MW Top Dämmplatte 3586 MW 040 WAP-zh, nicht brennbar, Kanten stumpf, mit erhöhter Abreißfestigkeit Eigenschaften Nicht brennbare, hoch verdichtete Mineralwolle-Dämmplatten aus mineralischen Rohstoffen nach DIN EN 13162. Anwendungstyp WAP gemäß DIN 4108-10 mit erhöhter Abreißfestigkeit. Wasser abweisend, diffusionsoffen, dimensionsstabil unter Temperaturänderung und alterungsbeständig. Anwendungsbereich Im Systemaufbau geprüfte Mineralwolle-Dämmplatten für den Einsatz im Brillux WDV- System. Für Fassadendämmungen im Klebe- und Dübelverfahren an Gebäuden, bei denen eine Nichtbrennbarkeit gewünscht oder gefordert ist. Werkstoffbeschreibung Baustoffklasse: Euroklasse A1 nach DIN EN 13501-1 Anwendungstyp: WAP-zh (alt HD) nach DIN 4108-10 Bemessungswert der Wärmeleitfähigkeit λ: 0,040 W/(m K) nach DIN V 4108-4 Temperaturverhalten: bis 150 C anwendbar, Schmelzpunkt > 1.000 C Wasserdampf-Diffusionswiderstandszahl µ: 1,0 nach EN 12086 Zugfestigkeit senkrecht zur Plattenebene: 14,0 kpa nach DIN EN 1607 Längentoleranz: ± 5 mm Breitentoleranz: ± 2 mm Dickentoleranz: +3/-1 mm Rechtwinkligkeit: 2 mm auf 50 cm Schenkellänge, entspricht 4 mm/m Kantenausbildung: Kanten stumpf Dämmplattenformat: Länge: 80 cm Breite: 62,5 cm Dämmplattendicken/ Verpackung: Dämmplatten- m² pro Pack dicken 6,0 cm ca. 2,0 m² 8,0 cm ca. 1,5 m² 10,0 cm ca. 1,0 m² 12,0 cm ca. 1,0 m² 14,0 cm ca. 1,0 m² 16,0 cm ca. 1,0 m² 18,0 cm ca. 1,0 m² 20,0 cm ca. 1,0 m² 1) Dünnere Dämmplattendicken < 6,0 cm sind nur zur Dämmung von Kleinflächen, z. B. Laibungen, zulässig. Hierfür die WDVS-Mineralwolle- Dämmplatte 3522 einsetzen. Stand: 02.03.2017 Seite 1 von 9
Verarbeitung Untergrundvorbehandlung Der Untergrund muss sauber, fest, trocken, standsicher, tragfähig und frei von Ausblühungen, Sinterschichten und Trennmitteln sein. Die Untergrundvorbehandlung muss den jeweiligen Untergrundverhältnissen sowie den Anforderungen zugeordnet werden. Grob vorstehende Mörtel- oder Betonteile abschlagen. Der Untergrund muss in der Ebenheit der DIN 18202 Maßtoleranzen im Hochbau, Tabelle 3, Ebenheitstoleranzen für nicht flächenfertige Wände entsprechen. Größere Untergrundunebenheiten mechanisch egalisieren oder mit geeignetem Putzmörtel nach DIN EN 998-1, Kategorie CS II, CS III oder CS IV, ausgleichen. Begrenzte Untergrundunebenheiten können mit der Kleberschicht überbrückt werden. Vorhandenen Putz auf Festigkeit und Hohlstellen, vorhandene Beschichtungen auf Tragfähigkeit prüfen. Nicht tragfähige Putze und Beschichtungen restlos entfernen. Untergründe, falls erforderlich, mit Lacryl Tiefgrund ELF 595 grundieren. Die Verträglichkeit eventuell vorhandener Beschichtungen mit dem Klebemörtel ist sachkundig zu prüfen. Siehe auch VOB Teil C, DIN 18345, Absatz 3. Verklebung der Dämmplatten Die MW Top Dämmplatte 3586 im Klebeverfahren mit WDVS Pulverkleber 3550, WDVS Pulverkleber VZ 3600 oder WDVS Klebe- und Armierungsmörtel L 3500 auf den vorbehandelten Untergrund von unten nach oben passgenau im Verband fluchtgerecht, planeben und versatzfrei anbringen. Den jeweiligen Kleber in der Randwulst-Punkt-Methode verarbeiten. Hierzu am Rand der Dämmplattenrückseite eine Wulst und in der Fläche Kleberbatzen (mind. 3 Punkte) auftragen. Den Kleber zunächst dünn vorziehen bzw. in die Oberfläche einarbeiten (Press-Spachtelung) und dann die erforderliche Klebermenge nachlegen. Beim Verkleben die Dämmplatten mehrmals leicht hin und her schieben, um eine ausreichende Verklebung mit dem Untergrund zu gewährleisten. Zur Vermeidung von Wärmebrücken auf einen absolut dicht gestoßenen Fugenbereich und eine saubere, kleberfreie Ausbildung der Dämmplattenstöße achten. An allen Gebäudeecken ist eine Verzahnung der Dämmplatten herzustellen (versetzte Stöße) und auf eine lot- und fluchtgerechte Eckausbildung zu achten. Dämmplatten-Zuschnitt Zuschnitte einzelner Dämmplatten können mit einem Schneidegerät oder einer Säge durchgeführt werden. Weitere Informationen im Brillux Lieferprogramm Werkzeuge. Überbrückung von Fugenbereichen Bei Mischbauweise, z. B. Betonskelettbau mit Mauerwerksausfachung, Fassadenrissen oder Fugen an Plattenbauten den Übergang bzw. Fugenbereich mindestens 10 cm mit der Dämmplatte überbrücken. Den Plattenstoß nicht deckungsgleich anordnen. Im Untergrund vorhandene Dehnungsfugen sind zu übernehmen. Dämmplattenanordnung bei Versatz in der Fassade Den Dämmplattenstoß nicht direkt über einen Untergrund Praxismerkblatt 3586 versatz anordnen. Hierbei ist die Dämmplatte mindestens 10 cm breit auszuklinken. Dämmplattenanordnung bei Fassadenöffnungen An Fassadenöffnungen, z. B. Fenstern und Türen, die Dämmplatten übergreifend verarbeiten und passend zuschneiden. Kreuzfugen sind grundsätzlich zu vermeiden. Verdübelung der Dämmplatten Nach Trocknung sind die MW Top Dämmplatten 3586 mit zugelassenen WDVS Dübeln zu verdübeln. Hierzu die nachfolgenden Angaben zur Verdübelung beachten. Armierung Zur Armierung der MW Top Dämmplatte 3586 den WDVS Klebe- und Armierungsmörtel L 3500, WDVS Pulverkleber 3550 oder WDVS Pulverkleber VZ 3600 einsetzen. Die Armierungsmasse zunächst dünn vorziehen bzw. in die Oberfläche einarbeiten (Press-Spachtelung), dann die notwendige Schicht nachlegen. WDVS Glasseidengewebe 3797 blasen- und faltenfrei, die einzelnen Gewebebahnen ca.10 cm überlappend in die nasse Armierungsschicht einlegen und anschließend nass in feucht mit einer zweiten Lage Armierungsmasse abdecken. Weitere Angaben zur Armierungsausbildung im Praxismerkblatt WDVS Glasseidengewebe 3797. Lagerung Trocken lagern, nicht der direkten Bewitterung aussetzen. Seite 2 von 9
Verdübelung der MW Top Dämmplatte 3586 Wärmedämm-Verbundsysteme unterliegen einer stetigen Witterungsbelastung (u. a. durch Wind) und dauerhaften Eigenlast (durch ihr Gewicht). Um diese Lasten abzutragen bzw. zu kompensieren und somit die dauerhafte Funktion der Systeme sicherzustellen, regeln die allgemeinen bauaufsichtlichen Systemzulassungen in Abhängigkeit der jeweiligen Objektgegebenheiten, wie ein System verdübelt werden muss. Auf allen Untergründen müssen die MW Top Dämmplatten 3586 gemäß allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung Nr. Z-33.43-257 statisch relevant verdübelt werden. Hierfür sind zugelassene WDVS Dübel ein-zusetzen Praxismerkblatt 3586 Bei statisch relevant verdübelter WDVS Dämmplatten dürfen Untergrundunebenheiten bis max. 2 cm/m überbrückt werden. Bei keramischen Belägen Bei der Anwendung von keramischen Belägen als Schlussbeschichtung sind die besonderen Angaben zur Verdübelung gemäß allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung Nr. Z-33.46-1327 und dem Praxismerkblatt Keramische Beläge 5kb1 zu beachten. Dübelauswahl zur statisch relevanten Verdübelung nach Nutzungskategorie Nutzungskategorie WDVS Senkdübel STR U 2G 3811 1) WDVS Schlagdübel H1 eco 3856 ETA (A) Normalbeton X X (B) Vollsteine X X (C) Hohl-/Lochsteine X X (D) Haufwerksporiger Leichtbeton (E) Porenbeton X X 1) Für die versenkte Montage Dämmplattendicke 80 mm einsetzbar. Die Angaben zur Dübelverarbeitung, zu den Dübellängen sowie zugelassenen Verankerungsuntergründen mit Dübellastklassen in den Praxismerkblättern der jeweiligen WDVS Dübel beachten. Windlastermittlung Bei der statisch relevanten Verdübelung sind die Windlasten gemäß DIN EN 1991-1-4/NA zu ermitteln. Entsprechend den ermittelten max. Windlasten können in Abhängigkeit der Dübellastklasse die Dübelmengen gemäß den nachfolgenden Angaben festgelegt werden. Weitere Informationen zur Ermittlung der Windlasten stehen in der Technischen Info WDVS Windlasten 5b05 zur Verfügung. Ermittlung der Dübelmengen Pauschale Dübelmengenannahme Für Gebäude mit rechteckigem Grundriss kann anhand der nachfolgenden Tabellen 1 je nach Gebäudehöhe durch alleinige Bestimmung der Windzone die Dübelmenge auch pauschal festgelegt werden. Für alle anderen Gebäude muss eine detaillierte Berechnung der Windlast durchgeführt werden. Hierbei ergibt sich gegebenfalls eine Einsparung in der Dübelanzahl. Nach ermittelter Windlast Anhand der nachfolgenden Tabelle 2 kann mithilfe der berechneten Windlasten die Anzahl der Dübel zur statisch relevanten Verdübelung der MW Top Dämmplatten 3586 ermittelt werden. Seite 3 von 9
Tabelle 1 Pauschale Dübelmengen zur statisch relevanten Verdübelung der MW Top Dämmplatte 3586 je nach Gebäudehöhe Erforderliche Dübelanzahl pro m² (Fläche und Randbereich) in Abhängigkeit der ermittelten Windzone und der Dämmdicke 1) Gebäudehöhe 10 m > 10 m bis 18 m > 18 m bis 25 m Dämmdicke [mm] Dübellastklasse [kn] Windzone 1 Binnenland Windzone 2 Binnenland Windzone 2 Küste und Inseln der Ostsee Windzone 3 Binnenland Windzone 3 Küste und Inseln der Ostsee Windzone 4 Binnenland Windzone 4 Küste und Inseln der Ostsee Windzone 4 Inseln der Nordsee 60 200 60 200 60 200 0,167 0,167 0,167 6 6 8 6 8 8 8 10 10 8 10 10 10 12 12 10 12 12 12 14 14 3) 3) 2) 1) Dübelanordnung gemäß nachfolgender Übersicht. 2) Aufgrund ermittelter zu hoher Windlast keine pauschale Angabe möglich. 3) Gemäß Norm ist das vereinfachte Berechnungsverfahren hier nicht anwendbar. Es sind genaue Berechnungen nach ermittelter Windlast erforderlich. Bei der hier dargestellten pauschalen Annahme der Dübelmengen kommen eventuell mehr Dübel zum Einsatz, als nach genauer Berechnung erforderlich wären. Seite 4 von 9
Dübelanordnungen zur statisch relevanten Verdübelung der MW Top Dämmplatte 3586 Dübelanordnungen Dübelanzahl Dübelanzahl Dübelanordnungen Dübel/m² Dübel/m² 4 12 6 14 8 16 10 Abweichende Dübelanordnungen sind möglich, führen jedoch in der Regel zu einer höheren Dübelmenge/m². Hierzu sollte der Brillux Beratungsdienst hinzugezogen werden. Der Mindestabstand (a r ) zu Gebäudeecken ist einzuhalten. Siehe auch unter Hinweise Randabstand. Seite 5 von 9
Tabelle 2 Tragfähigkeitstabelle zur statisch relevanten Verdübelung der MW Top Dämmplatte 3586 * ) Dübelteller Dämmplattendicke Dübellast klasse 1) maximal aufnehmbare Windlast Dübelanzahl [mm] [kn] [kn/m²] Dübel/m² 80 0,167-0,668 4 80 0,167 1,002 6 80 0,167-1,336 8 80 0,167-1,670 10 80 0,167-2,004 12 80 0,167-2,200 14 * ) Im Einzelfall können sich teilweise höhere Tragfähigkeitswerte ergeben. Dübelanordnung gemäß vorstehender Übersicht. 1) Bei geringeren Tragfähigkeitswerten ist die ermittelte Last je Dübel maßgebend. [Tragfähigkeit je Dübel (ermittelter Auszugswert) x Anzahl der Dübel = max. aufnehmbare Windlast] Seite 6 von 9
Hinweise Leitungen auf der Außenwand Bei auf der Außenwand verlegten Leitungen ist zur Vermeidung von Beschädigungen (durch zusätzliche mechanische Befestigung) der Leitungsverlauf auf den Dämmplatten zu markieren. Laibungsausbildung Zur Ausbildung der Dämmung im Laibungsbereich ist die Dämmplattendicke gegebenenfalls so zu variieren, dass die Rahmen von Fenstern und Türen in gleicher Breite sichtbar bleiben und die Kanten der Laibungen übereinanderliegender Bauteilöffnungen lotrecht ausgerichtet werden. Dämmplatten schützen und kurzfristig überarbeiten An der Fassade verklebte Dämmplatten vor Feuchtigkeit schützen und kurzfristig mit Armierungsmasse abdecken. Größe der Dübelteller Die angegebenen Dübelmengen gelten bei Verdübelung der MW Top Dämmplatten 3586 mit statisch relevanten Dübeln mit einem Tellerkopf Ø = 60 mm. Verankerungsuntergrund Lässt sich der Verankerungsgrund am Objekt keinem der aufgeführten genormten Baustoffe zuordnen, sind zur Beurteilung und Dübelauswahl Ausziehversuche am Objekt durchzuführen. Randabstand c min In Abhängigkeit vom Untergrund ist bei der Verdübelung ein Mindestabstand zu den Gebäudeecken einzuhalten, damit der zu montierende Dübel ausreichend verankert werden kann und der Randbereich nicht wegbricht. Die Achs- und Randabstände (a r ) betragen mind. 10 cm. Verdübelung auf dreischichtigen Außenwandelementen (Plattenbauweise) Zur Verdübelung auf dreischichtigen Außenwandelementen (Plattenbauweise) den Brillux Beratungsdienst hinzuziehen. Grundsätzlich erfolgt die Befestigung in der Wetterschale. Es ist eine Mindestschichtdicke der Wetterschale von 40 mm erforderlich. Hierbei muss der Beton mindestens der Güteklasse C 12/15 entsprechen. Weitere Angaben Die Angaben in den Praxismerkblättern der zur Anwendung kommenden Produkte beachten. Technische Beratung Für weitere technische Auskünfte steht Ihnen der Brillux Beratungsdienst zur Verfügung. Tel. +49 251 7188-158 Tel. +49 251 7188-405 Fax +49 251 7188-106 tb@brillux.de Praxismerkblatt 3586 Anmerkung Dieses Praxismerkblatt basiert auf intensiver Entwicklungsarbeit und langjähriger praktischer Erfahrung. Der Inhalt bekundet kein vertragliches Rechtsverhältnis. Der Verarbeiter/Käufer wird nicht davon entbunden, unsere Produkte auf ihre Eignung für die vorgesehene Anwendung in eigener Verantwortung zu prüfen. Darüber hinaus gelten unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Mit Erscheinen einer Neuauflage dieses Praxismerkblattes mit neuem Stand verlieren die bisherigen Angaben ihre Gültigkeit. Die aktuelle Version ist im Internet abrufbar. Brillux Weseler Straße 401 48163 Münster Tel. +49 251 7188-0 Fax +49 251 7188-105 www.brillux.de info@brillux.de Seite 7 von 9
Abbildung 1 Bei Mischbauweise, Fassadenrissen oder Fugen an Plattenbauten den Übergang bzw. Fugenbereich mindestens 10 cm mit der Dämmplatte überbrücken. Abbildung 2 Den Dämmplattenstoß nicht direkt über einem Untergrundversatz anordnen und die Dämmplatte mindestens 10 cm breit ausklinken. Seite 8 von 9
Abbildung 3 MW Top Dämmplatte 3586, MW 040 WAP Seite 9 von 9