Führungsstruktur an der Einsatzstelle

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Transkript:

Teil 3 Führungsstruktur an der Einsatzstelle 3. Grundsatz 3.. Schematischer Aufbau der Einsatzleitung als Führungsstruktur Abbildung : Führungsstruktur an der Einsatzstelle Einsatzleitung Technische Rettung Medizinische Rettung Bereitstellungsraum Betreuung Betreuungsplatz Schadensgebiet Patienten- Ablage(n) Sichtung Behandlungsplatz Transportorganisation Verteilung + Dokumentation Rettungsmittel- Halteplatz Die Bewältigung eines Großschadensereignisses erfordert eine eindeutige Führungsstruktur. Zur Gewährleistung eines geordneten Einsatzablaufes bedarf es einer klaren Aufgabenteilung für alle Einsatzkräfte. Für den Einsatzerfolg ist eine disziplinierte, kooperative Zusammenarbeit aller Mitarbeiter der beteiligten Organisationen unabdingbar. Stand: 5.08.2007 Teil 3 / Seite

3..2 Kennzeichnung der Einsatzkräfte Zur Kennzeichnung der Einsatzkräfte (Funktionskennzeichnung) werden farbige Überwurfwesten bereitgehalten (siehe Anlage 6.8). Zur Vermeidung von Verwechslungen an der Einsatzstelle dürfen die aufgeführten Funktionsbezeichnungen auf anderer Einsatzkleidung (z.b. von den Hilfsorganisationen) nicht verwendet werden. Insbesondere darf die Funktionsbezeichnung Einsatzleiter nur vom E-Dienst der Berufsfeuerwehr Herne geführt werden. 3..3 Vorhaltung der Funktionswesten Die Vorhaltung der für die Funktionskennzeichnung erforderlichen Überwurfwesten wurde nach logistischen Überlegungen gewählt. Diese logistische Vorgabe ist unbedingt einzuhalten, damit die Aufnahme einer bestimmten Funktion deutlich wird und somit protokolliert und nachvollzogen werden kann. Hierdurch werden eindeutige Übergabemodalitäten einer Funktion ermöglicht. Bei der Übergabe einer Funktion an eine andere Person wird immer die entsprechende Überwurfweste übergeben. Tabelle 2: Vorhaltung farbiger Überwurfwesten: Fahrzeug Art der Weste Anzahl ELW Einsatzleiter OrgL RD Ltd. Notarzt Presse Klettschilder Abschnittsleiter +2 2 HLF Zugführer Pat-Ablage HLF 2 Zugführer 2 Pat-Ablage ELW 2 Abschnittsleiter 3 4 5 Fachberater Helfer 3 5 5 Seelsorger 2 Presse 2 AB Rett Sichtung BHP Transportorga. BHP Arzt 0 Helfer 5 Seelsorger 3 AB A / St AGW 2 Standorte FF Zugführer 9 pro Standort Stand: 5.08.2007 Teil 3 / Seite 2

3..4 Helmkennzeichnung Bei der Kennzeichnung von Einsatzkräften unterscheidet man zwischen der Kennzeichnung der Qualifikation und der Funktion. Die Funktionskennzeichnungen werden ausschließlich durch die im Anhang 6.8 dargestellten farbigen Überwurfwesten erzielt. Nach EN 443 sind die Helme der Einsatzkräfte mit einem weißen, retroreflektierenden umlaufenden Streifen zu versehen. Eine Zuordnung des Helmträgers zu Berufsfeuerwehr oder Freiwilliger Feuerwehr ist durch Ziffernkombinationen auf der Stirnseite ersichtlich. Helme der Führungskräfte sind mit einem bzw. zwei umlaufenden roten Streifen zu versehen (Zugführer/Verbandführer). Das nichtärztliche Personal verfügt i.d.r. über einen eigenen Helm, der im Einsatz verwendet wird. Helme der Ärzte befinden sich in jedem NEF. Der persönliche Helm des diensthabenden LNA befindet sich in persönlichem Besitz. 3.2 Einsatzleiter (E-Dienst) 3.2. Stellung Die Gesamteinsatzleitung liegt je nach Ausmaß bzw. Fortschritt des Ereignisses in Händen des Beamten vom Einsatzleitdienst oder Leiters der Feuerwehr, der ggf. zur Wahrnehmung seiner Aufgaben einen Führungsstab bildet. 3.2.2 Aufgaben Gesamtleitung aller Einsatzkräfte Erkundung und Beurteilung der gesamten Schadenslage aus einsatztaktischer und organisatorischer Sicht Bildung und Koordination von en Versorgung und Austausch von Einsatzkräften Versorgung von Betroffenen (z.b. Verpflegung u. Unterbringung) Zusammenarbeit mit anderen Ämtern und Einrichtungen Öffentlichkeitsarbeit Einsatznachbereitung 3.3 Ersteintreffender Notarzt (. NA) Alle am Einsatzort eintreffenden Notärzte (NA) melden sich umgehend bei der Einsatzleitung. Der ersteintreffende NA übernimmt die Stellung und Funktion des Leitenden Notarztes (LNA), solange der LNA nicht an der Einsatzstelle Stand: 5.08.2007 Teil 3 / Seite 3

ist. Treffen mehrere NÄ gleichzeitig ein, verständigen sich diese über die Wahrnehmung der LNA-Funktion. Es erfolgt eine umgehende Rückmeldung an die Einsatzleitung bzw. die Rettungsleitstelle. Die LNA-Funktion bleibt so lange beim ersteintreffenden NA, bis der Einsatz vollständig beendet ist oder dieser die Funktion an den diensthabenden LNA übergibt. Grundsätzlich geht mit Eintreffen des LNA am Einsatzort die Funktion auf diesen über. Abhängig vom bisherigen Einsatzgeschehen entscheidet der LNA gemeinsam mit dem. NA und ggf. dem E-Dienst, ob diese Funktion weiterhin vom. NA wahrgenommen werden soll. Ein Wechsel ist in jedem Fall dem Gesamteinsatzleiter unverzüglich mitzuteilen. Der Zeitpunkt ist zu dokumentieren. Dem. NA steht ein Assistent zur Verfügung. Dies ist in der Regel der Rettungsassistent (RA) des zugehörigen NEF/RTH. Der Assistent unterstützt den. NA bei der Wahrnehmung seiner Aufgaben. 3.3. Stellung Die Stellung des. NA entspricht in der Funktion des LNA der unter 3.4. angegebenen Stellung. Nach Niederlegen der LNA-Funktion entspricht die Stellung des. NA der der anderen im Einsatz befindlichen Notärzte. 3.3.2 Aufgaben In der Funktion des LNA nimmt der. NA die unter 3.4.2 aufgeführten Aufgaben wahr. Nach Niederlegen der LNA-Funktion übernimmt der. NA die ihm durch den LNA zugewiesenen Aufgaben. 3.4 Leitender Notarzt (LNA) Grundsätzlich übernimmt der diensthabende LNA mit Eintreffen am Einsatzort die Stellung und Aufgaben des LNA. Wurde die LNA-Funktion vor Eintreffen des LNA von einem anderen Notarzt wahrgenommen, so erfolgt eine umgehende Rücksprache mit diesem bezüglich des bisherigen Einsatzgeschehens und eine Absprache hinsichtlich des weiteren Wahrnehmens der LNA-Funktion. Unter entsprechenden Bedingungen kann es angebracht sein, die LNA-Funktion beim. NA zu belassen. Dem LNA steht ein Assistent zur Verfügung. Dies ist in der Regel der Rettungsassistent (RA) des. NA, sofern dieser diese Aufgaben bislang erledigt hat. Der Assistent unterstützt den LNA bei der Wahrnehmung seiner Aufgaben. Die Aufgaben des RA sind u.a. das Ausfüllen der Patientenanhängekarte (PAK) gemäß den Anweisungen des LNA, das Führen der Übersichtsdokumentation (ÜDok) gemäß den Anweisungen des LNA und die Kommunikation mit der Einsatzleitung über 2m- BOS-Funkgerät. Dem LNA steht ein OrgL RD als Koordinator für rettungsdienstlich-organisatorische Belange zur Seite. Stand: 5.08.2007 Teil 3 / Seite 4

3.4. Stellung Der LNA ist Mitglied der Einsatzleitung. Er ist Berater der Einsatzleitung in allen medizinischen und medizinisch-organisatorischen Fragen und Leiter der medizinischen Maßnahmen zur Bewältigung eines Großschadensereignisses. Er untersteht im Einsatz dem Gesamteinsatzleiter. Er bildet gemeinsam mit dem OrgL RD die Abschnittsleitung. Der LNA ist gegenüber dem personal in medizinischen und medizinisch-organisatorischen Fragen und gegenüber den Ärzten in medizinischorganisatorischen Fragen weisungsbefugt. 3.4.2 Aufgaben Dem LNA obliegt die Koordination, Durchführung und Überwachung des medizinischen Einsatzes bei einem Großschadensereignis. Seine Aufgaben sind u.a.: Ermittlung und Beurteilung der allgemeinen Lage: - spezielle Schadenslage - Progredienz des Schadensereignisses - besondere Gefahren, geographische Besonderheiten Ermittlung und Beurteilung der medizinischen Lage: - Art und Umfang der medizinischen Lage - Anzahl von Verletzten/Erkrankten - Art und Ausmaß der Verletzungen/Erkrankungen Sichtung der Patienten und Individualdokumentation Feststellen der Versorgungs- und Transportkapazitäten am Einsatzort entsprechend der Informationen durch den OrgL RD Feststellen der Versorgungskapazitäten aufnehmender Krankenhäuser entsprechend den Informationen durch den OrgL RD Festlegung der medizinischen Versorgung, von Art und Schwerpunkt des rettungsdienstlichen und ärztlichen Einsatzes Festlegung von Patientenablage(n) und Behandlungsplatz in Absprache mit dem OrgL RD und dem EL Festlegung des Bedarfs an medizinischem Material und Personal (ggf. Nachforderung durch den EL) Registrierung der Patienten mittels PAK und ÜDok Medizinische Dokumentation unter Verwendung des Dokumentationssystems ManV: - Sichtungsergebnis (PAK) - Diagnosen (PAK) - Therapieanweisungen (PAK) - Individualdokumentation (PAK) - Übersichtsdokumentation (ÜDok) Festlegung von Transportmittel und Transportziel, Zeitpunkt des Abtransportes unter Verwendung des Dokumentationssystems ManV Koordination der Zusammenarbeit zwischen und Sanitätsdienst bzw. anderen medizinischen Kräften in enger Kooperation mit dem OrgL RD Stand: 5.08.2007 Teil 3 / Seite 5

Beratung der EL in medizinischen Fragen Erstellen einer Gesamtdokumentation bis spätestens 48 Stunden nach Einsatzende 3.5 Organisatorischer Leiter (OrgL RD) Die Funktion des OrgL RD wird vom Zugführer des zweiteintreffenden Löschzugs der BF Herne wahrgenommen. Im Bedarfsfall kann der Einsatzleiter die Funktion des OrgL RD anderweitig besetzen. 3.5. Stellung Der OrgL RD ist Mitglied der Einsatzleitung und untersteht dem Einsatzleiter. Der OrgL RD ist Berater des Gesamteinsatzleiters in rettungsdienstlich-organisatorischen Fragen. Er ist verantwortlicher organisatorischer Leiter des Abschnittes. Der OrgL RD ist weisungsbefugt gegenüber dem im Abschnitt tätigen Personal in organisatorischen Fragen. 3.5.2 Aufgaben Wahrnehmung taktischer, organisatorischer und logistischer Belange des es und Einsatzeinheiten der Hilfsorganisationen zusammen mit dem Gesamteinsatzleiter und dem LNA liche Lagebeurteilung und räumliche Aufteilung der Einsatzstelle in Abstimmung mit dem Gesamteinsatzleiter und dem LNA - Aufbau der rettungsdienstlichen Infrastruktur an der Einsatzstelle - Anlage und Betrieb von einer oder mehreren Patientenablagen - Anlage und Betrieb von einem oder mehreren Behandlungsplätzen - Aufbau und Aufrechterhaltung der rettungsdienstlichen Kommunikation Nachforderung von zusätzlichem Personal und Material Einweisung von nachrückenden Einsatzkräften Organisation des Transportes der Patienten zum Behandlungsplatz gemäß Vorgaben des LNA Überwachung der Einsatzfähigkeit von Einsatzkräften Erfassen der von der Rettungsleitstelle gemeldeten Versorgungskapazität der Krankenhäuser unter Verwendung des Dokumentationssystems ManV Organisation des Abtransportes der Patienten in Krankenhäuser oder sonstige Versorgungseinrichtungen gemäß Vorgaben des LNA unter Verwendung des Dokumentationssystems ManV Einweisung des Betreuungsdienstes einschließlich Notfallbegleitung/-seelsorge Erstellen eines Einsatzberichtes über seinen Aufgabenbereich bis spätestens 48 Stunden nach Einsatzende Stand: 5.08.2007 Teil 3 / Seite 6