Die Bayerische Staatsministerin für Gesundheit und Pflege

Ähnliche Dokumente
Die Bayerische Staatsministerin für Gesundheit und Pflege

Die Bayerische Staatsministerin für Gesundheit und Pflege


Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie Staatssekretär Franz Josef Pschierer, MdL

Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst

Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst

Antwort. Drucksache 16/6528. LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN 16. Wahlperiode Datum des Originals: /Ausgegeben:

Statistische Auswertung der HIVund Syphilis-Tests

80,8 65,8 64,3 60,8 46,5 38,0 19,9 16,8 12,6 11,2 10,9 10,5 10,4 9,9 9,6 8,5 8,1 7,2 5,6 5,5 5,4 5,1 4,6 4,5 4,2 2,9 2,1 2,0 1,8 1,7 1,3 1,3 1,2 1,1

Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus

Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst

17. Wahlperiode /6373

Aktuelle Entwicklungen und epidemiologische Daten zu HIV in Bayern, Stand Ende Dr. Ulrich Marcus München,

Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie Staatssekretär Franz Josef Pschierer, MdL

Anlage 1 Referat für Gesundheit und Umwelt Gesundheitsschutz Infektionsschutz RGU-GS 11

Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst

Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus

Aids Hilfe Herne e.v.

Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration

Epidemiologie von HIV/AIDS in Deutschland. Stand 03/2015

Bayerisches Staatsministerium der Justiz

Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr

Bayerisches Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat STAATSMINISTER

Aktuelle Daten zur Epidemiologie von HIV und AIDS Menschen in Deutschland sind HIV-infiziert

//z ukunftsministerium

Die Bayerische Staatsministerin für Gesundheit und Pflege

Schriftliche Anfrage der Frau Abgeordneten Dr. Simone Strohmayr betreffend Kinderbräute unter Flüchtlingen in Bayern

Epidemiologie - Aktuelle Daten zu Infektionen bei Blut- und Plasmaspendern

Die Entwicklung der HIV-Infektionen und anderer sexuell übertragbarer Krankheiten in München, Bayern, Deutschland und Europa

Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr

Bayerisches Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat STAATSMINISTER

Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr

HIV/AIDS - Jahresbericht 2015

Psychische Gesundheit in Bayern - ein Überblick. Dr. Joseph Kuhn

Bayerischer Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten

Vorbereitung Grußwort zur Fachtagung am

Bayerisches Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat STAATSMINISTER

Bitte bei Antwort angeben. Schriftliche Anfrage der Frau Abgeordneten Christine Kamm betreffend Situation ukrainischer Asylsuchender in Bayern

Syphilis in Nordrhein-Westfalen 2014 Stand

Am Robert Koch Institut erfasste Daten zur konnatalen Toxoplasmose

Überblick über das Infektionsgeschehen in München 2015

Weiterentwicklung der HIV/AIDS-Prävention in Nordrhein-Westfalen Schwerpunkt Neuinfektionen minimieren

Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie Staatssekretärin Katja Hessel, MdL

Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz

Syphilis in Nordrhein-Westfalen 2015 Stand

Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie Staatssekretär Franz Josef Pschierer, MdL

Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus

Bayerisches Staatsministerium des Innern

Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst

Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr

Rundschreiben Nr. 218/2008

Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus

Der HIV-Test. Was ich wissen und was ich mir im Vorfeld überlegen sollte

Bitte bei Antwort angeben

Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst

Schriftliche Anfrage des Herrn Abgeordneten Florian Streibl betreffend Wirksamkeit des Bayerischen Gleichstellungsgesetzes in den bayerischen Kommunen

Bayerisches Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat STAATSMINISTER

Bayerisches Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat STAATSMINISTER

17. Wahlperiode /1977

Bayerisches Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat STAATSMINISTER

Bitte bei Antwort angeben

Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr

Schriftliche Anfrage des Herrn Abgeordneten Florian Streibl betreffend Kosten für die Unterbringung von Flüchtlingen in Oberbayern

Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus

Arbeitslosigkeit geht saisonbereinigt zurück, Beschäftigung nimmt weiter zu. Der Arbeitsmarkt im Juli 2017

Bayerischer Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten

17. Wahlperiode /14311

Der Arbeitsmarkt im September 2017

HIV/AIDS - Jahresbericht 2016

Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration

Demografische Entwicklung in Oberbayern

Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr

Ambulante und stationäre Behandlung pathologischer Glücksspieler: Entwicklung in Bayern. 1 Einleitung. Kurzbericht, Dezember 2012

Prävention und Bekämpfung von HIV und AIDS in Deutschland

//z ukunftsministerium

Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit

Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz

Rights here right now!

Ukraine - Projekte. September Frieder Alberth Connect plus e.v. - Berlin

Bayerischer Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten

Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst

Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration

Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration

17. Wahlperiode /8668. Staatskanzlei: Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr

Mathematik EP - Stochastik VIERFELDERTAFEL UND BEDINGTE WKT.

Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst

1. Dezember. Welt-AIDS-Tag

Hepatitis B und Hepatitis C

Die Bayerische Staatsministerin der Justiz und für Verbraucherschutz

- 2 - In welcher finanziellen Höhe wird sich der Bund insgesamt an den Kosten für die Sicherheit des G7-Gipfels beteiligen?

Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr

17. Wahlperiode /2326

Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr

Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration

Bayerisches Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat STAATSMINISTER

Bayerisches Staatsministerium der Justiz

Empfehlung der Landeskommission AIDS zur Verbesserung der Lebenssituation Menschen mit HIV und AIDS, die sich Drogen spritzen

Transkript:

Die Bayerische Staatsministerin für Gesundheit und Pflege StMGP - Postfach 8 2 9-8162 München Präsidentin des Bayerischen Landtags Frau Barbara Stamm MdL Maximilianeum 81627 München Ihre Nachricht 23. 6. 217 PI/G-4254-4/1331 G Unser Zeichen G27-G8451-217/2-3 Telefon +49 (89) 54233- poststelle@stmgp. bayern. de München 26. 7. 217 Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Gabi Schmidt (FREIE WÄHLER) HIV/AIDS in Bayern Sehr geehrte Frau Präsidentin, die Schriftliche Anfrage beantworte ich wie folgt: 1. 1 Wie hoch ist aktuell die Anzahl an HIV-infizierten Menschen in Bayern (bitte nach Geschlecht und Infektionsweg; geordnet nach Regierungsbezirken)? Die Meldung von HIV-lnfektionen erfolgt nach dem Infektionsschutzgesetz, ( 7 Abs. 3) nichtnamentlich direkt an das Robert Koch-lnstitut (RKI) in Berlin. Die nachfolgend dargestellte Anzahl an HIV-infizierten Menschen in Bayern beruht auf einer modellbasierten Schätzung des RKI, Stand Ende 215. Diese Schätzung wird jährlich durchgeführt und immer am Ende eines Jahres für das Jahr davor veröffentlicht. Eine Aufgliederung der Zahlen nach Regierungsbezirken ist daher nicht möglich. Standort Öffentliche Verkehrsmittel Telefon Haidenauplatz 1 S-Bahn - Ostbahnhof +49 89 54233-81667 München Tram 19-Haidenauplatz Telefax +49 89 542339-999 E-Mail poststelle@stmgp. bayern. de Internet www.stmgp. bayern.de

-2- insgesamt Mit HIV-Diagnose Ohne HIV-Diagnose n (95% Kl) n (95% Kl) n (95% Kl) Gesamt n >11. 6 1. > 1. 6 (1. 7-12. 6) (9.3-1.9) (1. 4-1. 8) Geschlecht Männer > 9.4 8. 1 > 1.4 (8. 7-1. 2) (7. 4-8. 7) (1. 2-1.6) Frauen > 2.2 2. > 25 (2. -2. 5) (1. 8-2. 2) (21-29) Infektionsweg MSM 7. 1 5.9 1.2 (6. 6-7. 6) (5. 5-6. 4) (1. -1.4) Heterosexuelle Kontakte 1.4 1. 1 35 (1. 3-1. 6) (97-1. 3) (3-4) IVD 82 73 9 (68-95) (61-85) (65-12) KI^Konfidenzintervall; MSM=Männer, die Sex mit Männern haben; IVD= intravenöser Drogengebrauch 1. 2 Wie hat sich die Anzahl im Vergleich zum Jahr 199 entwickelt (falls möglich, bitte für die Jahre 199, 2, 21, 216; nach Geschlecht und Infektionsweg)? Die nachfolgenden Abbildungen stellen i) die Entwicklung der HIV-Neuinfektionen in Bayern (Abb. 1), il) iii) iv) die Entwicklung der HIV-Neuinfektionen in Bayern nach Transmissionsgruppe (Abb. 2), die Anzahl der in Bayern mit HIV lebenden Personen (Abb. 3)und die Anzahl der in Bayern mit HIV lebenden Personen nach Geschlecht (Abb. 4) über die Zeit dar. Den Darstellungen für Bayern liegt ebenfalls die modellbasierte Schätzung des RKI, Stand Ende 215, zugrunde. Zu beachten bei diesen Abbildungen ist, dass es sich zum einen um HIV-Neuinfektionen pro Jahr (Abb. 1 und 2) handelt und zum anderen um Personen mit bestehender HIV-lnfektion (Abb. 3 und 4), deren Anzahl (bei inzwischen ähnlicher Lebenserwartung wie Nicht-HIV-lnfizierte) kontinuierlich steigt.

^ ^ > II! C ~3~ 1 - (D.. -o ä < (ü _^ (D"? (D?. ~^ Q) U1S, li ^ U12 Il ii =3 ^" =3 Q) 5 Ö (D ä- =3. &-^-.,%'-, 233 Awhl P.-< t. ^ > ^. - c/) ' 3T -a. (D.. 3 < -^ CD CD =1 -^ Q) ^5, Il p 1 -^ CD c CD' ^. (D 3 x < /- -a :'~5. ^^} -885. 99Q. &951 23Ü3 Aru; l''?'- ^-».- A. B CE 8 '..> ^ CD W Q) 3 CD 231D ÖD CÜ ^ 213l <*; W C/5 ^

1-. IIÄ; Mcdi>r rc- < 5?% K l ^ <.. -4-1- '-! 98(1 "Wa 199 1W-- /TW; T-(..?ao*-?o\" yai Abb 3: Verlauf der Anzahl von in Bayern lebenden Menschen mit HIV zwischen 198 und 215 löoöti-, '/^r'ii-f J fa - t. WW - ü. sw \'-^-!tc''1. ü'lt, r /<-<<.;}.W yoin Abb. 4: Verlaß der Anzahl von in Bayern lebenden Menschen mit H IV zwischen 198 und 215 getrenn nach Geschlecht.

-5 Quelle: 1. Robert Koch-lnstitut. HIV/AIDS in Bayern: Eckdaten der Schätzung (Stand: Ende 215). Verfügbar unter httd://www. rki. de/de/contenülnfaz/h/hivaids/edidemioloaie/daten und Berichte/E ckdatenbavern. pdf? blob=dublicationfile (Zugriffsdatum: 5. 7. 217). 2. 1 Wie viele HIV-Neuinfektionen gab es zuletzt in Bayern (nach Geschlecht und Infektionsweg; geordnet nach Regierungsbezirken)? Eine Aussage zu aktuellen HIV-Neuinfektionen in Bayern kann nicht getroffen werden. Die nachfolgend dargestellten Zahlen geben die neu-diagnostizierten HIV- Infektionen für das Jahr 216 an, also die Anzahl von Personen, bei denen der direkte oder indirekte HIV-Erregernachweis erfolgte und die nichtnamentlich dem RKI gemeldet wurden. Tabelle: Neu-diagnostizierte HIV-lnfektionen in Bayern 216, nach Regierungsbezirk und Ubertragungsweg (Datenquelle: [2]) Wohnort Mittelfranken Niederbayern Oberbayern Oberfranken Oberpfalz Schwaben Unterfranken Gesamt n 84 31 318 24 31 49 31 MSM 27 13 15 14 7 17 15 IVD 7 l 25 l 2 l l Übertragungsweg Heterosexuelle Peri-/ pränatale Kontakte Infektion 25 ^ 1 17 5 13 16 6 l unbekannt Bayern 568 243 38 182 12 MSM=Männer, die Sex mit Männern haben; IVD=intravenöser Drogengebrauch 23 7 36 4 8 15 9 Quelle: 2. Robert Koch-lnstitut. SurvStat-Abfrage zu HIV (Stand: Jahrbuch 216). Verfügbar unter httds://survstat. rki. de/ (Abfragedatum: 5. 7. 217)

2. 2 Wie nat sich die Anzahl im Vergleich zum Jahr IWU entwickelt (falls möglich, bitte für die Jahre 199, 2, 21, 216; nach Geschlecht und Infektionsweg)? Alle nachfolgend dargestellten Entwicklungen zu HIV-Neuinfektionen in Bayern basieren auf modellbasierten Schätzungen des RKI für den Stand Ende 215 (Datenquelle: [1]). Entwicklung bei Männern, die Sex mit Männern haben (MSM) Die Anzahl der HIV-Neuinfektionen pro Jahr ist bei MSM von 1985 (>6 Neuinfektionen/Jahr) bis Anfang der 199er Jahre auf ein Niveau von ca. 15 Neuinfektionen/Jahr gesunken (s. Abb. 2). Nachdem die Anzahl von Neuinfektionen über einige Jahre stabil war, kam es zwischen 2 und 25 wieder zu einem Anstieg der Zahlen auf ca. 35/Jahr. Seitdem ist ein leicht abnehmender Trend zu verzeichnen; die Anzahl von Neuinfektionen bewegt sich um ein Niveau von ca. 3/Jahr. Entwicklung bei intravenös Drogen Konsumierenden (IVD) Die Anzahl der HIV-Neuinfektionen pro Jahr ist bei IVD von 1985 (>15 Neuinfektionen/Jahr) bis 21 kontinuierlich gesunken, bis nahezu keine Neuinfektionen mehr verzeichnet wurden (s. Abb. 2). Ab 21 kam es erneut zu einem leichten Anstieg der Zahlen: ca. 2 Neuinfektionen wurden für das Jahr 215 geschätzt. Entwicklung bei Heterosexuellen Die Anzahl der HIV-Neuinfektionen pro Jahr bewegt sich bei Heterosexuellen seit 199 relativ konstant um ein Niveau von <1/Jahr (s. Abb. 2). Entwicklung bei Männern und Frauen Zu dieser Frage liegen der Bayerischen Staatsregierung keine Daten vor 3. 1 Wie lange dauert es in Bayern durchschnittlich von der Infektion bis zum Tod des Patienten? Zu dieser Frage liegen der Bayerischen Staatsregierung keine Daten vor.

-7 3. 2 Wie hat sich diese Spanne seit 199 entwickelt? Zu dieser Frage liegen der Bayerischen Staatsregierung keine Daten vor. (Siehe auch die Antwort zu Frage 3. 1) 4. 1 Was tut die Staatsregierung, um HIV/AIDS zu bekämpfen? Die Bayerische Staatsregierung hält ein breitgefächertes Bündel von Maßnahmen zur Bekämpfung von HIV/AIDS vor. Die Versorgung mit Präventionsaktionen, HIV- Testmöglichkeiten und Angeboten zur Beratung und Hilfe rund um HIV/AIDS ist in Bayern flächendeckend und auf einem hohen Niveau gewährleistet. Die Ende 214 gestartete, bayernweite HIV-Präventionskampagne "Mit Sicherheit besser" wirbt für konsequenten Schutz vor einer Infektion mit dem HI-Virus oder einer anderen sexuell übertragbaren Krankheit. Außerdem setzt sie sich gegen eine Stigmatisierung und für mehr Solidarität mit Betroffenen ein. Weitere Informationen zu der Bayerischen HIV-Präventionskampagne sind unter www.mitsicherheitbesser.de zu finden. Daneben stellt das bayerische Gesundheitsministerium seit rund 3 Jahren flächendeckend ein bundesweit einmaliges, dreigliedriges System von Prävention und Angeboten zur Beratung und Hilfe zur Verfügung. Die 76 Gesundheitsämter in Bayern beraten fachkundig über Risikominimierung und bieten kostenfrei und anonym H l V Tests an. Ergänzend gibt es zehn psychosoziale AIDS-Beratungsstellen, mindestens eine je Regierungsbezirk. Sie begleiten Betroffene und deren Angehörige und führen überregional Präventionsaktionen durch. Derartige Stellen gibt es als Element des Maßnahmenbündels zur Eindämmung von HIV und AIDS nur in Bayern. Die vom Gesundheitsministerium initiierten und geförderten Maßnahmen der organisierten HIV/AIDS-Selbsthilfe, wie z. B. die AIDS-Hilfen, erreichen als "drittes Bein" zielgruppenspezifisch besonders gefährdete Gruppen, v. a. homosexuelle Männer oder Prostituierte.

-8- Zur Erhöhung der HIV-Testbereitschaft finde! seit 2i3 einmal im Jahr eine ÄKtionswache statt. In dieser Zeit bieten die bayerischen Gesundheitsämter, einige AIDS- Beratungsstellen und AIDS-Hilfen neben ihren regelmäßigen Angeboten unter dem Motto "Test jetzt!" Gelegenheit, sich auf HIV testen zu lassen, anonym, vertraulich und mit kompetenter Beratung. Im Rahmen der Beratungsgespräche erfolgt eine Auseinandersetzung mit der persönlichen Risikosituation, um eventuell vorhandene Wissenslücken zu schließen und die Motivation zu gesundheitsbewusstem, verantwortungsvollem Handeln zu stärken. Weitere Informationen zur Bayerischen HIV-Testwoche sind unter www.testietzt. de zu finden. 4. 2 Ist Kap, 145TG 52 (Maßnahmen und Einrichtungen zur Bekämpfung der Immunschwächekrankheit AIDS) der einzige Haushaltsansatz, aus dem der Kampf gegen HIV/AIDS finanziert wird? Nach mehreren Umressortierungen sind seit Ende 213 die Haushaltsmittel zur Bekämpfung der Immunschwächekrankheit AIDS im Einzelplan des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege (StMGP) eingestellt. 4. 3 Wie haben sich die bayerischen Finanzmittel zur Bekämpfung gegen HIV/AIDS im Vergleich zum Jahr 199 entwickelt (bitte für die Jahre 199, 2, 21, 216)? Die Entwicklung der bayerischen Finanzmittel zur Bekämpfung von HIV/AIDS für die Jahre 199, 2, 21 und 216 sind in folgender Tabelle zusammengefasst: Haushaltsjahr Ressort und Haushaltsstelle(n) Betrag in Tsd. Euro 199 StMI Kap. 3 3 Titelgruppe 79 4. 857,3 StMAS Kap. 13 Titelgruppe 52 2. 428,6 2 StMASFFG Kap. 18 Titelgruppe 52 4. 9,3 21 StMUG Kap. 128Titelgruppe52 3. 74,5 216 StMGP Kap. 145 Titelgruppe 52 3. 471,3

9 5. 1 In welchen Milieus breiter sich HIV/AlDS aerzeit noch aus und welchen akuten Handlungsbedarf (ggf. auf Bundes- oder EU-Ebene) sieht die Staatsregierung? 5. 2 Existieren Pläne für einen weiteren Ausbau der bayerischen Aktivitäten bezüglich HIV/AIDS? Wegen des Sinnzusammenhangs werden die Fragen 5. 1 und 5. 2 gemeinsam beantwortet. Es wird zunächst auf die Antwort zu Frage 2. 2 verwiesen. Ergänzend wird folgendes mitgeteilt: In der Gruppe der heterosexuell orientierten Menschen, die die HIV-lnfektion im Ausland erworben haben, wurde ein rapider Anstieg an Neudiagnosen in den Jahren 214 und 215 verzeichnet. In Bayern sieht man hier, ebenso wie im gesamten Bundesgebiet, im Jahr 216 wieder einen deutlichen Abfall dieser Zahlen (ob hier ein Zusammenhang mit der Zuwanderungswelle besteht, ist nicht geklärt). Aktuell geht das StMGP, gemeinsam mit dem Landesamtfür Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), dem Anstieg von HIV-lnfektionen bei intravenös drogengebrauchenden Menschen nach. Im Übrigen ist seit 28 der Runde Tisch AIDS-Prävention, angesiedelt am StMGP, in die Gestaltung der Maßnahmen gegen HIV/AIDS des StMGP eingebunden. Dieser tagt anlassbezogen, mindestens aber einmal jährlich. Dabei werden bedarfsorientiert gemeinsam mit den AIDS-Beratungsstellen, den AIDS-Hilfen und Vertretern des öffentlichen Gesundheitsdienstes, also der Gesundheitsämter und Regierungen, die aktuellen Schwerpunkte der AI DS-Arbeit festgelegt und je nach Erfordernis neue Präventionsmaßnahmen entwickelt.

-1 Vordem Hintergrund der stark veränderten Rahmenbedingungen für HIV-positive Menschen (behandelbare, jedoch nicht heilbare Krankheit, weitgehend reguläre Lebenserwartung, deutlich geringeres Stigma) hat das StMGP eine Neuausrichtung und Strukturierung der HIV/AIDS-Angebote in Bayern angestoßen. Ein erster Konzeptentwurf soll bis Ende des Jahres 217 vorliegen Mit freund lichen Grüßen MU^^^_ Melanie Huml MdL Staatsministerin