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Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen. Liebe Weihnachtsgemeinde! Was wollen wir miteinander erbitten in dieser heiligen Nacht? Wollen wir uns zusammentun und miteinander hintreten, hinstehen, uns zu Joseph und Maria stellen, hinhorchen, hineinhorchen in die kalte Nacht und in unser Herz hineinhorchen, was es spricht, was es klagt, was es flüstert? Wollen wir? Wir dürfen etwas miteinander erbitten in dieser heiligen Nacht. Wir dürfen das erbitten, was uns so schwer fällt. Dürfen. Müssen nichts. Wir dürfen sogar glauben, dass ein Wunder geschehen ist. Wir müssen das ja nicht den anderen erzählen, dass wir es glauben. Dass wir unsere Tageslichklugheit schlafen gelegt haben und heute Nacht in die Tiefe der Wahrheit hinunter gestiegen sind. Bei Tag besehen ist das, was heute Nacht geschehen ist wohl ein wenig verschroben und wunderlich. Mag schon sein. Aber genauso wunderlich ist es ja, dass Gott gerade mich liebt, so wie ich da bin heute Nacht. Und er tut es eben trotzdem. Oder erst recht. Weil Gott das liebt: uns dahin zu führen, wo seine Wahrheit gilt

und nicht die Wahrheit der Tages-Schau. Gehen wir in die Nacht. Zum Zimmermann. Noch nicht zum Sohn. Bevor wir zum Sohn kommen, müssen wir den kennen, von dem er auch irgendwie abstammt. Wozu sonst der Stammbaum Jesu? Josef hilft mit. Auf seine Weise. Indirekt. Wir müssen nicht wissen, wie das damals genau alles passiert ist. Da ist unser Verstand zu grob, zu irdisch. Wir können viel wichtigeres spüren: wir können uns mit Josef hineinträumen in die heilige Nacht. Dazu braucht es aber eben die Vorgeschichte, die uns Matthäus so wunderbar erzählt hat. Josef. Zimmermann. Ein frommer Mann sagt uns Matthäus. Das ist wichtig. Eigentlich steht da, er war gerecht. Das ist noch besser. Denn so sollen Männer sein. Rechtschaffen würde gut passen, aber das Wort ist ja schon etwas in die Jahre gekommen. Ein Mann, wie ihn sich Frauen wünschen sollten. Ein ehrlicher, aufrechter Israelit. Maria wird sich gefreut haben, so einen Mann zu bekommen. Josef war wohl so einer, wie wir gern sein wollten. Als Männer und Frauen. Einer, dem es gelingt, mit Gott zu leben, gut zu sein, recht zu sein, die Gebote zu halten. So einen kann Gott brauchen. Dem gelingt das Leben. Nicht alles, nein, wir

wollen ja nicht übertreiben. Aber schon ziemlich viel. So dass er durchs Leben kommt mit ein paar Schrammen, aber ohne den Kopf zu verlieren. Josef war ein guter Mensch. Vielleicht hat er gerade am Ehebett gesägt und gehobelt, als Maria zu ihm kam. Bestimmt hat sie zuerst gesagt: Setz dich mal hin und leg das Werkzeug beiseite - was ja meist Schwieriges verheißt. Und dann wird sie ihm von ihrem Engel erzählt haben. Dem Tageslichtengel. Der ihr Einverständnis bekommen hat. Und dass sie ein paar Wochen gewartet hat seit dem, um auch ganz sicher zu gehen. Und dass sie es ihm jetzt einfach sagen muss. Weil man es dann ja auch irgendwann sehen wird. Und dass, naja, bevor die anderen darüber reden doch er, Josef, als erster davon erfahren müsste. So ähnlich wird es wohl gewesen sein. Gut, dass Josef gesessen ist. Und dass er die Säge nicht in der Hand hatte, sie wär ihm sonst auf den Fuß gefallen. Ob er noch etwas gesagt hat, das glaube ich nicht. Ihm werden wohl kaum die passenden Worte eingefallen sein. Eigentlich gibt es da ja auch nichts zu sagen, für einen Mann sowieso nicht. Josef schweigt. Aber das heißt ja nicht, dass es nicht furchtbar in ihm arbeitet. Er wird nichts mehr hingekriegt haben an dem

Tag. Irgendwann, sehr spät, wird er sich schlafen gelegt haben. Aber es ging nicht. Denn es ging ein Riss durch seine Seele. Wie konnte das sein? Er wollte Maria glauben, aber es konnte nicht sein. So begann er zu suchen, verzweifelt zu suchen, wie wir es immer machen, wenn wir unser Leben nicht mehr zusammenkriegen. Wenn es nicht mehr geht, zuviel uns zerreißt, wenn unsere Gefühle nicht mehr unter einen Hut passen, wenn das Leben uns müde macht. Josef, der gute Josef. Er findet einen Ausweg. Will gehen, will die vermeintliche Schuld mitnehmen. Aber es ist eine Flucht. Er traut Gott das nicht zu. Dass Gott zur Welt kommt. Er hat einen wunderbaren Glauben an den Vater im Himmel, an den barmherzigen, gnädigen und gerechten Gott. Aber der kann nicht zur Erde kommen glaubt er, so klein macht sich Gott nicht. Nein. Das geht nicht. Gott sollte zu mir kommen? So ganz greifbar, spürbar? So, dass ich mit ihm reden kann, mich ihm anvertrauen kann, er mir zuhört, mir sogar hilft? Gott zum anfassen? Das kann doch nicht sein, das kann doch nicht sein Josef. Mit der festen Überzeugung, dass er das richtige macht, wenn er heimlich verschwindet, mit dem Glauben damit seiner

geliebten Maria zu helfen und Gottes Willen zu erfüllen, mit all dem schläft er ein. Er braucht einen Engel, um zu verstehen. Wir auch. Wir verstehen nicht, was damals geschehen ist. Aber zulassen dürfen wir es schon. Josef träumt. Aber so heftig, dass ihn der Engel so gar im Traum beruhigen muss: Fürchte dich nicht Hab keine Angst, guter Mann. Hör mir zu: Bisher hast du nur von Gott gewusst. Jetzt lernst du ihn kennen. Er wird dich verändern. Du wirst nicht der alte, gute Josef bleiben. Du darfst ein anderer werden. Ja, da darfst du schon staunen. Es passt nicht in deinen Glauben, dass Gott dir so nahe kommt. Du hast dein Leben eingerichtet mit deinem Glauben, du warst fromm, hast dich bemüht. Gott freut sich darüber. Aber das war nur die Vorbereitung. Gott hat sich Zeit gelassen. Aber jetzt möchte er kommen. Zu dir. Heute Nacht. Gott möchte dir die Fülle des Lebens schenken. Nicht alles, was die Welt so zu bieten hat, das verwirrt und zerreißt dich nur. Er möchte dir den Blick auf das schenken, was deine Seele

heilt. Du musst nicht mehr fliehen, du musst nichts mehr tun, du darfst jetzt da-sein. Gott sendet dir seinen Sohn. Jedem und jeder von uns. Gott mit mir ist sein Name: Immanuel. Josef träumt unseren Traum und wir den seinen. Das ist die heilige Nacht, wenn dieser Traum wahr wird. Sonst bleibt er eine schöne Geschichte. Gottes Sohn wird heute Nacht unser Bruder. Wir dürfen alle wieder Kinder sein. Weil wir Gottes Kinder sind. Ich weiß, wie schwer es uns fällt, das zu glauben. Furchtbar schwer. Wie schnell wir wieder zu frommen, rechten Männern und Frauen werden, kaum, dass das Licht wieder an ist. Wie schnell das geht, dass wir aus dem Traum aufwachen und den Engel nicht mehr hören, den Engel, der jede Nacht an unser Herz klopft. Wie schnell es geht, dass wir wieder überlegen und planen, wie wir uns zu verhalten haben, damit unser Leben nicht auseinander bricht. Wie schnell wir wieder die alten sind. Ich wünsch uns, dass wir aber doch wenigstens einen Zipfel von diesem Josefs-Weihnachtstraum mitnehmen können: dass wir schon geheilt sind. Dass das Kind schon geboren ist. Dass unser Herz die Krippe ist. Das Gott mit uns ist. Ganz nah. Der Christus, mein Heiland.

Amen