Plagiat. Vorsicht vor geistigem Diebstahl! Version:

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Transkript:

Vorsicht vor geistigem Diebstahl! Version: 28.04.15

Inhalt 1. Definition... 3 1.1 Was gilt als Plagiat... 3 1.2 Wie werden Plagiate geahndet... 4 2. Wie verhinderst du Plagiate... 4 3. Warum musst du Quellen angeben... 5 4. Tipps... 5 Weitere Information zum Thema Plagiate... 6 2

1. Definition Unter einem Plagiat versteht man die ganze oder teilweise Übernahme eines veröffentlichten Werks ohne Angabe der Quelle und des Urhebers bzw. der Urheberin. Das Plagiat ist eine Urheberrechtsverletzung und im Urheberrechtsgesetz (URG) geregelt. Veröffentlichte Werke dürfen zitiert werden, wenn das Zitat zur Erläuterung, als Hinweis oder zur Veranschaulichung dient und der Umfang des Zitats durch diesen Zweck gerechtfertigt ist. Das Zitat als solches und die Quelle müssen bezeichnet werden. Wird in der Quelle auf die Urheberschaft hingewiesen, so ist diese ebenfalls anzugeben (vgl. Art. 25 URG). Unter dem Begriff «Werk» werden geistige Schöpfungen der Literatur und Kunst verstanden, die individuellen Charakter haben, und zwar unabhängig von ihrem Wert oder Zweck (vgl. Art. 2 Abs. 1 URG). Dazu zählen literarische, wissenschaftliche und andere Sprachwerke, Werke der Musik und andere akustische Werke, Werke der bildenden Kunst (insbesondere der Malerei, der Bildhauerei und der Graphik), Werke mit wissenschaftlichem oder technischem Inhalt wie Zeichnungen, Pläne, Karten oder plastische Darstellungen, Werke der Baukunst, Werke der angewandten Kunst, fotografische, filmische und andere visuelle oder audiovisuelle Werke, choreographische Werke und Pantomimen. Ebenso gelten Computerprogramme als Werke, und ebenfalls geschützt sind Entwürfe, Titel und Teile von Werken, sofern es sich um geistige Schöpfungen mit individuellem Charakter handelt (vgl. Art. 2 Abs. 2 URG). 1 Kurz zusammengefasst: Ein Plagiat ist eine Verletzung des Urheberrechts. Die geistige, wissenschaftliche oder künstlerische Arbeit einer anderen Person wird ohne Kennzeichnung der ursprünglichen Urheberschaft nicht oder kaum verändert wiedergegeben. Eine andere Bezeichnung für Plagiat ist geistiger Diebstahl. 1.1 Was gilt als Plagiat Übernehmen von Textteilen oder Bildern aus einem fremden Werk (sei dies ein Artikel, ein Buch aber auch das Internet) ohne die Quelle kenntlich zu machen ( copy & paste ). Übernehmen von Textteilen aus einem fremden Werk mit leichten Textanpassungen und -umstellungen (Paraphrasieren) ohne die Quelle anzugeben. Übersetzen von fremdsprachigen Texten oder Textpassagen und diese ohne Quellenangabe als eigene ausgeben (Übersetzungsplagiat). Einreichen einer Arbeit unter eigenem Namen, die von einer anderen Person auf Auftrag erstellt wurde ( Ghostwriter ). Einreichten einer Arbeit einer anderen Person unter eigenem Namen (Vollplagiat). 1 Hochschule Luzern, Plagiate werden geahndet, https://www.hslu.ch//-/media/campus/common/files/dokumente/sa/bachelor/sa plagiate werden geahndet merkblatt.pdf?la=de-ch (28.4.2015). 3

1.2 Wie werden Plagiate geahndet Unter Betrug versteht man von der Schülerin/vom Schüler angewandte illegale Methoden, um sich beim Erarbeiten der Maturaarbeit Vorteile zu verschaffen, zum Beispiel: Anwendung von Ansichten und Ideen anderer ohne Angabe der Herkunft (Plagiat), Unterschriften oder Schriftstückfälschung. Um das Risiko von Plagiaten zu vermeiden, wird die Schülerin/der Schüler darauf aufmerksam gemacht, dass der Ursprung aller fremden Ideen und Texte explizit erwähnt werden muss. Betrug oder Plagiat werden der Schulleitung gemeldet. Jeder Betrug, einschliesslich Plagiat, hat die Note 1 zur Folge. 2 2. Wie verhinderst du Plagiate Wenn du folgende Regeln befolgst, kannst du Plagiate verhindern: Quellenangabe: Gib alle verwendeten Quellen vollständig und nachvollziehbar an. Eigenleistung: Unterscheide deutlich, was auf deiner eigenen Leistung basiert und was von Fremdpersonen stammt. Bei Fremdleistungen immer den Autor angeben (gilt für Texte, Computercodes, Tabellen, Grafiken und Daten, auch aus dem Internet). Wörtliche Zitate: Setze wörtliche Zitate immer in Anführungszeichen. Sinngemässe Zitate (Paraphrase): Auch bei Textstellen, welche du mit deinen eigene Worte formuliert oder zusammengefasst hast, musst du die Quelle angeben. Abbildungs- und Literaturverzeichnis: Am Ende der Arbeit führst du in einen Abbildungs- und Literaturverzeichnis alle verwendeten Quellen auf. Ausnahme: Allgemeinwissen: Was als Allgemeinwissen angenommen werden darf, muss nicht mit einer Quellenangabe versehen werden. Wird das Grundlagenwissen jedoch von anderen Autoren, bzw. Autorinnen (etwa aus einem Studienbuch) übernommen, ist die Quelle zu nennen. Beispiel: Sitten ist die Hauptstadt des Kantons Wallis Im Zweifelsfall ist es besser die Quelle anzugeben! 2 Kollegium Spiritus Sanctus Brig,. Richtlinien für die Maturarbeit, http://www.spiritus.ch/de/gymnasium/downloads/maturaarbeit (28.4.2015). 4

3. Warum musst du Quellen angeben Um deine Argumentation zu stützen und deiner Arbeit Glaubwürdigkeit zu verleihen. Um nachzuweisen, dass deine Arbeit auf Recherchen und relevanter Literatur basiert. Um dem Leser die Möglichkeit zu geben, deine Thesen nachzuprüfen. Um deine und fremde Leistungen zu unterscheiden. Um dem Leser Quellen zu bieten, bei denen er sich tiefer mit dem Thema befassen kann. Um das Risiko von Plagiaten zu vermeiden. Um das geistige Eigentum von anderen zu respektieren. 4. Tipps Mit einer überlegten und strukturierten Arbeitsweise verhinderst du das Risiko von Plagiaten: Beginne frühzeitig. Durch gutes Zeitmanagement verhinderst, dass du in Versuchung kommst, Textpassagen durch copy/paste wörtlich zu kopieren, nur um die Abgabefrist einzuhalten. Bevor du deine Arbeit abgibst, überprüfe alle Quellenangaben nochmals sorgfältig. Beim Paraphrasieren sollten nicht bloss einige Wörter durch Synonyme ersetzt werden, sondern der Sinn mit eigenen Worten wiedergegeben werden auch diese Textpassagen sind mit einer vollständigen Quellenangabe zu versehen. Notiere bereits bei der Literatursuche in der Bibliothek oder im Internet alle für die Arbeit nützlichen Quellen vollständig. Dabei kann es hilfreich sein für jede Quelle einen Steckbrief zu erstellen, welcher später beim Verfassen der Arbeit hilft und die vollständige Quellenangabe enthält. Mit Word oder Excel sind solche Listen leicht zu erstellen. Beispiel Autor/en Titel des Dokuments Ort, Verlag, Erscheinungsjahr (für Bücher) Webseite (für Quellen aus dem Internet) Name der Bibliothek, in der das Dokument gefunden wurde (für Bücher) Signatur des Dokuments (für Bücher) Zusammenfassung oder interessante Zitate für die Arbeit 5

Weitere Information zum Thema Plagiate ETH Zürich, Plagiate, https://www.ethz.ch/de/studium/rechtlichesabschluesse/leistungskontrollen/plagiate.html/ (28.4.2015) Hochschule Luzern, Plagiate werden geahndet, https://www.hslu.ch//- /media/campus/common/files/dokumente/sa/bachelor/sa plagiate werden geahndet merkblatt.pdf?la=de-ch (28.4.2015). Kollegium Spiritus Sanctus Brig,. Richtlinien für die Maturarbeit, http://www.spiritus.ch/de/gymnasium/downloads/maturaarbeit (28.4.2014). Weber-Wulff, Debora, Fremde Federn finden: Kurs über Plagiat, http://plagiat.htwberlin.de/ff/startseite/fremde_federn_finden (28.4.2015) 6