nierentransplantation kostet im Durchschnitt zwischen 50.000 und 65.000 Euro. Eine Bypass-Operation am Herzen liegt bei etwa 18.000 Euro. Laut Krankenkassen gehören Transplantationen zu den teuersten Operationen überhaupt. Wenn ein Organ verpflanzt werden muss, geht es um Leben und Tod. Deshalb ist eine exzellente medizinische Versorgung so wichtig. Ein wirtschaftliches Kalkül darf dabei nicht im Vordergrund stehen, sagt Uwe Deh, geschäftsführender Vorstand des AOK-Bundesverbandes. Um Spenderorgane nach einheitlichen Kriterien und gerecht an geeignete Organempfänger zu vermitteln, wurde die Stiftung Eurotransplant mit Sitz in Leiden in den Niederlanden gegründet. Sie führt die Warteliste potentieller Organempfänger im gesamten Vermittlungsgebiet, das heißt in Deutschland, Österreich, den Niederlanden, Belgien, Luxemburg, Slowenien, Kroatien und Ungarn. Bei Eurotransplant sind Patienten der Mitgliedsländer registriert, die auf eine Niere, Leber, Herz, Lunge, Pankreas oder Dünndarm warten. Derzeit sind dies insgesamt etwa 15.000 Menschen. Durch den Zusammenschluss dieser Länder haben die Patienten größere Chancen, ein immunologisch passendes Organ zu bekommen oder in dringenden Fällen sehr schnell transplantiert zu werden. Der Haushalt von Eurotransplant besteht aus einem Basisbudget zur Finanzierung aller länderübergreifenden Aufgaben und einem Länderbudget zur Finanzierung von länderspezifischen Aufgaben. Zur Vergütung der Vermittlungsleistung wird der Krankenkasse des potentiellen Organempfängers eine Registrierungspauschale in Rechnung gestellt, die 2012 bei 622 Euro lag.

In der Vereinbarung zum EuroTransplant-Budget für das Jahr 2013 sind die Vertragspartner von 6 954 Registrierungsfällen ausgegangen. Seit Ende des Jahres 2012 ist die Zahl der neuen Registrierungen auf den Wartelisten jedoch deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Da die Registrierungen bis zum Ende des Jahres 2013 auf diesem Niveau blieben, und die Anzahl der Neuaufnahmen um rund 23 % unter der Budgetplanung lagen, und durch diese Entwicklung die Erlöse von Eurotransplant auf ein kritisches Niveau sinken würden, haben die Vertragspartner beschlossen, den Betrag zu erhöhen. In der Vereinbarung zum ET-Budget 2013 (13. Fortschreibung der Durchführungsbestimmung zu 11 Absatz 1 des Vertrages nach 12 Absatz 4 Satz 2 TPG vom 21.12.2012) ist in Punkt 3 festgelegt, dass Mindererlöse bei Unterschreitung der Fallzahl von 6.954 Registrierungsfällen zu 100 % ausgeglichen werden. Die Vertragsparteien vereinbarten, die in Punkt 2 der ET- Budgetvereinbarung 2013 festgelegte Registrierungspauschale in Höhe von 622,00 Euro auf 1000,00 Euro zu erhöhen. Die neu festgesetzte Pauschale gilt für Registrierungen ab dem 01.09.2013 Da fragt man sich, ob es wirklich im Interesse von manchen liegt, dass die Warteliste kleiner wird Die Koordination und Organisation der Organspende liegt in Deutschland in den Händen der DSO. Die Selbstverwaltungspartner GKV-Spitzenverband, Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) und Bundesärztekammer (BÄK) haben die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) mit der Koordination der Organspende beauftragt. Diese bekommt, um ihre Aufgabe erledigen zu können ein Jahresbudget von oben genannten Stellen zur Verfügung gestellt. Für die Berechnung der Pauschalen werden für 2014 3.400 transplantierte Organe unterstellt. Das Gesamtbudget der DSO besteht aus den Komponenten: Organisationspauschale (Finanzierung der DSO sowie der Landesgliederungen),

Aufwandserstattung für Spenderkrankenhäuser, Flugpauschale (Finanzierung der Kosten für den Organtransport per Flugzeug) sowie Finanzierungspauschale für die Transplantationsbeauftragten und Betrieb der Geschäftsstelle Transplantationsmedizin. Die Vergütung für den Einsatz des Organ Care Systems (OCS ) erfolgt zusätzlich und wird in der Ergänzungsvereinbarung zum DSO-Budget 2011 geregelt. Einzelpauschalen Die Organisationspauschale für die Bereitstellung eines postmortal gespendeten Organs zur Transplantation beträgt 9.986,00 Euro je transplantiertes Organ. Pauschale Aufwandserstattung Entnahmekrankenhäuser Sie wird seit 2012 durch das DRG-Institut (InEK) kalkuliert. Für das Jahr 2014 beträgt diese Pauschale 1.137,00 Euro je transplantiertes Organ. Flugpauschale Für das Jahr 2014 werden 920 Flüge für extrarenale Organe (zzt. Herz, Leber, Lunge, Pankreas und Darm) unterstellt. Die Erstattung der Flugtransportkosten für extrarenale Organe erfolgt mit einer Pauschale von 7.348,00 Euro je transplantiertes Organ, für das ein eigenständiger Flugtransport durchgeführt wurde. Bei Unterschreiten der Anzahl von 920 Flügen pro Jahr werden durch die Kostenträger 50 % der fehlenden Erlöse an die DSO erstattet. Finanzierungspauschale für die Transplantationsbeauftragten Den Krankenkassen wurde mit der Novellierung des Transplantationsgesetzes (TPG) die Finanzierung der Transplantationsbeauftragten übertragen. Jedes Entnahmekrankenhaus ist nunmehr verpflichtet, einen Transplantationsbeauftragten zu benennen. Für das Jahr 2014 wurde vereinbart, einen Gesamtbetrag in Höhe von 12 Mio. Euro

bereitzustellen. Hieraus ergibt sich eine Pauschale in Höhe von 3.793,00 Euro je transplantiertes Organ. Für die Jahre 2015 und 2016 wurde vereinbart, jeweils einen Gesamtbetrag in Höhe von 18 Mio. Euro bereitzustellen. Finanzierungspauschale für den Betrieb der Geschäftsstelle Transplantationsmedizin Zur Führung der laufenden Geschäfte der Überwachungskommission, der Prüfungskommission sowie der gemeinsam betriebenen Vertrauensstelle haben GKV- Spitzenverband, DKG und BÄK die Geschäftsstelle Transplantationsmedizin eingerichtet. Die Finanzierungspauschale beträgt 273,00 Euro je transplantiertes Organ. Einsatz des Organ Care Systems (OCS ) Link Die Vertragspartner haben die Finanzierungsregelungen sowie die Voraussetzungen für einen Einsatz des OCS in der Ergänzungsvereinbarung zum DSO-Budget 2011 geregelt. Die Vereinbarung sieht vor, dass zusätzlich zu den genannten Zahlbeträgen je transplantiertes Herz, für das ein OCS - Einsatz durchgeführt wurde, ein Zahlbetrag von 43.881,00 Euro abgerechnet wird. Aus den Pauschalen ergibt sich ein Zahlbetrag von 15 189,00 Euro je transplantiertes Organ, für das kein eigenständiger Flugtransport durchgeführt wurde. Aus den Pauschalen ergibt sich ein Zahlbetrag von 22 537,00 Euro je transplantiertes Organ, für das ein eigenständiger Flugtransport durchgeführt wurde. Zusätzlich zu den Pauschalen wird gemäß 2 Absatz 2 der Ergänzungsvereinbarung zur sechsten Fortschreibung der Durchführungsbestimmung zum Aufwendungsersatz nach 8 Absatz 1 des Vertrages nach 11 TPG für das Jahr 2011 (Finanzierung des OCS -Programms) je transplantiertes Herz, für das ein OCS -Einsatz durchgeführt wurde, ein Zahlbetrag von 43 881,00 Euro abgerechnet. Jetzt versteht auch sicher jeder die Gesprächsführung der DSO-

Koordinatoren mit trauernden Angehörigen: Ihre Fragen entfalten in der Schocksituation der Hirntoddiagnose suggestive Wirkung, die Gespräche sind in der Regel noch erfolgreicher als die der Krankenhausärzte. Die psychologische Schulung der Koordinatoren ist vor dem Hintergrund des geschilderten Vergütungssystems nachzuvollziehen immerhin erhält die DSO im Erfolgsfall viel Geld. Da lohnt es sich doch wirklich ordentliche Überzeugungsarbeit zu leisten oder wie sehen Sie das