Name Geburtsname Vorname Wohnort Geburtsdatum. 1. Beck geb. Schuster Irmgard Marburg Blumenfeld Salli Marburg

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1. Deportation jüdischer Bürgerinnen und Bürger am 8. Dezember 1941 vom Hauptbahnhof Marburg ins Sammellager nach Kassel, am 9. Dezember 1941 von Kassel nach Riga in das dortige Ghetto Namensliste und Begleittext Ortsnamen in Klammern: Wohnort vor der Zwangsumsiedlung Fett und kursiv gedruckte Namen: befreit Deportierte aus Marburg Stadt Name Geburtsname Vorname Wohnort Geburtsdatum Alter in Jahren 1. Beck geb. Schuster Irmgard Marburg 20.05.1881 60 2. Blumenfeld geb. Wetterhahn Fanny Marburg 29.05.1879 62 3. Blumenfeld Salli Marburg 25.03.1878 63 4. Blumenfeld Käte Marburg 04.11.1910 31 5. Bornstein Sprinza Marburg 02.08.1911 30 6. Bornstein Martele Marburg 21.12.1909 31 7. Buchheim geb. Katz Ella Marburg (Wetter) 30.06.1897 44 8. Buchheim Josef Marburg (Wetter) 17.01.1890 51 9. Buchheim Inge Marburg (Wetter) 04.05.1929 12 10. Dannenberg geb. Reinheimer Klara Marburg (Wetter) 09.08.1876 65 11. Dannenberg Karl Marburg (Wetter) 08.10.1877 64 12. Dannenberg Julius Marburg (Wetter) 15.01.1908 33 13. Franken geb. Levita Betty Marburg 08.11.1879 62 14. Goldschmidt geb. Baum Bertha Marburg 06.07.1889 52 15. Goldschmidt Julius Marburg 20.08.1882 59

16. Katz geb. Levi Hilda Marburg 13.10.1879 62 17. Katz Mathilde Marburg 30.01.1900 41 18. Katz-Stiefel geb. Isenberg Bertha Marburg (Rauschenberg) 19. Katz-Stiefel Isaak Marburg (Rauschenberg) 20. Katz-Stiefel Anna Marburg (Rauschenberg) 23.02.1890 51 10.05.1883 58 11.10.1921 20 21. Lion geb. Grünewald Frieda Marburg (Nordeck) 16.07.1876 65 22. Lion Adolf Marburg (Nordeck) 07.05.1878 63 23. Lion geb. Spier Ruth Marburg (Momberg) 08.12.1941 32 24. Lion Ludwig Marburg (Nordeck) 02.09.1909 32 25. Lion Karl Marburg 20.12.1881 59 26. Lion geb. Bär Franziska Marburg 12.09.1902 39 27. Marxheimer geb. Strauß Thekla Marburg (Schwalbach) 28. Marxheimer Leo Marburg (Schwalbach) 29. Marxheimer Ruth Marburg (Schwalbach) 30. Michel geb. Meier Sara Marburg (Gladenbach) 31. Michel Isidor Marburg (Gladenbach) 32. Michel Inge Marburg (Gladenbach) 29.05.1895 46 04.03.1885 56 21.07.1925 16 20.03.1892 49 04.02.1892 49 19.06.1930 11 33. Pfifferling geb. Rehbock Selma Marburg 27.05.1881 60 34. Pfifferling Salomon Marburg 08.02.1882 59 35. Reinheimer Berta (Sida) Marburg (Wetter) 25.12.1885 55 36. Rothschild Minna Marburg 12.06.1883 58 37. Simon geb. Seif Nanny Marburg 16.06.1895 46

38. Simon Wilhelm Marburg 03.04.1889 53 39. Simon Hanna Marburg 01.04.1921 20 40. Simon Sulamith Marburg 14.03.1924 17 41. Simon Ismar Marburg 21.04.1927 14 42. Wolf geb. de Jonge Anita Marburg 14.01.1916 25 43. Wolf Hans Martin Marburg 28.07.1914 27 Deportierte aus dem Altkreis Marburg Name Geburtsname Vorname Letzter Wohnort Geburtsdatum Alter in Jahren 1. Abraham geb. Löwenstein Paula Roth 22.09.1875 76 2. Adler Thekla Kirchhain 16.05.1891 50 3. Bachenheimer Johanna Fronhausen 24.06.1895 46 4. Bergenstein geb. Nathan Klara Roth 14.04.1901 40 5. Bergenstein Josef Roth 28.12.1984 47 6. Bergenstein Kurt Roth 30.07.1928 13 7. Bergenstein Heinz Roth 04.09.1922 19 8. Blumenfeld geb. Stern Ida Momberg 17.09.1878 63 9. Blumenfeld Julius Momberg 29.05.1910 31 10. Blumenfeld Frieda Momberg 24.08.1911 30 11. Buxbaum Lina Wohra (Allendorf) 13.06.1879 62 12. Buxbaum Mathilde Wohra (Allendorf) 28.11.1891 50 13. Buxbaum geb. Kallheim Josefine Wohra (Allendorf) 21.06.1884 57 14. Buxbaum Israel Wohra (Allendorf) 05.06.1877 64 15. Buxbaum geb. Katz Johanna Wohra (Allendorf) 13.08.1891 50 16. Buxbaum Siegmund Wohra (Allendorf) 05.08.1881 60

17. Buxbaum Helga Wohra (Allendorf) 23.07.1924 17 18. Haas geb. Adler Lina Kirchhain 10.02.1885 56 19. Haas Jacob Kirchhain 30.07.1880 61 20. Höchster geb. Wertheim Bertha Roth 07.11.1889 52 21. Höchster Herz/ Hermann Roth 03.09.1881 60 22. Höchster Manfred Roth 15.12.1927 14 23. Kadden geb. Isenberg Bertha Josbach 14.07.1895 46 24. Kadden Hermann Josbach 09.03.1886 55 25. Kadden Edith Josbach 18.07.1926 15 26. Kadden Meda Josbach 31.08.1891 50 27. Kallheim Hedwig Wohra (Allendorf) 29.01.1886 55 28. Kanter Emanuel Fronhausen 29. Kanter Pauline Fronhausen 30. Kanter Hugo Fronhausen 31. Kanter Moritz Fronhausen 32. Kanter Selma Fronhausen 33. Krämer geb. Stern Dina Mardorf (Niederklein) 34. Krämer Renate Mardorf (Niederklein) 35. Krämer Walter Mardorf (Niederklein) 07.12.1881 60 30.04.1878 63 17.03.1906 35 03.04.1907 34 05.04.1909 32 08.01.1888 53 02.01.1925 16 24.01.1927 14 36. Kugelmann geb. Kugelmann Bertha Wohra 02.04.1894 47 37. Kugelmann Herbert Wohra 08.03.1888 53 38. Kugelmann Katinka Wohra 17.11.1889 52 39. Kugelmann Hermann Wohra 03.01.1892 49 40. Kugelmann geb. Kugelmann Ida Wohra 02.12.1894 47

41. Kugelmann Senta Wohra 25.04.1930 11 42. Kugelmann Marli Wohra 23.11.1933 8 43. Kugelmann geb. Katz Else Wohra 06.10.1894 47 44. Kugelmann Isaak Wohra 05.12.1886 55 45. Kugelmann Martin Wohra 12.07.1924 17 46. Kugelmann Hilde Wohra 03.03.1928 13 47. Levi geb. Rosenblatt Jettchen Roth 07.02.1887 54 48. Levi Anneliese Roth 21.04.1922 19 49. Levi Edith Roth 23.11.1923 18 50. Lilienfeld geb. Braunschweiger Fanny Roth 11.01.1884 58 51. Lilienfeld Meier Roth 25.01.1877 64 52. Lilienstein geb. Katz Berta Goßfelden 19.06.1889 52 53. Lilienstein Hans Goßfelden 10.04.1924 17 54. Löwenstein geb. Katten Johanna Fronhausen 30.11.1896 45 55. Löwenstein Karl Fronhausen 30.01.1922 19 56. Löwenstein Jenni Fronhausen 20.06.1923 18 57. Löwenstein Trude Fronhausen 15.08.1924 17 58. Löwenstein Friedrich Fronhausen 09.12.1925 16 59. Löwenstein Julius Fronhausen 11.11.1879 62 60. Löwenstein geb. Rosenbaum Regina Fronhausen 09.07.1878 63 61. Löwenstein Hermann Fronhausen 27.04.1916 24 62. Löwenstein Alfred Oberwalgern 25.02.1896 45 63. Nathan Gerdi Roth 03.02.1897 44 64. Nathan geb. Goldschmidt Pauline Roth 05.03.1884 57 65. Nathan Cäcilie Roth 02.08.1919 22 66. Neuhaus Sybilla Fronhausen 06.03.1898 43 67. Rosenthal geb. Bachrach Bianka Roth 21.05.1886 58

68. Sachs Rosa Fronhausen 20.09.1883 58 69. Steinfeld geb. Katten Paula Josbach 12.04.1890 51 70. Steinfeld Irma Josbach 21.03.1923 18 71. Steinmann geb. Schön Rosalie Amöneburg 21.02.1891 50 72. Stern geb. Abraham Erna Roth 01.11.1905 36 73. Stern Karl Roth 30.03.1901 40 74. Stern Harry Roth 06.02.1931 10 75. Stern Ellen Roth 16.08.1932 9 76. Stern Marion Roth 09.10.1935 6 77. Stern Emma Mardorf (Niederklein) 20.05.1879 62 78. Stern geb. Steinmann Hildegard Amöneburg 04.03.1917 24 79. Stern Siegfried Amöneburg 24.11.1905 36 80. Stern Pinchas Amöneburg 17.04.1940 1 81. Strauß geb. Lion Berta Kirchhain 06.11.1888 53 82. Strauß Moritz Kirchhain 18.10.1882 59 83. Ziegelstein geb. Isenberg Minna Kirchhain (Sterzhausen) 84. Ziegelstein Sally Kirchhain (Sterzhausen) 05.09.1885 56 02.01.1881 60 Stand: 16.01.2015

Zur 1. Deportation am 8. Dezember 1941 nach Riga Am 27. November 1941 wurden die ersten Juden aus dem Deutschen Reich, aus Berlin, in das Ghetto Riga verschleppt. Weitere Deportationen aus deutschen Großstädten und Wien folgten. Bei einer Besprechung der Gestapo der Staatspolizeistelle Kassel über die Judenevakuierung" am 18. November 1941 im Sitzungssaal des Oberpräsidiums in Kassel wurde die Verschleppung von 1000 Juden aus dem Gebiet des Regierungspräsidiums Kassel festgelegt. Die Abfahrt wurde auf den 9. Dezember 1941, 16:50 Uhr, ab Hauptbahnhof Kassel, terminiert. Ziel war das Ghetto Riga in Lettland. Detailliert wurde geregelt, was jeder Einzelne, der aus seiner Heimat verschleppt werden sollte, mitnehmen durfte. Unter anderem: bis zu 50 Reichsmark in Reichskreditkassenscheinen, einen Koffer mit Ausrüstungsstücken, vollständige Bekleidung, ordentliches" Schuhwerk, Bettzeug mit Decken, Verpflegung für 14 Tage bis drei Wochen, aufgeführt werden Brot, Mehl, Graupen, Bohnen, Essgeschirr, Teller oder Topf mit Löffel, wobei handschriftlich von einem Mitarbeiter des Landkreises Fritzlar angemerkt wurde, nicht Messer und Gabel". Die Namenslisten für die zu Deportierenden waren jeweils vor Ort von der unteren Verwaltungsebene zusammengestellt worden und es wurde eine Gesamtliste für den Regierungsbezirk Kassel erstellt. Am 8. Dezember 1941 wurden 43 Jüdinnen und Juden, die zu diesem Zeitpunkt in Marburg lebten, mit dem Zug nach Kassel gebracht. Das NS-Gesetz über Mietverhältnisse der Juden" vom 30. April 1939 hatte die jüdischen Einwohner zu diesem Zeitpunkt in Häuser zusammengezwungen, die noch in jüdischem Besitz waren. 1941 waren viele Juden bereits aus ihren ursprünglichen Häusern und Wohnungen, ihren ursprünglichen Wohnorten vertrieben worden. In Marburg gab es sogenannte Ghettohäuser", in denen die vertriebenen Menschen vor ihrer Deportation wohnen mussten. Dazu gehörten unter anderem das israelitische Schüler- und Lehrlingswohnheim Schwanallee 15, das Haus der Familie Moses, Barfüßertor 15 b, das Haus der Familie Höxter/Goldschmidt, die noch hatte flüchten können, in der Neuen Kasseler Straße 13, das Wohn- und Geschäftshaus Wolf, Universitätsstraße 20 und die Metzgerei Katz, Untergasse 17. Mit den Marburgern fuhren 84 Jüdinnen und Juden aus dem Gebiet des Landkreises Marburg, die zum Teil bereits ebenfalls aus ihren ursprünglichen Wohnorten vertrieben worden waren. Sie lebten zu diesem Zeitpunkt in den Orten Amöneburg (4 Personen), Fronhausen (16 Personen), Goßfelden (2 Personen), Josbach (6 Personen), Kirchhain (7 Personen), Mardorf (4 Personen), Momberg (3 Personen), Oberwalgern (1 Person), Roth (22, nicht 23 Personen, da Bruno Rosenthal aus Neustadt, dessen Ehefrau in Roth lebte, sich laut Liste zur Zeit der Deportation im Arbeitserziehungslager" Breitenau befand) und Wohra (19 Personen). Nicht ganz eindeutig ist, ob die Säuglingspflegerin Frieda Blumenfeld aus Momberg von Marburg aus deportiert wurde. Die vierköpfige Familie Rosenberg aus der Marburger Oberstadt stand ursprünglich auf der Liste nach Riga, wurde dann aber am 1. Juni 1942 deportiert. Die Marburger Deportierten hatten eine Vermögenserklärung abzugeben. Ihre Wohnungsschlüssel gingen an das Finanzamt. Die Versteigerung ihres Besitzes wurde direkt nach der Deportation eingeleitet. Die Verschleppten erreichten Kassel und verbrachten die Nacht in den Turnhallen zweier Schulen in der Schillerstraße. 50 Kilogramm Gepäck und Ausrüstungsgegenstände für jede Person hatten sie vorausschicken müssen. Auf Weisung der Bürokratie raubte das eingesetzte Organisationspersonal ihnen nochmals Wertgegenstände aus ihrem Besitz. Einen Tag später ging dieser Transport in das Ghetto Riga. Das Ghetto war kurz zuvor von den lettischen Juden freigemacht" worden, wie der NS-Jargon die Ermordung verharmlosend umschrieb. Circa 26 000 lettische Juden wurden im Kiefernwäldchen Rumbula nahe Riga erschossen. Deutsche SS-Einsatzgruppen, die Deutsch-Lettische Hilfspolizei und andere Polizeieinheiten töteten ununterbrochen mit jeweils 12 Vollstreckern" im Wechsel. Die Menschen mussten sich vor den ausgehobenen Gruben ausziehen und wurden dann erschossen. Das geschah am 30. November 1941 und am 8. Dezember 1941. Alle Verschleppten aus dem ersten Transport vom 27.

November 1941 aus Deutschland, 1053 Berliner Juden, wurden dort ebenfalls sofort erschossen, da das Ghetto bei ihrer Ankunft noch nicht geräumt war. Die Marburger erreichten mit den anderen Verschleppten am Nachmittag des 12. Dezember 1941 Riga. Die nach Riga Deportierten hatten unterschiedlichste Schicksale zu erleiden: Verschleppung in Lager wie das KZ Kaiserwald oder das in einem Gutshof eingerichtete Lager Jungfernhof oder in andere Außen- und Nebenlager, Mordaktionen wie die im Wald von Bikernieki, Deportationen in Vernichtungslager. Als im Sommer 1944 die Frontlinie näher rückte, begann die Verschleppung in den Westen: in das KZ Stutthof bei Danzig, nach Bergen-Belsen oder Dachau. Die aus Marburg und dem Landkreis deportierten Jüdinnen und Juden wurden an den unterschiedlichsten Orten ihres Leidensweges ermordet. Einzig Ruth Lion geb. Spier, die ursprünglich aus Momberg stammte und von Marburg aus deportiert worden war, überlebte. Aus dem Marburger Landkreisgebiet überlebten Hugo und Selma Kanter aus Neustadt, Renate und Walter Krämer aus Niederklein, Jenny und Trude Löwenstein aus Fronhausen, Karl und Harry Stern aus Neustadt und Siegfried Stern aus Amöneburg. Das Mahnmal in der Gedenkstätte Riga-Bikernieki mit der Gedenktafel Marburg (Deutsches Riga Komitee, Beitritt Marburgs auf Initiative Walter Bernsdorffs) Foto: Bernsdorff Text: Barbara Wagner (Januar 2015)