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Transkript:

Saisonrückblick - Warndienst 2014 Neue Pflanzenschutzmittel im Kartoffelbau 2015 Vera Pachtrog Saisonrückblick Warndienst 2014 vor-ort-bonituren mit Spritzfenster Das Hauptauftreten des Erstauftretens deckt sich mit der Prognose von www.warndienst.at Phytophthora: Schwerpunkt des Auftretens mit einsetzenden Niederschlägen im Vergleich zu den letzten Jahren geringeres Auftreten durch feuchte Witterung ab August aber vermehrt bakterielle Fäule Alternaria: früheres Auftreten als Phytophthora durch gezielte Behandlungen kann ein Starkbefall bis zum Schluss hinausgezögert werden 1

Saisonrückblick Infektionszeitraum für Krautfäule erste sichtbare Symptome wurden eine Woche darauf bonitiert Erdäpfel Krautfäule und Dürrfleckenkrankheit Phytophthora Alternaria Sporenkeimung und Infektion: 10-25 C und 90-100 % LF über mindestens 4 Stunden Sporangienproduktion: 10-25 C und 90-100 % LF über mindestens 10 Stunden Mycelwachstum: 15-20 C Ausbreitungshemmung: Unter 70 % LF Sporenbildung und Infektion: Temperaturen über 22 C und hohe Luftfeuchtigkeit Tropfbar flüssiges Wasser nicht erforderlich Sporenfreisetzung: Durch kurze Trockenperioden begünstigt 2

Blattkrankheiten am Kartoffelkraut Grauschimmel (Botrytis) Krautfäule (Phytophthora) Dürrflecken (Alternaria) Einsatz der Kartoffelfungizide Quelle: AGES, LKNÖ, LFL Bayern Mittlerer bis hoher Infektionsdruck durch Phytophthora Niedriger Infektionsdruck durch Phytophthora * Keine oder nur geringe Wirkung gegen Alternaria Mischungspartner gegen Alternaria: Ortiva, Signum, Narita Ridomil Gold MZ Epok * Galben M Fantic M Infinito * Axidor * Acrobat Plus Areva MZ Banjo forte * Carial flex * Revus * Revus Top Valbon Valis M Dauphin + Mancozeb Kupfer-Fusilan Moximate 725 WG Profilux Ranman + Cymbal * Tanos Carneol* (Vertr.ew. Banjo) Nando * Winner * Zignal * Ranman * Ranman Top * Electis Orvego Duo Dithane Neo Tec, Penncozeb, Polyram, Kupfer-Mittel Beginn Spritzfolge Hauptwachstum Abreife 3

Regenbeständigkeit der Kartoffelfungizide Quelle: proplant Banjo forte, Epok, Ranman, Ranman Top, Revus, Revus Top, Tanos 35 mm Acrobat Plus, Axidor, Carneol, Electis, Fantic M, Galben M, Infinito, Kupfer-Fusilan, Nando, Orvego Duo, Ridomil Gold MZ, Valbon, Winner, Zignal 30 mm Moximate 725 WG, Cymbal, Dauphin, Profilux 25 mm Cuprofor flow, Dithane Neo Tec, Penncozeb, Polyram 20 mm Niederschlagsmenge, ab der keine volle Wirkung mehr gegeben ist. 28 Neue Fungizide im Kartoffelbau 2015 Areva MZ Wirkstoff: Dimethomorph + Mancozeb Aufwandmenge: 2 kg/ha maximal 5 Anwendungen lokalsystemische Wirkung in Kombination mit einem Kontaktwirkstoff Carial flex Wirkstoff: Cymoxanil + Mandipropamid Aufwandmenge: 0,6 kg/ha max. 6 Anwendungen im Abstand von min. 7 Tagen lokalsystemische Wirkung 4

Neue Fungizide im Kartoffelbau 2015 Moximate 725 WG (Nachfolgeprodukt von Curzate M) Wirkstoff: Cymoxanil + Mancozeb Aufwandmenge: 2,5 kg/ha lokalsystemische Wirkung in Kombination mit einem Kontaktwirkstoff Profilux Wirkstoff: Cymoxanil + Mancozeb Aufwandmenge: 2,5 kg/ha lokalsystemische Wirkung in Kombination mit einem Kontaktwirkstoff Valis M Wirkstoff: Valifenalate + Mancozeb Aufwandmenge: 2,5 kg/ha lokalsystemische Wirkung in Kombination mit einem Kontaktwirkstoff Resistenzmanagement nach IP Wirkstoffwechsel sowie Wechsel des Wirkungsmechanismus systemische Präparate am Beginn der Spritzfolge systemische und lokalsystemische Präparate aus der gleichen Wirkstoffgruppe maximal 2 x hintereinander einsetzen Kontaktmittel mit mittlerem-hohem Resistenzrisiko maximal 2 x hintereinander einsetzen bei Kontaktfungiziden mit den Wirkstoffen Mancozeb, Maneb, Metiram und Kupfer Geringe Resistenzgefahr aber schlechtere Regenbeständigkeit! Auf gute Benetzung achten Spritzintervall an Infektionsdruck anpassen Warndienst nutzen! www.warndienst.at 5

Resistenzmanagement mit dem Feldbauratgeber 2015 P R Ä P A R A T Wirkstoff(e) Wirkungsmechanismus laut FRAC-Code Aufwandmenge pro ha WF Preis EUR/pr SYSTEMISCHE PRÄPARATE RIDOMIL GOLD MZ WG Metalaxyl-M + Mancozeb 4 + M3 2,5 kg 14 52,5 EPOK * Metalaxyl-M + Fluazinam 4 + 29 0,5 l 7 41,1 GALBEN M Benalaxyl + Mancozeb 4 + M3 2,5 kg 14 51,8 FANTIC M Benalaxyl-M + Mancozeb 4 + M3 2,5 kg 14 47,8 INFINITO * Propamocarb + Fluopicolide 28 + 43 1,6 l 14 41,4 AXIDOR * Propamocarb + Cymoxanil 28 + 27 2,5 l 14 35,2 Neue Herbizide im Kartoffelbau 2015 Lingo Wirkstoff: Clomazone + Linuron (Mischformulierung aus CS und SC) Aufwandmenge: 2 l/ha Vorauflauf, nach dem letzten Häufeln breite Wirkung gegen Unkräuter, Schwäche bei Gräsern bei starkem Druck durch Gänsefuß, Knötericharten, Ausfallraps und Gräser Kombination mit Bandur keine Anwendung bei Pflanzguterzeugung, nicht mehr als 1 Anwendung Stallion Sync TEC Wirkstoff: Clomazone + Pendimethalin (CS) Aufwandmenge: 3 l/ha Vorauflauf, nach dem Aufrichten der Dämme Wirkungsspektrum vergleichbar mit Racer CS (jedoch stärker bei Hirsearten, schwächer bei Ausfallraps) keine Anwendung bei Pflanzguterzeugung, nicht mehr als 1 Anwendung 6

Neue Herbizide im Kartoffelbau 2015 Arcade Wirkstoff: Prosulfocarb + Metribuzin (EC) Aufwandmenge: 5 l/ha Vorauflauf, nach dem Aufrichten der Dämme 5 l/ha Nachauflauf, bis max. 5 cm Wuchshöhe Wirkungsspektrum: vergleichbar mit Boxer + Mistral (jedoch stärker bei Klettenlabkraut, Schwarzem Nachtschatten und Hirsearten) nicht mehr als 1 Anwendung pro Kultur und Vegetationsperiode keine zusätzlichen Anwendungen mit anderen, diese Wirkstoffe enthaltenden Mitteln Goldor Bait Meldewesen für den Bezug, die Verwendung und die Entsorgung Anmeldung bei der Landwirtschaftskammer NÖ Ausfertigung einer Bestätigung mit dieser ist der Bezug des Präparates möglich ab Beginn der Legearbeit wöchentliche Meldung der Anwendung an die Landwirtschaftskammer NÖ (Örtlichkeit und Flächenausmaß) nicht verbrauchte Mengen bis spätestens 31.05.2015 nachweislich an den Abgeber retournieren Meldung der nicht verbrauchten Mengen und der erfolgten Rückgabe an die Landwirtschaftskammer NÖ bis spätestens 31.05.2015 7

Goldor Bait - Anwendungsbestimmungen Verständigung betroffener Imker 48 Stunden vor der Anwendung (Bienenstände im Umkreis von 60 m) bei Unsicherheit bezüglich vorhandener Bienenstände: www.noe-imkerverband.at > Bezirksorganisationen erlaubte Granulatstreuer in der Zulassung geregelt an jede Granulatstreueinheit max. 2 Reihen anschließen geschlossene Breitverteiler in den Scharen (z.b. fishtail ) Dosiereinrichtung spätestens 4 m vor Vorgewende abschalten Präparat vollständig mit Erde bedecken Präparat muss für die Ausbringung vollständig trocken sein Kontrollen zur Einhaltung der Anwendungsbestimmungen sind vorgesehen zuständige Landesbehörde 8