Baumdenkmäler eine Bilddokumentation zu Krefelds alten Bäumen Der Landschaftsplan der Stadt Krefeld erlangte seine Rechtskraft durch Bekanntmachung am 19. Dezember 1991. Neben vielen anderen Festsetzungen und Schutzverordnungen wurden auch 75 Naturdenkmäler im Krefelder Stadtgebiet gesichert. Bei der übelwiegenden Mehrzahl der Denkmäler handelt es sich um Einzelbäume, Baumgruppen oder Alleen. In wenigen Einzelfällen wurden auch Findlinge als stumme Zeugen der früheren Inlandsvereisung während der letzten Eiszeit unter Schutz gestellt. Schutz alleine reicht nicht! Die Ausweisung alter und schutzwürdiger Bäume als Naturdenkmal wird ausdrücklich begrüßt, stellt aber auch gleichzeitig eine Verpflichtung zu deren Erhalt für die betreffende Kommune dar. In Krefeld sind in jüngster Vergangenheit viele Naturdenkmäler im öffentlichen Besitz in einem so genannten Baumkataster erfasst worden und werden regelmäßig im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht in Augenschein genommen. Durch diese regelmäßigen Kontrollen wird nicht nur die Standsicherheit des Baumes gewährleistet, sondern es können auch aufgetretene Schäden (z. B. Astausbrüche) zeitnah baumchirurgisch versorgt werden. Viele Baumdenkmäler in Krefeld befinden sich allerdings in Privatbesitz und werden nicht jährlich begutachtet, wodurch notwendige Pflegemaßnahmen oft unterbleiben. In Krefeld liegt die Verkehrssicherungspflicht der geschützten Bäume weiterhin beim Eigentümer und auch notwendige baumchirurgische Sanierungsmaßnahmen sind von ihm zu tragen! In anderen Kommunen und Kreisen (z. B. im angrenzenden Kreis Viersen) geht sowohl die Verkehrssicherung als 31. Dezember 2013 Franco Cassese Seite 1
auch die Verpflichtung zur Kostenübernahme bei notwendigen Sanierungsmaßnahmen ab Ausweisung eines Baumes als Naturdenkmal auf die öffentliche Hand über. Eine Verfahrensweise, die nach Auffassung des NABU auch in Krefeld Anwendung finden sollte. Die Situation der Krefelder Baumdenkmäler Eine zusammenfassende Darstellung der Krefelder Baumdenkmäler lag nach Recherchen des Verfassers bisher nicht vor. Es existierten lediglich die im Landschaftsplan veröffentlichten Daten über Baumart, Alter, Umfang und Flurstücksbezeichnung, die durch eine kleine Karte zum Standort des Baumes ergänzt wurden. Leider sind seinerzeit die Baumdenkmäler auch nicht fotografisch festgehalten worden, was heute natürlichen einen reizvollen Einblick auf deren Entwicklung ermöglichen würde. Die Situation der Krefelder Baumdenkmäler lag also für den normalen Bürger im Dunkeln, zumal die Stadt Krefeld, wie viele andere Kommunen auch, ihre Einwohner nicht mehr durch einen jährlichen Umweltbericht über den Stand zur Umsetzung und Einhaltung der im Landschaftsplan aufgeführten Festsetzungen und Verordnungen informiert. Baumdenkmäler erleben geht das? Die Krefelder Baumdenkmäler verteilen sich über das gesamte Stadtgebiet und sind auch in innerstädtischen Parkanlagen vertreten, so dass es theoretisch vielen Bürgern möglich sein sollte, diese auch zu erleben. In der Praxis ist dies heute leider kaum noch möglich, da die früher eindeutige Beschilderung heute durch nichtssagende Plaketten ausgetauscht wurden (Abb. 1 und 2). Das digitale Zeitalter bietet aber heute vielfältige Möglichkeiten, dem Krefelder Bürger seine Baumdenkmäler näher zu bringen und erlebbar zu machen. Grundlage hierfür ist allerdings die fotografische Erfassung der Bäume, die dann mit zusätzlichen Informationen im Internet abrufbar sein müssen. Die Stiftung Krefelder Natur- und Kulturlandschaften möchte in Kooperation mit der HIT Umwelt- und Naturschutz Stiftungs GmbH und dem NABU Bezirksverband Krefeld/ Viersen die geschützten Baumdenkmäler umfassend dokumentieren und für alle Krefelder Abb. 1 Die Stieleiche in der rechten Bildhälfte ist dank eindeutiger Beschriftung als Naturdenkmal Bürger erlebbar machen. erkennbar 31. Dezember 2013 Franco Cassese Seite 2
Die Erfassung der Krefelder Baumdenkmäler Dank der finanziellen Förderung der bereits genannten Stiftungen konnte die Erfassung der Krefelder Baumdenkmäler ab Mai 2012 beginnen. Der Verfasser war mit der Erhebung der Daten und Zusatzinformationen betraut, während Harald Dulisch die Abb. 2 Dieser Bergahorn hat nur noch eine nichtssagende Baumdenkmäler fotografisch in Plakette und ist nicht als Naturdenkmal erkennbar Szene setzte. Die Arbeiten waren naturgemäß von sehr gutem Witterungsbedingen abhängig, die oftmals dann vorlagen, wenn die Erfasser beruflich oder ehrenamtlich bereits anderweitig eingebunden waren. So wurde der selbst gesteckte zeitliche Horizont mehrmals nach hinten verschoben, um keine Kompromisse hinsichtlich der Qualität des Projekts eingehen zu müssen. Nachfolgend sollen ausgewählte Bilder über einige der 55 Einzelbäume, 20 Baumgruppen, sechs Baumreihen und neun Alleen die Vielfalt der Krefelder Baumdenkmäler ein wenig näher bringen. Abb. 3 Der Mammutbaum bei Haus Bruckhausen (ND 2.3.10) 31. Dezember 2013 Franco Cassese Seite 3
Abb. 4 Die Stieleiche am Bäskeshof (ND 2.3.46) Abb. 5 Die Stieleiche südlich vom Brockdyk (ND 2.3.65) 31. Dezember 2013 Franco Cassese Seite 4
Abb. 6 Der mächtige Bergahorn vom Bruckschenhof (ND 2.3.72) Abb. 7 Die Lindengruppe an der Kapelle in Hinterorbroich (ND 2.3.2) 31. Dezember 2013 Franco Cassese Seite 5
Abb. 8 Die Kreuzeichen an der Ecke Höferstraße/Tönisvorster Straße (ND 2.3.20) Abb. 9 Eine Baumgruppe aus neun Rosskastanien am Meesweg (ND 2.3.30) 31. Dezember 2013 Franco Cassese Seite 6
Abb. 10 Eine imposante Baumreihe aus Stieleichen am Ferlingshof (ND 2.3.54) Abb. 11 Die schönste Rosskastanienallee in Krefeld befindet sich am Hökendyk (ND 2.3.17) 31. Dezember 2013 Franco Cassese Seite 7
Abb. 12 Blick vom Greiffenhorstschlösschen auf den Hausenhof (ND 2.3.35) Abb. 13 Eine schöne Lindenallee säumt die Zufahrt zum Haus Fichtenhain (ND 2.3.42) 31. Dezember 2013 Franco Cassese Seite 8
Abb. 14 Eine Lindenallee in der Feldflur mit Blickrichtung auf die Maria-Sohmann-Straße (ND 2.3.44) Abb. 15 Zum Abschluss eine Detailaufnahme einer imposanten Blutbuche (ND 2.3.13) 31. Dezember 2013 Franco Cassese Seite 9
Abb. 16 Eine Weide am Weidenbruchweg in Krefeld-Linn 31. Dezember 2013 Franco Cassese Seite 10
Seit dem Inkrafttreten des Landschaftsplanes 1991 wurden keine neuen Denkmäler mehr ausgewiesen, obwohl in der Zwischenzeit weitere Bäume entdeckt worden sind, die aufgrund ihrer Seltenheit bzw. ihrer imposanten Erscheinung durchaus schutzwürdig wären. Der NABU möchte zum Abschluss der Dokumentation beispielhaft eine Weide am Weidenbruchweg in Krefeld-Linn hervorheben, die bisher keinen Schutz genießt. Für weiterführende Informationen und Erfahrungsaustausch NABU Bezirksverband Krefeld/Viersen e. V. c/o Franco Cassese Talring 45 47802 Krefeld 02151 618700 Fax 02151 618751 franco-cassese@web.de Für weiterführende Informationen über die Stiftung und Zustiftungsmöglichkeiten Stiftung Krefelder Natur- und Kulturlandschaften c/o Bodo Meyer Friedensstraße 265 47829 Krefeld 02151 43257 meyer@nabu-krefeld-viersen.de www.stiftung-naturlandschaften.de Stiftungsverzeichnis Innenministerium NRW 15.2.1 St. 692 Spendenkonto: Volksbank Krefeld eg Kontonummer 2 020 202 001 BLZ 320 603 62 IBAN DE88 3206 0362 2020 2020 01 BIC GENODED1HTK Die Stiftung Krefelder Natur- und Kulturlandschaften wurde am 17. Oktober 2003 gegründet und fördert unter anderem Biotop- und Artenschutzprojekte des NABU Krefeld/Viersen e. V. 31. Dezember 2013 Franco Cassese Seite 11