Bioenergie im Gebäudebereich Biogas, Eckpfeiler im Klimaschutz? 5. Bioenergie-Forum Daniela Decurtins
Trends der Energieversorgung Mehr dezentrale Produktion Stromproduktion wird zunehmend erneuerbar, dezentral, fluktuierend in Abhängigkeit von Sonne und Wind Speicherbedarf Dekarbonisierung Erhöhung der Energieeffizienz
Prämissen für die Energieversorgung der Zukunft Megatrends bedingen Umbau der Energieversorgung und Einbindung der neuen erneuerbaren Energien Dieser Umbau soll ökologisch sinnvoll, zu angemessenen Kosten und verbunden mit hoher Versorgungssicherheit erfolgen
Rolle der Gaswirtschaft in der Energiezukunft In der Politik oft kontrovers diskutiert Zukunft als fossile Energie? Gaswirtschaft ist überzeugt, dass Gas mit der Netzinfrastruktur ein Schlüsselelement für den Umbau des Energiesystems ist VSG-Positionspapier zur Energieversorgung der Zukunft
Schlüsselelemente 1. Gas ist ein Schlüsselelement für den Umbau der Energiesysteme und leistet einen wichtigen Beitrag zur erneuerbaren und nachhaltigen Energieversorgung. 2. Gas ermöglicht verlässlich berechenbare und nachhaltige Treibhausgasreduktionen in kürzester Zeit. 3. Erdgas/Biogas und seine Netzinfrastruktur sind systemrelevant für die Energiezukunft. Ohne Gasnetz ist kein Umbau der Energieversorgung zu erreichen. 4. Die Ökologisierung des Erdgases ermöglicht eine weitergehende Reduktion der Treibhausgase. 5. Die Netze und die Versorgungssicherheit sind auch in Zukunft das zentrale Element der Gasversorgung, indem sie den Transport und Speicherung und den Umbau zu einer nachhaltigen Energieversorgung ermöglichen.
Gas und erneuerbare Energien Gas kann mit erneuerbaren Energien sehr gut kombiniert werden in Gebäuden mit Photovoltaik oder Solarthermie, auf lokaler Ebene in Wärmeverbünden zur Deckung des Spitzenbedarfs, im gesamten Versorgungssystem zur Einbindung von Photovoltaik- und Windstrom, der überschüssig anfällt und mittels Elektrolyse und Methanisierung im Gasnetz zwischengespeichert werden kann. Um die Energiesysteme umbauen zu können, braucht es intelligente Speicherlösungen.
Einspeisung erneuerbarer Gase Die Ökologisierung des Erdgases ermöglicht eine weitergehende Reduktion der Treibhausgase. Die Gasbranche setzt sich zum Ziel, im Jahre 2030 30% des Absatzes im Wärmemarkt mit erneuerbarem Gas zu decken. Die Produktion von erneuerbaren Gasen im Inland sowie die Importe von erneuerbarem Gas werden entsprechend gefördert.
Gasabsatz im Wärmemarkt 2030 Gasabsatz im Wärmemarkt 1. Quartal
Ökologisierung Ökologisierung des Erdgases bedeutet: Erschliessung zusätzlicher Quellen für erneuerbare Gase Das jährliche Potenzial von Biomasse beträgt rund 23 TWh; dies entsprich etwa drei Viertel des heutigen Erdgasabsatzes in der Schweiz; künftige Nutzung der Power-to-Gas-Technologie; sowie vermehrte Importe von Biogas, das die strengen Schweizer Richtlinien erfüllt Die Gaswirtschaft ist bereit, die Gasversorgung immer stärker erneuerbar zu gestalten. Dazu braucht sie aber die Unterstützung der Politik.
Ökologisierung GWh 360 340 320 300 280 260 240 220 200 180 160 140 120 100 80 60 40 20 0 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Treibstoff Heizgas CH Heizgas Import Verbrauch
Bisherige Förderung der Einspeisung erneuerbarer Gase Biogas-Förderprogramm des VSG seit 2011/2012 Investitionsbeiträge, Einspeise- und Netzbetreiberbeiträge Fördertopf gespeist durch Mitgliederbeiträge von 3 Mio. CHF pro Jahr Biogaseinspeisung von 2010 bis 2016 versechsfacht
Zusätzliche Förderung der Einspeisung erneuerbarer Gase AG Erneuerbare Gase bereitet Gesamtkonzept im Hinblick auf die Zielsetzung 30% erneuerbares Gas im Wärmemarkt Mögliche Massnahmen werden evaluiert: Ausbau Förderprogramm, Ausdehnung auf andere erneuerbare Gase wie Wasserstoff, erneuerbares Methan Quotenregelung zugunsten inländischem Biogas Netzanschlusskosten dem Netzbetreiber belasten VSG beantragt Mittel aus Zweckbindung CO 2 -Abgabe für Förderung der Einspeisung erneuerbarer Gase
Ungünstige politische Rahmenbedingungen Entwurf neues CO 2 -Gesetz/CO 2 -Verordnung Verkehrsbereich hat schwächere Reduktionsziele als Gebäudebereich - besonders störend im Zusammenhang mit Biogas-Nichtanerkennung bei MuKEn-Umsetzung. Keine Belastung von importiertem «Dreckstrom»; ungleichlange Spiesse. Wegfall Berücksichtigung Biogas-Anteil im Treibstoff für Berechnung der CO 2 -Emissionen von PW. Mineralölsteuergesetz Wegfall der Steuerbegünstigung für Biotreibstoffe ab 2020, aber Umsetzung der Motion Böhni mögliche Optionen der Umsetzung?
Übrige politische Rahmenbedingungen Beseitigung von Hemmnissen Anerkennung von Biogas/erneuerbaren Gasen durch die Kantone im Rahmen der MuKEn-Umsetzung Konsistente Politik des Bundes Gleichbehandlung der erneuerbaren Energieträger in allen Bereichen von Politik und Verwaltung (allg. Zielsetzungen und konkrete Bewilligungsverfahren) Gleichbehandlung verschiedener Energieträger beim Import (Elektrizität und Strom)
Energieplanungen Bewusstsein für die Funktionalitäten der Gasnetze: Noch zu wenig ausgeprägt Teilweise dogmatischer Umgang mit dem Thema Netzrückbauten beim Gas sind eine akute Gefahr. Damit vergibt man die vielversprechenden Möglichkeiten der zunehmenden Nutzung dieses Netzes für erneuerbare Gase.
Daniela Decurtins Direktorin Verband der Schweizerischen Gasindustrie Grütlistrasse 44 8027 Zürich decurtins@erdgas.ch 044 288 31 31