Franz-David Baumann / Henk Flemming Die Pecorinos Liebe ist manchmal Käse Szenische Bearbeitung nach dem gleichnamigen Buch mit CD Arrangements, Playbacks und andere Aufführungsmaterialien sind erhältlich unter: www.musicals-on-stage.de Personen Dizzy (Trompete) Charly (Saxophon) Mick (Klavier) Danny (Schlagzeug) Paul (Kontrabass) Billie (Sängerin) Kommissar K. Wachtmeister Henry Monsieur Chevalier (Chef und Wirt des Bistros Petit Fromage ) einige Bistro-Gäste Katzendame Ihre Freundin Django-Maus Francoise Pauli Bocüsi (Koch) einige Rennrad-Fahrer eine sportbegeisterte Menge Frosch mit Mikrofon Edgar Weiß-Es (Informant) eine Karnevals-Menschenmenge Bühnenbildprojektion erhältlich (Powerpoint-Slideshow) Spieldauer: 60-70 Min.
I. Im Bistro Petit Fromage, Paris Die Pecorinos stehen mit ihren Instrumenten auf der Bühne. Nach und nach erscheinen die Gäste und nehmen ihre Plätze ein. Monsieur Chevalier serviert Getränke. Dizzy: Ach Leute, ist Paris nicht eine wundervolle Stadt? Charly: Ganz und gar ist Paris eine wundervolle Stadt. Mick: Ja, was für ein Glück! Paul: Hoffentlich findet uns der Kommissar in dieser wundervollen Stadt nicht. Danny: Schließlich sind wir ja nur aus dem Mauseloch geflohen, weil man uns hineingesteckt hat. Obwohl wir unschuldig sind! Dizzy: Ach, keine Panik. Kommissar K. und sein langweiliger Wachtmeister finden uns niemals. Jetzt lasst uns spielen! Billie kommt auf die Bühne, winkt den Pecorinos kurz zu und wendet sich an das Publikum. Billie: Guten Abend, meine Damen und Herren. Wir spielen ein Lied, das wir für diese wundervolle Stadt geschrieben und komponiert haben. Es ist ein Liebeslied für PARIS! 1. PARIS Billie: Die Liebe, die wurde vor langer Zeit in dieser Stadt gebor n, seitdem hat hier so manche Maus ihr kleines Herz verlor n. Das liegt daran, dass man sich immer wie im Frühling fühlt, wenn Django-Maus im Nachtcafe auf der Gitarre spielt. Paris, du bist ein Liebesgedicht. Paris, du hast ein schönes Gesicht. Deine Augen können in Herzen seh n, die Ohren jedes Flüstern versteh n, dein Mund erobert die Herzen im Sturm, deine Nase ist der Eiffelturm. Es gibt Augenblicke, die du doch nur zu zweit erleben kannst. Gleich dort, wo die Picasso-Maus mit ihrer Tanzmaus tanzt. Auch dort, wo oft die Nachtigall am Montmartre singt. Und dort, wo Josephines Bananen-Röckchen schwingt. Paris, du bist ein Liebesgedicht. Paris, du hast ein schönes Gesicht. Deine Augen können in Herzen seh n. die Ohren jedes Flüstern versteh n, dein Mund erobert die Herzen im Sturm, deine Nase ist der Eiffelturm. 2
Während Danny hinter seinem Schlagzeug sitzt, lacht ihn eine Katzendame aus dem Bistro- Publikum an. Danny strahlt übers ganze Gesicht und lächelt zurück. Beide flirten ein wenig miteinander. Hinter Danny schwenkt jemand ein großes Pappschild, auf dem ein rotes Herz abgebildet ist. Am Ende des Liedes Applaus. Die Gäste und die Pecorinos verlassen die Bühne. Nur Danny sitzt mit dem Pappschild noch auf der Bühne. Nach einer Weile erscheint Dizzy, später die anderen Pecorinos mit Billie. Dizzy: Danny? Daaaany!! Was ist los? Warum kommst du nicht? Danny grinst vor sich hin, streichelt sein Pappschild und reagiert nicht. Paul: Komm schon, Danny, wir wollen essen gehen. Keinen Appetit? Danny reagiert immer noch nicht. Charly: Was ist denn mit Danny los? Dizzy: Keine Ahnung. Als ich reinkam, saß er schon so da. Vielleicht hat er Ohrstöpsel drin und kann uns nicht hören. Komisch ist das. Paul: Wenn es um s Essen geht war er doch immer der Erste, stimmts? Mick: Ja, gleich nach mir. Charly: Was machen wir denn jetzt? Wir können ihn doch nicht die ganze Nacht hier rumsitzen lassen. Billie: Auweia, jetzt ist es passiert! Die Symptome kenne ich. Danny ist verliebt! Alle: Verliebt? Mick: Hat der ein Glück. Kurzes ratloses Schweigen. Plötzlich springt Danny auf. Danny: Ah, ich werde es tun, ja das werde ich. Ich werde ihr meine Liebe gestehen und ihr mein Herz zu Füßen legen. (hält kurz inne) Aber wie macht man so etwas? Und vor allem: wo wohnt sie überhaupt? 2. SUPER, DASS ES MÄDCHEN GIBT Danny: Überall nur dein Gesicht, ich frag mich, wo versteckst du dich? Verrat mir deinen Namen, denn ich will dich umrahmen mit bunten Blumen und einem Lied. Liebe auf den ersten Blick, den Augenblick wünsch ich zurück. Flüster mir was zu-u-u, sag mir, wo bist du-u-u? Wie schön, wenn man was Schönes liebt: 3
Alle verlassen die Bühne. Die Katzendame und ihre Katzenfreundin treten auf und nehmen an einem Tisch Platz. Monsieur Chevalier begrüßt sie. Monsieur Chevalier: Bonjour, was darf ich den Damen bringen? Katzendame: Bonjour, ein Gläschen trockenen Rotwein bitte. Katzenfreundin: Bonjour, für mich auch. Und wenn Sie noch ein Häppchen von diesem leckeren Katzenfutter hätten? Monsieur Chevalier: Sehr wohl, die Damen. (geht ab.) Danny und Billie treten auf. Danny: D-d-as ist sie. Billie: Wow, jetzt musst du aber hingehen und irgendwas zu ihr sagen. Danny: Irgendwas sagen? Was denn? Billie: Na, irgendwas. Zum Beispiel kannst du sie fragen, ob ihr die Musik gefallen hat. Danny: Nein. Billie: Doch. Danny: Nein. Billie: Doch! Frag sie einfach: Hat dir die Musik gefallen? Ok? Danny: Was? Billie: HAT DIR DIE MU-SIK GE FAL-LEN (sie schiebt Danny vor den Tisch der beiden Freundinnen.) Los jetzt. Danny: (spricht die Katzendame an.) Hat didi Mausefalle!? Ihre Freundin hält sich die Hand vor den Mund und kichert. Danny: Äh, ich würde dich gerne zu einem Mi-Mi-Mi-Milchshake einladen oder ins Ki-ki-kikino oder Katzendame: Oh. Entschuldigung, das ist furchtbar nett von dir, aber ich kann leider nicht. Django-Maus (mit Gitarre) kommt an den Tisch und gibt ihr einen flüchtigen Begrüßungskuss. Django-Maus: Excuse-moi, Cherie, wir müssen los. Sie steht auf und nimmt Djangos Arm. 4
3. ADIEU, MON DIEU, MERCI Danny: Du bist ein Bild, das es nicht gibt, ich hab dich nur erfunden. Du bist ein Ton, vielleicht ein Lied, und bist so schnell verschwunden. Katzendame: Adieu, mon dieu, merci, mein Freund, vergiss mich nie! Adieu, mon dieu, merci, mein Freund. Danny: Du flatterst wie ein Schmetterling, ich kann dich niemals fangen. Jetzt weiß ich nicht, woher, wohin, die Welt ist grau verhangen. Katzendame: Adieu, mon dieu, merci, mein Freund, vergiss mich nie! Adieu, mon dieu, merci, mein Freund, Adieu, mon dieu, merci, mein Freund, vergiss mich nie! Adieu, mon dieu, merci, mein Freund. Katzendame verlässt mit Django-Maus und Freundin die Bar. Monsieur Chevalier erscheint mit der Bestellung und geht unverrichteter Dinge kopfschüttelnd wieder ab. Billie: Hey, Danny, bist du in Ordnung? Entspann dich. Bleib cool. Du siehst doch, sie hat schon einen Freund. Komm schon, das Mäuseleben geht weiter. Danny: Ausgerechnet ich muss mich so blamieren. Ich muss wohl Gitarre spielen, wenn ich so unwiderstehlich sein will wie dieser Django-Maus-Schönling, hä?! Am liebsten würde ich jetzt auf seinem Hintern ein Solo trommeln Er setzt sich hinter sein Schlagzeug und trommelt ein wütendes Solo. Die anderen Pecorinos kommen auf die Bühne, setzen mit der Musik ein. 4. LIEBE IST MANCHMAL KÄSE! Danny: Ich hab keine Lust, lustig zu sein, oder zu Freunden freundlich zu sein. Am liebsten würde ich nur noch schrei n: Liebe ist manchmal Käse! Liebe ist so ein Mist!! Es macht mich nicht froh, fröhlich zu sein, hab auch kein Herz, um herzlich zu sein. Am liebsten würde ich nur noch schrei n: Liebe ist manchmal Käse! Liebe ist so ein Mist!! Liebe ist so ungerecht, nur wegen ihr geht es mir schlecht. 5
Ich kenne kein Glück, um glücklich zu sein, und keinen Witz, um witzig zu sein. Am liebsten würde ich nur noch schrei n: Liebe ist manchmal Käse! Liebe ist so ein Mist!! Musik Ende. Danny trommelt weiter und die anderen halten sich die Ohren zu. Dizzy: Hey Danny, jetzt komm wieder runter. Ist ja schon gut! Paul: Beruhige dich wieder, Danny! Mick: Oje, gegen Unglück gibt s keine Medizin. Der arme Danny, der flippt ja völlig aus! Charly: Wetten? Das hält das Schlagzeug nicht mehr lange aus! Danny wirft seine Schlagzeugstöcke in die Ecke. Danny: So! Ich will nie wieder was essen, nie wieder schlafen, nie wieder irgendwas tun! Und Schlagzeug spiele ich auch nicht mehr! Macht doch euren Käse alleine! (Geht ab.) Paul: Oje, er will nie wieder schlafen, nie wieder irgendwas tun! Charly: Und nie wieder Schlagzeug spielen! Billie: Und auch nie wieder was essen! Mick: Ein Unglück kommt selten allein. Ich glaube, jetzt haben wir keinen Schlagzeuger mehr! Dizzy: Und wenn wir keinen Schlagzeuger haben, sind wir keine richtige Band. Monsieur Chevalier gesellt sich zu ihnen. Monsieur Chevalier: Ja. So etwas passiert manchmal. Paris ist die Stadt der Liebe! Früher oder später erwischt es jeden und jede. Danny muss mal eine Weile weg von hier! Irgendwohin, wo er vergessen kann und seinen Liebeskummer wieder loswird. Mein Schwager wohnt auf dem Land. Der hat ein kleines Hotel und so eine Bar wie ich und er sucht immer eine gute Band. Auf dem Land gibt s jede Menge frische Luft, den besten Wein, das allerbeste Essen und den allerallerbesten Käse. Das wird Danny guttun. Dizzy: Danke, Monsieur! Das ist eine gute Idee! Danny braucht eine Kur! Vielleicht kriegen wir dann unseren Schlagzeuger wieder! Au revoir und auf Wiedersehen! Alle verlassen die Bühne und winken dem Publikum zu: Bis bald! Wir fahren aufs Land! Rufe o.ä. Instrumente, Koffer, Taschen werden mitgenommen. 6