Service. Selbststudienprogramm 304. Die elektronische Dieselregelung EDC 16. Konstruktion und Funktion MANUSKRIPT

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Transkript:

Service. Selbststudienprogramm 304 Die elektronische Dieselregelung EDC 16 Konstruktion und Funktion

Das neue Motormanagementsystem EDC 16 von Bosch setzt erstmals im V10-TDI-Motor und im R5-TDI-Motor ein. Steigende Anforderungen an Komfort, Kraftstoffverbrauch, Abgasemissionen und Fahrverhalten heutiger Dieselmotoren bringen eine zunehmende Komplexität bei Hard- und Software im Motormanagement mit sich. Mit der Elektronischen Dieselregelung EDC 16 steht ein Motormanagementsystem zur Verfügung, welches diesen Anforderungen entspricht. Erreicht wird das vor allem durch eine wesentlich gesteigerte Rechenleistung des Motorsteuergerätes sowie durch ein neues System der Signalverarbeitung. 304_065 In diesem Selbststudienprogramm werden Sie mit dem Motormanagement EDC 16 am Beispiel des V10-TDI-Motors vertraut gemacht. Auf Abweichungen beim R5-TDI-Motor wird gesondert hingewiesen. NEUAchtung Hinweis 2 Das Selbststudienprogramm stellt die Konstruktion und Funktion von Neuentwicklungen dar! Die Inhalte werden nicht aktualisiert. Aktuelle Prüf-, Einstell- und Reparaturanweisungen entnehmen Sie bitte der dafür vorgesehenen KD-Literatur.

Auf einen Blick Einleitung............................................ 4 Motormanagement.................................... 6 Systemübersicht V10-TDI-Motor............................ 6 Einspritzmengenregelung................................. 8 Förderbeginnregelung.................................. 10 Abgasrückführung....................................... 12 Ladedruckregelung...................................... 15 Vorglühanlage.......................................... 16 Leerlaufregelung........................................ 17 Laufruheregelung........................................ 18 Aktive Ruckeldämpfung................................... 19 Höchstdrehzahlabregelung.............................. 20 Geschwindigkeitsregelung............................... 2 1 Sensoren.............................................. 22 Aktoren............................................... 32 Funktionsplan V10-TDI-Motor............................. 44 Service............................................ 46 Eigendiagnose......................................... 46 Betriebseinrichtungen................................... 47 Prüfen Sie Ihr Wissen................................ 48 3

Einleitung Bosch EDC 16 Mit der Bosch EDC 16 setzt erstmalig bei einem Dieselmotor ein drehmomentorientiertes Motormanagement ein. Wie schon bei den Benzinmotoren werden bei der EDC 16 sämtliche Drehmomentanforderungen im Motorsteuergerät gesammelt, ausgewertet und koordiniert umgesetzt. Das hat den Vorteil, dass die einzelnen Fahrzeugsysteme (Motormanagement, Bremssystem, Automatikgetriebe, Klimaanlage,...) besser aufeinander abgestimmt werden. Interne Drehmomentanforderungen Start Leerlaufregelung Volllast Leistungsbegrenzung Drehzahlbegrenzung Fahrkomfort Bauteileschutz Externe Drehmomentanforderungen Gaspedalmodul Geschwindigkeitsregelanlage Steuergerät für automatisches Getriebe J217 Steuergerät für ABS mit ESP J104 Motorsteuergerät J... Umsetzung der Drehmomentanforderungen Ventil für Abgasrückführung N18 Ventile für Pumpe-Düse N240 244 Stellmotor für Abgasturbolader 1 V280 Stellmotor für Abgasturbolader 2 V281 Steuergerät für Climatronic J255 4 304_062

Bosch EDC 16 Das Motormanagement Bosch EDC 16 ist sowohl als Ein-Steuergeräte- wie auch als Zwei-Steuergerätekonzept ausgelegt. Welches Konzept zum Einsatz kommt, richtet sich nach der Zylinderzahl des Motors. Beim R5-TDI-Motor erfüllt das Motorsteuergerät 1 J623 sämtliche Funktionen. Beim V10-TDI-Motor erfüllt die grundsätzlichen Funktionen das Motorsteuergerät 1 J623 für die Zylinderbank 1 und das Motorsteuergerät 2 J624 für die Zylinderbank 2. Grundsätzliche Funktionen wie die Ansteuerung der Ventile für Pumpe-Düse und die Abgasrückführung übernimmt jedes der beiden Motorsteuergeräte für die jeweilige Zylinderbank. Zylinderbankübergreifende Funktionen wie der Kühlmittelnachlauf werden vom Motorsteuergerät 1 J623 beziehungsweise die Laufruheregelung vom Motorsteuergerät 2 J624 ausgeführt. interner CAN-Datenbus Beide Motorsteuergeräte sind identisch und haben die gleiche Teilenummer. Die Zuordnung Motorsteuergerät 1 und Motorsteuergerät 2 erfolgt durch eine Codierungsbrücke im Anschlussstecker für das Motorsteuergerät 2. Nach der Zuordnung ist ein Austausch der Motorsteuergeräte untereinander nicht mehr möglich. Die Motorsteuergeräte im CAN-Datenbus-Antrieb Informationen, die nur das Motorsteuergerät 1 J623 erhält, werden über einen internen CAN-Datenbus an das Motorsteuergerät 2 J624 gesendet. 304_071 Motorsteuergerät 1 J623 Steuergerät für ABS mit ESP J104 Stellmotor für Abgasturbolader 1 V280 Motorsteuergerät 1 J623 Steuergerät für automatisches Getriebe J217 Steuergerät für Zugang und Startberechtigung J518 Motorsteuergerät 2 J624 Motorsteuergerät 2 J624 Steuergerät für Lenksäulenelektronik J527 Stellmotor für Abgasturbolader 2 V281 Steuergerät für Airbag J234 Steuergerät mit Anzeigeeinheit im Schalttafeleinsatz J285 304_026 5

15.11.2002 Systemübersicht V10-TDI-Motor im Phaeton Sensoren Geber für Motordrehzahl G28 Geber für Gaspedalstellung G79 Kick-down-Schalter F8 Leerlaufschalter F60 Luftmassenmesser G70 Lambdasonde G39 Geber für Kühlmitteltemperatur G62 Geber für Kühlmitteltemperatur, Kühlerausgang G83 Geber für Kraftstofftemperatur G81 Geber für Ladedruck G31 Geber für Ansauglufttemperatur G42 Bremslichtschalter F Bremspedalschalter F47 Geber für Kraftstoffzusammensetzung G133 Hallgeber G40 Zusatz-Eingangssignale 6

Motorsteuergerät 1 J623 Diagnoseanschluss Motorsteuergerät 2 J624 Luftmassenmesser 2 G246 Lambdasonde 2 G108 Motordrehzahl Geber 2 für Ansauglufttemperatur G299 Geber 2 für Ladedruck G447 Geber für Kraftstofftemperatur 2 G248 Höhengeber Ventile für Pumpe-Düse N245, N303... N306 Ventil 2 für Abgasrückführung N213 Motor für Saugrohrklappe 2 V275 Umschaltventil 2 für Kühler, Abgasrückführung N381 Stellmotor für Abgasturbolader 1 V280 Heizung für Lambdasonde 2 Z28 Steuergerät für ABS mit ESP J104 Steuergerät für automatisches Getriebe J217 Steuergerät für Anzeigeeinheit im Schalttafeleinsatz J285 Steuergerät für Airbag J234. Stellmotor für Abgasturbolader 2 V281 Aktoren Ventile für Pumpe-Düse N240... N244 Ventil für Abgasrückführung N18 Motor für Saugrohrklappe V157 Umschaltventil für Kühler, Abgasrückführung N345 Kraftstoffpumpenrelais J17 Kraftstoffpumpe (Vorförderpumpe) G6 Kraftstoffpumpe G23 Thermostat für kennfeldgesteuerte Motorkühlung F265 Relais für Kühlmittelzusatzpumpe J496 Pumpe für Kühlmittelnachlauf V51 Relais für Pumpe, Kraftstoffkühlung J445 Pumpe für Kraftstoffkühlung V166 Magnetventil rechts für elektro-hydraulische Motorlagersteuerung N145 Heizung für Lambdasonde Z19 Relais für Glühkerzen J52 Glühkerzen Q10... Q14 Relais 2 für Glühkerzen J495 Glühkerzen Q15... Q19 Zusatz-Ausgangssignale 304_003 7

Motormanagement Einpritzmengenregelung Die Einspritzmenge beeinflusst wesentliche Motoreigenschaften wie das Drehmoment, die Leistung, den Kraftstoffverbrauch, die Schadstoffemissionen sowie die mechanische und thermische Belastung des Motors. Durch die Einspritzmengenregelung arbeitet der Motor in allen Betriebszuständen mit einer optimalen Kraftsstoffverbrennung. A F8 F60 G28 G42 G62 G70 G79 J624 G62 J623 G28 Kick-down-Schalter Leerlaufschalter Geber für Motordrehzahl Geber für Ansauglufttemperatur Geber für Kühlmitteltemperatur Luftmassenmesser Geber für Gaspedalstellung N240 244 G79 F8 F60 G81 G70 G81 Geber für Kraftstofftemperatur J623 Motorsteuergerät 1 (Zylinderbank 1) J624 Motorsteuergerät 2 (Zylinderbank 2) N240 Ventile für Pumpe-Düse, Zylinder 1-5 N244 Zylinderbank 1 A G42 Höhengeber 304_079 8 Ansaugluft unverdichtet Ansaugluft verdichtet Abgas Eingangssignal Ausgangssignal CAN-Datenbus-Antrieb

So funktioniert es: Aus den internen und externen Drehmomentanforderungen ergibt sich ein Soll-Drehmoment. Um dieses Soll-Drehmoment zu erreichen, ist eine bestimmte Einspritzmenge erforderlich. Die Einspritzmenge berechnet das Motorsteuergerät zum Beispiel unter Berücksichtigung des Fahrerwunsches der Motordrehzahl, der angesaugten Luftmasse, der Kühlmitteltemperatur der Kraftstofftemperatur und der Ansauglufttemperatur. Um den Motor vor mechanischen Schäden zu schützen und Schwarzrauch zu vermeiden darf die Einspritzmenge jedoch nicht beliebig groß sein. Deswegen berechnet das Motorsteuergerät einen Begrenzungswert für die maximal einzuspritzende Kraftstoffmenge. Der Begrenzungswert ist abhängig von der Motordrehzahl, der Luftmasse, dem Luftdruck. Die im Selbststudienprogramm nachfolgend dargestellten Teilsysteme werden am Beispiel des V10-TDI-Motors im Einsatz für den Phaeton behandelt. Wie in der dargestellten Übersicht bereits gezeigt, wird bei der Beschreibung der Systeme immer nur auf die Zylinderbank 1 eingegangen. Entsprechend werden in der Legende auch nur die jeweils für das Teilsystem zutreffenden Komponenten erfasst. 9

Motormanagement Förderbeginnregelung Die Förderbeginnregelung beeinflusst eine Vielzahl von Motoreigenschaften wie die Motorleistung, den Kraftstoffverbrauch, die Geräuschemissionen und nicht zuletzt das Abgasverhalten. Die Förderbeginnregelung hat nun die Aufgabe, den richtigen Zeitpunkt für die Förderung und die Einspritzung des Kraftstoffes zu bestimmen. So funktioniert es: Das Motorsteuergerät berechnet den Förderbeginn. Der Sollwert ist abhängig von der Motordrehzahl und der errechneten Einspritzmenge aus der Einspritzmengenregelung. J624 A I M BIP N240 244 t Weitere Einflussgrößen sind die Kühlmitteltemperatur und der Luftdruck. G28 Geber für Motordrehzahl G42 Geber für Ansauglufttemperatur G62 Geber für Kühlmitteltemperatur J623 Motorsteuergerät 1 J624 Motorsteuergerät 2 N240 Ventile für Pumpe-Düse, Zylinder 1-5 N244 G62 J623 G42 A Höhengeber Ansaugluft unverdichtet Ansaugluft verdichtet Abgas G28 Eingangssignal 304_073 Ausgangssignal CAN-Datenbus-Antrieb 10

Zur optimalen Berechnung des Förderbeginns muss auch der tatsächliche Zeitpunkt des Förderbeginns genau erfasst werden. Dazu überwacht das Motorsteuergerät den Stromverlauf des Ventils für Pumpe-Düse. Aus dem speziellen Kurvenverlauf des Stromes wird eine Rückmeldung über den tatsächlichen Förderbeginn und damit auch den Einspritzbeginn abgeleitet. So funktioniert es: Der Einspritzbeginn wird mit der Ansteuerung des Ventils für Pumpe-Düse eingeleitet. Dabei wird ein Magnetfeld aufgebaut, die Stromstärke steigt an und das Ventil schließt. Beim Aufschlagen des Ventils auf den Ventilsitz entsteht ein auffälliger Knick im Stromverlauf. Dieser wird als BIP (Beginn of Injektion Period) bezeichnet. Der BIP signalisiert dem Motorsteuergerät das vollständige Schließen des Ventils für Pumpe- Düse und somit den Zeitpunkt des Förderbeginns. Ist das Ventil geschlossen, wird der Strom auf ein konstantes Haltestromniveau geregelt. Nach Erreichen der gewünschten Förderdauer wird die Ansteuerung beendet und das Ventil öffnet. I M Der tatsächliche Schließzeitpunkt des Ventils für Pumpe-Düse beziehungsweise BIP wird berechnet, um den Ansteuerzeitpunkt für den folgenden Einspritzvorgang zu berechnen. Weicht der Ist-Förderbeginn von dem im Motorsteuergerät abgelegten Kennfeld ab, korrigiert das Motorsteuergerät den Ansteuerbeginn des Ventils. Stromverlauf - Ventil für Pumpe-Düse BIP Anzugsstrom Ventil-Ansteuerbeginn Haltestrom Regelgrenze I M Magnetventilstrom t Zeit BIP Ventilschließzeitpunkt Um Funktionsstörungen am Ventil feststellen zu können, wertet das Motorsteuergerät die Lage des BIP in der Stromkurve aus. Bei fehlerfreier Funktion liegt der BIP innerhalb der Regelgrenze, anderenfalls hat das Ventil eine Funktionsstörung. Auswirkungen bei Signalausfall Ventil-Ansteuerende Werden Funktionsstörungen des Ventils erkannt, so wird der Förderbeginn nach festen Werten aus dem Kennfeld gesteuert. Eine Regelung ist damit nicht möglich und die Leistung sinkt. t 304_072 11

Motormanagement 12 Abgasrückführung Mit der Abgasrückführung wird ein Teil der Abgase dem Verbrennungsprozess noch einmal zugeführt. Da die Abgase sehr wenig Sauerstoff enthalten, wird die Verbrennungsspitzentemperatur gesenkt und die Stickoxidemissionen (NO X ) verringert. Die Abgasrückführung erfolgt bis zu einer Motordrehzahl von circa 3000 1/min. So funktioniert es: Die Abgasrückführungsmenge ist grundsätzlich von der Motordrehzahl, der Einspritzmenge, der angesaugten Luftmasse, der Ansauglufttemperatur und dem Luftdruck abhängig. J624 G62 G28 Geber für Motordrehzahl G39 Lambdasonde G62 Geber für Kühlmitteltemperatur G70 Luftmassenmesser J623 Motorsteuergerät 1 J624 Motorsteuergerät 2 N18 Ventil für Abgasrückführung N240 Ventile für Pumpe-Düse, Zylinder 1-5 N244 N345 Umschaltventil für Kühler, Abgasrückführung V157 Motor für Saugrohrklappe A J623 F N18 N240 244 G28 H E A B C D E F G H I C V157 B N345 D G70 I G G39 Höhengeber Kühler für Abgasrückführung (V10-TDI-Motor, Phaeton) Umschaltklappe Abgasrückführung Unterdruckdose Saugrohrklappe Abgasrückführungsventil Vorkatalysator Unterdruckpumpe Ladeluftkühler 304_044

Lambdaregelung für Abgasrückführung (V10-TDI-Motor) Beim V10-TDI-Motor wird die Abgasrückführungsmenge durch eine Lambdaregelung korrigiert. Mit ihr wird der Rest-Sauerstoffanteil im Abgas gemessen und an das Motorsteuergerät gesendet. Weicht der Sauerstoffanteil vom Sollwert ab, steuert das Motorsteuergerät das Ventil für Abgasrückführung N18 an und erhöht beziehungsweise verringert die Abgasrückführungsmenge. Mit der Lambdaregelung kann die Abgasrückführungsmenge sehr genau geregelt werden. Regelung der Abgasrückführung (R5-TDI-Motor) Beim R5-TDI-Motor ist die Abgasrückführungsmenge in einem Kennfeld im Motorsteuergerät abgelegt. Es enthält einen Wert der erforderlichen Frischluftmasse für jeden Betriebspunkt. Ansaugluft unverdichtet Ansaugluft verdichtet Abgas ungekühlt Abgas gekühlt Kühlmittel Ist der Sauerstoffanteil zu hoch, wird die Abgasrückführungsmenge erhöht. Ist der Sauerstoffanteil zu niedrig, wird die Abgasrückführungsmenge vermindert. Weicht die angesaugte Luftmasse von der Sollluftmasse im Kennfeld ab, wird die Abgasrückführungsmenge dementsprechend angepasst. Eingangssignal Ausgangssignal CAN-Datenbus-Antrieb Unterdruck 13

Motormanagement Kühlung für Abgasrückführung Der V10-TDI-Motor im Phaeton hat wegen seiner Schadstoffklassen-Einstufung je Zylinderbank einen schaltbaren Kühler für Abgasrückführung. Durch ihn wird ab 50 o C Kühlmitteltemperatur das rückgeführte Abgas gekühlt. Das hat zwei Vorteile: Die Verbrennungstemperatur wird gesenkt und es kann eine größere Masse von Abgasen rückgeführt werden. Dadurch entstehen weniger Stickoxide und die Rußbildung wird vermindert. So funktioniert es: Weil eine ständige Kühlung der rückgeführten Abgase den Motorwarmlauf verlängert und zu erhöhten Kohlenwasserstoff- und Kohlenmonoxid-Emissionen führt, wird ein schaltbarer Kühler für Abgasrückführung verwendet. Dabei wird das Abgas entweder durch den Kühler oder an ihm vorbei zum Ventil für Abgasrückführung geleitet. Ohne Abgaskühlung Bis zu einer Kühlmitteltemperatur von 50 o C bleibt die Abgasklappe geschlossen und das Abgas wird am Kühler vorbei geleitet. zum Abgasturbolader Motorsteuergerät 1 J623 Mit Abgaskühlung Ab einer Kühlmitteltemperatur von 50 o C wird die Abgasklappe vom Umschaltventil geöffnet. Jetzt strömt das rückgeführte Abgas durch den Kühler. Die Kühlleistung hängt ab von der Kühlmitteltemperatur und der Abgasrückführungmenge. zum Ventil für Abgasrückführung Abgasklappe vom Geber für Motordrehzahl G62 Umschaltventil für Kühler, Abgasrückführung N345 Unterdruckdose nicht betätigt Unterdruckdose betätigt Kühler für Abgasrückführung vom Abgaskrümmer 14 304_063 304_064

Ladedruckregelung Der Ladedruck wird nach einem im Motorsteuergerät abgelegten Kennfeld geregelt. So funktioniert es: Das Motorsteuergerät sendet über den CAN- Datenbus-Antrieb ein Signal an die Stellmotoren für Abgasturbolader. Das Signal liegt zwischen 0 und 100 % und entspricht der erforderlichen Leitschaufelverstellung. Der Stellmotor verstellt entsprechend die Leitschaufeln des Abgasturboladers und aus den verschiedenen Winkelstellungen resultieren Drehzahländerungen. Der Ladedruck steigt oder sinkt. J624 G62 A J623 N240 244 G31 G42 Die Ladedruckregelung erfolgt in Abhängigkeit von der Drehmomentanforderung. Zur Regelung des Ladedruckes werden die Signale des Gebers für Ladedruck genutzt. Korrekturgrößen sind die Signale des Gebers für Ansauglufttemperatur, des Gebers für Kühlmitteltemperatur und des Höhengebers. Mit dem Höhengeber wird zum Schutz des Laders bei Fahrten in größeren Höhen der Ladedruck schrittweise zurückgenommen. G70 B C 304_045 V280 Ansaugluft unverdichtet Ansaugluft verdichtet Abgas Eingangssignal Ausgangssignal CAN-Datenbus-Antrieb G31 Geber für Ladedruck G42 Geber für Ansauglufttemperatur G62 Geber für Kühlmitteltemperatur G70 Luftmassenmesser J623 Motorsteuergerät 1 J624 Motorsteuergerät 2 N240 Ventile für Pumpe-Düse, Zylinder 1-5, N244 V280 Stellmotor für Abgasturbolader 1 A B C Höhengeber Ladeluftkühler Abgasturbolader 15

Motormanagement Vorglühanlage Mit der Vorglühanlage wird bei niedrigen Temperaturen das Starten des Motors erleichtert. Sie wird vom Motorsteuergerät bei einer Kühlmitteltemperatur unter +9 o C eingeschaltet. Das Relais für Glühkerzen wird vom Motorsteuergerät angesteuert. Es schaltet daraufhin den Arbeitsstrom für die Glühkerzen ein. Motorsteuergerät 1 J623 Geber für Motordrehzahl G28 Geber für Kühlmitteltemperatur G62 304_043 Vorglühen CAN-Datenbus- Antrieb Nach dem Einschalten der Zündung werden bei einer Temperatur unter +9 o C die Glühkerzen eingeschaltet. Die Kontrolllampe für Vorglühzeit leuchtet. Ist der Glühvorgang beendet, erlischt die Kontrolllampe und der Motor kann gestartet werden. Nachglühen Motorsteuergerät 2 J624 Relais für Glühkerzen J52 Glühkerzen Q10 Q14 Relais 2 für Glühkerzen J495 Glühkerzen Q15 Q19 Kontrolllampe für Vorglühzeit K29 Nach dem Motorstart wird nachgeglüht. Dadurch werden die Verbrennungsgeräusche vermindert, die Leerlaufqualität verbessert und die Kohlenwasserstoff-Emissionen reduziert. Die Nachglühphase dauert maximal vier Minuten und wird bei Motordrehzahlen von über 2500 1/min unterbrochen. Untersagt wird das Nachglühen, wenn zum Beispiel die Batteriespannung zu gering ist. 16