siemens.com/mobility Trainguard Eurobalise S21 und S22 Für die Kommunikation zwischen Strecke und Fahrzeug
Trainguard Eurobalise S21 und S22 zentraler Baustein für ETCS Die Sicherstellung der Mobilität ist eine der großen Herausforderungen unserer Gesellschaft. Um auch in Zukunft mobil zu bleiben, brauchen wir international vernetzte Verkehrs- und Informationssysteme. Nur wenn alle Verkehrsträger sinnvoll aufeinander abgestimmt sind und perfekt zusammenspielen, lassen sich unsere Mobilitätsanforderungen bewältigen. Deshalb schafft Siemens mit Complete mobility integrierte Transport- und Logistiklösungen für sicheren, wirtschaftlichen und umweltgerechten Personen- und Güterverkehr. Die Lösung von Siemens für das einheitliche europäische Zugbeeinflussungssystem ETCS heißt Trainguard. Das European Train Control System ersetzt sukzessive die verschiedenen nationalen Zugsicherungs- und Zugbeeinflussungssysteme. Standardisierte Schnittstellen zwischen Fahrzeug und Strecke ermöglichen dabei die Interoperabilität über Landesgrenzen hinweg. Als einer der ETCS-Pioniere bietet Siemens heute mit Trainguard 100 und Trainguard 200 ausgereifte ETCS-Systeme und -Komponenten an. Ein wichtiges Element der ETCS-Streckenausrüstung sind die Trainguard Eurobalisen S21 und S22, die sich bereits im 10.000-fachen Einsatz bewährt haben. Vorteile Eurobalise S21 kostengünstig kompakt hochzuverlässige Datenübertragung bis zu 500 km / h kontaktlose Programmierung Anwendungsspektrum Mit den Eurobalisen von Siemens werden Daten für die Ortung und für die Zugbeeinflussung an beliebigen Streckenpunkten zum Fahrzeug übertragen. Sie sind weltweit im Einsatz im Fern- und Nahverkehr. Wegen ihrer sehr kleinen Abmessungen und ihres geringen Gewichts sind die Trainguard Eurobalisen S21 und S22 einfach zu montieren. Sie sind unempfindlich gegenüber Witterungseinflüssen und wartungsfrei. Bestehende Außenanlagen sind mit den Eurobalisen einfach erweiterbar. Interoperabilität Die Eurobalisen von Siemens gewährleisten ein sicheres und reibungsloses Zusammenspiel mit Komponenten unterschiedlicher Hersteller. Sie wurden nach den Maßgaben der TSI (Technical Specification for Interoperability) der Europäischen Union entwickelt, getestet und zertifiziert. Optimale Einsatzbedingungen Die Trainguard Eurobalise S21 ist eine Reduced Size Balise gemäß UNISIG-Spezifikation und nur 4 cm hoch. Die Trainguard Eurobalise S22 ist ebenfalls eine Reduced Size Balise und hat eine Höhe von 5,5 cm. Sie erfüllt die Anforderungen an eine Class A Balise. Durch die bewährte Verschäumungstechnik und kompakte Bauform sind beide Eurobalisentypen optimal für den Einsatz im Gleisbett ausgelegt. Die Trainguard Eurobalisen S21 und S22 existieren jeweils in zwei Ausführungen und sind universell einsetzbar. Als Festdatenbalisen mit fest eingespeichertem Telegramm übertragen sie bei jeder Überfahrt dieselben Daten an das Fahrzeug. Als Transparentdatenbalisen übertragen sie je nach Signalbegriff veränderbare Daten. Diese Balisenvariante wird in diesem Fall von einer Lineside Electronic Unit (LEU) über ein fest integriertes Kabel ohne Stecker angesteuert.
1 Das Funktionsprinzip Die Trainguard Eurobalisen nutzen ein standardisiertes Übertragungsprotokoll. Das Übertragungsverfahren basiert auf induktiver Kopplung und Datenübertragung mit Frequenzumtastung und wird seit Jahren von Siemens erfolgreich für die Zugbeeinflussung genutzt. Die Balisen- / Loop-Antenne auf dem Fahrzeug aktiviert während der Überfahrt die Eurobalise durch Aussenden eines Energiesignals. Die Eurobalise nutzt diese Energie, um ihre Informationen an die Balisen- / Loop-Antenne zu senden. Dabei überträgt sie punktförmig die für die Zugbeeinflussung relevanten Daten an das Fahrzeug. Die Informationen dienen der Zugüberwachung durch den EVC (Fahrzeugrechner) und gleichzeitig als Basis für Anzeigen auf dem DMI (Driver- Machine Interface) im Führerstand. Je nach Anwendung kommen Festdatenoder Transparentdatenbalisen des Typs S21 oder S22 zum Einsatz. Programmierung Die Eurobalisen werden kabellos programmiert. Die Programmierung erfolgt über Luftspalt mit einem Handheld-Computer und einem Test- und Programmiergerät (TPG). Mit Hilfe des TPG können Streckenbetreiber die Programmierung der Balise jederzeit komfortabel auslesen und ändern. 2 1 2 3 Trainguard Eurobalise S21 und S22 plus Trainguard Euroloop S21 Für eine bessere Auslastung der Streckenkapazität und mehr Sicherheit sorgt der Trainguard Euroloop S21. Der Trainguard Euroloop S21, Bestandteil der Trainguard 100-Familie, ist eine linienförmige Ergänzung zur Trainguard Eurobalise, die einen semikontinuierlichen Datentransfer zum Fahrzeug ermöglicht. Dabei wird in beiden Fällen dieselbe Balisen-/Loop-Antenne auf dem Fahrzeug genutzt. Der Trainguard Euroloop S21, ein bis zu 1.000 Meter langes Leckkabel, wird zwischen Vor- und Hauptsignal in der Schienenkehle verlegt. Der Vorteil des Datentransfers liegt darin, dass das Fahrzeug nicht erst an einem definierten Punkt, sondern kontinuierlich mit aktuellen Informationen versorgt wird (Infill). Bei minimalem Ausbau der Fahrzeuge ermöglicht der Trainguard Euroloop S21 eine abschnittsweise höhere Fahrzeuggeschwindigkeit bei gleichbleibend hoher Sicherheit. Balisen- / Loop-Antenne (oben) und Trainguard Eurobalise S21 oder S22 Kontaktloses Programmieren mit dem TPG Trainguard Eurobalise S21 oder S22 5 Balisen-/Loop-Antenne 6 Empfangs- und Übertragungseinheit 7 EVC (Fahrzeugrechner) 8 DMI (Driver-Machine Interface) 9 Wegimpulsgeber 10 Radar 7 6 8 1 Trainguard LEU S21 2 Festdatenbalise S21 / S22 3 Transparentdatenbalise S21 / S22 4 Trainguard Euroloop S21 F (optional) 9 10 5 4 2 3 1
3 Zwei für die Strecke Universell einsetzbar Festdatenbalise S21 und S22 Als Festdatenbalise sendet die Eurobalise ein Streckendatentelegramm ans Fahrzeug. Das Telegramm enthält betriebliche Informationen und gibt Auskunft über den Standort an der Strecke (Ortungsreferenzpunkt). Das Streckendatentelegramm in der Festdatenbalise ist fest gespeichert. Die Daten kann der Anwender aber bei Bedarf jederzeit ändern. Transparentdatenbalise S21 und S22 In einer am Gleis befindlichen Trainguard LEU S21 (Lineside Electronic Unit) sind alle zu den vorkommenden Signalbegriffen gehörenden Signalcodes und deren zugeordnete Telegramme gespeichert. Je nach Signalbegriff wird das passende Telegramm an die Transparentdatenbalise weitergeleitet und von dieser ans Fahrzeug übertragen.
3 Trainguard Eurobalise S21 und S22 Technische Daten Geschwindigkeitsbereich Energieübertragungsfrequenz Datenübertragungsfrequenz Datenübertragungsrate Modulationsart Telegrammlänge Nutzdatenlänge Programmierung Stellentfernung LEU S21 Eurobalise Zuverlässigkeit (MTBF nach SN 29500) Abmessungen (L x B x H) S21 Balise S22-Balise Masse 0 km / h bis 500 km / h 27,095 MHz 4,234 MHz 565 kbit / s FSK (Frequency Shift Keying) wählbar 341 Bits oder 1.023 Bits wählbar 210 Bits oder 830 Bits kabellos über Luftspalt mittels TPG (Test- und Programmiergerät) max. 5.000 m Festdatenbalise S21 > 800 Jahre Transparentdatenbalise S21 > 160 Jahre 480 x 260 x 40 mm 480 x 260 x 55 mm 4 kg ohne Kabel (Trainguard Festdatenbalise S22), 10 kg mit 9,6 m Kabel (Trainguard Transparentdatenbalise S22) Umgebungstemperatur 40 C bis +55 C (ohne Sonneneinstrahlung) Gehäuseschutzart Typ Trainguard Eurobalise S21 Debris-Klasse Trainguard Eurobalise S22 Debris-Klasse Konformität IP67 Reduced Size Balise Einbaubedingungen gemäß Class B Einbaubedingungen gemäß Klasse Class A UNISIG SUBSET-036 FFFIS for Eurobalise UNISIG SUBSET-085 Test Specification for Eurobalise FFFIS UNISIG SUBSET-091 Safety Require-ments for the Technical Interoperability of ETCS at Levels 1 & 2
Trainguard ist eingetragenes Markenzeichen der Siemens AG. Siemens AG Division Mobility Nonnendammallee 101 13629 Berlin Deutschland Siemens AG 2014 Printed in Germany PPG178 PA09140.5 Dispo 01000 Bestellnr.: A19100-V100-B875-V4 Die Informationen in diesem Dokument enthalten allgemeine Beschreibungen der technischen Möglichkeiten. Die gewünschten Leistungsmerkmale sind daher im Einzelfall bei Vertragsschluss festzulegen. Für den sicheren Betrieb von Siemens-Produkten und -Lösungen ist es notwendig, geeignete Maßnahmen zu ergreifen und jede Komponente in ein ganzheitliches Sicherheitskonzept nach dem neusten Stand der Technik zu integrieren. Dabei sind auch eventuell vorhandene Fremdprodukte zu berücksichtigen. www.siemens.com