Rezensionen und Pressestimmen zu Sprache der Judenfeindschaft im 21. Jahrhundert (Auswahl)

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Transkript:

Rezensionen und Pressestimmen zu Sprache der Judenfeindschaft im 21. Jahrhundert (Auswahl) This study provides the first systematic analysis of antisemitic ideas and language in the 21st century. The authors persuasively show how centuries old anti-jewish stereotypes are persistently verbally reproduced and actualized across different social strata today. In its methodology, empirical scope, and substantive findings, this work breaks new ground. It will transform the field of antisemitism research. The book is an indispensable contribution to the interdisciplinary study of antisemitism in contemporary society. Lars Rensmann, Professor of European Politics and Society, University of Groningen (Netherlands), 2016 Die Gewalt des Antisemitismus spricht. Monika Schwarz Friesel und Jehuda Reinharz haben eine fundamentale und fundierte empirische Studie zur Sprache der Judenfeindschaft vorgelegt, die einzigartig ist. Analytisch präzise und entdeckungsreich. Pflichtlektüre für die Stereotypen- und Vorurteilsforschung. Andreas Zick, Director of the Institute for Interdisciplinary Research on Conflict and Violence, Bielefeld, 2016 Uralte iudeophobe Ressentiments bringen die Autoren in ihrer präzisen Analyse aktueller Sprachmuster zum Vorschein. Trotz Bildung und Reflexion werden diese in Deutschland noch immer über die Sprache artikuliert. Deshalb leistet dieses Buch einen wichtigen und großartigen Beitrag zur Antisemitismusforschung. Zeitzeichen, Buchtipps, September 2014. Zum Teil erweisen sich Ressentiments gegen Juden nämlich als äußerst beharrlich. So haben die Linguistin Monika Schwarz-Friesel und der Judaist Jehuda Reinharz in ihrer umfangreichen Untersuchung "Die Sprache der Judenfeindschaft im 21. Jahrhundert" (2013) über 14.000 E-Mails und Briefe an den Zentralrat der Juden und die israelische Botschaft analysiert. Hier sprechen wir nicht nur von Neo-Nazis. Die in breiter Fülle artikulierten Abrechnungen und Anklagen künden vielmehr von einem teils impliziten, teils radikalen "Verbal-Antisemitismus" quer durch alle Schichten und Bevölkerungsgruppen. Immer öfter will der nicht einmal anonym bleiben; nicht selten sind Mitglieder

der Bildungselite darunter. Widerlegt wird durch die Forscher zudem die Vorstellung, dass es sich nur dann um Antisemitismus handele, wenn man es explizit judenfeindlich "gemeint" hat oder wenn Antisemiten sich offen als solche verstehen was heute selbst bei Rechtsextremen selten der Fall ist. Antisemitischer Sinngehalt kann auch unreflektiert artikuliert werden; weswegen die meisten derjenigen, die sich in ihren Briefen judenfeindlicher Ressentiments bedienen, "Antisemitismusvorwürfe" meist empört von sich weisen. Lars Rensmann, Die WELT, 3.8.2014 In tiefgehender Analyse decken sie die beunruhigende Tatsache auf, dass im Deutschland des 21. Ih. antisemitisches Denken nach wie vor hochgradig vorhanden ist.... Das in jeder Hinsicht überzeugende Buch, das sich als ein Standardwerk zum Thema erweisen wird, vereint wissenschaftliche Präzision mit Leserfreundlichkeit. Ulla Fix, Germanistik, 2014 Antisemitismus ist kein Vorurteilssystem unter vielen, sondern tief in den abendländischen Denk- und Gefühlsstrukturen verankert, sagt Monika Schwarz- Friesel, die zusammen mit Jehuda Reinharz das Buch Die Sprache der Judenfeindschaft im 21. Jahrhundert herausgegeben hat, das neben ihrer anderen neuen Publikation Aktueller Antisemitismus ein Phänomen der Mitte wohl bisher wichtigste Buch zum sekundären Antisemitismus. Gunda Trepp, Jüdische Allgemeine, Juli 2014 Monika Schwarz-Friesel und Jehuda Reinharz legen eine Auswertung von über zehntausend Einsendungen an die Israelische Botschaft und den Zentralrat der Juden vor. Dabei gelingt es ihrer qualitativen Studie, durch eine Kombination historischer, linguistischer und politologischer Methoden einen tiefen Einblick in die Manifestation des Verbal-Antisemitismus der Gegenwart zu geben. Schwarz-Friesel und Reinharz legen mit ihrer Studie gleich in mehrfacher Hinsicht eine bedeutsame Forschungsleistung vor: Erstmals wurden die erwähnten Einsendungen in systematischer Weise ausgewertet, womit die Selbstartikulation der Antisemiten und nicht die Vorgaben von Sozialforschern zum Untersuchungsgegenstand wurden. Darüber hinaus wählten die Autoren

einen interdisziplinären Ansatz, historische, linguistische und politologische Perspektiven bereicherten sich jeweils gegenseitig. Die Besonderheiten des sprachlich kodierten Antisemitismus fanden hier im Unterschied zu vielen Studien der bisherigen Forschung zum Thema besondere Aufmerksamkeit. Armin Pfahl-Traughber, hpd, 29.01.2014 und Mitteilungen des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes DÖW, März 2014 Es kommt selten vor, dass eine Sprachwissenschaftlerin und ein Historiker gemeinsam ein Buch verfassen. Und noch seltener ist es, dass es sich dabei um ein Buch über Antisemitismus handelt. Der besondere Erkenntniswert der Studie erklärt sich aus diesem seltenen Fall einer geglückten Kooperation, in der die Präzision sprachwissenschaftlicher Dechiffrierungsarbeit und die Spannweite und das Detailwissen geschichtswissenschaftlicher Reflexion sich gegenseitig bereichern. Hinzukommt die Quantität und Qualität des empirischen Materials. Mir ist keine andere, neuere Forschungsarbeit zum Antisemitismus bekannt, die auf einem so umfangreichen und authentischen Material basiert, wie diese. Zugleich erzwingt das Material geradezu die Fokussierung auf das bislang weitgehend unerforschte Phänomen des Alltagsantisemitismus. Bemerkenswert ist schließlich nicht nur die intellektuelle, sondern auch die emotionale Leistung der Autoren, die sich durch ein von unfassbarem Hass und obsessiver Wut geprägtes Textmaterial hindurcharbeiten mussten. Dies alles macht das Buch zur wichtigsten empirischen Studie, die in den letzten Jahren zum Thema Antisemitismus im deutschsprachigen Raum erschienen ist. Ein Buch zudem, das im besten Sinne aufklärend ist. Es widerlegt die wohl gepflegte Legende, Antisemitismus gebe es in Deutschland nur noch an den Rändern der Gesellschaft bei einigen Ewiggestrigen oder geistig Gestörten. Das Gegenteil ist der Fall. Es ist gerade die Normalität des Alltagsantisemitismus, die so schockierend ist. Alltagsantisemitismus ist ein Phänomen in der Mitte der Gesellschaft. Nach der Lektüre des großartigen Werks von Monika Schwarz-Friesel und Jehuda Reinharz wird niemand mehr diesen besorgniserregenden Sachverhalt ignorieren können. Wolfram Stender, socialnet.de, August 2013 Monika Schwarz-Friesel und Jehuda Reinharz haben sich zur Quelle begeben und die Gedankenmuster von Antisemiten untersucht. Die emotionale

Dimension von Judenfeindschaft müsse stärker in Erklärungsansätze integriert werden, fordern Reinharz und Schwarz-Friesel und haben selbst einen bedeutenden Beitrag dazu geleistet. Stefan Frank, Konkret, Dezember 2013 Ein monumentales und unter mehreren Aspekten bedeutendes Werk Aus der Analyse der sprachlichen Mittel, die im Korpus vorkommen, wird auf Konzeptualisierungen des Judentums geschlossen, und aus diesen in einem nächsten Schritt auf tief liegende gesellschaftliche Zusammenhänge, deren Aufdeckung uns zu einem differenzierten und umfassenden Verständnis des gegenwärtigen Antisemitismus samt seinen historischen Wurzeln verhelfen. Dass die Autoren ein Werk vorgelegt haben, dessen breite Rezeption sich nicht nur als möglich, sondern auch als zwingend notwendig erweist, ist ihre wichtigste Leistung. Bezieht man nämlich die soeben zusammengefassten Teilergebnisse aufeinander, so kristallisiert sich die gesellschaftliche Relevanz des Werkes heraus. Es zwingt uns alle zur Reflexion über die jahrtausendealten und auch heute noch wirksamen gesellschaftlichen und kognitiven Vorgänge, die hier mittels Sprachanalyse aufgedeckt worden sind. Durch diese Reflexion fordert es uns wenn auch implizit, auf, daran etwas zu ändern. Somit ist das Buch selbst eine komplexe indirekte Sprechhandlung, deren Wirkung so wollen wir es hoffen nicht ausbleiben wird. ANDRÁS KERTÉSZ, Sprachtheorie und germanistische Linguistik, JULI 2013 Die Antisemitismusforschung kann sich leider nicht über einen Mangel an empirischem Material beklagen. Die Sprachwissenschaftlerin Monika Schwarz-Friesel und der Historiker Jehuda Reinharz haben nun einen Meilenstein der Forschung in dieser Frage vorgelegt. Samuel Salzborn, Portal für Politikwissenschaft, Februar 2013 Diese insgesamt gut lesbare Studie lässt keine Wünsche an eine moderne, wissenschaftlich gut fundierte und empirisch gesättigte Vorurteilsforschung unerfüllt. Ihre Stärke besteht in ihrer großen methodischen Differenziertheit,

dem eminent breiten empirischen Fundament, der Systematik der Beschreibung auf allen Sprachebenen, insbesondere der Entschlüsselung von judenfeindlichen Implikationen. Die Studie wird ein Standardwerk der Antisemitismusforschung. Heidrun Kämper, Aptum, Juli 2013 Gewisse Topoi des Antisemitismus sind mittlerweile auch in Deutschland erneut zum regelrechten Allgemeingut der Alltagskommunikation avanciert. Das empirisch und qualitativ ausgewertete Ergebnis der Materialanalyse von Schwarz-Friesel und Reinharz belegt, dass der Antisemitismus eine fiktive und in ihrer emotionalen Dimension gleichzeitig überaus wirkmächtige Wirklichkeitskonstruktion für diejenigen darstellt, die eine solche ihnen selbst vollkommen plausibel erscheinende Weltanschauung entwickelt haben. Das Buch von Jehuda Reinharz und Monika Schwarz-Friesel ist, bei aller Nüchternheit seiner Analyse, eine der beunruhigendsten Lektüren der letzten Jahre. Jan Süselbeck, Literaturkritik.de, Juni 2013. Sprache kann töten Hervorragend gelingt es den Autoren, den versteckten Antisemitismus, der sich auf der Oberfläche nicht zeigt, zu dechiffrieren. Worte sind wesentlich; Sprache kann töten: Auschwitz begann nicht mit dem Bau von Krematorien, sondern mit dem Gebrauch bestimmter Worte. Die Tatsache, dass judenfeindliche Denkmuster aus der Nazizeit auch heute noch Verbreitung finden, ist ein Alarmzeichen. Dieses Buch über "Die Sprache der Judenfeindschaft im 21. Jahrhundert" sollte deshalb auch für angehende und ausübende Journalisten eine Pflichtlektüre sein. Matthias Küntzel, Deutschlandradio Kultur, 5. Mai 2013 Wie artikuliert sich im 21. Jahrhundert judenfeindliches Gedankengut? Mit dieser Frage beschäftigen sich die Sprach- und Kognitionswissenschaftlerin Monika Schwarz-Friesel und der Historiker Jehuda Reinharz anhand einer datenreichen Untersuchung des aktuellen judenfeindlichen Sprachgebrauchs.

Die Sprache der Judenfeindschaft im 21. Jahrhundert weist nach, wie sich verbaler Antisemitismus maskiert. MaGizin, 1.5.2013 Das große Verdienst der akribischen Untersuchung besteht darin, die Bedeutung der Aversionen gegen den jüdischen Staat für den heutigen Judenhass in aller Deutlichkeit herauszuarbeiten:»israel steht als Hassobjekt im Mittelpunkt des aktuellen Antisemitismus.«Als eines der zentralen Ergebnisse ihrer Studie warnen sie eindringlich davor, die heutigen Äußerungsformen des Antisemitismus ausschließlich bei Rechtsradikalen zu verorten. Die»Sprache der Judenfeindschaft«finde sich am Beginn des neuen Jahrtausends vielmehr in der Mitte der Gesellschaft, in fast allen gesellschaftlichen Gruppen und bei allen politischen Orientierungen. Schwarz-Friesel und Reinharz betonen, dass das für den Antisemitismus charakteristische Prinzip der Dämonisierung, das sich heute insbesondere gegen den jüdischen Staat richtet, wie man zuletzt wieder in der Debatte über die israelfeindlichen Aussagen Jakob Augsteins beobachten konnte, weit über eine»sündenbockfunktion«hinausgeht. Es ziele vielmehr auf»absolute Feindschaft«, die im Nationalsozialismus das Fundament jenes Erlösungsantisemitismus bildete, den man heute unter gänzlich anderen Bedingungen etwa bei Protagonisten des iranischen Regimes der Holocaust- Leugner antreffen kann. Baseler Zeitung; 10.04.2013 This innovative empirical study is based on thousands of texts from the contemporary discourse and considers the question of how specific ideas about Jews are put into play and constructed through modern language use in the twenty-first century. By applying an interdisciplinary perspective combining both historical and cognitive linguistic methods, the authors examine the various verbal manifestations of current anti-semitism and the mental stereotypes upon which these are based. Meticulous and careful in its analysis, the documentation gives the reader evidence of modern antisemitism by means of many authentic examples. The authors also give a clear answer to the question at which point an utterance can be regarded as anti-semitic. They discuss the criteria that enable one to differentiate between a mere critique of Israeli politics and a form of discourse which takes the cover of freedom of speech but, in fact, is anti- Semitism. This study demonstrates that hostility toward Jews is not merely to be considered a right wing phenomenon but may be found in mainstream society as well. It reveals that, even the experience of the Holocaust and the collective

awareness of how dangerous discriminating rhetoric and hate speech can be, do not inhibit the general use and expression of judeophobic language and communication strategies. Newsletter der SPME Die nicht verstummende Sprache des Hasses Die vorliegende sehr gründliche Studie wurde von Monika Schwarz-Friesel, Professorin für Allgemeine Linguistik an der Technischen Universität Berlin, und Jehuda Reinharz, Professor für Jüdische Geschichte an der Brandeis University, erarbeitet. Sie widmet sich den sprachlich kodierten Antisemitismen, die sie während eines siebenjährigen Forschungsprojekts anhand von über 14.000 E-Mails, Briefen, Postkarten und Faxen, die in den Jahren 2002 bis 2012 an den Zentralrat der Juden in Deutschland und an die Botschaft des Staates Israel in Berlin geschickt wurden, textwissenschaftlich analysiert und erforscht haben. Die Sprache wird von den Autoren als Handlungsinstrument" betrachtet - denn sie kann wie eine Waffe benutzt werden, um Menschen Schaden zuzufügen, sie zu kränken, zu beleidigen, zu verunglimpfen, sie auszugrenzen, und ihnen zu drohen". So entpuppt sich die Sprache der Judenfeindschaft als eine verbale Macht- und Gewaltausübung, die nicht selten in direkter Linie zur physischen Gewalt führt. Dies ist ein sehr lehrreiches und reichhaltiges Buch, das künftig nicht nur bei Antisemitismusforschern oder Soziologen, sondern auch bei Intellektuellen, Medienleuten und Politikern zur Pflichtlektüre gehören sollte. Dr. E. Grözinger, Review für Scholars for Peace in the Middle East (SPME), April 2013. Sprache, die tötet Der Antisemitismus war nach Auschwitz nicht überwunden. Doch wie hat er sich erhalten? Und wie äußert er sich heute? Diesen Fragen widmet sich die soeben erschienene Untersuchung "Die Sprache der Judenfeindschaft im 21. Jahrhundert". Die Untersuchung zeigt in erster Linie, wie selbstverständlich und selbstbewusst sich die Mitte der Gesellschaft des Verbal-Antisemitismus bedient.

Bleibt zu hoffen, dass dieses Buch eines erreicht: Dass es künftig schwerer sein wird, einen verbalen Antisemitismus à la Jakob Augstein zu leugnen, der den Israelis ganz im Einklang mit dem antijüdischen Klischee unterstellt, nur dem "Gesetz der Rache" zu folgen oder Gaza als "Lager" bezeichnet. taz. 09.02.13 So klingt der Antisemitismus von heute Ihr Buch illustriert unzählige - und teilweise kaum erträgliche - Beispiele von mehr oder weniger verdecktem, teils gezieltem, aber auch unbewusstem Antisemitismus. Wie Schwarz-Friesel und Reinharz die Sprache sezieren und interpretieren, das zeichnet ihre Untersuchung aus. Welche Form von Kritik an Israel ist legitim, welche judenfeindlich? Wie haben sich die jahrhundertealten Denkkonzepte über Juden sprachlich an die veränderte Realität angepasst? Die Autoren zeigen es an vielen Beispielen. So sei aus dem uralten Klischee des "Wucherers" der sogenannte "nachtragende Holocaustausbeuter" geworden. Das Stereotyp vom "Juden als Fremden" sei heute in der Gleichsetzung von Juden und Israelis wiederzufinden und diene der Ausgrenzung des angeblich "nichtdeutschen Juden". Das Buch liefert der Wissenschaft und dem öffentlichen Diskurs wichtige Kategorien, um antisemitische Äußerungen klarer zu identifizieren. Deutschland Radio Kultur, 09.02.2013 Das ausdrückliche Bestreben,... für Laien oft unverständlichen fachwissenschaftlichen Jargon zu vermeiden,... sichert anhaltende Verständlichkeit und sich vertiefende Erkenntnisse über das Zusammenwirken unterschiedlicher sprachlicher Mittel und Strategien. Dem ebenso wissenschaftlich überzeugenden wie engagierten aufklärerischen Buch ist eine weite Verbreitung besonders im Umfeld universitärer und schulischer Lehre zu wünschen. Anne Betten, CHILUFIM ZEITSCHRIFT FÜR JÜDISCHE KULTURGESCHICHTE 15/2013

"Ich hab noch nie mit Juden zu tun gehabt, aber aus irgendeinem Grund mag ich euch nicht." Dieses Beispiel ist die Quintessenz des neuen, alten Antisemitismus. Es geht um Obsession und Projektion. Das große Verdienst der Autoren ist die systematische Erfassung eines furchterregenden Phänomens, das nach Auschwitz in Deutschland als überwunden galt. Woher kommt es, wohin führt es? Die beiden Verfasser haben das Verdeckte ans Tageslicht gebracht und Neuland erschlossen. Das Buch ist eine große wissenschaftliche Arbeit. Josef Joffe, Herausgeber, Die Zeit, und Distinguished Fellow, Stanford University Die Sprache der Judenfeindschaft im 21. Jahrhundert ist ein ausgesprochenes Novum für die Antisemitismusforschung. Eine solch eingehende Untersuchung, die auf Sprachanalysen basiert, hat es bislang nicht gegeben. Der Band leistet einen sehr wichtigen Beitrag zur Diskussion zum deutschen, aber eben nicht nur deutschen Antisemitismus. Die Autoren haben die Forschung in diesem Bereich um wesentliche Aspekte bereichert. Yehuda Bauer, Professor für Holocauststudien, Hebrew University, und akademischer Berater für Yad Vashem, Jerusalem Monika Schwarz-Friesel und Jehuda Reinharz weisen neue Wege in der Antisemitismusforschung: Die interdisziplinäre und korpusbasierte Analyse der aktuellen antisemitischen Sprachgebrauchsmuster gibt Einblicke in die geistigen und affektiven Fundamente moderner Judenfeindschaft. Jeder, der sich heute mit antijüdischen Einstellungen beschäftigt, muss dieses Buch zur Kenntnis nehmen. Michael Brenner, Professor für jüdische Geschichte und Kultur, LMU München Eine Herkules-Tat: die umfassende und präzise Analyse des aktuellen judenfeindlichen Sprachgebrauchs. Die Verfasser haben eine wenig beneidenswerte, jedoch notwendige und wichtige Aufgabe gemeistert, die vielleicht nur mit der legendären Heldentat des Herkules vergleichbar ist - dem Ausmisten der Ställe des Königs Augias, die seit dreißig Jahren nicht mehr gereinigt worden waren.

Walter Laqueur, Historiker und Publizist, Washington