Auszug aus Nah- und Mittelost-Verein e.v. Hintergrund und Entwicklung

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Transkript:

DEUTSCHE ORIENT-STIFTUNG German Orient Foundation (Deutsches Orient-Institut / German Orient-Institute) founded 1960 by NUMOV Auszug aus Nah- und Mittelost-Verein e.v. Hintergrund und Entwicklung

21 NAH- UND MITTELOST-VEREIN E.V.

Eine entscheidende Ausweitung und Verbreiterung der Tätigkeit des NuMOV bedeutete die Gründung der "Deutschen Orient-Stiftung" im Jahr 1960, unter deren Dach das "Deutsche Orient-Institut" (DOI) entstand, das sich alsbald unter der Leitung von Dr. Messerschmidt zur führenden Einrichtung für Fragen des modernen Orients in Deutschland entwickelte. Gründung der Deutschen Orient-Stiftung 1960 Die Satzung der "Deutschen Orient-Stiftung" wurde am 8. Mai 1960 vom er Senat genehmigt. Die Gründungsfeier fand am 14. Juni 1960 im Hotel Atlantic statt. Der Vorsitzende des Nah- und Mittelost-Vereins, Dr. h.c. Alfred Toepfer beschrieb die Ziele und Aufgaben des Instituts. Es sollte der "Förderung und Pflege der Beziehungen zwischen den Ländern des Orients und Deutschland auf allen Gebieten der Kultur, insbesondere der Kunst, Wissenschaft und Gegenwartsgeschichte" dienen. Zu diesem Zweck ist bis heute eine unersetzliche Sammlung von Zeitschriften und Zeitungen sowie eine Bibliothek von 33.000 Bänden entstanden. Die Sammlung wurde seit den 60er Jahren regelmäßig durch den laufenden Bezug von etwa 50 Tages- und Wochenzeitungen sowie von Pressediensten aktualisiert, darunter mittlerweile die Hälfte in Sprachen der Länder des Nahen und Mittleren Ostens. Die erste Vorstandswahl der "Deutschen Orient- Stiftung" fand am 16. Juni 1960 im Hotel Atlantic statt. Vorsitzender des Vorstandes wurde der Bankier Dr. Rudolf Brinckmann, dem Dr. Alfred Toepfer, Dr. Ernst A. Messerschmidt, Botschafter a.d. Hans C. Podeyn und Dr. Ernst-Justus Ruperti zur Seite standen. Sie kooptierten ihrerseits Prof. Dr. h.c. Fritz Baade, Kiel. Die konstituierende Sitzung des Kuratoriums fand am 29. November 1960 in Bonn statt, seine Präsidentschaft übernahm Senator Senator a.d. Heinrich Landahl. Präsident des NAH- UND MITTELOST-VEREIN E.V. 22

Replik eines Originals des Nah- und Mittelost-Vereins aus dem Jahre 1960 ORGANISATIONSPLAN Deutscher Orientinstitutionen NAH-UND MITTELOST-VEREIN E.V. 1. Vorsitz: Dr. h.c. A. Toepfer Geschäftsf.: Dr. Messerschmidt DEUTSCH-IRANISCHE HANDELSKAMMER E.V. Präs.: Dr. R Brinckmann Geschätsf.: Dr. Messerschmidt Länderausschüsse: AFGHANISTAN: Obering. Mohs ARAB. LÄNDER: Ges. Dr. Grobba IRAN: Franz G. Buschmann PAKISTAN: H.C. Podeyn TÜRKEI: H. Janssen DEUTSCHE ORIENT-STIFTUNG Gründungsvorstand: Dr. h.c. A. Toepfer Dr. Messerschmidt Dr. R Brinckmann Botschafter H.C. Podeyn Prof. Dr. B. Spuler Prof. Dr. K- Schiller Dr. Ernst-Justus Ruperti DEUTSCHES ORIENT-INSTITUT mit den Vorarbeiten beauftragt: Botschafter a.d. Hans C. Podeyn GEMISCHTE FOREN: Pakistanisch- Deutsches Forum Bad Godesberg Arabisch- Deutsches Forum Bad Godesberg ORIENT (Zeitschrift) Roeper Verlag Dr. Hahn Redaktion: Milli Bau u. Dr. Messerschmidt 23 NAH- UND MITTELOST-VEREIN E.V.

"Deutschen Orient-Instituts" wurde der ehemalige deutsche Botschafter in Pakistan, Hans C. Podeyn. Ihm folgte Botschafter a.d. Herbert Richter nach, mit dessen Ausscheiden am 5. Februar 1976 die Stellung eines Präsidenten aufgehoben wurde. Die Satzung der Deutschen Orientstiftung bestimmt im wesentlichen den Zweck der Stiftung und des Orient-Instituts sowie die Berufung von Vorstand und Kuratorium, die hauptsächlich vom Vorstand des Nah- und Mittelost-Vereins vorgenommen werden. Die wirtschaftliche Flankierung erfolgt durch das Auswärtige Amt und die Freie und Hansestadt. Mit der Entstehung des DOI wurden 1960 vom NuMOV auch die ehemaligen Berliner "Orient- Nachrichten"/"Der Nahe Osten" unter dem neuen Titel "Orient" herausgegeben. Der Presseteil wurde stark erweitert. Seit 1967 wurde unter der Rubrik "Who's Who" regelmäßig über Persönlichkeiten des Nahen und Mittleren Ostens berichtet. Rezensionen von Büchern und wissenschaftlichen Aufsätzen kamen hinzu. Den Hauptteil der Beiträge bildeten Berichte aus der Wirtschaft. Daneben wurden auch Themen aus Politik, Kunst und Gesellschaft aufgegriffen. Die Beiträge verfassten zum Teil die Mitarbeiter des Vereins, aber auch viele Gastautoren, darunter Wissenschaftler, Wirtschaftsfachleute, Journalisten und Forschungsreisende. Die große Akzeptanz der Zeitschrift ließ sich auch daran ablesen, dass die Nachfrage für die Veröffentlichung von Anzeigen stetig stieg. 1964 bekam der NuMOV erstmals die Gelegenheit, im Auftrag des Bundesministers für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) zwei Beauftragte für den technisch-wirtschaftlichen Dienst nach Pakistan und in die Türkei zu entsenden. Diese waren Dr. Ing. Georg Fischoeder und 1964 NAH- UND MITTELOST-VEREIN E.V. 24

Dr. Heinz Migeod. Sie hatten die Aufgabe, laufende Maßnahmen der deutschen Entwicklungshilfe zu evaluieren und nach Möglichkeiten für neue Aufträge und Projekte zu suchen. Durch Verbindungen des Vereins zu deutschen Firmen, die das Entwicklungspotenzial der Nahoststaaten aus langjähriger Geschäftspraxis kannten, sollte die Wirksamkeit der Entwicklungshilfe in der Region nachhaltig verbessert werden. 1965 In der zweiten Hälfte der 60er Jahre war der Neuaufbau des NuMOV abgeschlossen. Sein Arbeitsgebiet umfasste alle Länder zwischen Ägypten, der Türkei und Pakistan. Eine Zäsur brachte das Jahr 1965, als die Bundesrepublik Deutschland eine diplomatische Vertretung in Israel eröffnete. Als Reaktion darauf schlossen zehn arabische Staaten ihre diplomatischen Vertretungen in Deutschland, darunter der Irak, Ägypten, Saudi-Arabien, Jordanien und Kuwait. Die Wiederaufnahme der Beziehungen zog sich über viele Jahre hin. Während dieser Zeit hatte die Tätigkeit des Vereins eine besondere Bedeutung, da es ihm gelang, trotz der den deutschen offiziellen auswärtigen Vertretungen auferlegten Beschränkungen die Interessen der deutschen Wirtschaft weiterhin zu fördern und wichtige Verbindungen zu pflegen. Am 1. Mai 1966 nahm die Abteilung "Dokumentations-Leitstelle" des Deutschen Orient Instituts ihre Tätigkeit als Mitglied des "Max-Planck-Instituts für Dokumentationswesen" in Frankfurt/Main auf. Die Leitstelle befasst sich bis zum heutige Tag mit der laufenden Bereitstellung bibliographischer Informationen aller Art. Ihre Arbeit ist eine unverzichtbare Unterstützung für Anfragen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung. 25 NAH- UND MITTELOST-VEREIN E.V.