0. Allgemein 0.1 Mehrschichtige Bauweise - Regelfall 5 0.2 Einschichtige Bauweise - Sonderfall 5 1. Aufbau einer extensiven Dachbegrünung 1.1 Vegetationsschicht 6 1.1.1 Sedumsprossen 6 1.1.2 Flachballenpflanzen 6 1.1.3 Vegetationsmatten 7 1.2 Vegetationstragschicht 7 1.2.1 Vegetationstragschicht aus Schüttstoffen - Substrat 7 1.2.2 Vegetationstragschicht aus Substratmatten - Mineralwolle 8 1.3 Filterschicht - Nophadrain ND Dränagebahnen 8 1.4 Sickerschicht - Nophadrain ND Dränagebahnen 9 1.5 Trenn- und Schutzschicht - Nophadrain ND Dränagebahnen 9 1.6 Durchwurzelungsschutzschicht 9 2. Dachkonstruktionen 2.1 Zweischaliges Dach mit Wärmedämmung, durchlüftet - Kaltdach 10 2.2 Einschaliges Dach ohne Wärmedämmung 10 2.3 Einschaliges Dach mit Wärmedämmung - Warmdach 10 2.4 Einschaliges Dach mit Wärmedämmung - Umkehrdach 10 3. Gefälle - Dachneigung 10 4. Lastannahme 11 5. Entwässerung - Abflussbeiwert 11 6. Wasserrückhalt und Jahresabflussbeiwert 12 7. Details 7.1 Dachablauf 12 7.2 Anschlüsse und Abschlüsse 13 7.2.1 Anschlüsse Türaustritt 13 7.2.2 Anschlüsse an Fassaden 14 7.2.3 Anschlüsse an Dachdurchdringungen 14 7.2.4 Dachrandabschlüsse 15 8. Brandschutz 15 9. Windsogsicherung 3
10. Schutz bei Emissionen 0. Allgemein 11. 12. Unfallschutz Entwicklungs- und Erhaltungspflege Eine extensive Dachbegrünung ist eine auf dem Dach naturnah angelegte Vegetationsform, die sich weitgehend selbst erhält und weiter entwickelt. Die verwendeten Pflanzen müssen eine hohe Regenerationsfähigkeit mit besonderer Anpassung an die extremen Standorte haben. Die Pflanzen sollen der mitteleuropäischen Flora entstammen. Regionale Floren und Klimabedingungen sind zu berücksichtigen. Die Nutzungs- und Gestaltungsvielfalt ist im Vergleich zur intensiven Dachbegrünung beschränkt. Die verwendeten Pflanzen stellen geringe Ansprüche an den Schichtaufbau sowie an Wasser- und Nährstoffversorgung. Extensive Begrünungen sind nur für Kontrollgänge bzw. Pflege- und Wartungsarbeiten zu begehen. Eine Zusatzbewässerung ist in der Regel bei einer extensiven Begrünung nicht erforderlich. Sie kann jedoch im Rahmen der Fertigstellungspflege insbesondere in der Keim-/Anwachsphase notwendig sein. 13. Beispiele Bauweisen extensive Dachbegrünung 13.1 Regelfall 18 13.2 0 -Dach 18 13.3 Umkehrdach 18 13.4 0 -Umkehrdach 18 13.5 Leichtdachsystem 19 13.6 Schrägdach 19 13.7 Einschichtige Bauweise 19 Die Vegetationsflächen bestehen aus Moosen, Sukkulenten, Kräutern und Gräsern. Die Vegetationsbestände sind weitgehend geschlossen und flach. Die Unterhaltspflege beschränkt sich auf 1-2 Kontrollgänge im Jahr. Durch die geringen Ansprüche der Pflanzung an den Schichtaufbau sind der Schichtaufbau und das Gewicht gering. Merkmale einer extensiven Dachbegrünung sind: beschränkte Pflanzenauswahl und Gestaltungsmöglichkeiten Herstellung und Unterhalt mit geringem Aufwand - im Regelfall ein bis zwei Kontrollgänge jährlich niedrige Bauhöhe - ab ca. 7 cm geringe statische Belastung - ab ca. 50 kg/m 2 inklusive Pflanzen kostengünstig (Herstellung und Pflege) Bei einer extensiven Dachbegrünung sind folgende Funktionsschichten zu unterscheiden: Vegetationsschicht ( 1.1) Vegetationstragschicht ( 1.2) Filterschicht ( 1.3) Sickerschicht ( 1.4) Trenn- und Schutzschicht ( 1.5) Durchwurzelungsschutzschicht ( 1.6) 0.1 Mehrschichtige Bauweise - Regelfall Die mehrschichtige Bauweise besteht aus mehreren voneinander getrennten Funktionsschichten. Die Vegetationstragschicht wird bei dieser Bauweise von der Sickerschicht durch eine separate Filterschicht getrennt. Da die Substratschicht keine horizontale Sickerfunktion hat, kann das Substrat mit organischen Substanzen gemischt werden, wodurch eine bessere Wasser- und Nährstoffrückhaltung erreicht wird, das Pufferungsvermögen erhöht und das Wachstum der Pflanzen verbessert wird. Die Filterschicht sorgt dafür, dass keine Feinteile aus der Vegetationstragschicht in die Sickerschicht einspülen können, um somit dauferhafte horizontale Entwässerung zu gewährleisten. Vorteile von Mehrschichtbauweisen: die hohe Wasserspeicherkapazität in der Vegetationstragschicht ermöglicht ein dauerhaft vitales Erscheinungsbild der Vegetationsschicht gute langfristig horizontale Dränage, wodurch die maximale Belastung eines Daches nicht erhöht wird gutes Pufferungsvermögen der Vegetationstragschicht durch den Anteil an Feinteilen und organischer Masse von 0 -Dächern bis zu Steildächern einsetzbar 0.2 Einschichtige Bauweise - Sonderfall In einer Einschichtbauweise werden die Funktionen der Vegetationstragschicht, der Filterschicht und der Sickerschicht von einem mineralischen Substrat übernommen. Dieses Substrat muss voll sickerfähig und filterstabil sein. Das Mindestgefälle des Daches soll 2% betragen. Die Schichtstärke der Einschichtbauweise ergibt sich aus der Summe der Sickerschicht (Schüttbaustoff) und der Vegetationstragschicht (Schüttbaustoff), jedoch ohne Filtervlies. Die minimale Dicke der mineralischen Substratschicht sollte 6 cm betragen. Da das Substrat ein Naturprodukt ist, kann die horizontale Dränagekapazität nur schwer berechnet werden. Dies gilt besonders dann, wenn die Dränageleistung durch die Durchwurzelung des Substrates reduziert wird und Niederschläge die unterste Schicht durch Feinteile verschlämmen. 4 5
1. Nachteile von Einschichtbauweisen: schlechte langfristige horizontale Dränage, wodurch die maximale Belastung eines Daches überschritten werden kann durch die schlechte Dränung erhöht sich die Staunässegefahr. Zu hohe Feuchtigkeit fördert die Bildung von Moos, welches das Sedum verdrängt. Als Folge siedeln sich mehr pflegeaufwendige Gräser auf dem Dach an geringes Pufferungsvermögen von Wasser und Nährstoffen. Starke Schwankung des Wasser- und Nährstoffhaushaltes setzen die Vegetationsschicht unter hohen Stress und führen zu Ausfällen, verringertem Wachstum und erhöhten Wasser und Nährstoffgaben für Dächer mit einem Gefälle unter 2% nicht geeignet die anfänglichen Einsparungen (fehlende Filterschicht) gehen durch den höheren Pflegeaufwand wieder verloren Die horizontale Entwässerung bei Gefälle unter 2% wird durch den horizontalen Einbau von ND Strip 150 Dränagestreifen verbessert. Diese Dränagestreifen werden flach oberhalb der Schutzschicht parallel im Abstand von ca. 2 m verlegt und an den Kontrollschacht angeschlossen. Aufbau einer extensiven Dachbegrünung 1.1.3 Substratmatte erfolgen. Nach dem Einsetzen ist die Substratmatte mit 1-2 cm ND DGS-M Dachgartensubstrat mineralisch abzumulchen. Vegetationsmatten Die Vegetationsmatten sollten einen Gesamtdeckungsgrad von mindestens 75% haben. Dabei ist ein Fremdbesatz mit einem Deckungsanteil von höchstens 20% zulässig. Einbau Der Einbau muss innerhalb von 48 Stunden nach Lieferung erfolgen. Die Vegetationsmatten sollten während dieser Zeit schattig, trocken und kühl gelagert werden. Durch die Hitzeentwicklung innerhalb der aufgerollten Matten könnte ansonsten die Vegetation Schaden nehmen. Die Vegetationsmatten sollten mit ca. 2,5 cm Überlappung verlegt werden um eine flächige Deckung zu erreichen. Zuletzt muss der gesamte Schichtenaufbau durchdringend bis zur Sättigung gewässert werden. Regelmengen empfohlen bei: Sedumsprossen: 60 g/m 2 mindestens 100 St. Sprossen/m 2 in mindestens 4 Arten Flachballenpflanzen: 16 St./m 2 Vegetationsmatten: Fläche + 2,5% 1.1 Vegetationsschicht Bei einer extensiven Dachbegrünung werden Pflanzen mit besonderer Anpassung an die extremen Standortbedingungen und mit hoher Regenerationsfähigkeit verwendet. Die Pflanzen sollten dem mitteleuropäischen Florenraum entstammen - regionale Floren und Klimabedingungen sind zu beachten. Bei extensiven Begrünungen werden folgende Pflanzengesellschaften unterschieden: Moos-Sedum-Begrünungen Sedum-Moos-Kraut-Begrünungen Sedum-Kraut-Gras-Begrünungen Gras-Kraut-Begrünungen Die Begrünung wird in Form von Sprossteilen, Flachballenpflanzen oder Vegetationsmatten geliefert. Weitere Angaben für die Pflanzenauswahl erhalten Sie unter www.nophadrain.nl. 1.2 1.2.1 Vegetationstragschicht Vegetationstragschicht aus Schüttstoffen - Substrat Die Vegetationstragschicht ist die intensiv durchwurzelbare Schicht. Sie muss strukturstabil sein, einsickerndes Wasser pflanzenverfügbar speichern und Überschusswasser an die Sickerschicht abgeben. Das Dachgartensubstrat muss deshalb einen hohen Volumenanteil an mineralischen Substanzen (zwischen 92-94 Massen-% ) haben und einen geringen Anteil (zwischen 8-6 Massen-% ) an organischen Substanzen. In der FLL- Richtlinie für die Planung, Ausführung und Pflege von Dachbegrünungen sind die genauen Anforderungen an ein Dachgartensubstrat definiert. Der hohe Anteil an mineralischer Substanz sorgt dafür, dass die Vegetationstragschicht in trockenen Perioden nicht schrumpft und dadurch die Wurzeln brechen. Zu hohe organische Substanz bedeutet aber auch, dass die Vegetationstragschicht durch die Sackung oft nachgefüllt werden muss. Bei Einschichtbegrünungen besteht die Vegetationstragschicht aus 100% mineralischer Substanz. 1.1.1 Sedumsprossen Die von die Sedumpflanze abgeschnittenen Sprossteile sollten mindestens 20 mm lang sein. Die Sprossteile werden auf der Vegetationstragschicht ausgestreut, angedruckt und bewässert. Die Aufbaudicke der Vegetationstragschicht ist abhängig von der Form und den Ansprüchen der Vegetation: Moos-Sedun-Begrünung Sedum-Kraut-Begrünung Sedum-Kraut-Gras-Begrünung Gras-Kraut-Begrünung 6-8 cm > 6-10 cm > 10-15 cm > 15-20 cm Einbau bei Mehrschichtbauweisen Sprossteile müssen nach dem Anbringen für einen guten Kontakt mit der Vegetationstragschicht leicht angedrückt werden. Tabelle 1. Aufbaudicke Vegetationstragschicht 1.1.2 Einbau bei Einschichtbauweisen Sprossteile müssen nach dem Anbringen auf das rein mineralische Substrat mit ca. 10 l/m 2 Kompost abgemulcht werden. Eine vollflächige Überdeckung ist zu vermeiden. Einbau auf Leichtdachsystembauweisen Sprossteile müssen nach dem Anbringen auf die ND SM50 oder ND SM25 Substratmatte mit ca. 1 cm ND DGS-M Dachgartensubstrat mineralisch abgemulcht werden. Flachballenpflanzen Flachballenpflanzen müssen in Töpfen von mindestens 50 cm 3 angezogen werden. Einbau bei Mehrschichtbauweisen Das Einsetzen erfolgt in ein Dachgartensubstrat mit mindestens 6 cm Dicke. Bei der Bemessung des Schichtaufbaus sind grundsätzlich zu beachten: die Eigenschaften der verwendeten Stoffe die Dachneigung die Exposition der Dachfläche die regionalen klimatischen Verhältnisse die objektbezogenen Standortbedingungen die baustoffspezifischen Flächenlasten die angestrebte Wasserrückhaltung Zu beachten! Verbesserte Ober- und/oder Unterböden haben sehr viele Feinteile, die die Sickerschicht und Filterschicht verschlammen können. Bei extensiven Begrünungen darf man deshalb nie Bodenmischungen einsetzen. Einbau bei Einschichtbauweisen Beim Einsetzen in eine rein mineralische Vegetationstragschicht mit der Funktion der Sickerschicht ist zu beachten, dass unterhalb des Pflanzenballens mindestens 2 cm Substrat verbleibt. Bei zu geringen Schichthöhen würde der Pflanzenballen innerhalb der wasserführenden Schicht stehen. Einbau auf Leichtdachsystembauweisen In die ND SM50 Substratmatte sind mit dem ND PLS-Profi Pflanzlochstecher und der ND PS Schablone Löcher im Durchmesser der zu verwendenden Flachballen vorzustechen. Die Lochung sollte in der ganzen Schichtstärke der ND DGS-E Dachgartensubstrat extensiv ND DGS-M Dachgartensubstrat mineralisch Die Nophadrain ND DGS Dachgartensubstrate entsprechen der FLL-Richtlinie für die Planung, Ausführung und Pflege von Dachbegrünungen. 6 7
1.2.2 ND DGS-E Dachgartensubstrat extensiv/nd DGS-M Dachgartensubstrat mineralisch 50 l Sack 1.000 l Big Bag lose im Kipper - Aufbringung mit Kran oder Förderband lose im Silozug - Aufbringung durch Blasen Die Lieferform wird durch die Größe und Lage des Objektes bestimmt. Beachtet werden muss, dass bei den Substraten mit einer Sackung/Schüttverlust von ca. 15% zu rechnen ist. Vegetationstragschicht aus Substratmatten - Mineralwolle Statt Substrat kann die Vegetationstragschicht bei einer extensiven Begrünung durch ND SM50/ND SM25 Substratmatten ersetzt werden. Aufgrund ihres niedrigen Gewichtes werden Substratmatten aus hydrophiler Mineralwolle bei Leichtdachbegrünungen eingesetzt. 1.4 1.5 Sickerschicht - Nophadrain ND Dränagebahnen Die Sickerschicht entlastet die Abdichtung von dem hydrostatischen Druck des Wassers. Sie führt das Überschusswasser von begrünten Dachflächen ab und verhindert somit den Aufbau von "stauender Nässe". Die Sickerschicht muss über eine hohe vertikale Wasserdurchlässigkeit und ein hohes Wasserableitvermögen in der horizontalen Ebene verfügen. Die Funktionsfähigkeit ist gemäß der DIN 4095 auf 50 Jahre auszulegen. Die Leistungsfähigkeit der Sickerschicht ist in Abhängigkeit von dem Dachgefälle und der zu erwartenden Druckbelastung als Ablauflänge = x m anzugeben. Trenn- und Schutzschicht - Nophadrain ND Dränagebahnen Die Schutzschicht ist ein Schutz gegen mechanische Beschädigung der Dachabdichtung und der Wurzelschutzfolie. Der Schutz kann durch eine separate Schicht mit einem Minimalgewicht von 300 g/m 2 hergestellt werden. Bei der Verwendung einer separaten Schutzschicht sollte diese aus einer Schutzfolie, Gummigranulatmatte oder einem Vlies der Geotextil Robustheitsklasse 3 bestehen. Die Dimensionierung und Festigkeit der Schutzschicht sind dem Grad der Beanspruchung anzupassen. 1.3 Der Anteil von 100% mineralischen Bestandteilen und der hohen Rohdichte ergibt eine dauerhafte Strukturstabilität. Die Matten haben eine hohe Wasserspeicherkapazität und ermöglichen den Einsatz von höheren Stauden oder Gräsern. Mit Hilfe des ND PLS-Profi Pflanzlochstechers und der ND PS Schablone können einfach Löcher in die Substratmatte gestochen werden. ND Flachballenpflanzen passen genau in diese Löcher. Es ist auch möglich, Sedumsprossteile oder Vegetationsmatten aufzubringen. Die Substratmatten werden beim Einsatz von Flachballpflanzen oder Sedumsprossteile mit einer dünnen Schicht von ca. 1-2 cm ND DGS-M Dachgartensubstrat mineralisch abgemulcht. Bei einer Stärke der Substratmatte von 5 cm und einer Mulchschicht von ca. 1,5 cm wird ein Gewicht von ca. 50 kg/m 2 erreicht. Der Einsatz von Substratmatten hat bei geneigten Dächern den Vorteil, dass das Substrat nicht abrutscht. Dächer mit mehr als 20 Neigung (36,4% Gefälle) erfordern in der Regel konstruktive Schubsicherungen. Vorteile: schnelle Verarbeitung geringes Gewicht hohe Wasserspeicherkapazität ND SM50 Substratmatte ND SM25 Substratmatte ND PLS-Profi Pflanzlochstecher ND PS Schablone Die Nophadrain ND SM Substratmatten sind ein vollwertiger Ersatz für ein Dachbegrünungssubstrat und als Substratersatzstoff gemäß der FLL-Richtlinie zugelassen. Die Matten sind strukturstabil und haben eine hohe Wasserspeicherkapazität von ca. 30 l/m 2 bei einer Stärke von 5 cm. ND SM50 Substratmatten: Paket von 5 Platten, 60 x 100 x 5 cm (B x L x H) = 3 m 2 ND SM25 Substratmatten: Paket von 10 Platten, 60 x 100 x 2,5 cm (B x L x H) = 6 m 2 ND PLS-Profi Pflanzlochstecher: pro Stück ND PS Schablone: pro Stück Filterschicht - Nophadrain ND Dränagebahnen In Dachbegrünungen werden Filtervliese/-gewebe für den Feinteilrückhalt von Dachgartensubstraten eingesetzt. Primär muss die Sickerschicht vor dem Einschlämmen von Feinteilen dauerhaft geschützt werden. Das Gewicht beträgt je nach mechanischer Belastung ca. 100-200 g/m 2. Die Porenöffnungsweite der Filtervliese/-gewebe ist auf die Körnungslinie von Dachgartensubstraten abgestimmt. In der Regel sind Filtervliese/-gewebe der Geotextilrobustheitsklasse 1 mit einer Stempeldurchdrückkraft von 0,5 kn und einer Öffnungsweite von < 200 mµ (0,2 mm) ausreichend. Die Durchwurzelung der Sickerschicht darf nicht behindert werden. Zu beachten! Filtervliese/-gewebe sind mit einer Überlappung von mindestens 10 cm zu verlegen. Das Filtervlies/-gewebe sollte im Randbereich gegen An- und Abschlüsse hoch geführt werden bis zur Oberkante des vegetationsfreien Sicherheitsstreifens um Ausspülung von Feinteilen in die Sickerschicht zu verhindern. 1.6 Die Schutzschicht dient auch die Trennung von chemisch miteinander unverträglichen Stoffen. Sickerschichten aus ND Dränagebahnen können bei unmittelbarem Aufbringen im Anschluss an das Verlegen der Dachabdichtung/Durchwurzelungsschutz als Schutzschicht für leichte mechanische Belastungen eingesetzt werden. Nophadrain ND Dränagebahnen - 1.3 + 1.4 + 1.5 Die Filterschicht, Sickerschicht und Trenn- und Schutzschicht werden von der Nophadrain ND Dränagebahn übernommen. Der Kern der ND Dränagebahn ist die geformte Noppenfolie aus recyceltem Polystyrol (HIPS) mit einer Bauhöhe von 11 mm/25 mm. Auf der Noppenseite ist ein Geotextil aufkaschiert. Abhängig von der Anwendung kann der Kern diffusionsoffen (perforiert) und auf der Rückseite mit einer Folie oder einem Geotextil versehen werden. Die Noppen können je nach Ausrichtung einen zusätzlichen Wasserspeicher für die Vegetation bieten. ND 200 Dränagebahn ND 4+1 Dränagebahn ND 5+1 Dränagebahn ND 200 Dränagebahn: Rolle 1,25 x 32 m (B x L) = 40 m 2 - Noppenhöhe ca. 11 mm ND 4+1 Dränagebahn: Rolle 1,25 x 32 m (B x L) = 40 m 2 - Noppenhöhe ca. 11 mm ND 5+1 Dränagebahn: Rolle 1,25 x 20 m (B x L) = 25 m 2 - Noppenhöhe ca. 25 mm Durchwurzelungsschutzschicht Die Wurzelschutzfolie muss Beschädigungen der Dachabdichtung durch ein- oder durchdringende Pflanzenwurzeln dauerhaft verhindern. Diese Folie wird oberhalb der Dachabdichtung verlegt. Die Überlappungen der Wurzelschutzfolie werden mit Heißluft zusammen geschweißt. Eine Wurzelschutzfolie ist nicht notwendig, wenn die Abdichtung selbst wurzelfest ist z.b. bei Abdichtungen, die aus PVC, EPDM oder Bitumen mit Kupfereinlage hergestellt sind und die FLL-Prüfung zur Durchwurzelungsfestigkeit bestanden haben. Es ist zu beachten dass die Wurzelschutzfolie über die Oberfläche von vegetationsfreien Sicherheitsstreifen, Vegetationsflächen und begehbaren Belägen hoch zu führen ist. Dies gilt entsprechend auch für andere aufgehende Bauteile und Dachdurchdringungen. Zu beachten! Bei einer Umkehrdachkonstruktion wird die Wurzelschutzfolie unter die Wärmedämmung direkt auf die Dachabdichtung verlegt. Produkt: Die ND WSB Wurzelschutzfolie besteht aus einer 0,5 mm modifizierte LDPE Folie. Durch die Lieferung in Planen bis zu 200 m 2 wird eine schnelle Verlegung garantiert. : Plane 25 x 6 m (L x B) = 150 m 2 : Plane 25 x 8 m (L x B) = 200 m 2 8 9
2. Dachkonstruktionen 4. Lastannahme 2.1 2.2 2.3 Zweischaliges Dach mit Wärmedämmung, durchlüftet - Kaltdach Die Tragfähigkeit der oberen Schale ist meistens gering und muss auf das Gewicht der Begrünung ausgelegt sein. Die Durchlüftungsebene zwischen Holzschalung und Dichtungsbahn sorgt für den Abzug der warmen und feuchten Luft. Die bauphysikalischen Vorgänge können durch den Kühleffekt einer Dachbegrünung beeinflusst werden. In der Regel sind alle Begrünungsarten und Vegetationsformen möglich. Einschaliges Dach ohne Wärmedämmung In der Regel sind alle Begrünungsarten und Vegetationsformen möglich. Wenn an der Dachdeckenunterseite Minus-Temperaturen auftreten, kann dies zu Frostschäden an der Vegetation führen. Einschaliges Dach mit Wärmedämmung - Warmdach Die Dämmung liegt bei einem Warmdach direkt auf der Dachfläche, d.h zwischen z.b. Holzschalung und Dichtungsbahn. Es darf kein Hohlraum entstehen, in dem sich Feuchtigkeit sammeln kann. In der Regel sind alle Begrünungsarten und Vegetationsformen möglich. Lastannahmen einer extensiven Dachbegrünung bei maximaler Wasserkapazität: Flächenlast der Vegetation in kg/m 2 ND DGS Dachgartensubstrat Schichtdicke in cm/ Flächenlast in kg/m 2 ND Dränagebahn Schichtdicke in cm/ Flächenlast in kg/m 2 ND WSB50 Wurzelschutzfolie in kg/m 2 Vegetationsform Flächenlast in kg/m 2 Bauhöhe in cm** Moos, 10 6/90 1,1/3,0 0,5 104 7 Sedum 8/120 134 9 Sedum, 10 6/90 1,1/3,0 0,5 104 7 Kraut 10/150 164 11 Sedum, 10 10/150 1,1/3,0 0,5 164 11 Kraut, 15/225 239 16 Gras Gras, 10 15/225 1,1/3,0 0,5 239 16 Kraut 20/300 314 21 2.4 Einschaliges Dach mit Wärmedämmung - Umkehrdach Bei einem Umkehrdach wird die Dämmung über der Dachabdichtung verlegt. Bei der Begrünung von einem Umkehrdach sind die Dampfdiffusionsvorgänge zu beachten. Über der Dämmung muss eine Filterschicht und eine Sickerschicht eingebaut werden, um die Dämmung vor Staunässe zu schützen. In der Regel sind alle Begrünungsarten und Vegetationsformen möglich. Nophadrain ND Dränagebahnen für Umkehrdächer Die ND 4+1/ND 5+1 Dränagebahnen haben ein perforiertes Kernelement und sind dadurch diffusionsoffen und können daher ohne weiteres bei der Begrünung von eines Umkehrdächern eingesetzt werden. * Gewicht circa 1,5 t/m 3 bei maximaler Wasserkapazität **Der Einsatz der ND 5+1 Dränagebahn vergrößert die Bauhöhe um 1,4 cm und die Flächenlast mit 4 kg/m 2 Tabelle 2. Lastannahmen Wird das Dachgartensubstrat durch ND SM50 Substratmatten in Kombination mit Vegetationsmatten ersetzt, kann die Flächenlast einer extensiven Dachbegrünung auf ca. 50 kg/m 2 beschränkt werden. Die Bauhöhe beträgt circa 7,5 cm. 3. Gefälle - Dachneigung Wegen bau- und vegetationstechnischer Anforderungen der Begrünungsarten ist die Dachneigung zu beachten. Dächer mit einer Dachneigung unter 2% sind Sonderkonstruktionen und erfordern besondere Maßnahmen für Dachentwässerung und Dränung. Bei Dächern mit einem Gefälle < 2% ist eine einschichtige Bauweise nicht möglich. Hier sollte eine separate Dränageschicht eingebaut werden, die so dimensioniert ist, dass keine Staunässe in der Vegetationstragschicht entsteht. Auch bei ausreichend Gefälle können sich Wassermulden durch Bauteildurchbiegungen oder Überlappungen von Abdichtungen auf dem Dach bilden. Durch die Kapillarwirkung des Dachgartensubstrates entstehen dadurch punktuell Vernässungen in der Vegetationstragschicht. Ein gesundes Wachstum der Vegetation ist somit nicht gewährleistet. Durch Einsatz der ND 5+1 Dränagebahn mit einer Bauhöhe von 25 mm kann der direkte Kontakt zwischen den Wassermulden und dem Dachgartensubstrat vermieden werden. Ab einem Gefälle von 5% (~2,9º) ist ein Schichtaufbau mit einem höheren Wasserspeichervermögen (dickere Vegetationstragschicht) vorzusehen, da das Wasser schneller abläuft. Bei einer Dachneigung von über 5 (~8,8%) sind vegetationstechnischen Schubsicherungen zur lagerstabilen Ausbildung der Vegetationstragschicht erforderlich. 5. Entwässerung - Abflussbeiwert Die Planung der Entwässerung ist entsprechend der EN 12056-3 (DIN 19867-100) vorzunehmen. Für den Wasserabfluss ab 2% Mindestgefälle sind in der Regel die ND Dränagebahnen bei Teilflächen von rund 400 m 2 und ca. 15 m Fließlänge zum Dachablauf ausreichend dimensioniert. Die von der Dränageschicht abzuführende Abflussmenge kann auch nach folgendem Verfahren genau berechnet werden: q = A x C x q in l/(s x m) b q = Abflussspende in l/(s x m) in der Dränagebahn A = zu entwässernde Fläche in m 2 C= Abflussbeiwert der Vegetationstragschicht q = Bemessungsregenspende in l/(s x m 2 ) b = rechnerische Ablaufbreite in m; hier b = 1 m Für Dachbegrünungen sind folgende Abflussbeiwerte C ( u l) gemäß den FLL-Richtlinien je nach Dicke der Vegetationstragschicht und abhängig von der Dachneigung anzusetzen: Einschichtiger Begrünungsaufbau: Bautechnische Maßnahmen, z.b. Ankerschwellen, Nocken, Telleranker mit Haltegitter sind in Abhängigkeit von den eingesetzten Materialien ab einer Dachneigung von mehr als 20º (36,4%) notwendig, um das Abrutschen der Begrünung zu verhindern. Aufbaudicke in cm Dachneigung 15º (~26,8%) 8 C = 0,3 Mehrschichtiger Begrünungsaufbau: Aufbaudicke in cm Dachneigung 15º (~26,8%) Dachneigung > 15 (~26,8%) > 10-15 C = 0,4 C = 0,5 > 6-10 C = 0,5 C = 0,6 6 C = 0,6 C = 0,7 Tabelle 3. Abflussbeiwerte 10 11
Die Abflusskennzahlen gelten für den Schichtaufbau bei einem Bemessungsregen von r(15) = 0,03 l/(s x m 2 ) nach vorangehender Wassersättigung und vierundzwanzigstündigem Abtropfen. In Abhangigkeit von örtlichen Regenspenden können sich höhere oder geringe Abflussbeiwerte ergeben. ND RS8 Kontrollschacht: pro Stück 30 x 30 x 8 cm (L x B x H) ND GreenLiner 45 Randabgrenzung: Set 10 Stück 250 x 9 x 4,5 cm (L x B x H) 6. Wasserrückhalt und Jahresabflussbeiwert Der prozentuale Wasserrückhalt als eigentliche Retention wird als Differenz aus der Menge der gefallenen Niederschläge und der abgeflossenen Wassermenge im jährlichen Durchschnitt ermittelt. In Umkehrung ergibt sich daraus nach DIN 4045 der Jahresabflussbeiwert u la. Der jährliche Wasserrückhalt ist mehr von der Aufbaudicke als von der Art der Bauweise und der Funktionsschichten abhängig. Anhaltspunkte für den prozentualen jährlichen Wasserrückhalt bei Dachbegrünungen in Abhängigkeit von der Aufbaudicke - bei einem Jahresniederschlag von 650-800 mm: Aufbaudicke in cm Vegetationsform Wasserrückhalt Jahresabflussbeiwert u la im Jahresmittel in % 6 Moos-Sedum-Begrünung 45 0,55 > 6-10 Sedum-Moos-Kraut-Begrünung 50 0,50 > 10-15 Sedum-Kraut-Gras-Begrünung 55 0,45 > 15-20 Gras-Kraut-Begrünung 60 0,40 7.2 Anschlüsse und Abschlüsse Dachabdichtung/Durchwurzelungsschutz sind bei An- und Abschlüssen entsprechend den Flachdachrichtlinien, der DIN 18195-9 und der DIN 18531 hoch zu führen, dauerhaft zu verwahren und vor Beschädigung zu schützen. Bei Anschlüssen sollen Dachabdichtung/Durchwurzelungsschutz: bis 5º Dachneigung mindestens 15 cm und über 5º Dachneigung mindestens 10 cm über Oberkante Belag hochgeführt werden. Bei Abschlüssen sollen Dachabdichtung/Durchwurzelungsschutz: bis 5º Dachneigung mindestens 10 cm und über 5º Dachneigung mindestens 5 cm über Oberkante Belag hochgeführt werden. Sind bei nachträglicher Begrünung die vorhandenen Anschlusshöhen nicht normgemäß ausreichend vorhanden, ist der Vegetationsaufbau mit einem entsprechender Abstand mittels geeigneter Randeinfassungen abzugrenzen. 7. Details Tabelle 4. Wasserrückhalt in Abhängigkeit von der Aufbaudicke 7.2.1 Anschlüsse-Türaustritt Zu beachten! Das Filtervlies/-gewebe sollte gegen An- und Abschlüsse hoch geführt werden bis zur Oberkante des vegetationsfreien Sicherheitsstreifens um Ausspülung von Feinteilen in der Sickerschicht zu verhindern. 7.1 Dachablauf Wenn Dachabläufe innerhalb von Vegetationsflächen liegen, sollte zur Kontrolle und zum Schutz vor Verunreinigungen und einwachsenden Pflanzen ein Kontrollschacht eingebaut werden. Die Kontrollschächte dürfen die Entwässerung nicht behindern und sollten zu jeder Zeit zugänglich sein. Detail B - Anschlüsse-Türaustritt Detail A - Dachablauf 5 cm Bei einem Türaustritt ist eine Verringerung der Anschlusshöhe möglich, wenn ein einwandfreier Wasserablauf im Türbereich durch eine Entwässerungsrinne sichergestellt ist. In solchen Fällen sollte die Dachabdichtung/der Durchwurzelungsschutz mindestens 5 cm über die Oberkante Belag hochgeführt werden. Zwischen dem Dachablauf und der Vegetationsfl åche ist ein vegetationsfreier Sicherheitsstreifen aus Kier (16/32) von mindestens 50 cm Breite anzulegen. Um Feinteilausspülungen in den Kiesstreifen zu verhindern ist eine ND GreenLiner Randabgrenzung oder ein Filtervliesstreifen einzubauen und bis zur Oberkante der Vegetationstragschicht hoch zu führen. Dachabläufe außerhalb von Vegetationsflächen werden in der Regel freiliegend in einem Kiesstreifen ausgebildet. Sofern die Dachabläufe in begehbaren Flächen liegen, sollten diese mit einem Ablaufaufsatz ausgestattet werden, dessen Abdeckung mit der Belagsoberkante abschließt. ND RS8 Kontrollschacht ND GreenLiner 45 Randabgrenzung ND FR81 Fassadenrinne ND FR82 Fassadenrinne ND TR80 Teleskoprinne ND FR81 Fassadenrinne: pro Stück 100 x 12 x 8 cm (L x B x H) ND FR82 Fassadenrinne: pro Stück 200 x 12 x 8 cm (L x B x H) ND TR80 Teleskoprinne: pro Stück 100 x 12 x 8 cm (L x B x H) 12 13
7.2.2 Anschlüsse an Fassaden Bei Anschlüssen an Fassaden ist ein vegetationsfreier Sicherheitsstreifen aus z.b. Kies oder Platten von mindestens 30 cm Breite als Sicherheitsabstand und Spritzschutz auszubilden. Der Streifen sollte für Kontrolle, Wartung und Pflegearbeiten begehbar sein. Der Abstand zwischen dem Fassadenanschluss und der Vegetation verhindert, dass die Pflanzen in ihrer Entwicklung durch an der Fassade herablaufendes Wasser beeinträchtigt werden. Zwischen dem vegetationsfreier Sicherheitsstreifen und der Vegetationstragschicht ist eine ND GreenLiner Randabgrenzung oder ein Filtervliesstreifen einzubauen und bis zur Oberkante der Vegetationstragschicht hoch zu führen. Detail C - Anschluss an Fassade Detail D - Anschluss an Fassade mit zb. Fensteröffnung 80 cm über Oberkante Substrat Detail F - Be- und Entlüftungsrohr Detail G - Fallschutz 30 cm 80 cm 7.2.4 Dachrandabschlüsse An Dachrandabschlüssen ist ein vegetationsfreier Sicherheitsstreifen aus z.b. Kies oder Platten als Sicherheitsabstand auszubilden. Der Streifen dient für Kontrolle, Wartung und Pflegearbeiten. Empfohlen wird, die vegetationsfreien Sicherheitsstreifen in einer minimalen Breite von 30 cm auszuführen. Zwischen dem vegetationsfreier Sicherheitsstreifen und der Vegetationstragschicht ist eine ND GreenLiner Randabgrenzung oder ein Filtervliesstreifen einzubauen und bis zur Oberkante der Vegetationstragschicht hoch zu führen. Detail H - Dachrand 30 cm 7.2.3 Anschlüsse an Dachdurchdringungen Bei Anschlüssen an Dachdurchdringungen gelten die gleichen Grundsätze wie bei Anschlüssen an Fassaden. Dachabdichtung/Durchwurzelungsschutz sind entsprechend der Dachneigung 10 oder 15 cm über Oberkante Belag hochzuführen. Der vegetationsfreier Sicherheitsstreifen wird von der Vegetationstragschicht getrennt durch ein Filtervliesstreifen oder eine ND GreenLiner Randabgrenzung. 10 cm Detail E - Lichtkuppel Bei ausreichend hohem Dachrand wird der Anschluss an dem Dachrand wie an der Fassade ausgeführt. 8. Brandschutz Ein ausreichender Widerstand gegen Flugfeuer und strahlende Wärme ist bei Dächern mit Extensivbegrünung (überwiegend niedrig wachsende Pflanzen) gegeben, wenn: eine mindestens 3 cm dicke Substratschicht (Dachgartensubstrat, Erdsubstrat) mit höchstens 20 Gew.% organischen Bestandteilen vorhanden ist. Bei Begrünungsaufbauten, die dem nicht entsprechen, (wie z.b. Substrat mit höherem Anteil organischer Bestandteile, Vegetationsmatten aus Schaumstoff) ist ein Nachweis bei einer Neigung von 15º und in trockenem Zustand ohne Begrünung zu führen Gebäudeabschlusswände, Brandwände oder Wände, die an Stelle von Brandwänden zulässig sind, in Abständen von höchstens 40 m mindestens 30 cm über das begrünte Dach, bezogen auf Oberkante Substrat bzw. Erde, geführt sind (sofern diese Wände aufgrund bauordnungsrechtlicher Bestimmungen nicht über Dach geführt werden müssen, genügt auch eine 30 cm hohe Aufkantung aus nichtbrennbaren Stoffen oder ein 1 m breiter Streifen aus massiven Platten oder Grobkies) vor Öffnungen in der Dachfläche (Dachfenster, Lichtkuppeln, usw.) und vor Wänden mit Öffnungen muss ein mindestens 50 cm breiter Streifen aus massiven Platten oder Grobkies angeordnet werden, es sei denn, dass die Brüstung der Wandöffnung mehr als 80 cm über Oberkante Substrat hoch ist bei aneinandergereihten, giebelständigen Gebäuden im Bereich der Traufe muss ein in der Horizontalen gemessener mindestens 1 m breiter Streifen nachhaltig unbegrünt bleiben und mit einer Dachhaut aus nichtbrennbaren Stoffen versehen sein 14 15
Detail Vegetationsfreier Empfohlene Breite Brandschutz Sicherheitsstreifen ( 30 cm) z.b. Kies/Betonplatten (16/32) Dachablauf Ja - rundum Anschluss an Fassade Ja Ja - Anschluss an Fassade Ja - mit Wandöffnung. Brüstung der Wandöffnung 80 cm. Dachrandabschluss Ja Ja - Anschluss an Ja - rundum Dachdurchdringung 9. Windsogsicherung Für Dachabdichtungen und die zum Dachaufbau gehörenden Schichten sind bereits bei der Planung von Dächern die entsprechenden Maßnahmen zum Schutz gegen Abheben durch Windkräfte festzulegen. Werden Dachabdichtung und Durchwurzelungsschutz lose verlegt, sind sie gegenüber abhebenden Windkräften durch den Schichtaufbau der Dachbegrünung zu sichern. Maßgeblich ist hier die Last des Schichtaufbaus im trockenen Zustand. In Rand- und Eckbereichen sind z.b. Kiesschüttungen auszuführen, bei höheren Belastungen Plattenbeläge. Zusätzlich ist zu berücksichtigen: die Rauhigkeit der Vegetation die geringe, aber doch zu berücksichtigende Last des Vegetationsbestandes die Winddurchlässigkeit der Vegetationstragschicht, die zu einem Druckausgleich zwischen Ober- und Unterseite der Schicht und somit zu einer Lastreduzierung führt Detail I - Brandschutzmauer 40 m Tabelle 5. Vegetationsfreier Sicherheitsstreifen: Begehbar-Brandschutz 10. Diese Kriterien führen zu einer Verringerung der Auflast und sind bei einem Nachweis der Windlastableitung zu berücksichtigen. Schutz bei Emissionen 15 cm Bei Entlüftungs- und Klimaanlagen ist durch das Austreten von Warm- und Kaltluft und durch das Auftreten von Luftströmungen mit Frost- und Trockenschäden an Pflanzen zu rechnen. Auch Abgase aus Kaminen und Abzügen können direkte Schäden an der Vegetation verursachen. Es ist ein entsprechend vegetationsfreier Abstand einzuhalten, der den Einwirkungsbereich solcher Emissionen berücksichtigt. 11. Unfallschutz Detail J - Brandschutzstreifen 100 cm 40 m 100 cm Bereits bei der Planung sollten auf Flachdächern notwendige Sicherungsmaßnahmen für die Durchführung von Begrünungsarbeiten sowie der Pflege- und Wartungsarbeiten berücksichtigt werden. Die EN 795 gilt als verbindlich. Diese eingeplanten Sicherheitsvorkehrungen vermeiden höhere Folgekosten durch nachträglich anzubringende notwendige Fallschutzeinrichtungen. Konstruktive Möglichkeiten sind je nach Zweckmäßigkeit: eingebaute Rohrhülsen an den Absturzkanten für die Aufnahme von Geländerstützen; Basis für die sichere Anbringung von Randholmen, Randseilen oder Schutznetzen Anschlagpunkte für Sicherheitsleinen mit fester Verankerung an Dachaufbauten oder an der Tragkonstruktion den Erfordernissen entsprechende Spannseile, in die Sicherheitsleinen mit Laufseilen eingehakt werden können 12. Entwicklungs- und Erhaltungspflege Nach Ende der Fertigungspflege ist der Abschluss eines Wartungsvertrages mit Festlegung eines langfristigen Pflegekonzeptes zwischen Verarbeiter und Bauherr zu empfehlen. Bei der Pflege sind nicht nur vegetationstechnische Aspekte zu betrachten, sondern auch sicherzustellen: die Funktionsfähigkeit der Dachabläufe und der in Kontrollschächten untergebrachten technischen Einrichtungen für Entwässerung und/oder Bewässerung die Kontrolle von Verunreinigungen, Ablagerungen und Einwurzelungen in Kontrollschächten und bei Dachabläufen die Standfestigkeit von Einfassungen, Oberflächenbefestigungen und sonstigen Bauteilen, soweit sie mit dem Gründach in funktionellem Zusammenhang stehen 16
13. Beispiele Bauweisen extensive Dachbegrünung 13.1 Regelfall Mehrschichtige Bauweise Gefälle: 2% Bauhöhe*: 7-21 cm Flächenlast*: 104-310 kg/m 2 Sedum, Kräuter, Gräser ND DGS-E Dachgartensubstrat extensiv ND 4+1 Dränagebahn 13.2 0 -Dach Mehrschichtige Bauweise Gefälle: 0% Bauhöhe*: 9-23 cm Flächenlast*: 104-310 kg/m 2 Sedum, Kräuter, Gräser ND DGS-E Dachgartensubstrat extensiv ND 5+1 Dränagebahn 13.3 Umkehrdach Mehrschichtige Bauweise Gefälle: 2% Bauhöhe*: 7-21 cm (exklusiv Wärmedämmung) Flächenlast*: 104-310 kg/m 2 (exklusiv Wärmedämmung) Sedum, Kräuter, Gräser ND DGS-E Dachgartensubstrat extensiv ND 4+1 Dränagebahn Wärmedämmung 13.4 0 -Umkehrdach Mehrschichtige Bauweise Gefälle: 0% Bauhöhe*: 9-23 cm (exklusiv Wärmedämmung) Flächenlast*: 104-310 kg/m 2 (exklusiv Wärmedämmung) Sedum, Kräuter, Gräser ND DGS-E Dachgartensubstrat extensiv ND 5+1 Dränagebahn Wärmedämmung *Bauhöhe und Flächenlast sind abhängig von der jeweiligen Vegetationsform. Die angegebene Werte sind Mittelwerte. 18