M A T E R I A L H E F T 1_VORBEREITUNG Das wilde Märchen von der mehr als schönen Wassilissa und Babajaga der Sagenhaften Ein Märchen aus Russland Von Aleksander Nikolajewitsch Afanassjew 111
Das wilde Märchen von der mehr als schönen Wassilissa und BabaJaga der Sagenhaften Produktion: La Senty Menti Theater Spiel: Liora Hilb und Ulrike Monecke Regie: Anja Michaelis Ausstattung und Bühne: Anke Lenz Licht und Technik: Lukas Wegener Premiere: 26. Januar 2008 Theaterhaus Frankfurt am Main 2
Der Inszenierung auf der Spur! Theaterpädagogische Vorbereitung Neugierde wecken Spannung erzeugen. Päckchen auspacken Theater braucht ein Geheimnis Die Schüler sitzen im Kreis. Unter einem großen Tuch liegen sechs Päckchen versteckt. Die Schüler versuchen zunächst durch Fühlen zu erraten, was unter dem Tuch versteckt sein könnte. Ein Kind fischt ein Päckchen heraus und öffnet es. 3
Im ersten Päckchen ist eine Brille. Nun kann man darüber sprechen was die Brille bedeuten könnte. (Theater ist eine Schule des Sehens). Man muss genau hinschauen und beobachten, dann entdeckt man die Geheimnisse des Theaters.) Im zweiten Päckchen sind Materialien, mit denen man Geräusche erzeugen kann (Theater ist eine Schule des Hörens) Ein Kind erzeugen Klänge, die anderen Kinder schließen die Augen und lauschen. Im dritten Päckchen ist eine Taschenlampe. (Im Theater sind die Dinge in Licht getaucht. Dort gibt es fast immer ein Bühnenlicht) Im vierten Päckchen ist Requisit (hier ein weißes Tuch. das sich später in ein Püppchen verwandeln kann.) (Ausprobieren und vorstellen was man mit dem Tuch alles machen kann). Ein Theater aus Knetfiguren (Vor dem Theaterbesuch) Im fünften Päckchen befindet sich Knete oder Ton. Die Schachtel selbst wird zum Bühnen- und Zuschauerraum. Die Kinder können die Figuren, Requisiten, Orte etc. kneten, von denen sie gehört haben. (Das Spiel mit den Knetfiguren kann nach der Aufführung wiederholt werden. Die Kinder können das Gesehene dann mit den Figuren nachspielen. 4
Ein Tuch als Requisit Märchenraten Die Kinder stehen im Kreis. Ein Kind nutzt das Tuch als Märchenrequisit und stellt eine Märchenfigur dar. (Das weiße Tuch aus der Schachtel) wird zum Federbett von Frau Holle, oder zur goldenen Kugel im Froschkönig. In das Kopftuch der Hexe, in das Federbett von Frau Holle, in die goldene Kugel im Froschkönig. Die anderen Kinder raten, welche Märchenfigur dargestellt wird. In der zweiten Runde spielen die Kinder einen kleinen Handlungsablauf. Zum Beispiel: Die Kugel in die Hand nehmen, sie betrachten, sie in die Luft werfen, wieder auffangen, sie fallen lassen und die heruntergefallene Kugel suchen und finden. 5
Über Theater sprechen das Stück kennen lernen Die Kinder bekommen den Inhalt erzählt das Ende wird nicht verraten. Wer mitspielt und wo das Ganze spielt und um was es geht, aber nicht detailliert. Das Märchen spielt in Russland auf dem Land, wo es im Winter dunkel und kalt ist. In dem Märchen kommen vor: die schöne Wassilissa, die Mutter, der Vater, die Stiefmutter, die Stiefschwestern, die sagenhafte BabaJaga und andere Gestalten. Das Märchen ist schnell erzählt: Eine Mutter gibt ihrer Tochter Wassilissa vor ihrem Tod etwas, das ihr in ihrem zukünftigen Leben immer helfen wird. Wassilissas Vater heiratet eine neue Frau. Die Stiefmutter und die beiden Stiefschwestern sind neidisch und böse auf Wassilissa. Wassilissa muss viel ertragen und hart arbeiten. Eines Tages geht den Stiefschwestern bei der Arbeit das Licht aus. Wassilissa muss zur BabaJaga in den Wald gehen um Feuer zu holen. Sie macht sich auf den Weg durch den tiefen dunklen Wald. Sie hat Angst. Aber was ihre richtige Mutter ihr vor ihrem Tod gegeben hat, hilft ihr auch hier weiter. Wassilissa kommt schließlich zu dem Haus der BabaJaga. Sie fürchtet sich sehr vor der Hexe. Und wie es weitergeht, das erfahrt ihr dann in der Aufführung. Aber ihr könnt die Geschichte nun selbst weitererzählen. Fortsetzungs-Geschichte Die Schüler sitzen im Kreis. Einer beginnt das Märchen fortzusetzen. Ein Kind unterbricht mit: Stopp! So war das nicht und setzt die Geschichte fort... eine assoziative Geschichte, kreuz und quer... entsteht. (Ziel assoziieren, spontan Geschichten erzählen aufeinander hören, auf Erzähltheater vorbereiten) 6
Über Theater sprechen Wer war schon einmal im Theater? Es kann sich hier auch ein Gespräch über die Theatererfahrungen anschließen: Was sie unter Theater verstehen und ob sie schon einmal ein Märchen gesehen haben. Ob sie noch wissen, wie das Märchen ausgegangen ist und wie die Märchen ausgehen. Wer hat schon einmal ein Märchen gesehen? Wie gehen Märchen aus? Was ist das Besondere am Theater? Was ist im Film anders? die Unterschiede zu anderen Medien sammeln 7
Märchenspiele Eine kleine Auswahl 1. Alle stehen im Kreis. Einer geht im Kreis herum, nennt seinen Namen und sagt: "Ich heiße, aber in Wirklichkeit bin ich nennt eine bekannte Märchenfigur (kann auch ein Tier sein) und bewegt sich in dieser Figur und übertreibt die Eigenschaften dieser Figur. Wenn er wieder am Platz ist, kommt der nächste dran. 2. Mein rechter, rechter Platz ist leer, ich wünsch mir den als...(märchenfigur) her zu mir. 3. Die Kinder sitzen im Kreis. Der mit der größten Schuhgröße beginnt das Spiel. Er hat in der Hand einen Gegenstand, den man nicht sieht, weil er unsichtbar verzaubert ist. Aber durch die Bewegungen, die der Spieler macht, kann erraten werden, um welchen Gegenstand es sich handelt. Ist er erraten, verwandelt der erste Spieler diesen Gegenstand durch einen Zauberspruch und gibt ihn an seinen linken Nachbarn weiter. Das Spiel beginnt erneut. (Hier können Märchenprinzipien kennengelernt und das Vorstellungsvermögen geschult werden.) 8
4. Die Kinder bilden Paare, und jeder denkt sich irgendeine Märchenfigur aus irgendeinem Märchen aus. Wichtig ist nur, dass es bei jedem Paar zwei Figuren aus unterschiedlichen Märchen sind. (z.b. Schneewittchen und Babajaga). Dann verabreden die Kinder wo und wie sich die beiden begegnen. Dann spielen die Kinder sich die kleinen Sequenzen gegenseitig vor. Die anderen raten um welche Märchen es sich handelt.(sich an Märchen erinnern, ins Spielen kommen) 5. In fast allen Märchen gibt es einen unheimlichen Wald. So auch bei Babajaga. Die Kinder legen sich auf den Boden, schließen die Augen und machen die Waldgeräusche. Ein Theaterplakat als Einstieg Vor dem Theaterbesuch Beschreiben Zuhören Zeichnen Ein Kind betrachtet das Aufführungsplakat und beschreibt den anderen Kindern mit seinen eigenen Worten, was es auf dem Plakat sieht. Die anderen Kinder kennen das Plakat nicht und dürfen es auch nicht sehen. (Am besten steht das Kind in einer anderen Ecke des Raumes) Der Rest der Klasse benötigt ein Blatt und Buntstifte. Die Kinder übersetzen das Gehörte in ein gezeichnetes Bild. Die Bilder werden gesammelt und bis nach der Aufführung aufgehoben. 9
Die Theater-Detektive Kinder als Theaterdetektive Vor dem Theaterbesuch Vor dem Theaterbesuch erhalten die Kinder Zettel, auf denen ein Arbeitsauftrag steht, den sie bei dem Theaterbesuch erforschen sollen. / (Licht, Geräusche, etc. technische Dinge) Eine andere Gruppe sammelt die Gefühlsmomente ein. Teilen Sie Ihre Schüler vor dem Theaterbesuch in Gruppen auf. Jede Detektiv-Gruppe bekommt einen Auftrag auf was sie am meisten achten sollen: auf die Herzklopfmomente auf die Gänsehautmomente auf die leisen Momente auf die lauten Momente auf die traurigen Momente auf die lustigen Momente 10
Bei der Nachbereitung stellen die einzelnen Gruppen dann ihre Ergebnisse vor. Und zum Schluss der Vorbereitung sind ein paar Verhaltenstipps ganz sinnvoll. Welche Regeln gibt es, wenn man ins Theater geht? Handys aus Aufmerksam zuhören Genau hinschauen 11