Übersicht über die Umsetzung der patentbezogenen Bestimmungen des TRIPS-Übereinkommens in den EPÜ-Vertragsstaaten und den Staaten mit Beobachterstatus

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Transkript:

CA/PL 3/97 * Orig.: englisch ** München, den 08.04.1997 BETRIFFT: VERFASSER: EMPFÄNGER: Umsetzung des TRIPS-Übereinkommens Europäisches Patentamt Ausschuß "Patentrecht" (zur Unterrichtung) Betrifft: Übersicht über die Umsetzung der patentbezogenen Bestimmungen des TRIPS-Übereinkommens in den EPÜ-Vertragsstaaten und den Staaten mit Beobachterstatus Die allgemeinen Auswirkungen des TRIPS-Übereinkommens auf das europäische Patentrecht wurden erstmals im Juli 1994 in der 16. Sitzung der Arbeitsgruppe "Harmonisierung" erörtert (CA/H 5/94). Im April 1995 befaßte sich dann der Ausschuß "Patentrecht" im Hinblick auf die Artikel 133 (2) und 87 (5) EPÜ mit spezifischen Teilaspekten von TRIPS (CA/PL 8/95). Damals empfahl sein Vorsitzender den Ausschuß als geeignetes Forum für einen Meinungsaustausch über bereits eingeleitete und noch geplante Maßnahmen zur Umsetzung des TRIPS-Übereinkommens in den Vertragsstaaten. Das Europäische Patentamt hat anhand der Auskünfte der Vertragsstaaten und der Staaten mit Beobachterstatus oder der Bekanntmachungen in amtlichen Veröffentlichungen eine entsprechende Übersicht zusammengestellt. In ihr sind die patentbezogenen Bestimmungen des TRIPS-Übereinkommens (Teil II Abschnitt 5: Patente) aufgelistet und für jedes Land die im Entwurf eingebrachten oder bereits in Kraft getretenen Änderungen der nationalen Rechtsvorschriften sowie die entsprechenden Bestimmungen des EPÜ und des GPÜ aufgeführt. * ** Revidierte Fassung des Dokuments CA/PL 12/96, die den Bemerkungen und ergänzenden Informationen der Vertragsstaaten Rechnung trägt (Änderungen gegenüber dem Vordokument sind am Rand gekennzeichnet) Die Anlagen sind in der Originalsprache oder in Englisch beigefügt CA/PL 3/97 d LT49/97-970920004

- 1 - Übersicht über die Umsetzung von TRIPS LAND TRIPS- Geänderte oder zur Kurze Beschreibung der Änderung EPÜ/GPÜ EPÜ- Über- Änderung Vertragsstaaten einkommen anstehende nationale Rechtsvorschrift 1. Österreich Patentgesetz-Novelle vom 17. April 1996 (Anlage 1) Art. 33 28(1) Die Laufzeit nationaler Patente beträgt 20 Jahre Art. 63 EPÜ ab dem Anmeldetag. Art. 28-30 22(1) ( 24, 25, 29 Die Bestimmungen über die Rechte aus dem Art. 64 EPÜ sind entfallen) Patent und diesbezügliche Ausschlußwirkungen Art. 25 GPÜ wurden an TRIPS angeglichen. Art. 31 36 Die Voraussetzungen für die Erteilung von Art. 45, 47 Zwangslizenzen wurden an TRIPS angeglichen. GPÜ 1 2. Belgien Der Gesetzentwurf zur Anpassung des Gesetzes vom 28. März 1984 wurde am 6. August 1996 dem Präsidenten des Abgeordnetenhauses zugeleitet (Anlage 2) Art. 27(1), 31 31(1) Die Einfuhr des patentierten Erzeugnisses wird 1 Art. 46 GPÜ mit der Ausübung des Patents in Belgien gleichgesetzt. Art. 27(2) 4(2) Das Patentierungsverbot für Erfindungen, deren Art. 53 a) EPÜ bloße Veröffentlichung gegen die öffentliche Ordnung oder die guten Sitten verstoßen würde, entfällt; Aufnahme von Kriterien zur Definition der öffentlichen Ordnung und der guten Sitten (wie in Art. 27 (2) TRIPS). 1 Auf europäischer Ebene gibt es keine eigenen Bestimmungen über Zwangslizenzen. Im Hinblick auf Gemeinschaftspatente wurden einige Mindeststandards festgelegt CA/PL 3/97 d LT49/97-970920004.../...

- 2 - Übersicht über die Umsetzung von TRIPS 2. Belgien (Forts.) Art. 31 31(1), 33(3), 34(1), Die Voraussetzungen für die Erteilung von 1 Art. 45,47 GPÜ 38 Zwangslizenzen werden an TRIPS angeglichen. Art. 31 c) 31(1) Zwangslizenzen an Patenten auf dem Gebiet der Halbleitertechnik können nur zur Beseitigung einer in einem Gerichts- oder Verwaltungsverfahren festgestellten wettbewerbswidrigen Praktik erteilt werden. 3. Dänemark Gesetz Nr. 900 vom 29. November 1995 zur Änderung des Patentgesetzes (Anlage 3) Allgemeiner Hinweis: Das Gesetz in der bisherigen Fassung enthielt keine Bestimmungen, die in direktem Widerspruch zum TRIPS-Übereinkommen stehen. Die Änderungen dienen vor allem der Rechtssicherheit. Art. 3 6(1) Die Priorität einer Erstanmeldung in einem Ver- Art. 87(1), (5) tragsstaat der Pariser Verbandsübereinkunft EPÜ oder einem Mitgliedstaat der WTO kann in Anspruch genommen werden. Art. 31 46, 49 (1), (3) Die Voraussetzungen für die Erteilung von Art. 45, 47 GPÜ Zwangslizenzen wurden an TRIPS angeglichen. Art. 31 c) 49(4) Zwangslizenzen an Patenten auf dem Gebiet der Halbleitertechnik können nur für den öffentlichen, nichtgewerblichen Gebrauch oder zur Beseitigung einer in einem Gerichts- oder Verwaltungsverfahren festgestellten wettbewerbswidrigen Praktik erteilt werden. 1 Auf europäischer Ebene gibt es keine eigenen Bestimmungen über Zwangslizenzen. Im Hinblick auf Gemeinschaftspatente wurden einige Mindeststandards festgelegt CA/PL 3/97 d LT49/97-970920004.../...

- 3 - Übersicht über die Umsetzung von TRIPS 3. Dänemark (Forts.) Verordnung Nr. 22 vom 19. Januar 1996 zur Änderung der Verordnung über Patente und ergänzende Schutzzertifikate 4. Finnland Gesetz Nr. 1695 vom 22. Dezember 1995 (in Kraft seit 1. Januar 1996) zur Änderung des Patentgesetzes (Anlage 4) Art. 27(1), 31 120 ( 45, 48 Das Kriterium der "Ausübung im Land" erstreckt Patentgesetz) sich nun auf das gesamte WTO-Gebiet. Allgemeiner Hinweis: Das finnische Patentgesetz in der bisherigen Fassung stand weitgehend in Einklang mit den Bestimmungen des TRIPS-Übereinkommens und mußte daher nur in wenigen Punkten geändert werden. Art. 3 6(1) Die Priorität einer Erstanmeldung in einem Ver- Art. 87(1), (5) tragsstaat der Pariser Verbandsübereinkunft EPÜ oder einem Mitgliedstaat der WTO kann in Anspruch genommen werden. Art. 27(1), 31 45(1), 49 Die Voraussetzungen für die Erteilung von Art. 45-47 Zwangslizenzen wurden an TRIPS angeglichen. GPÜ Die Einfuhr des patentierten Erzeugnisses aus einem Mitgliedstaat der EU oder der WTO wird mit der Ausübung des Patents gleichgesetzt. Art. 34(1) 57a Umkehr der Beweislast tritt ein, wenn ein Er- Art. 35 GPÜ zeugnis identisch ist mit dem durch ein patentiertes Verfahren hergestellten Erzeugnis. CA/PL 3/97 d LT49/97-970920004.../...

- 4 - Übersicht über die Umsetzung von TRIPS 5. Frankreich Gesetz Nr. 96-1106 von 18. Dezember 1996 zur Anpassung des Gesetzes über geistiges Eigentum an das Übereinkommen zur Errichtung der WTO (Anlage 5) Art. 3 611-1, 12 Die Priorität einer Erstanmeldung in einem Ver- Art. 87(1), (5) tragsstaat der Pariser Verbandsübereinkunft EPÜ oder einem Mitgliedstaat der WTO kann in Anspruch genommen werden. Art. 27(1), 31 613-11, 12, 13, 15 Die Voraussetzungen für die Erteilung von Art. 45-47 Zwangslizenzen werden an TRIPS angeglichen. GPÜ Die Einfuhr des patentierten Erzeugnisses wird mit der Ausübung des Patents in Frankreich gleichgesetzt. Art. 31 c) 613-19-1 Zwangslizenzen an Patenten auf dem Gebiet der Halbleitertechnik können nur für den öffentlichen, nichtgewerblichen Gebrauch oder zur Beseitigung einer in einem Gerichts- oder Verwaltungsverfahren festgestellten wettbewerbswidrigen Praktik erteilt werden. 6. Deutschland (Anlage 6) Art. 34 615-5-1 Bei Erzeugnissen, die durch ein patentiertes Art. 35 GPÜ Verfahren hergestellt werden, tritt in beiden in Artikel 34 (1) TRIPS vorgesehenen Fällen Umkehr der Beweislast ein. Deutschland hat außer einer Änderung des Erstreckungsgesetzes von 1992 ( 6a: Dauer der erstreckten Patente) keine gesetzgeberischen Maßnahmen im Patentbereich ergriffen. CA/PL 3/97 d LT49/97-970920004.../...

- 5 - Übersicht über die Umsetzung von TRIPS 7. Hellenische Republik Änderungen des Gesetzes Nr. 1733/1987 über Technologietransfer, Erfindungen und technologische Innovation, 27. Oktober 1995 (Anlage 7) 8. Irland Regierungsverordnung vom 30. Januar 1996 (Anlage 8) 9. Italien Gesetzesverordnung Nr. 198 vom 19. März 1996 (in Kraft seit 16. April 1996) zur Änderung des Patentgesetzes (Anlage 9) Art. 27(1), 31 13(2) Die Einfuhr des patentierten Erzeugnisses aus Art. 46 GPÜ einem Mitgliedstaat der EU oder der WTO wird mit der Ausübung des Patents in Griechenland gleichgesetzt. Art. 33 25(1) Die Patentlaufzeit beträgt - auch bei Anmeldun- Art. 63 EPÜ gen, die vor dem Inkrafttreten des Gesetzes Nr. 1733/1987 eingereicht wurden - 20 Jahre ab dem Anmeldetag. Allgemeiner Hinweis: Im Patentgesetz von 1992 kollidieren nur die Bestimmungen über die Erteilung von Zwangslizenzen mit dem TRIPS-Übereinkommen. Die erforderlichen Gesetzesänderungen werden in naher Zukunft vorgenommen. Art. 3 Die Priorität einer Erstanmeldung in einem Ver- Art. 87(1), (5) tragsstaat der Pariser Verbandsübereinkunft EPÜ oder einem Mitgliedstaat der WTO kann in Anspruch genommen werden. Art. 28 bis 1 Die Bestimmungen über die Rechte aus dem Art. 64 EPÜ Patent wurden an TRIPS angeglichen. Art. 25 GPÜ Art. 31 quinquies 53, 54-54, 60 Die Voraussetzungen für die Erteilung von Art. 45-47 Zwangslizenzen wurden an TRIPS angeglichen. GPÜ Die Einfuhr des patentierten Erzeugnisses aus einem Mitgliedstaat der EU oder der WTO wird mit der Ausübung des Patents in Italien gleichgesetzt. Art. 34 2 Bei Erzeugnissen, die durch ein patentiertes Art. 35 GPÜ Verfahren hergestellt werden, tritt in beiden in Artikel 34 (1) TRIPS vorgesehenen Fällen Umkehr der Beweislast ein. CA/PL 3/97 d LT49/97-970920004.../...

- 6 - Übersicht über die Umsetzung von TRIPS 10. Luxemburg Gesetzentwurf vom 19. Dezember 1995 zur Änderung des Gesetzes vom 20. Juli 1992 (Anlage 10) Art. 3 26(1) Die Priorität einer Erstanmeldung in einem Ver- Art. 87(1), (5) tragsstaat der Pariser Verbandsübereinkunft EPÜ oder einem Mitgliedstaat der WTO kann in Anspruch genommen werden. Art. 27(1), 31 59-63 Die Voraussetzungen für die Erteilung von Art. 45-47 Zwangslizenzen werden an TRIPS angeglichen. GPÜ Die Ausübung der patentierten Erfindung in einem Mitgliedstaat der WTO wird mit ihrer Ausübung in Luxemburg gleichgesetzt. 11. Niederlande Änderungen des Patentgesetzes von 1995 (in Kraft seit 29. Dezember 1995) (Anlage 11) Art. 31 c) bis 63 Zwangslizenzen an Patenten auf dem Gebiet der Halbleitertechnik können nur zur Beseitigung einer in einem Gerichts- oder Verwaltungsverfahren festgestellten wettbewerbswidrigen Praktik erteilt werden. Art. 34 bis 80 Bei Erzeugnissen, die durch ein patentiertes Art. 35 GPÜ Verfahren hergestellt werden, tritt in beiden in Artikel 34 (1) TRIPS vorgesehenen Fällen Umkehr der Beweislast ein. Art. 3 9(1) Die Priorität einer Erstanmeldung in einem Ver- Art. 87(1), (5) tragsstaat der Pariser Verbandsübereinkunft EPÜ oder einem Mitgliedstaat der WTO kann in Anspruch genommen werden. Art. 31 57(4), 58(4), 58a Die Voraussetzungen für die Erteilung von Art. 45-47 Zwangslizenzen wurden an TRIPS angeglichen. GPÜ CA/PL 3/97 d LT49/97-970920004.../...

- 7 - Übersicht über die Umsetzung von TRIPS 11. Niederlande (Forts.) 12. Schweden (Anlage 12) 13. Schweiz/ Liechtenstein Patentgesetz- Änderung vom 16. Dezember 1994 (in Kraft seit 1. Juli 1995) (Anlage 13) Art. 31 c) 57 a) Zwangslizenzen an Patenten auf dem Gebiet der Halbleitertechnik können nur für den öffentlichen, nichtgewerblichen Gebrauch oder zur Beseitigung einer in einem Gerichts- oder Verwaltungsverfahren festgestellten wettbewerbswidrigen Praktik erteilt werden. Allgemeiner Hinweis: Schweden hat in Zusammenhang mit dem TRIPS-Übereinkommen keine gesetzgeberischen Maßnahmen im Patentbereich ergriffen, da die bisherigen Gesetze und die bestehende Praxis nach seiner Einschätzung bereits den patentrechtlichen Verpflichtungen aus dem Übereinkommen entsprechen. Art. 27(2) 2 a) Das Patentierungsverbot für Erfindungen, deren Art. 53 a) EPÜ bloße Veröffentlichung gegen die öffentliche Ordnung oder die guten Sitten verstoßen würde, entfällt. Art. 28(1) 8(2) Die Bestimmungen über die Rechte aus dem Art. 25 GPÜ Patent wurden an TRIPS angeglichen. Art. 31 36, 37, 40b Die Voraussetzungen für die Erteilung von Art. 45-47 Zwangslizenzen wurden an TRIPS angeglichen, GPÜ Einfuhr des patentierten Erzeugnisses wird als Ausübung des Patents in der Schweiz betrachtet. Art. 31 c) 40a, 40b Zwangslizenzen an Patenten auf dem Gebiet der Halbleitertechnik können nur zur Beseitigung einer in einem Gerichts- oder Verwaltungsverfahren festgestellten wettbewerbswidrigen Praktik erteilt werden. CA/PL 3/97 d LT49/97-970920004.../...

- 8 - Übersicht über die Umsetzung von TRIPS 14. Vereinigtes Königreich Allgemeiner Hinweis: Eine Anpassung des Gesetzes an TRIPS ist voraussichtlich nur in bezug auf Zwangslizenzen und die Benutzung durch die Krone notwendig. Eine entsprechende Verordnung ist in Vorbereitung. Außerdem kann nun die Priorität einer Erstanmeldung in einem Vertragsstaat der Pariser Verbandsübereinkunft oder einem Mitgliedstaat der WTO in Anspruch genommen werden (Patentverordnung S.I. 1995/2989). CA/PL 3/97 d LT49/97-970920004.../...

- 9 - Übersicht über die Umsetzung von TRIPS LAND TRIPS- Geänderte oder zur Kurze Beschreibung der Änderung EPÜ/GPÜ Staaten mit Über- Änderung Beobachterstatus einkommen anstehende nationale Rechtsvorschrift 1. Lettland Patentgesetz von 1993 (Anlage 14) 2. Norwegen Gesetz Nr. 82 vom 22. Dezember 1995 zur Änderung des Patentgesetzes Ausführungsordnung für Patentanmeldungen in der am 22. Dezember 1995 geänderten Fassung (Anlage 15) Allgemeiner Hinweis: Die Bestimmungen des lettischen Patentgesetzes entsprechen den Erfordernissen des TRIPS-Übereinkommens. Art. 3 6 Patentgesetz Die Priorität einer Erstanmeldung in einem Ver- Art. 87(1), (5) 10 Patentaus- tragsstaat der Pariser Verbandsübereinkunft EPÜ führungsordnung oder einem Mitgliedstaat der WTO kann in Anspruch genommen werden. Art. 31 46, 49 (Entwurf) Die Voraussetzungen für die Erteilung von Art. 45-47 Zwangslizenzen wurden an TRIPS angeglichen. GPÜ Art. 31 c) 49(4) (Entwurf) Zwangslizenzen an Patenten auf dem Gebiet der Halbleitertechnik können nur für den öffentlichen, nichtgewerblichen Gebrauch oder zur Beseitigung einer in einem Gerichts- oder Verwaltungsverfahren festgestellten wettbewerbswidrigen Praktik erteilt werden. CA/PL 3/97 d LT49/97-970920004.../...