- Behandlung von Darm- und Pankreasfisteln. - Symptomatische Behandlung von Hypersekretion durch endokrine Tumore des Verdauungssystems.

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ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES TIERARZNEIMITTELS

Transkript:

Version 3.0, 04/2013 ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Somatostatine-Eumedica 250 μg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung Somatostatine-Eumedica 3 mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Infusionslösung Somatostatine-Eumedica 6 mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Infusionslösung 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG Somatostatine-Eumedica 250 μg enthält 250 μg Somatostatinbase in Form von Somatostatin- Acetathydrat. Somatostatine-Eumedica 3 mg enthält 3 mg Somatostatinbase in Form von Somatostatin-Acetathydrat. Somatostatine-Eumedica 6 mg enthält 6 mg Somatostatinbase in Form von Somatostatin-Acetathydrat. Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1. 3. DARREICHUNGSFORM Somatostatine-Eumedica 250 μg: Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung Somatostatine-Eumedica 3 mg: Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Infusionslösung Somatostatine-Eumedica 6 mg: Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Infusionslösung Zur Rekonstitution der Lösung, siehe Abschnitt 6.6 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete - Behandlung von Darm- und Pankreasfisteln. - Symptomatische Behandlung von Hypersekretion durch endokrine Tumore des Verdauungssystems. 1

- Behandlung von akuter Speiseröhrenblutung, wenn endoskopische Sklerotherapie aufgrund der Intensität der Blutung nicht angewendet werden kann. Es ist nicht empfehlenswert, Somatostatin länger als 48 Stunden zu verabreichen. 4.2 Dosierung und Art der Anwendung Intravenöse Anwendung Die Anfangsdosis beträgt ungefähr 3,5 µg pro kg (d.h. eine Ampulle von 250 µg für eine Person mit 75 kg), unvorbereitet verdünnt mit der Ampulle isotonisches Lösungsmittel, verabreicht als langsamer I.V. Bolus (mehr als eine Minute). Dem muss unverzüglich eine kontinuierliche I.V. Infusion von 3,5 µg pro kg und pro Stunde folgen (d.h. eine Ampulle von 3 mg pro 12 Stunden oder eine Ampulle von 6 mg pro 24 Stunden), mehrere Tage lang (mindestens 48 Stunden und höchstens 120 Stunden). Bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance 30 ml/min.) muss die Dosierung auf 1,75 µg pro kg und pro Stunde für eine kontinuierliche I.V. Infusion und auf 1,75 µg pro kg für den Bolus reduziert werden. Aufgrund der kurzen Halbwertszeit von 1 bis 2 Minuten ist eine kontinuierliche I.V. Infusion erforderlich. Somatostatine-Eumedica wird vorzugsweise in einer Abteilung für Intensivmedizin angewendet. Nach Abheilung von Darm- und Pankreasfisteln, sollte die halbe Dosis als Infusion für die nächsten 48 Stunden gegeben werden, um einem möglichen Rebound-Effekt vorzubeugen. 4.3 Gegenanzeigen Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile. 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Somatostatine-Eumedica ist für eine Anwendung im Krankenhaus bestimmt. Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance 30 ml/min) müssen mit der Hälfte der vorausgesetzten Dosis behandelt werden, das sind 1,75 µg/kg/stunde für die Infusion und 1,75 µg/kg für den Bolus. Es besteht ein Sensibilisierungsrisiko, wenn der Patient bereits Somatostatin verabreicht bekam. Arterielle Blutungen durch die Ruptur von Blutgefässen müssen chirurgisch behandelt werden (endoskopische Kontrolle). Der möglichen Glykämiesenkung am Anfang der Infusion kann nach 2 bis 3 Stunden ein Glykämieanstieg folgen, verursacht durch eine Hemmung der Insulinsekretion. Deshalb muss die gleichzeitige Verabreichung von Zucker im Maße des Möglichen vermieden werden, und muss die Glykämie regelmäßig kontrolliert werden. Kleine Insulindosen können berechtigt sein. Auch andere gastro-intestinale Hormone werden durch Somatostatin gehemmt. Bei Diabetespatienten ist Vorsicht geboten. Weil die glomeruläre Filtrationsgeschwindigkeit, die Diurese und die Natriämie während einer Behandlung mit Somatostatin abnehmen können, werden regelmäßige Kontrollen der Nierenfunktion sowie der Elektrolytspiegel empfohlen. 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Unter Berücksichtigung der großen Vielfalt an pharmakodynamischen Auswirkungen von Somatostatin auf verschiedene Regelsysteme sind viele pharmakodynamische Wechselwirkungen möglich. Pharmakodynamische Wechselwirkungen mit einer möglichen klinischen Bedeutung wurden mit Arzneimitteln wahrgenommen, die die Glukoseregelung, den Reninplasmaspiegel und den arteriellen 2

Blutdruck beeinflussen. Sie weisen nach, dass Somatostatin die Wirkungen dieser Arzneimittel im Hinblick auf diese Parameter verändern kann. Die gleichzeitige Verabreichung von Zucker, ungeachtet in welcher Form (worunter Lösungen von Glukose, Fruktose oder völlig parenterale Ernährung), fördert Glykämiestörungen und erfordert eine regelmäßige Glykämiekontrolle. 4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit Es ist nicht bewiesen, dass die Verabreichung von Somatostatin während der Schwangerschaft und Stillzeit unschädlich ist. Somatostatin darf folglich bei schwangeren Frauen, stillenden Frauen oder während der prä- oder postnatalen Periode nicht verabreicht werden. 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen Nicht zutreffend. 4.8 Nebenwirkungen Folgende Nebenwirkungen wurden spontan gemeldet: - Herzerkrankungen: Atrioventrikulärer Block, Bradykardie, - Erkrankungen des Magen-/Darmsystems: Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit, - Ernährungs- und Stoffwechselstörungen: Hyperglykämie, Hypoglykämie, - Erkrankungen der Blutgefässe: Hypertonie, Hypotonie, Hitzewallungen. Hitzewallungen, Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall, die bei schneller Injektion wahrgenommen werden, können durch eine langsame Injektion vermieden werden. Eine plötzliche Unterbrechung einer kontinuierlichen Infusion kann einen Rebound-Effekt der behandelten Erkrankung verursachen, insbesondere bei der Behandlung von Fisteln. Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über Föderalagentur für Arzneimittel und Gesundheitsprodukte Abteilung Vigilanz EUROSTATION II Victor Hortaplein, 40/40 B-1060 Brussel Website: www.fagg-afmps.be e-mail: adversedrugreactions@fagg-afmps.be 4.9 Überdosierung Symptome Gemeldete Fälle einer Überdosierung erwähnen keine anderen Symptome als diese, die mit den Nebenwirkungen übereinstimmen, die bei therapeutischen Dosen wahrgenommen werden (Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Stoffwechselstörungen (Hypo- und Hyperglykämie). Behandlung Eine Überdosierung wird symptomatisch behandelt. Es gibt kein bekanntes Antidot. Aufgrund der kurzen Halbwertszeit von Somatostatin im Blut (2 Minuten) führt eine Einstellung der Verabreichung zu einer raschen Remission der Symptome. Eine regelmäßige Kontrolle der Glykämie, der kardiovaskulären Parameter, der Nierenfunktion und der Elektrolytspiegel wird im Fall einer Überdosierung empfohlen. 3

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Kategorie: Hypothalamushormon, ATC-Code: H01CB01 Somatostatin ist ein Oligopeptid, das aus 14 Aminosäuren aufgebaut ist. Es wurde ursprünglich aus dem Hypothalamus von Tieren isoliert und wurde später auch in Epithelzellen von Nervenfasern des gesamten Verdauungssystems gefunden. Es wird angenommen, dass Somatostatin vor allem lokal als Transportstoff wirkt, und dass es die endokrinen und exokrinen Sekretionen moduliert sowie die Motilität des Verdauungssystems. Bei Verabreichung pharmakologischer Dosen hemmt Somatostatin die Funktion, die Motilität und die Resorption des Verdauungssystems. Somatostatin vermindert schnell und selektiv die splanchnische Zirkulation, ohne Veränderung des systemischen arteriellen Blutdrucks sowie der Herzfrequenz. Somatostatin hemmt völlig die Magensekretionen, die einen anti-hämostatischen Effekt haben. 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Keine Daten übermittelt. 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit Keine Daten übermittelt. 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile Pulver (Somatostatine-Eumedica 250 μg): keine Pulver (Somatostatine-Eumedica 3 mg und 6 mg): Natriumhydroxyd oder Salzsäure 36% Lösungsmittel: Natriumchlorid 9 mg - Wasser zur Injektion q.s. 1 ml 6.2 Inkompatibilitäten Das Arzneimittel darf nur mit den unter Abschnitt 6.4 und 6.6 aufgeführten Arzneimitteln gemischt werden. 6.3 Dauer der Haltbarkeit Somatostatine-Eumedica 250 μg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung: 2 Jahre Somatostatine-Eumedica 3 mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Infusionslösung und Somatostatine-Eumedica 6 mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Infusionslösung: 3 Jahre Das äußerste Haltbarkeitsdatum ist der letzte Tag des am Etikett / auf der Schachtel angegebenen Monats nach EX: Nach der Auflösung: Es wurde nachgewiesen, dass die rekonstituierte Lösung 24 Stunden lang physikochemisch stabil bleibt, bei nicht kontrollierter Temperatur. Aus mikrobiologischem Gesichtspunkt müssen die Somatostatinlösungen unverzüglich verwendet werden. Wenn sie nicht unverzüglich verwendet werden, fallen die Aufbewahrungsdauer und -Bedingungen unter die Verantwortlichkeit des Anwenders. Die normale Aufbewahrungsdauer darf 4

nicht länger sein als 24 Stunden zwischen 2 C und 8 C, außer wenn die Rekonstitution / Verdünnung in kontrollierten und validierten, aseptischen Bedingungen erfolgt ist. 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung - Somatostatine-Eumedica 250 μg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung: Im Kühlschrank lagern (2 C - 8 C), in der Originalverpackung aufbewahren. - Somatostatine-Eumedica 3 mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Infusionslösung: Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich. Die Lösung nach Rekonstitution des Pulvers im Lösungsmittel erhalten muss zu 36 ml Kochsalzlösung mit einer Spritze Infusion von 50 ml oder 480 ml Kochsalzlösung mit einem Infusionsbeutel verdünnt werden. - Somatostatine-Eumedica 6 mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Infusionslösung: Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich. Die Lösung nach Rekonstitution des Pulvers im Lösungsmittel erhalten muss zu 36 ml Kochsalzlösung mit einer Spritze Infusion von 50 ml oder 480 ml Kochsalzlösung mit einem Infusionsbeutel verdünnt werden. Aufbewahrungsbedingungen nach Rekonstitution des Arzneimittels, siehe Abschnitt 6.3. 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses <und spezielles Zubehör für den Gebrauch, die Anwendung oder die Implantation> - Eine Schachtel Somatostatine-Eumedica 250 μg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung enthält eine Injektionsflasche aus Glas mit 250 μg Somatostatin in Form von Acetat, geschlossen mit einem Gummistöpsel aus Bromobutyl und auch eine Ampulle mit 1 ml Lösungsmittel. - Eine Schachtel Somatostatine-Eumedica 3 mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Infusionslösung enthält eine Ampulle aus Glas mit 3 mg Somatostatin in Form von Acetat und auch eine Ampulle mit 1 ml Lösungsmittel. - Eine Schachtel Somatostatine-Eumedica 6 mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Infusionslösung enthält eine Ampulle aus Glas mit 6 mg Somatostatin in Form von Acetat und auch eine Ampulle mit 1 ml Lösungsmittel. Nicht alle genannten Verpackungsgrößen werden in den Handel gebracht. 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung <und sonstige Hinweise zur Handhabung> - Somatostatine-Eumedica 250 μg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung: Vor der Verwendung muss die Lösung zur Injektion (0,25 mg) rekonstituiert werden, indem man schüttelnd den Inhalt der Ampulle Lösungsmittel an die Injektionsflasche mit Pulver hinzufügt. Die Lösung ist klar und farblos. Vor der Verwendung muss die Lösung zur Infusion anhand des mitgelieferten Lösungsmittels (wie oben beschrieben) und durch die Injektion der so erhaltenen Lösung vor der Verabreichung in die Infusionslösung rekonstituiert werden. - Somatostatine-Eumedica 3 mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Infusionslösung: Die Ampulle mit Pulver enthält 3 mg Somatostatin, das steril verwendung des Lösungsmittel aufgelöst wird, das der Verpackung beiliegt. Zu diesem Zweck das Lösungsmittel in eine sterile Spritze aufziehen und steril in die Ampulle mit Pulver zur Lösung übertragen. Die zusammengestellte Lösung muss unverzüglich verwendet werden. 5

- Somatostatine-Eumedica 6 mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Infusionslösung: Die Ampulle mit Pulver enthält 6 mg Somatostatin, das steril verwendung des Lösungsmittel aufgelöst wird, das der Verpackung beiliegt. Zu diesem Zweck das Lösungsmittel in eine sterile Spritze aufziehen und steril in die Ampulle mit Pulver zur Lösung übertragen. Die zusammengestellte Lösung muss unverzüglich verwendet werden. Somatostatine-Eumedica darf ausschließlich mit den in Abschnitt 6.4 angegebenen Produkten vermengt werden. Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen 7. INHABER DER ZULASSUNG Eumedica NV Winston Churchilllaan 67 BE-1180 Brüssel 8. ZULASSUNGSNUMMER(N) Somatostatine-Eumedica 250 μg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung: BE133375 Somatostatine-Eumedica 3 mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Infusionslösung: BE133384 Somatostatine-Eumedica 6 mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Infusionslösung: BE152975 Verkaufsabgrenzung: verschreibungspflichtig 9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG Datum der Erteilung der Zulassung Datum der letzten Verlängerung der Zulassung 04/2010 10. STAND DER INFORMATION 01/2015 Genehmigt im 02/2015 6