Informationen für Bewerber/innen um die Professur Angewandte Sozial- und Wirtschaftsstatistik Johannes Kepler Universität Linz, Altenberger Straße 69, 4040 Linz, Österreich, www.jku.at, DVR 0093696
I. DIE JOHANNES KEPLER UNIVERSITÄT LINZ (ÖSTERREICH) 3 II. DIE SOZIAL- UND WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTLICHE FAKULTÄT 4 III. DER BEREICH STATISTIK IN DEN SOZIAL- UND WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN 5 IV. ANFORDERUNGEN AN DIE PROFESSUR ANGEWANDTE SOZIAL- UND WIRTSCHAFTSSTATISTIK" 6 1. Forschung... 6 2. Lehre... 9 3. Weitere Anforderungen... 10 4. Bedeutung bzw. zeitliches Ausmaß der Tätigkeiten... 12 5. Bewerbungsunterlagen... 12 6. Auskünfte... 13 V. AUSSTATTUNG 13 1. Personalausstattung... 13 2. Räumliche Ausstattung... 13 3. Dotierung... 13 VI. GESETZLICHER RAHMEN 14 1. Anstellungsverhältnis... 14 2. Pensionsrechtliche Situation... 14 VII. GEHALT 15 Professur für Angewandte Sozial- und Wirtschaftsstatistik Seite 2
I. Die Johannes Kepler Universität Linz (Österreich) Die Johannes Kepler Universität Linz (JKU Linz) ist eine junge europäische Universität mit spezifischen Schwerpunkten im Bereich der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, der Rechtswissenschaften sowie der Natur- und Technischen Wissenschaften. Sie hat sich in den vier Jahrzehnten ihres Bestehens durch ihre vielfältige Forschungs- und Lehrleistung als anerkannte Institution national und international etabliert. Sie ist aus einer speziellen Kombination von Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Rechtswissenschaften und technisch-naturwissenschaftlichen Studien- und Forschungsrichtungen entstanden. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit und eine enge Nähe zu Wirtschaft und Gesellschaft bestimmen ihre Grundausrichtung. Getragen vom Prinzip der Einheit von Forschung und Lehre erbringt die JKU Linz in diesen Disziplinen durch Kreation und Transfer von Wissen Dienstleistungen mit hohem Nutzen für Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur. Ihre Kernzielgruppen sind Studierende, die Scientific Community sowie Organisationen des privaten und öffentlichen Lebens. Als die größte Forschungs- und Lehrinstitution in Oberösterreich und somit als ein Zentrum für Wissenstransfer trägt die Universität zum Erhalt und zur Entwicklung der dynamischen Wirtschaftsregion Oberösterreich bei. Sie nimmt an Kompetenzzentren teil und entwickelt Spin-Off-Programme, die Firmenneugründungen unterstützen. Die JKU hat in ihrem Leitbild und Strategiekonzept die Grundlinien ihrer künftigen Entwicklung festgelegt. Eine ihrer Besonderheiten liegt in der Zusammenfassung der drei Fakultäten Sozial- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Rechtswissenschaftliche Fakultät Technisch-naturwissenschaftliche Fakultät auf einem 350.000 m² großen Campusgelände im Norden der Stadt Linz. Professur für Angewandte Sozial- und Wirtschaftsstatistik Seite 3
II. Die Sozial- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Die Sozial- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät umfasst 33 Institute. An der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät bestehen die Exzellenzschwerpunkte: Dynamik und Gestaltung sozialer Systeme Management (einschließlich des Aufbauschwerpunktes Management im internationalen Kontext ) Märkte und Wirtschaftspolitik Messen, Bewerten, Evaluieren Weiters besteht der Aufbauschwerpunkt Innovationssupport Ebenso ist die Sozial- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät am bereichsübergreifenden Exzellenzschwerpunkt Informations- und Kommunikationssysteme sowie den bereichsübergreifenden Aufbauschwerpunkten Gender Studies und Soziale und Interkulturelle Kompetenz beteiligt. Im Zuge der Erstellung des neuen Entwicklungsplans der JKU findet derzeit eine Überarbeitung ihrer Exzellenzfelder mit dem Ziel der Profilschärfung statt. Die sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Studienrichtungen garantieren eine praxisorientierte, moderne Ausbildung in: Studienrichtungen Wirtschaftswissenschaften mit den Studienschwerpunkten Internationale Betriebswirtschaftslehre, Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre (Economics) und E- Business Management. Die jeweiligen Studienschwerpunkte kommen vollständigen Studien in Anzahl Erstsemestrige Studierende Summe belegter Studien 508 1411 (2638) Professur für Angewandte Sozial- und Wirtschaftsstatistik Seite 4
der betreffenden Studienrichtung, also etwa Betriebswirtschaftslehre oder Volkswirtschaftslehre gleich. (Bachelor- bzw. Diplomstudium) Soziologie (Bachelor-/Masterstudium) 132 450 (433) Sozialwirtschaft (Bachelor-/Masterstudium) 206 651 (616) Wirtschaftsinformatik (Bachelor-/Masterstudium) 79 415 (405) Wirtschaftspädagogik (Diplomstudium) 163 915 Statistik (Bachelor-/Masterstudium) 16 107 Comparative Social Policy and Welfare (Masterstudium) - 17 Economics (Masterstudium) 9 12 General Management (Masterstudium) 38 51 Global Business (Masterstudium) 1 1 Kulturwissenschaften (Bachelorstudium) 105 198 Management and Applied Economics (Masterstudium) 22 36 Politische Bildung (Masterstudium) 56 219 PhD Program in Economics (Doktoratsstudium) 11 57 Sozial- und Wirtschaftswissenschaften (Doktoratsstudium) 83 726 Geistes- und Kulturwissenschaften (Doktoratsstudium) 13 46 * Die in Klammer angeführten Zahlen stellt die Anzahl der Studierenden im Diplomstudium dar. Homepage: http://www.sowi.jku.at III. Der Bereich Statistik in den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Das IFAS (Institut für Angewandte Statistik) umfasst die Abteilung für Datenanalyse und Ökonometrie, die Univ.-Prof. DI Dr. Sylvia Frühwirth-Schnatter seit 2003 bis 2011 leitete, und die Abteilung für Datengewinnung und Datenqualität, an die Univ.-Prof. Mag. Dr. Werner G. Müller mit Februar 2006 berufen wurde. Frau Kollegin Frühwirth-Schnatter hat die JKU mit Ende des Studienjahres 2010/11 verlassen, die Professur für Statistik in den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften soll daher spätestens mit Beginn des Wintersemesters 2012 nachbesetzt werden. Das IFAS sieht seinen Forschungsauftrag in der Entwicklung und Anwendung von statistischen Methoden, die von praktischer Relevanz für die Sozial- und Wirtschaftswissenschaften sind. In der Grundlagenforschung werden am IFAS neue Datengewinnungsverfahren, wie Versuchspläne bei korrelierten Fehlern oder Verfahren zur Erhöhung der Datenqualität bei Nonresponse, sowie quantitative Analysemethoden, Professur für Angewandte Sozial- und Wirtschaftsstatistik Seite 5
etwa flexible Modelle wie State Space Models, Mixture Models oder Analysewerkzeuge wie Markov Chain Monte Carlo Methoden, entwickelt und hinsichtlich ihrer Effizienz evaluiert. In der empirischen Anwendung laufen unter anderem Projekte im Bereich der Betriebswirtschaft (Controlling, Management Accounting, Finanzwirtschaft z.b. zu Basel II und Basel III), der Volkswirtschaft und empirischen Wirtschaftsforschung (Arbeitsmarktökonomie, Industrieökonomie), der Soziologie (PISA- Bildungsstudie), der Umweltwissenschaften und der Medizin. Die Forschungsaktivitäten des Instituts liegen schwerpunktmäßig in den beiden Bereichen Statistical Learning und Datenanalyse-Systeme und Optimierung von Datenqualität. Über diese Bereiche ist es in mehrere bestehende und konzipierte Exzellenzschwerpunkte der SOWI-Fakultät, sowie andere Forschungsaktivitäten der JKU eingebunden. Die Aufgaben des IFAS in der Lehre beinhalten einerseits Serviceleistungen für Studierende der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften sowie andererseits die Abhaltung des kompletten Lehrveranstaltungsprogramms für das Bachelor- und das Masterstudium Statistik im Bereich der Wahrscheinlichkeitsrechnung, der mathematischen sowie der angewandten Statistik. Ausführliche Informationen über das Institut für Angewandte Statistik finden sich auf der Institutshomepage: http://www.jku.at/ifas/ IV. Anforderungen an die Professur Angewandte Sozial- und Wirtschaftsstatistik" 1. Forschung In der Forschung ist die zu besetzende Professur in die Exzellenzschwerpunkte, an welchen das IFAS beteiligt ist, voll eingebunden. In den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften ist die Stichprobenmethode die übliche Vorgangsweise bei der Erhebung von Daten zu bestimmten Fragestellungen. Die daraus abgeleiteten Schlussfolgerungen dienen als Grundlage für objektive Entscheidungen in Wirtschaft, Politik und im Sozialbereich. Der angesprochene Bereich Optimierung der Datenqualität beschäftigt sich in diesem Kontext mit für die Sozial- und Wirtschaftswissenschaften besonders relevanten Problemen der Datenerhebung wie Wahl eines geeigneten Stichprobendesigns und Behandlung von Antwortausfällen. Außerdem gewinnen Computersimulationsexperimente und deren Planung bei der Datengewinnung immer mehr an Bedeutung. Im Bereich Statistical Learning und Datenanalyse-Systeme geht es um die Entwicklung von quantitativen Methoden, mit denen man aus mehr oder weniger komplexem Datenmaterial möglichst viel an versteckter Information herausfiltern kann. Statistical Learning ist ein hochaktuelles Forschungsgebiet mit hohem Anwendungspotenzial in den Bereichen Marketing, Volkswirtschaft, Finanzmärkte und Soziologie. Die Methoden, die dabei zum Einsatz kommen, zeichnen sich durch Komplexität, Adaptivität und Flexibilität aus. Das Extrahieren der Information (Lernen Professur für Angewandte Sozial- und Wirtschaftsstatistik Seite 6
bzw. Parameterschätzung) bedient sich anspruchsvoller computerintensiver Verfahren. Konkrete Methoden, die zum Einsatz kommen sollen, sind etwa Data- Mining-Techniken, quantitative Netzwerkanalysen, Bayesian learning, model-based clustering, causal modeling, item response modeling, mixture modeling, und ähnliche Verfahren. Von der künftigen Stelleninhaberin/vom künftigen Stelleninhaber wird erwartet, das Forschungsprofil des Instituts insbesondere im zweiten Bereich aktiv und initiativ mitzugestalten. Anforderungen im Bereich der Forschung Erarbeitung von strategischen Forschungskonzepten, mit dem Ziel, die Kernkompetenz der Exzellenzschwerpunkte zu stärken und die Kooperation innerhalb aller an den Exzellenzschwerpunkten beteiligten SOWI Institute zu erhöhen Akquirierung und Leitung von öffentlich geförderten Forschungsprojekten (etwa FWF-Projekte, EU-Projekte), die in die Exzellenzschwerpunkte integriert werden sollen Publikations- und Vortragstätigkeit, die die Sichtbarkeit und damit das Ansehen der Exzellenzschwerpunkte in der internationalen scientific community erhöht Organisation von wissenschaftlichen Veranstaltungen zur Verbreitung von Forschungsergebnissen aus den Exzellenzschwerpunkten Die Beurteilung, ob eine Bewerberin/ein Bewerber den Anforderungen im Bereich der Forschung gerecht wird, wird anhand nachstehender Kriterien erfolgen. Bewertungskriterien im Bereich der Forschung Auf Grund der vorgelegten Bewerbungsunterlagen ist klar erkennbar, dass die Bewerberin/der Bewerber folgende Kriterien erfüllt: Sie/Er hat im Bereich der Statistik und/oder methodisch verwandter Fächer innerhalb der letzten fünf Jahre Publikationen in internationalen Zeitschriften in hoher Qualität und Quantität veröffentlicht (Nachweis durch die Publikationsliste sowie durch Beilage der drei in Hinblick auf das Stellenprofil wichtigsten in Zeitschriften erschienenen Publikationen) Ihre/Seine Forschungstätigkeit lässt ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Grundlagenforschung und angewandter Forschung erkennen Teilzeitbeschäftigung und Karriereunterbrechung auf Grund familiärer Verpflichtungen, sowie Unterbrechungen in der Universitätskarriere auf Grund von universitätsfremden Beschäftigungsverhältnissen sind durch eine angemessene Erweiterung des angegebenen Zeitraumes zu berücksichtigen Professur für Angewandte Sozial- und Wirtschaftsstatistik Seite 7
Sie/Er hat Erfahrung im Forschungsmanagement durch Leitung von öffentlich geförderten Forschungsprojekten, wie beispielsweise im Rahmen von SFB- Projekten, EU-Projekten, FWF-Projekten, ÖNB-Projekten, DFG-Projekten, etc. Die bisherige Forschungstätigkeit lässt erwarten, dass die Bewerberin/der Bewerber einen wesentlichen Beitrag zu den Exzellenzschwerpunkten leisten kann Interdisziplinäre Forschung (fachliche und organisatorische Vernetzung): Sie/Er war in den letzten fünf Jahren wesentlich an Forschungskooperationen mit interdisziplinärem Charakter beteiligt oder hat gemeinsame Publikationen mit Partner/inne/n außerhalb des eigenen Fachbereiches vorzuweisen Sie/Er ist innerhalb der letzten fünf Jahre durch einschlägige Vorträge bei internationalen wissenschaftlichen Veranstaltungen (Konferenzen, Tagungen, Workshops) hervorgetreten, und beeindruckt generell durch die Quantität der Auftritte sowie durch die Qualität der Veranstaltungen, bei denen diese Auftritte stattfanden Sie/Er spielt eine aktive organisatorische Rolle im Prozess der Kommunikation von Forschungsergebnissen, etwa o durch Organisation von Tagungen und Workshops o oder durch Herausgabe von Tagungsbänden o oder durch Herausgeberschaft von wissenschaftlichen Zeitschriften o oder durch regelmäßige Verfassung von Gutachten zu Publikationen, die bei internationalen Zeitschriften eingereicht wurden Vernetzung in der internationalen scientific community: Sie/Er ist in der internationalen scientific community generell gut vernetzt, und wird beispielsweise regelmäßig zu Seminarvorträgen außerhalb der Stammuniversität eingeladen Darüber hinaus kann die Bewerberin/der Bewerber im Bereich der Forschung durch die Erfüllung folgender weiterer Kriterien zusätzlich punkten: Sie/Er hat innerhalb der letzten fünf Jahre in renommierten Zeitschriften im Bereich der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften publiziert Sie/Er hat eine Forschungsmonographie verfasst Sie/Er kann Forschungstätigkeit außerhalb der Stammuniversität (mindestens ein Semester) vorweisen Sie/Er war innerhalb der letzten fünf Jahre mehrmals bei internationalen wissenschaftlichen Veranstaltungen (Konferenzen, Tagungen, Workshops) als invited speaker eingeladen Teilzeitbeschäftigung und Karriereunterbrechung auf Grund familiärer Verpflichtungen, sowie Unterbrechungen in der Universitätskarriere auf Grund von universitätsfremden Beschäftigungsverhältnissen sind durch eine angemessene Erweiterung des angegebenen Zeitraumes zu berücksichtigen Professur für Angewandte Sozial- und Wirtschaftsstatistik Seite 8
2. Lehre Lehrtätigkeit für die Studienrichtung Statistik im Bereich der Wahrscheinlichkeitsrechnung und der mathematischen Statistik: Die Aufteilung der Lehrverpflichtung in diesem Bereich erfolgt in kollegialer Weise zwischen den beiden Professor/inn/en des Instituts für Angewandte Statistik, sodass pro Semester jeweils eine der folgenden Pflichtvorlesungen in deutscher Sprache zu übernehmen ist: o jeweils im WS eine der beiden folgenden Vorlesungen: Wahrscheinlichkeitsrechnung 2 Mathematische Statistik 2 o jeweils im SS eine der beiden folgenden Vorlesungen: Wahrscheinlichkeitsrechnung 1 Mathematische Statistik 1 Lehrtätigkeit für die Studienrichtung Statistik im Bereich der angewandten Statistik: pro Semester ein bis zwei Lehrveranstaltungen laut Studienplan Statistik wie beispielsweise multivariate Statistik, computerintensive Statistik, bayesianische Statistik oder nichtparametrische Statistik Weitere Tätigkeiten für die Studienrichtung Statistik: o Betreuung von Bachelorarbeiten o Betreuung von Masterarbeiten und Dissertationen o Masterarbeitsseminar, entweder WS oder SS o Abschlussprüfungen für das Bachelor- und das Masterstudium Statistik o Fallweise Seminare aus ausgewählten Kapiteln der Angewandten Statistik Mitwirkung an der Lehrtätigkeit im Bereich der Statistik für die Sozial- und Wirtschaftswissenschaften in allen Studienabschnitten einschließlich des Doktoratsstudiums Die Beurteilung, ob eine Bewerberin/ein Bewerber den Anforderungen im Bereich der Lehre gerecht wird, wird anhand nachstehender Kriterien erfolgen. Bewertungskriterien im Bereich der Lehre Auf Grund der vorlegten Bewerbungsunterlagen ist klar erkennbar, dass die Bewerberin/der Bewerber folgende Kriterien erfüllt: Sie/Er besitzt eine Lehrbefugnis im Bereich der Statistik oder eine gleichwertige fachliche Qualifikation Sie/Er ist durch Abhaltung einschlägiger Lehrveranstaltungen in der Vergangenheit ausreichend qualifiziert, Lehre im Bereich der Wahrscheinlichkeitsrechnung und Mathematischen Statistik für die Studienrichtung Statistik abzuhalten Professur für Angewandte Sozial- und Wirtschaftsstatistik Seite 9
Sie/Er ist ausreichend qualifiziert, Spezialvorlesungen im Bereich der Angewandten Statistik für die Studienrichtung Statistik abzuhalten Sie/Er beeindruckt durch die Qualität der von ihr/ihm zur Verfügung gestellten Lehrveranstaltungsunterlagen (Nachweis durch Beispiele für Lehrveranstaltungsunterlagen, etwa Auszüge aus Skripten oder andere Unterlagen) Darüber hinaus kann die Bewerberin/der Bewerber im Bereich der Lehre durch die Erfüllung folgender weiterer Kriterien zusätzlich punkten: Sie/Er hat Erfahrung mit der Vermittlung der Grundlagen der Statistik an Studierende der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Sie/Er hat ein fachlich einschlägiges Lehrbuch verfasst Sie/Er hat Lehrerfahrung außerhalb der Stammuniversität (etwa Lehrtätigkeit an mehreren Universitäten oder Gastprofessur oder Lehrstuhlvertretung) Sie/Er hat in der Vergangenheit Diplom-/Masterarbeiten oder Dissertationen betreut Sie/Er setzt in der Organisation ihrer/seiner Lehrveranstaltungen moderne Informations- und Kommunikationstechnologien ein (e-learning, Unterlagen im Internet, automationsgestützte Prüfung, etc.) Sie/Er hat Erfahrung mit der Abhaltung von englischsprachigen Lehrveranstaltungen Sie/Er kann ihre/seine didaktische Qualifikation entweder durch LV- Evaluierungen oder durch Teilnahme an hochschuldidaktischen Weiterbildungsveranstaltungen nachweisen 3. Weitere Anforderungen Die weiteren Anforderungen an die künftige Professorin/den künftigen Professor fallen vor allem in den Bereich der Führungs- und Sozialkompetenz. In Zusammenarbeit mit der zweiten Professur am Institut sollen verstärkt Maßnahmen zur Personalentwicklung im wissenschaftlichen Bereich gesetzt werden. Junge Forschungsmitarbeiter/innen ohne Doktorat sollen durch öffentlich geförderte Forschungsprojekte ans Institut gebunden werden. Die wissenschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten aller Institutsmitarbeiter/innen mit Doktorat sollen gezielt gefördert werden. Die Einbindung des Instituts für Angewandte Statistik in die Aufgabenfelder der SOWI-Fakultät soll durch verstärkte Zusammenarbeit vor allem im Bereich der Forschung, aber auch der Lehre, intensiviert werden. Die Sozial- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät sieht Gender Studies als bereichsübergreifenden Aufbauschwerpunkt vor. Daher werden von den Bewerberinnen und Bewerbern im Sinne des Frauenförderungsplanes ( 36 Abs 4) wo dies fach- Professur für Angewandte Sozial- und Wirtschaftsstatistik Seite 10
lich möglich und geboten erscheint - auch Erfahrungen und Kompetenzen im Bereich Gender Studies erwartet. Analog wird im Sinne von 36 Abs 5 des Frauenförderungsplanes im Hinblick auf die Führung einer Universitätseinrichtung eine Kompetenz im Bereich des Gender Mainstreaming als relevantes Auswahlkriterium festgelegt. Anforderungen an die Führungs- und Sozialkompetenz: Bereitschaft und Fähigkeit zur Übernahme von Aufgaben im Universitätsmanagement, insbesondere Leitung bzw. stellvertretende Leitung des Instituts für Angewandte Statistik nach UG2002 Bereitschaft und Fähigkeit zur Beteiligung an Kollegialorganen gemäß der Satzung der JKU, insbesondere zur Leitung bzw. stellvertretenden Leitung der Studienkommission Statistik Die nötigen Maßnahmen zur Personalentwicklung im wissenschaftlichen Bereich sowie die verstärkte Zusammenarbeit mit anderen Instituten der SOWI-Fakultät erfordern Initiative und hohe Sozialkompetenz Die Beurteilung, ob eine Bewerberin/ein Bewerber den Anforderungen im Bereich der Führungs- und Sozialkompetenz gerecht wird, wird anhand nachstehender Kriterien erfolgen. Bewertungskriterien im Bereich der Führungs- und Sozialkompetenz Auf Grund der vorlegten Bewerbungsunterlagen ist klar erkennbar, dass die Bewerberin/der Bewerber folgende Kriterien erfüllt: Sie/Er hat nachgewiesen, dass er/sie in der Lage ist, wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern (etwa durch gemeinsame Publikationen mit Projektmitarbeiter/inne/n oder Betreuung von Dissertationen von Mitarbeiter/inne/n oder durch Begleitung von Habilitationen) Sie/Er hat in den letzten fünf Jahren ) im universitären Bereich Initiativen zur institutsübergreifenden Zusammenarbeit im Bereich der Lehre und Forschung gesetzt Darüber hinaus kann die Bewerberin/der Bewerber im Bereich der Führungs- und Sozialkompetenz durch die Erfüllung folgender weiterer Kriterien zusätzlich punkten: Sie/Er hat am Beispiel der wissenschaftlichen Karriereentwicklung ihrer (auch ehemaligen) Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen (Dissertationen, Habilitationen, Berufungen) bewiesen, dass sie/er gezielte Maßnahmen zur Personalentwicklung im wissenschaftlichen Bereich setzen kann Teilzeitbeschäftigung und Karriereunterbrechung auf Grund familiärer Verpflichtungen, sowie Unterbrechungen in der Universitätskarriere auf Grund von universitätsfremden Beschäftigungsverhältnissen sind durch eine angemessene Erweiterung des angegebenen Zeitraumes zu berücksichtigen Professur für Angewandte Sozial- und Wirtschaftsstatistik Seite 11
Sie/Er hat Führungskompetenz durch Leitung und Durchführung von Drittmittelprojekten mit Auftragscharakter bewiesen Sie/Er hat Erfahrung in der universitären Gremienarbeit Sie/Er besitzt Lehrerfahrung im außeruniversitären Bildungsbereich Sie/Er besitzt Kompetenzen und Erfahrungen im Bereich Frauenförderung und Gender Mainstreaming 4. Bedeutung bzw. zeitliches Ausmaß der Tätigkeiten Für die Stelle ist entsprechend dem zuvor ausgeführten Profil ein Engagement in Forschung im Ausmaß von 40% und in der Lehre von etwa 45% der Gesamtarbeitszeit vorgesehen. 15% werden für Administration, Leitung und Kooperation im Rahmen der universitären Selbstverwaltung sowie für sonstige Anforderungen vorgesehen. Bei der Reihung der Bewerbungen wird folgenden, bereits oben angeführten, Kriterien besondere Priorität eingeräumt: Sie/Er hat im Bereich der Statistik und/oder methodisch verwandter Fächer innerhalb der letzten fünf Jahre Publikationen in internationalen Zeitschriften in hoher Qualität und Quantität veröffentlicht Interdisziplinäre Forschung (fachliche und organisatorische Vernetzung): Sie/Er war in den letzten fünf Jahren *) wesentlich an Forschungskooperationen mit interdisziplinärem Charakter beteiligt oder hat gemeinsame Publikationen mit Partner/inne/n außerhalb des eigenen Fachbereiches vorzuweisen Sie/Er besitzt eine Lehrbefugnis im Bereich der Statistik oder eine gleichwertige fachliche Qualifikation Sie/Er ist durch Abhaltung einschlägiger Lehrveranstaltungen in der Vergangenheit ausreichend qualifiziert, Lehre im Bereich der Wahrscheinlichkeitsrechnung und Mathematischen Statistik für die Studienrichtung Statistik abzuhalten Sie/Er hat nachgewiesen, dass er/sie in der Lage ist, wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern (etwa durch gemeinsame Publikationen mit Projektmitarbeiter/inne/n oder Betreuung von Dissertationen von Mitarbeiter/inne/n oder durch Begleitung von Habilitationen) 5. Bewerbungsunterlagen Teilzeitbeschäftigung und Karriereunterbrechung auf Grund familiärer Verpflichtungen, sowie Unterbrechungen in der Universitätskarriere auf Grund von universitätsfremden Beschäftigungsverhältnissen sind durch eine angemessene Erweiterung des angegebenen Zeitraumes zu berücksichtigen Professur für Angewandte Sozial- und Wirtschaftsstatistik Seite 12
BewerberInnen auf die Professur Angewandte Sozial- und Wirtschaftsstatistik werden gebeten, folgende Bewerbungsunterlagen in elektronischer Form an bewerbung@jku.at zu senden. Falls die Übersendung der Anlagen in elektronischer Form nicht möglich ist, sind diese in fünffacher Ausfertigung derart zu übersenden, dass diese längstens innerhalb einer Nachfrist von einer Woche nach Ende der Bewerbungsfrist beim Rektor einlangen. Allgemeines 1. Formblatt 2. Motivationsschreiben 3. Tabellarischer Lebenslauf Forschung Siehe geforderte Beilagen unter Punkt IV/1, die zur Beurteilung der Qualifikation herangezogen werden. Lehre Siehe geforderte Beilagen unter Punkt IV/2, die zur Beurteilung der Qualifikation herangezogen werden. Sonstiges Siehe geforderte Beilagen unter Punkt IV/3, die zur Beurteilung der Qualifikation herangezogen werden. 6. Auskünfte Für eventuelle Fragen steht Univ.Prof. Dr. Werner Müller zur Verfügung: +43 (732) 2468-5880, werner.mueller@jku.at. V. Ausstattung 1. Personalausstattung Die Abteilung verfügt über 3,5 Stellen wissenschaftliches Personal. 2. Räumliche Ausstattung Der Abteilung stehen geeignete Räume im Science Park II für alle Mitarbeiter/innen zur Verfügung. 3. Dotierung Professur für Angewandte Sozial- und Wirtschaftsstatistik Seite 13
Für die Ausgaben für den Betrieb (Büroaufwand, Telefon- und Reisekosten, Verbrauchsmittel) wird der Abteilung ein standardisiertes Grundbudget von zurzeit 1.000,-- je wissenschaftlicher Arbeitskraft zugewiesen. VI. Gesetzlicher Rahmen Mit dem Universitätsgesetz 2002 (http://www.unigesetz.at/) wurde das österreichische Universitätswesen ab 1.1.2004 grundlegend neu gestaltet: Die Universitäten sind seither selbständige vollrechtsfähige Anstalten öffentlichen Rechts mit unternehmensähnlicher Struktur. Sie werden auf Basis dreijähriger Leistungsvereinbarungen mit dem Staat finanziert, verfügen über ein Globalbudget und unterliegen keinem Weisungsverhältnis zum Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung. Anstellungsverhältnis 1. Anstellungsverhältnis Ab 1.1.2004 unterliegen sämtliche Anstellungsverhältnisse einschließlich der Professuren dem Privatangestellten-Gesetz. Die Berufung als Universitätsprofessor/in stellt daher den Abschluss eines Arbeitsvertrages mit der Universität dar, für den das Angestellten-Gesetz mit den damit verbundenen arbeits-, sozial- und pensionsrechtlichen Bestimmungen sowie der Kollektivvertrag für die ArbeitnehmerInnen der Universitäten den rechtlichen Rahmen darstellen. Gemäß Universitätsgesetz 2002 und Kollektivvertrag für die ArbeitnehmerInnen der Universitäten besteht für Universitätsprofessor/inn/en ein erhöhter Kündigungsschutz. 2. Pensionsrechtliche Situation a. Pension Entsprechend der dienstrechtlichen Zuordnung als Angestellte/r berechnet sich der Pensionsanspruch nach den allgemeinen österreichischen Bestimmungen der Angestellten. Für diese gilt eine Höchstbemessungsgrundlage in der Höhe von 4.110 (Stand 1.1.2010) für die Einzahlung der Pensionsbeiträge sowie die Berechnung des höchsten erreichbaren Pensionsanspruches. Der tatsächliche Pensionsanspruch ist von verschiedenen Voraussetzungen (Erreichen eines bestimmten Lebensalters, Vorliegen einer Mindestanzahl von Versicherungsmonaten, Durchrechnungszeitraum, Gesamtzahl der Versicherungsjahre) abhängig und daher nur jeweils individuell abschätzbar. b. Betriebspensionskasse für Universitätsprofessor/inn/en Professur für Angewandte Sozial- und Wirtschaftsstatistik Seite 14
Nach UG 2002 ist eine besondere Pensionskassenregelung für UniversitätsprofessorInnen vorgesehen, die durch Kollektivvertrag vereinbart wird. Die Beitragsleistung durch die Universität beträgt in den ersten beiden Jahren nach Inkrafttreten des Kollektivvertrages für die ArbeitnehmerInnen der Universitäten (1.10.2009 bis 30.9.2011) 7,27 %, ab 1.10.2011 10 % des im Kollektivvertrag jeweils vorgesehenen Mindestgehaltes. Freiwillige über das kollektivertragliche Mindestgehalt hinausgehende Gehaltszahlungen sind nicht Gegenstand der Berechnungsgrundlage der Beitragsleistungen. VII. Gehalt Seit der Reform des Dienstrechts für UniversitätslehrerInnen im Jahr 2001 besteht eine völlig flache Gehaltsregelung (mit Ausnahme der jährlich zwischen den Kollektivvertragspartnern abzuschließenden Gehaltserhöhungen). Zusätzlich können vom Rektorat Leistungsprämien - etwa auf Basis von besonderen Belastungen oder Leistungen - befristet zuerkannt werden. Die Höhe des Mindestgehaltes für die Verwendungsgruppe A 1 (Professur) ist im Kollektivvertrag für die ArbeitnehmerInnen der Universitäten festgelegt und beträgt Euro 61.045,- brutto pro Jahr. Die Auszahlung erfolgt in 14 gleichen Teilen, wobei zwei Teile als Sonderzahlung zur Anweisung gelangen. Die Vereinbarungen eines über das kollektivvertraglich festgelegte Mindestgehalt im konkret abzuschließenden Arbeitsvertrag ist möglich. Für die Stelle der Professur Angewandte Sozial- und Wirtschaftsstatistik ist eine auf freiwilliger Basis beruhende Vereinbarung eines Gehaltes, das über dem kollektivvertraglich vorgesehenen Mindestgehalt liegt, vorgesehen. Abhängig von der derzeitigen Position (gegenwärtiges Gehalt) beträgt der Rahmen des jährlichen Bruttogehaltes (kollektivvertragliches Mindestgehalt zuzüglich freiwillige Mehrzahlung) 70.000,- bis 90.000,-. Der Nettobetrag hängt auch von persönlichen Faktoren ab; als Richtwert kann man davon ausgehen, dass ein Jahresgehalt von 80.000,- Brutto zu einem jährlichen Nettobetrag von ca. 50.000,- führt. Professur für Angewandte Sozial- und Wirtschaftsstatistik Seite 15