BeCe CAD Zirkon+ VERARBEITUNGSHINWEISE FÜR CAD/CAM-GEFERTIGTE RESTAURATIONEN Miteinander zum Erfolg
CAD/CAM-GEFERTIGTE RESTAURATIONEN AUS BeCe CAD ZIRKON+ BeCe CAD Zirkon+ BeCe CAD Zirkon+ ist ein langjähriges, bewährtes Zirkoniumdioxid der BEGO Bremer Goldschlägerei für die Herstellung von Einzelzahn- bis zu großen Brückenrestaurationen seit 2008. Von BEGO Medical hergestellte CAD/CAM-Produkte sind patienten-individuelle Sonderanfertigungen. Diese sind in 5 Farbvarianten gefräst aus voreingefärbten Blanks lieferbar und dienen der Herstellung von festsitzendem, prothetischem Zahnersatz. Der Fräsprozess im Weisslingszustand und das anschließende Sintern im Hochtemperaturofen gewährleisten eine hervorragende Passgenauigkeit und ein Höchstmaß an Stabilität. Indikationen Einzelzahn- und Brückenrestaurationen, wie z. B.: Gerüste für Teil- und Vollverblendungen bis zu 16 Gliedern (maximal zwei Zwischenglieder zwischen den Pfeilerzähnen; endständige Pontics dürfen nicht größer als eine Prämolarenbreite dimensioniert werden) Marylandbrücken Zweiteilige Abutments Teleskop-Primärkronen Zweiteiliges Abutment aus BeCe CAD Zirkon+ Kontraindikationen Tangentialpräparation Hohlkehlpräparation mit zirkulär ansteigender Präparationsgrenze ( Dachrinneneffekt ) Werden von klinischer Seite nicht die Minimalanforderungen an Platzangebot und Präparationsform erfüllt, ist vollkeramischer Zahnersatz kontraindiziert Keramisch verblendete Kronen und Brücken sind bei Patienten mit Bruxismus kontraindiziert 2
CAD/CAM-GEFERTIGTE RESTAURATIONEN AUS BeCe CAD ZIRKON+ Farbkompass CAD/CAM-Restaurationen aus BeCe CAD Zirkon+ sind in 5 Farben erhältlich: Uneingefärbt als LL0 sowie voreingefärbt als LL1, LL2, LL3 und LL4. Für die Farbauswahl und das entsprechende Endergebnis nach dem VITA* classical Farbsystem steht der folgende BEGO-Kompass zur Verfügung: Restaurationen aus BeCe CAD Zirkon+ erhältlich in fünf Grundfarben (LL0 LL4) Farbzuordnung A0 A00 B0 B00 A1 B1 A2 B2 C1 A3 B3 D2 C2 A3,5 C3 D3 D4 A4 B4 C4 LL0 LL1 LL2 LL3 LL4 ZAHNTECHNISCHE INFORMATIONEN Wandstärken Um die klinisch notwendige Stabilität zu erreichen, wird eine Wandstärke der Objekte von mind. 0,5 mm empfohlen. An kritischen Stellen der Objekte z. B. am Übergang eines Verbinders zum endständigen Pontic sollten die Wandstärken erhöht werden. Endständige Pontics dürfen nicht größer als eine Prämolarenbreite dimensioniert werden. Hinweis: Die Parameter sind in der DentalDesigner Software von 3shape so eingestellt, dass nach Fertigung der Objekte Wandstärken von mind. 0,55 mm vorliegen. Um höhere Wandstärken zu erreichen müssen diese manuell mit Hilfe der Wachsmesser-Funktion aufgetragen oder in der Software individuell eingestellt werden. Wandstärken Versorgung Einzelkrone verblockte Kronen 3-gliedrige Brücken 4-gliedrige Brücke mit 2 Zwischengliedern Brücke mit endständigem Pontic Frontzahnbereiche Wandstärke in mm 0,5 0,5 0,5 0,7 0,8 Seitenzahnbereiche Wandstärke in mm 0,5 0,5 0,5 0,7 0,9 Abutmentgestaltung Wir empfehlen bei der Modellation von zweiteiligen Abutments auf die Mindestwandstärke rund um die Klebebasis zu achten. Zur Kontrolle des Datensatzes verwenden Sie bitte, in der 3shape Software, die Dickendarstellung unter dem Schritt Montage oder messen Sie mit dem 2 D Querschnitt die Wandstärke. Vermeiden Sie spitze Kanten im Zirkoniumdioxiddesign. Weitere Informationen der Abutmentgestaltung entnehmen Sie bitte dem Leitfaden Scan- und Designcenter. * VITA ist ein eingetragenes Markenzeichen der Vita Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KG. 3
ZAHNTECHNISCHE INFORMATIONEN Verbindergestaltung Die Verbindergestaltung richtet sich nach Größe und Indikation der einzusetzenden Restauration. Unterschieden wird hier in Front- und Seitenzahnbrücken. Die Stabilität des Verbinders wird mehr über die Höhe als durch die Breite erreicht. Eine Verdopplung der Höhe kann bis zu einer 8-fachen Steigerung der Festigkeit der Restauration führen. Verbinderquerschnitt in mm 2 in Abhängigkeit der Restauration Restaurationen aus BeCe CAD Zirkon+ Verblockte Kronen 3-gliedrige Brücke 4-gliedrige Brücke mit 2 Zwischengliedern Brücke mit endstän digem Pontic Frontzahnbereich mind. 7 mind. 7 mind. 9 mind. 14 Seitenzahnbereich mind. 9 mind. 9 mind. 11 mind. 14 Nachbearbeitung der Objekte Das fertige Objekt aus BeCe CAD Zirkon+ darf bei der Nachbearbeitung nicht überhitzt werden. Wenn nachgearbeitet werden muss, dann keinesfalls im Bereich der Verbinder, da sich in diesem Bereich die schwächste Stelle des Objektes befindet. Hinweis: Grundsätzlich sollte mit der Laborturbine oder extra für Zirkoniumdioxid ausgewiesenen Schleifkörpern gearbeitet werden. Die Objekte sind immer mit Wasserkühlung und so drucklos wie möglich zu beschleifen, um Schäden durch Überhitzung (Mikrorisse, Phasenumwandlung) zu verhindern. Die Einstellung der Wassermenge soll so hoch gewählt werden, dass die Objekte abgeduscht und die Wärme durch die hohe Wasserzufuhr gut abgeleitet werden kann. Thermische Wärmebehandlung Die thermische Wärmebehandlung wird nach starker mechanischer Bearbeitung der Zirkoniumdioxidoberfläche empfohlen. Der Grund hierfür ist, dass aufgrund des Beschleifens Verzerrungen des Kristallgitters entstehen können oder es zu einer Phasenumwandlung (Umwandlung des tetragonalen Gitters in monoklin) kommen kann. In Folge der Phasenumwandlung kann sich der Wärmeausdehungskoeffizient (WAK) nachteilig verändern. Beide Veränderungen verschlechtern die Verblendbarkeit. Deshalb ist das Beschleifen unbedingt auf kleine Flächen zu beschränken und mit großer Sorgfalt durchzuführen. Brenntabelle für die thermische Wärmebehandlung Start temperatur 0 C Temperaturanstieg 0 C/min Endtemperatur 0 C Temperat ur haltezeit min 500 100 1.050 15 * Die angegebenen Temperaturen sind Richtwerte und müssen wegen unterschiedlicher Ofenleistung eventuell angepasst werden. Abstrahlen Das Abstrahlen der zu verblendenden Oberfläche ist kontraindiziert, denn es kann zu ungewünschten Oberflächendefekten und einer Phasenumwandlung führen, die die Struktur der Objekte nachhaltig schwächen und den WAK-Wert verändern könnte. An den Grenzflächen zur Verblendkeramik könnten sich komplexe Spannungsverläufe aufbauen, die zu Sprüngen bzw. Spätsprüngen nach Einsetzen der Restauration führen. Das Abstrahlen der zu zementierbaren Oberflächen mit Aluminiumoxid (Korox 50, 50 µm bei 1 2,5 bar) ist aber grundsätzlich erlaubt. 4
ZAHNTECHNISCHE INFORMATIONEN Reinigen der Gerüste Vor dem Verblenden wird das Reinigen der Gerüste im Ultraschallbad oder mittels Abdampfen empfohlen. Gerüstgestaltung/Keramikverblendung Für die keramische Verblendung werden die Gerüste oder die Abutments anatomisch reduziert gestaltet; spitze Kanten sind unbedingt zu vermeiden. Für die anschließende Verblendung wird eine spezielle Verblendkeramik mit einem WAK von ca. 9 x 10-6 K -1 (25-500 C) verwendet. Beim direkten Verblenden von Abutments verwenden sie beim Auftragen der Verblendkeramik oder Malfarbe einen Schutz, um die Implantat-Abutment-Schnittstelle zu sichern. Falsche Anwendung der Verblendkeramik oder Malfarbe können die Passform und/oder Stabilität der Verbindung beeinträchtigen. Die Schichtstärken der Verblendkeramik (1,5 2 mm) sollten dabei nicht überschritten werden. Bei zu großen Schichtstärken der Verblendkeramik kann es zum Aufbau von inneren Spannungen (Chippinggefahr) durch die einzelnen Sinterbrände kommen. Hinweis: Eine Langzeitabkühlung bei den keramischen Bränden bis 600 C oder 4 min wird empfohlen. Bitte auf Herstellerangaben der Verblendkeramikanbieter achten! ZAHNARZTINFORMATION Präparation Für die erfolgreiche Fertigung von Zahnersatz aus Zirkonium dioxid sind bereits im Vorfeld der Präparation folgende Punkte zu beachten: Präparationsgrenzen müssen deutlich sichtbar sein Empfohlen wird eine Hohlkehl- oder Stufenpräparation mit einem axialen Konvergenzwinkel von 4 6 bei konventioneller Zementierung Ab 15 Konvergenzwinkel wird eine adhäsive Zementierung empfohlen, da die mechanische Retention bei konventioneller Zementierung nicht mehr ausreicht Bei der Präparationstiefe die Mindestschichtstärken für Gerüst und Verblendung beachten! Stufenpräparation Hohlkehlpräparation Generell soll anatomisch reduziert präpariert werden. Es ist im Besonderen darauf zu achten, dass keine spitzen Winkel oder Kanten entstehen, um Spannungsspitzen im Gerüstmaterial zu vermeiden. Diese sollten vor der Abformung unter Verwendung eines geeigneten Instrumentes, z. B. einer flexiblen Kunststoffdiamantscheibe gebrochen werden. Vermeiden von spitzen Kanten 5
ZAHNARZTINFORMATION Zementierung Es gibt viele Faktoren, die die Entscheidung über die Art der Zementierung beeinflussen, wie zum Beispiel der Kosten- und Zeitfaktor, die Geometrie des Zahnstumpfes und eventuelle biologische oder mechanische Komplikationen. Deshalb kann an dieser Stelle für die Befestigung keine eindeutige Empfehlung formuliert werden. Konventionell Grundsätzlich sind vollkeramische Restaurationen aus Zirkoniumdioxid konventionell mit Zink-Phosphat oder Glasionomer-Zementen zementierbar. Voraussetzung für die Verwendung konventioneller Zemente ist eine adäquate Pfeilerzahnvorbereitung. Erfahrungsgemäß zeigen herkömmliche Zink-Phosphat-Zemente den Nachteil der geringeren Abzugskräfte gegenüber Glasionomer- Zementen und blocken durch ihre Opazität die natürliche Lichtstreuung in der Keramik. Adhäsiv Bei limitierter Stumpfretention ist eine adhäsive Befestigung der Restauration von Vorteil. Hinweis zum Zementieren von zweiteiligen Abutments Verwenden Sie zum Zementieren keine Geschiebekleber da dieser von der Indikation dafür nicht freigegeben ist. Für das Verkleben verwenden Sie bitte ein Befestigungscomposite für indirekte Restaurationen, z. B. Multilink Implant, Panavia 2.0 und halten Sie sich an die Gebrauchsanweisung. Entfernung / Trepanation einer Zirkoniumdioxidrestauration Auch wenn Zirkoniumdioxidrestaurationen deutlich weniger Wärme leiten als metallbasierende Restaurationen, kann eine endodontische Behandlung nach der prothetischen Versorgung notwendig werden. Um die Restauration und vor allem die darunter befindliche Rest- Zahnhartsubstanz zu schonen, sollte bei der Trepanation einer Zirkoniumdioxidrestauration wie folgt vorgegangen werden: 1. Entfernung der Verblendkeramik an der zu trepanierenden Stelle 2. Perforation des Zirkoniumdioxidgerüstes mit einem grobkörnigen, kugelförmigen Diamanten bei maximaler Wasserkühlung und einer Drehzahl von 120.000 U/min 3. Kreisförmiges Ansetzen des Instrumentes beim Durchbohren des Gerüstes in einem Winkel von 45 Um eine definitiv zementierte Zirkoniumdioxidrestauration (unabhängig von der Art des verwendeten Zementes) zu entfernen, empfiehlt sich ein Vorgehen wie folgt: 1. Entfernung der Verblendkeramik von vestibulär 2. Auftrennen des Zirkoniumdioxidgerüstes mit einem zylinderförmigen Diamantinstrument bei maximaler Wasserkühlung und einer Drehzahl von 120.000 U/min 3. ggf. die Verblendkeramik zusätzlich approximal entfernen, um das aufgetrennte Gerüst aufbrechen zu können 6
ALLGEMEINE INFORMATIONEN Warnhinweise Aufgrund der verschiedenen Bauweisen von Keramikbrennöfen ergeben sich teilweise unterschiedliche Brennbedingungen. Dieser Sachverhalt muss unbedingt berücksichtigt und in eigener Verantwortung abgeklärt werden. Die angegebenen Brenntemperaturen sind nur Richtwerte! Hinweis CAD/CAM-Restaurationen aus BeCe CAD Zirkon+ sind gem. Richtlinie 93/42/EWG Sonderanfertigungen. Produkte gekennzeichnet mit sind eingetragene Warenzeichen des entsprechenden Herstellers. Kennzeichnung Hersteller Gebrauch Gebrauch nur durch Fachpersonal Rx only Zusammensetzung und physikalische Daten BeCe CAD Zirkon+ Chemische Zusammensetzung der Keramik Physikalische Werkstoffdaten ZrO 2 + HfO 2 + Y 2 O 3 99,0 Gew.-% Dichte 6,05 g/cm 3 Yttriumoxid (Y 2 O 3 ) 4,5 5,4 Gew.-% Biegefestigkeit 4-Punkt 1100 MPa Hafiumoxid (HfO 2 ) < 3,0 Gew.-% Weilbull-Modul 11,3 Aluminiumoxid (AL 2 O 3 ) 0,5 Gew.-% Vickershärte (HV 1) 1250 Andere Oxide 0.5 Gew.-% E-Modul 210 GPa Wärmeausdehnungskoeffizient (RT - 600 C) 10,7 x 10-6 K -1 Korngröße 0,5 µm Chemische Löslichkeit Essigsäure 4 % Lösung in Wasser der Qualität 3 nach ISO 6872 100 µg/cm 2 7
www.bego.com BEGO Medical GmbH Wilhelm-Herbst-Str. 1 28359 Bremen, Germany Telephone +49 421 20 28-0 Fax +49 421 20 28-174 www.bego-medical.de E-mail: info@bego-medical.de REF 800059/01 PP13083 2013 by BEGO Medical 2013-12