Kontaktstelle Frauen in die EU-Forschung/FiF EU-Büro des BMBF, PT-DLR

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Transkript:

Die Beteiligung von Wissenschaftlerinnen bei der Begutachtung von Anträgen im 7. Forschungsrahmenprogramm der EU - Auswertung der Listen der Gutachterinnen und Gutachter für das Jahr 2009 Kontaktstelle Frauen in die EU-Forschung/FiF EU-Büro des BMBF, PT-DLR

Einführung Der Frauenanteil bei der Begutachtung von Anträgen im 7. EU- Forschungsrahmenprogramm (FRP) ist in 2009 auf 26% zurückgegangen so das zentrale Ergebnis der Auswertung der Gutachter- und Gutachterinnenlisten. Dies ist nicht das erste Mal, dass im 7. FRP der Anteil von Gutachterinnen rückläufig ist. Schon im ersten Jahr des 7. FRP (2007) ging die Beteiligung von Gutachterinnen im Vergleich zum letzten Ausschreibungsjahr des 6. FRP zurück; von 34% im Jahr 2006 auf 27% in 2007. 2008 ist der Frauenanteil wieder auf 31% angestiegen. Nun ist der weibliche Anteil bei der Begutachtung erneut gesunken. Die Beteiligung von Gutachterinnen im 7. FRP gleicht demnach einer Achterbahnfahrt. Eine kontinuierliche Steigerung ist wünschenswert und entspricht den Zielen der Europäischen Kommission, ist aber nicht festzustellen. Seit 1999 strebt die Europäische Kommission bei der Besetzung von Evaluierungsgremien in den Forschungsrahmenprogrammen einen durchschnittlichen Frauenanteil von mindestens 40% an 1. Bisher wurde diese Zielmarke nicht annähernd erreicht, mit 34% Frauenanteil wurde in 2007 der bisher höchste Wert verzeichnet. Erneut bekräftigt wurde die Notwendigkeit zur vollständige Umsetzung des 40%-Ziels seitens der Europäischen Kommission zuletzt im Februar 2011 in der Antwort der Kommission auf die Zwischenbewertung des 7. FRP. Dort heisst es: The Commission will fully implement the target to achieve 40% female participation in all evaluation and advisory committees it will also seek the support of Member States to achieve this target for Programme Committees. 2 Alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die daran interessiert sind, im 7. FRP zu begutachten, können sich in die Datenbank Experts Management Module/EMM eintragen. Auch Einrichtungen steht es frei, sich dort zu registrieren um einzelne Forschende für die Begutachtung zu empfehlen. Die einzelnen Schritte der Registrierung zeigt der Überblick, den die Kontaktstelle FiF erstellt hat. Er enthält ebenfalls Hinweise für einen möglichst erfolgreichen Eintrag und informiert über den Begutachtungsprozess. Die Europäische Kommission ruft explizit dazu auf, einen Eintrag vorzunehmen. Als Gutachterin eingeladen zu werden, bietet mehrere Vorteile: Fundiertes Antrags-Knowhow, Erweiterung der eigenen Netzwerke durch Kontakte zur EU-Kommission und den anderen Gutachterinnen und Gutachtern. Nicht zuletzt wird der eigene wissenschaftliche CV gestärkt. Die Tätigkeit als Gutachterin wird bezahlt. 1 Dieses Ziel geht zurück auf die Kommissionsmitteilung Frauen und Wissenschaft - Mobilisierung der Frauen im Interesse der europäischen Forschung (COM (99) 76 final) ftp://ftp.cordis.europa.eu/pub/improving/docs/g_wo_co_de.pdf 2 Kommissionsmitteilung On the Response to the Report of the Expert Group on the Interim Evaluation of the Seventh Framework Programme for Research, Technological Development and Demonstration Activities and to the Report of the Expert Group on the Interim Evaluation of the Risk-Sharing Finance Facility COM(2011) 52, S.6. http://ec.europa.eu/research/evaluations/pdf/archive/other_reports_studies_and_documents/commission_re sponse_fp7_ie_report_2011.pdf#view=fit&pagemode=none Kontaktstelle Frauen in die EU-Forschung/FiF 2

Die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick 3 : 7517 Gutachterinnen und Gutachter haben 2009 für die Spezifischen Programme Zusammenarbeit, Ideen, Menschen und Kapazitäten Anträge bewertet, davon waren 1960 weiblich. Damit sind Gutachterinnen mit einem Anteil von 26% vertreten, ihr Anteil hat sich im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozentpunkte verschlechtert. Der Höchststand von 2006 mit 34% rückt damit in weitere Ferne (Diagramme 1 und 3). Der Negativtrend bestätigt sich auch, wenn nur die deutschen Gutachterinnen und Gutachter betrachtet werden. 2009 haben 937 deutsche Forschende im 7. FRP evaluiert, Frauen waren mit 19% vertreten. Im Vorjahr lag der Frauenanteil bei 23%, er ist also um vier Prozentpunkte zurückgegangen. Positiv zu vermerken ist jedoch, dass in absoluten Zahlen die Beteiligung zugenommen hat. 178 deutsche Expertinnen waren in 2009 in der Antragsevaluation aktiv, so viele wie noch nie zuvor (Diagramme 2 und 3). Die Differenz zwischen dem prozentualen Anteil Frauen insgesamt und Frauen bei der deutschen Beteiligung verringert sich kontinuierlich weiter und liegt 2009 bei 7%. Im Jahr 2005 betrug der Unterschied noch 12%. Seitdem ist eine Annäherung von Jahr zu Jahr auszumachen (Diagramm 3). Der niedrigste Frauenanteil bei der Begutachtung weist mit 15% (383) unverändert der European Research Council/ERC (Spezifisches Programm Ideen) auf. Mit diesem Wert wurde ein neuer Tiefstand erreicht, da in den Vorjahren 2007 und 2008 der Anteil um immerhin einen Prozentpunkt höher, bei 16%, lag. Während bei den anderen Spezifischen Programmen des 7. FRP die Europäische Kommission die Begutachtenden auswählt, übernimmt diese Aufgabe hier der ERC selbst (Diagramme 7 und 9). Das 40%-Ziel wird nur in einem Bereich erreicht, und zwar mit 46% im Spezifischen Programm Menschen. Hier sind die Marie Curie Maßnahmen verankert, die die Mobilität von Forschenden unterstützen. Die meisten Gutachterinnen und Gutachter aus den EU-Mitgliedstaaten kamen 2009 aus Deutschland. Unterschieden nach Geschlecht liegt Deutschland an zweiter Stelle bei der Beteiligung von Frauen in absoluten Zahlen. Das Länderranking wird angeführt von Italien mit 222 Gutachterinnen, an zweiter Position liegt Deutschland mit 178, an dritter Frankreich mit 160 Gutachterinnen. Damit hat sich die Position von Deutschland verbessert, denn bei der letzten Auswertung lag es an dritter Stelle (Diagramm 5). Während in absoluten Zahlen Wissenschaftlerinnen aus Deutschland im Vergleich zu den anderen Mitgliedstaaten sehr gut vertreten sind, ändert sich dies, wenn allein der prozentuale Anteil betrachtet wird. Hier wird ein ungleiches Verhältnis bei der deutschen Beteiligung von Männern mit 81% und Frauen mit 19% im Begutachtungsprozess deutlich. Bei der Mehrheit der Mitgliedstaaten ist der Frauenanteil höher, an der Spitze liegen die osteuropäischen und neuen Mitgliedstaaten Bulgarien (69%), Rumänien (60%) und Slowenien (51%). Somit fällt nicht nur Deutschland zurück, wenn das Geschlechterverhältnis betrachtet 3 Informationen zu dem Datenmaterial befinden sich auf S. 12. Kontaktstelle Frauen in die EU-Forschung/FiF 3

wird, sondern auch die anderen Spitzenreiter. Italien und Frankreich liegen mit 32% und 26% im Mittelfeld (Diagramm 6). Mit einer Frauenbeteiligung von 19% liegt Deutschland vor den vier Ländern Großbritannien, Schweden, Tschechien und Niederlande. Damit gehört Deutschland zwar immer noch zu den Ländern mit dem niedrigsten Gutachterinnenanteil, allerdings hat sich die Position weiter verbessert. 2008 hatten nur drei EU-Mitgliedstaaten einen geringeren Anteil als Deutschland und 2007 bildete Deutschland mit den Niederlanden das Schlusslicht (Diagramm 6). In drei von vier Spezifischen Programmen (Zusammenarbeit, Ideen und Kapazitäten) ist der Gutachterinnenanteil im Vergleich zu 2008 leicht um jeweils ein bis zwei Prozentpunkte gesunken. Nur im Spezifischen Programm Menschen ist der Anteil um drei Prozentpunkte gestiegen (Diagramm 8). Mehr als die Hälfte aller Gutachterinnen haben 2009 für das Spezifische Programm Zusammenarbeit Anträge evaluiert (52%). Dies ist nicht überraschend, da es sich hierbei um das größte Programm im 7. FRP handelt, für das zwei Drittel des Gesamtbudgets zur Verfügung stehen. Jede fünfte Gutachterin war für den ERC aktiv, 22% haben im Spezifischen Programm Menschen begutachtet und 6% im kleinsten Bereich, dem Spezifischen Programm Kapazitäten (Diagramm 9). Das Spezifische Programm Zusammenarbeit ist in zehn Themenbereiche unterteilt und fördert klassische Verbundforschung. In einem einzigen Thema wird ein Gutachterinnenanteil von über 40% erreicht, und zwar in den Sozial-, Wirtschaftsund Geisteswissenschaften mit 43%. Da es sich hierbei aber um den kleinsten und finanzschwächsten Bereich handelt, sind es letztendlich mit 75 zahlenmäßig nicht sehr viele Wissenschaftlerinnen, die hier begutachtet haben. In den Themenbereichen Umwelt (37%), Energie (36%) und Lebensmittel, Landwirtschaft, Fischerei und Biotechnologie (35%) ist ein relativ hoher Gutachterinnenanteil zu verzeichnen, der sich dem 40%-Ziel annähert. Besonders niedrig ist der Anteil im Thema Weltraum mit 15% und im Thema Informations- und Kommunikationstechnologien mit 19%. Da der IKT-Bereich mit über neun Milliarden Euro der größte im Spezifischen Programm Zusammenarbeit ist und somit ein entsprechend hoher Bedarf an Gutachterinnen und Gutachtern besteht, haben in absoluten Zahlen viele Frauen hier Anträge evaluiert, nämlich 304 (Diagramme 13 und 14). Das Spezifische Programm Kapazitäten ist das kleinste der vier untersuchten Programme, es zielt darauf ab, die Innovations- und Forschungskapazitäten in ganz unterschiedlichen Gebieten zu stärken. 114 Frauen haben in 2009 Anträge in den sechs Themenbereichen begutachtet. Im Programm Wissenschaft in der Gesellschaft (SiS) sind mit 58% (25 Gutachterinnen) zum einzigen Mal mehr Frauen als Männer vertreten (Diagramme 16 und 17). Kontaktstelle Frauen in die EU-Forschung/FiF 4

Diagramm 1: Das Geschlechterverhältnis bei der Begutachtung im 7. FRP in 2009 (7517 Personen) 1960; 26% 5557; 74% Gutachter Gutachterinnen Diagramm 2: Das Geschlechterverhältnis bei der deutschen Beteiligung im Evaluierungsprozess (937 Personen) 178; 19% 759; 81% Gutachter DE Gutachterinnen DE *Für die Auswertung wurden die Listen der Gutachterinnen und Gutachter der Spezifischen Programme Zusammenarbeit, Ideen, Menschen und Kapazitäten herangezogen. Kontaktstelle Frauen in die EU-Forschung/FiF 5

Diagramm 3: Entwicklung des Gutachterinnenanteils insgesamt und bei der deutschen Beteiligung in Prozent 40% 30% 30% 34% 27% 31% 26% 24% 23% 20% 18% 18% 19% 10% 0% 2005 2006 2007 2008 2009 Gutachterinnen insgesamt Gutachterinnen DE Diagramm 4: Gutachterinnen und Gutachter, EU-27, 2009, in absoluten Zahlen (6099 Personen insgesamt) 1000 900 800 700 600 500 400 300 200 100 0 AT BE BG CY CZ DE DK EE EL ES FI FR HU IE IT LT LU LV MT NL PL PT RO SE SI SK UK Gutachterinnen 46 60 53 19 16 178 23 17 88 135 58 160 31 26 222 13 4 9 12 27 74 63 72 36 25 11 151 Gutachter 150 233 18 15 78 759 86 20 178 264 104 465 93 82 471 39 5 9 10 235 130 88 54 159 29 28 668 Kontaktstelle Frauen in die EU-Forschung/FiF 6

Diagramm 5: Länderranking - Beteiligung von Gutachterinnen, EU-27, 2009 in absoluten Zahlen (1629 Personen insgesamt) 250 200 150 100 50 0 IT DE FR UK ES EL PL RO PT BE FI BG AT SE HU NL IE SI DK CY EE CZ LT MT SK LV LU Gutachterinnen 222 178 160 151 135 88 74 72 63 60 58 53 46 36 31 27 26 25 23 19 17 16 13 12 11 9 4 Diagramm 6: Länderranking EU-27: Gutachterinnenanteil in Prozent 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% BG RO CY MT LV SI EE LU PT PL FI ES EL IT SK FR HU LT IE AT DK BE DE UK SE CZ NL Gutachterinnen 75 57 56 55 50 46 46 44 42 36 36 34 33 32 28 26 25 25 24 23 21 20 19 18 18 17 10 Kontaktstelle Frauen in die EU-Forschung/FiF 7

Diagramm 7: Gutachterinnenanteil in den vier Spezifischen Programmen insgesamt und bei der deutschen Beteiligung in 2009 in Prozent 50% 46 49 40% 34 30% 27 28 20% 17 15 15 10% 0% SP Zusammenarbeit SP Ideen SP Menschen SP Kapazitäten Gutachterinnen alle Gutachterinnen DE Diagramm 8: Gutachterinnenanteil in den vier Spezifischen Programmen insgesamt und bei der deutschen Beteiligung, 2008 und 2009, in Prozent 50% 46 43 49 40% 30% 27 29 33 34 35 28 31 20% 17 20 15 16 15 12 10% 0% SP Zusammenarbeit SP Ideen SP Menschen SP Kapazitäten Anteil Gutachterinnen 2009 insgesamt Anteil Gutachterinnen 2009 bei der dt. Beteiligung Anteil Gutachterinnen 2008 insgesamt Anteil Gutachterinnen 2008 bei der deutschen Beteiligung Kontaktstelle Frauen in die EU-Forschung/FiF 8

Diagramm 9: Verteilung der Gutachterinnen insgesamt auf die vier Spezifischen Programme 114; 6% 428; 22% 1035; 52% 383; 20% SP Zusammenarbeit SP Ideen SP Menschen SP Kapazitäten Diagramm 10: Gutachterinnenanteil in den vier Spezifischen Programmen, 2008 und 2009 Gutachterinnen 2008 (1791) 820 152 566 253 Gutachterinnen 2009 (1960) 1035 383 428 114 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% SP Zusammenarbeit SP Ideen SP Menschen SP Kapazitäten Kontaktstelle Frauen in die EU-Forschung/FiF 9

Diagramm 11: Verteilung der Gutachterinnen aus Deutschland auf die vier Spezifischen Programme 38; 21% 7; 4% 79; 45% 54; 30% SP Zusammenarbeit SP Ideen SP Menschen SP Kapazitäten Diagramm 12: Verteilung der Gutachterinnen aus Deutschland auf die vier Spezifischen Programme, 2008 und 2009 Gutachterinnen DE 2008 (147) 67 14 46 20 Gutachterinnen DE 2009 (178) 79 54 38 7 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% SP Zusammenarbeit SP Ideen SP Menschen SP Kapazitäten Kontaktstelle Frauen in die EU-Forschung/FiF 10

Diagramm 13: Prozentualer Frauenanteil bei der Evaluierung in den Themenbereichen* des Spezifischen Programms Kooperation insgesamt und bei der deutschen Beteiligung in 2009 50% 45% 43 40% 35% 30% 25% 20% 15% 10% 31 26 35 21 19 10 34 31 36 22 37 33 25 15 10 29 18 5% 0% T1 Gesundheit T2 KBBE T3 IKT T4 NMP T5 Energie T6 Umwelt T8 SWG T9 Weltraum T10 Sicherheit Gutachterinnenanteil insgesamt Gutachterinnenanteil DE Diagramm 14: Prozentuale Verteilung der Gutachterinnen im Spezifischen Programm Kooperation auf die neun Themen (Gesamt: 1029*) 75; 7% 19; 2% 39; 4% 176; 17% 117; 11% 105; 10% 106; 10% 88; 9% 304; 30% T1 Gesundheit T2 KBBE T3 IKT T4 NMP T5 Energie T6 Umwelt T8 SWG T9 Weltraum T10 Sicherheit *Für das Thema 7, Verkehr (einschließlich Luftfahrt), liegen für 2009 keine Namenslisten vor. Kontaktstelle Frauen in die EU-Forschung/FiF 11

Diagramm 15: Verteilung der deutschen Gutachterinnen auf die neun Themen des Spezifischen Programms Kooperation 10; 13% 3; 4% 1; 1% 3; 4% 17; 22% 7; 9% 7; 9% 8; 10% 23; 28% T1 Gesundheit T2 KBBE T3 IKT T4 NMP T5 Energie T6 Umwelt T8 SWG T9 Weltraum T10 Sicherheit Diagramm 16: Prozentualer Gutachterinnenanteil in den Themenbereichen des Spezifischen Programms Kapazitäten 70% 60% 58 50% 43 40% 30% 29 34 20% 21 17 10% 0% INCO Infrastructures Regions Regpot SiS SME Gutachterinnen Kontaktstelle Frauen in die EU-Forschung/FiF 12

Diagramm 17: Verteilung der Gutachterinnen im Spezifischen Programm Kapazitäten (Gesamt 114 Frauen) 6; 5% 6; 5% 2; 2% 49; 43% 26; 23% 25; 22% INCO Infrastructures Regions Regpot SiS SME Kontaktstelle Frauen in die EU-Forschung/FiF 13

Abkürzungsverzeichnis Spezifisches Programm Zusammenarbeit : Thema 2 KBBE Thema 3 IKT Thema 4 NanoMatPro Thema 8 SWG Knowledge-Based Bio-Economy: Landwirtschaft, Fischerei und Biotechnologie Informations- und Kommunikationstechnologien Nanowissenschaften, Nanotechnologien, Werkstoffe und neue Produktionstechnologien Sozial-, Wirtschafts- und Geisteswissenschaften Spezifisches Programm Kapazitäten : INCO Infrastructures Regions Regpot SiS SME Aktivitäten der internationalen Zusammenarbeit Forschungsinfrastrukturen Wissensorientierte Regionen Forschungspotenzial von Konvergenzregionen Wissenschaft in der Gesellschaft Forschung zugunsten von kleinen und mittleren Unternehmen Länderkürzel EU-27: AT Österreich FI Finnland MT Malta BE Belgien FR Frankreich NL Niederland BG Bulgarien GR Griechenland PL Polen CY Zypern HU Ungarn PT Portugal CZ Tschechien IE Irland RO Rumänien DE Deutschland IT Italien SE Schweden DK Dänemark LT Litauen SI Slowenien EE Estland LU Luxemburg SK Slowakei ES Spanien LV Lettland UK Großbritannien Informationen zum Datenmaterial Die Auswertung bezieht alle Daten mit ein, die die Europäische Kommission unter http://cordis.europa.eu/fp7/experts_en.html zu den Spezifischen Programmen Zusammenarbeit, Ideen, Menschen und Kapazitäten für das Jahr 2009 veröffentlicht hat. Die Listen der Gutachterinnen und Gutachter werden auf jährlicher Basis veröffentlicht. Von den 7517 Expertinnen und Experten, die im Jahr 2009 Anträge für die genannten Spezifischen Programme des 7. EU-Forschungsrahmenprogramms evaluiert haben, liegt bei 19 Gutachtern und zwei Gutachterinnen für das Spezifische Programm Ideen keine Information über die Nationalität vor. Expertinnen und Experten, die 2009 mehrmals begutachtet haben, wurden bei den Häufigkeitsauszählungen entsprechend mehrmals berücksichtigt. Kontaktstelle Frauen in die EU-Forschung/FiF 14

Kontakt Randi Wallmichrath Kontaktstelle Frauen in die EU-Forschung/FiF EU-Büro des BMBF, PT-DLR 0228 3821-1647 randi.wallmichrath@dlr.de http://www.eubuero.de/fif.htm Kontaktstelle Frauen in die EU-Forschung/FiF 15