Reise ins Elbsandsteingebirge vom 10. bis 17. September 2011 Königstein mit Lilienstein Wir, d.h. eine Gruppe von 11 Personen, fuhren in den frühen Morgenstunden am 10. September 2011 für eine Woche in die sächsische Schweiz. Unser Ziel war Königstein an der Elbe. Die Stadt verdankt ihren Namen der gleichnamigen Burg und Festung aus dem 12. Jahrhundert. Unser freundlicher Gastwirt empfing uns am Bahnhof, um unser Gepäck per Auto in unsere Unterkunft zu bringen. Wir bezogen unsere Bleibe Schrägers Gasthaus, ein historisches Fachwerkhaus. Nach einer kleinen Mittagspause mit einem Imbiss ging es gleich aufwärts zur Festung. Bei einem Rundgang der 2,2 km langen Festungsmauer hatten wir einen Einblick in einen 400 Jahre alten Tiefkeller und die unterirdische Kasematten-Anlage. Ein faszinierender Ausblick von oben entschädigte uns für den steilen Aufstieg. Am zweiten Tag, Sonntag, ging es bei herrlichem Wetter zum Pfaffenstein. Zunächst ging es von Königstein ein kurzes Stück steil hinauf. Danach ohne nennenswerte Steigungen durch Wald und am Waldesrand, mit herrlichem Blick auf die Festung Königstein und den Pfaffenstein, bis zum Pfaffenstein. Am Pfaffenstein angekommen, führte uns der Weg über einen steilen Anstieg durch hohe glatte Felswände nach oben. Dort angekommen, hatten wir einen wunderschönen Blick in östlicher Richtung auf den Gohrisch, Affenstein und Schrammsteine. Weiter ging es vorbei an der Barbarine, dem Wahrzeichen der Sächsischen Schweiz. Die schlanke Felsnadel hat zur Talseite hin eine Höhe von fast 43 Metern. Durch eine enge Felsgasse erreichten wir den Aussichtspunkt direkt über der Barbarine. Der weitere Weg führte uns auf den dem Pfaffenstein gegenüberliegenden Quirl, einen weiteren, aber wesentlich niedrigeren Tafelberg, weiter über Pfaffendorf zurück nach Königstein. Nach dem gemeinsamen Abendessen besprachen wir unsere Tour für den nächsten Tag.
Aufstieg zum Hochplateau Pfaffenstein Auf dem Pfaffenstein mit Barbarine und Kletterfelsen Auf dem Lilienstein Nun ist es Montag und wir sind schon den dritten Tag in der Region und werden uns, gut eingelaufen, zum Treppe steigen auf den Lilienstein begeben. Er ist ein markanter Tafelberg und liegt rechts der Elbe gegenüber Königstein. Schon August der Starke ließ 1708 an der
Südseite einen Stufenweg anlegen, um den Lilienstein sicherer besteigen zu können. Oben angekommen, bestaunten wir die wunderbare Rundumsicht. Bemerkenswert ist der 16 m hohe Obelisk, der um 1889 vom Gebirgsverein errichtet wurde. Anlass war das 800-jährige Bestehen des sächschischen Herrscherhauses der Wettiner. Der Rückweg führte uns bis zu der Ortschaft Waltersdorf, von hier wieder bis zur Elbe und flussaufwärts bis zu einer Gaststätte, wo unser entspannte Teil dieser Tour begann. Der Kuhstall auf den Neuen Wildenstein Heute, Dienstag, ging es mit dem Bus über Bad Schandau bis zur Ostrauer Mühle, im Kirnitzschtal. Hier bahnt sich ein Bach, die Kirnitzsch, seinen Weg durch wild romantische Klammen und Mühlen. Von hier ging unser Weg zunächst über den mittels Ketten befestigten Flößersteig, und dann immer höher über Steintreppen und Stahlleitern zur Felsenhöhle Kuhstall. Dieser liegt am historischen Malerweg, der 122 km lang ist und an den schönsten Aussichtspunkten dieser Region vorbei führt. Hier verwirklichten sich viele Maler, z.b. Caspar-David Friedrich, deren Motive auch heute noch zu erkennen sind. Nach einer kurzen Rast kam der Aufstieg zur Himmelsleiter mit ca. 100 schmalen Eisen- und Steinstufen, die nur in einer Richtung zu begehen waren. Im one way Steig auf der anderen Seite geht es wieder vom Himmel zurück. Durch herrliche Laubwälder steigen wir nun zum Kirnitzschtal ab. Wir verweilen kurz am Lichtenhainer Wasserfall, um dann mit der historischen Kirnitzschtaler Straßenbahn nach Bad Schandau zu fahren. Heute, Mittwoch, wollen wir eines der meistbesuchten Touristen-Attraktion der Sächsischen Schweiz, die Bastei, erkunden. Von Rathen geht es aufwärts vorbei an der Felsenbühne, die durch Karl Mays Aufführungen bekannt wurde. Dann führten uns ca. 400 Steinstufen über den Wehlgrund zur Aussichtsplattform von wo aus wir einen weiten Blick übers Elbtal und Elbsandsteingebiet hatten. Wir laufen über die 76 Meter lange Basteibrücke. Mit ihren sieben Bögen überspannt sie eine 40 Meter tiefe Schlucht. Darüber hinaus gab es noch weitere interessante Punkte, wie eine Gedenktafel, den Jahrhundertturm und den Wartturm, um nur einige zu nennen. Wir gingen weiter und besichtigten die Felsenburg Neurathen. Von hier aus liefen wir hinter dem Bastei-Hotel über einen romantischen Wanderweg in die
Schwedenlöcher hinunter zum Amselgrund. Der Weg geht hinab über einen 160 Meter tiefen Abstieg durch eine klammartige Felsengasse mit über 700 Stufen. Die Schwedenlöcher erhielten ihren Namen in Erinnerung an den 30 jährigen Krieg. Die Bauern mussten damals sich und ihr Hab und Gut vor den Schweden in Sicherheit bringen. Über den Amselfall- Wasserfall erreichten wir den Amselsee, wo wir eine verdiente Rast einlegten um dann gestärkt die Fahrt ins Hotel anzutreten. Abstieg von der Schrammsteinaussicht Am Donnerstag sind wir bei tollem Wetter gegen 9:00 Uhr wieder in Richtung Bad Schandau unterwegs. Von hieraus geht es mit Bus weiter bis zu der Schrammstein-Baude. Hier beginnt unsere Tour. Eine lange Wegstrecke, die wir über mehrere Stahlleitern bis in große Höhe überwinden wollen, steht uns bevor. Es sind beeindruckende Felsformationen, die uns zur Schrammstein-Aussicht führen. Die Schrammsteine, mit dem weithin sichtbar markanten Falkenstein, sind ein beliebtes Klettergebiet. Wir sehen, wie einige ihre Kletterübungen zeigen und den Auf- und Abstieg üben. Es geht wieder abwärts. Wir gehen den Gratweg, den Schrammsteinweg, über Leitern und Felsstufen durch Schluchten und Felstürme, kreuzen die heilige Stiege bis wir geschafft, doch glücklich und zufrieden in der Ortschaft Schmilka angekommen sind. Hier entdecken wir ein kleines reizendes Cafe und ließen bei Kaffee und Kuchen unsere Tour noch einmal Revue passieren bevor es wieder zurück in unser Hotel ging. Am Freitag, dem letzten Wandertag, wollen wir von den kleinen Kurort Gohrisch zunächst auf den gleichnahmigen Felsen Gohrisch und dann auf den Papststein. Über den Weg Stiller Grund geht es, wie immer eigentlich, auf Stahlleitern und Steintreppen in die Höhe. Vom Gohrisch geht es zunächst wieder hinunter, um gleich darauf zum Papststein wieder aufzusteigen. Von beiden Felsen haben wir wieder eine tolle Aussicht. Eine Einkehr in der Baude auf dem Papststein stärkt uns für den Rückweg über die Liethenmühle. Ein Teil der Gruppe ist schon wieder durstig, also Einkehrschwung. Nachdem der Durst gestillt war, ging es weiter zur Ortschaft Krippen, einem Ortsteil von Bad Schandau, aber auf der linken Seite der Elbe gelegen. Hier in Krippen konnten wir an einigen
Häusern Hochwassermarkierungen sehen. Wir waren erstaunt, dass das Hochwasser hier bis zu acht Meter gestanden hat. Vom Bahnhof Krippen ging es zum letzten Mal in das Hotel zurück. Nun sind wir bereits am letzten Tag angekommen. Nach dem Frühstück heißt es leider Abschied nehmen. Noch vieles wäre zu erwandern und erleben, die faszinierende Lanschaft lädt zu Wiederkommen ein. Natürlich hat es der Wettergott auch gut mit uns gemeint und die Kameradschaft in der Gruppe hat auch gepasst. Wir, die Teilnehmer, Inge und Heinz Brendel, Johanna und Alfred Loos, Philipp Scheuring, Regina und Norbert Kusak, Dagmar Bläser, Heinz Brix, Ursula Burkhardt und Erhard Keil bedanken uns recht herzlich für die Ausarbeitung und Durchführung der Touren. Lieber Heinz, Du hast uns wieder einmal unsere Grenzen aufgezeigt und das Treppensteigen beigebracht. Es war eine tolle Woche. Bericht: Ursula Burkardt, Fotos: Heinz Brix