PRINZIP. Nikolas Tantsoukes. Annegret Soltau. Susanne Ruoff. Jan Voss

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Transkript:

Susanne Ruoff Annegret Soltau Nikolas Tantsoukes Jan Voss PRINZIP COLLAGE

PRINZIP COLLAGE Zerstückte Welt geklebt, gerissen, verbunden und montiert. Ausstellungsdauer: 25. September bis 19. November 2011 Zur Ausstellungseröffnung am Sonntag, 25. September 2011 um 11.00 Uhr laden wir Sie und Ihre Freunde sehr herzlich ein. Claus K. Netuschil spricht zur Ausstellung und den ausgestellten Arbeiten. Viele der beteiligten Künstler haben ihr Kommen zugesagt. Galerie Netuschil Schleiermacherstraße 8, 64283 Darmstadt, E-Mail: info@galerie-netuschil.net, www.galerie-netuschil.net Tel.: 06151/24939, Fax: 06151/295280, Öffnungszeiten: Di-Fr 14.30-19.00, Sa 10.00-14.00 Uhr

Karl Bohrmann Gloria Brand Thomas Draschan Menno Fahl Michael Ilg

Beteiligte Künstler Karl Bohrmann (Mannheim 1928-1998 Köln) Gloria Brand (geb. 1943, lebt in Dreieich-Buchschlag und Berlin) Thomas Draschan (geb. 1967, lebt in Wien) Menno Fahl (geb.1967, lebt in Berlin) Michael Ilg (geb. 1960, lebt im Havelland) Astrid Jahns (geb. 1972, lebt in Hannover) Ulrike Kessl (1962, lebt in Düsseldorf) Christofer Kochs (geb. 1969, lebt in Augsburg) Franz Mon (geb. 1926, lebt in Frankfurt/M.) Nicole Nickel (geb. 1968, lebt in Berlin) Susanne Ruoff (geb. 1959, lebt in Berlin) Annegret Soltau (geb. 1946, lebt in Darmstadt) Nikolas Tantsoukes (geb. 1971, lebt in Berlin) Jan Voss (geb. 1936, lebt in Paris) Veranstaltungen Freitag, 7. Oktober 2011, 19.30 Uhr Wörter voller Worte Der Dichter Franz Mon liest aus seinen poetischen Texten Der Schriftsteller, Theoretiker und bildende Künstler Franz Mon, 1926 in Frankfurt/M. geboren, wo er heute noch lebt, gehört zu den wichtigsten Vertretern der konkreten und visuellen Poesie. Neben poetischen, theoretischen, visuellen Texten und Hörspielen entstehen parallel graphische Arbeiten und Collagen, die auch in unserer Ausstellung zu sehen sind Eintritt: 6,- (Anmeldung erforderlich) Sonntag, 23. Oktober 2011, 11.00 Uhr Ausstellungsführung: Zerstückte Welt - Collage als Medium der Welterkenntnis Claus K. Netuschil führt durch die Ausstelllung, die in vielschichtiger Weise die unterschiedlichen Materialien und Techniken der Collage im künstlerischen Schaffen der zeitgenössischen Kunst zeigt. Die Geschichte der Collage ist bei der Führung ebenso Thema wie die einzelnen Werke der ausstellenden Künstler. Eintritt: 2,- Wir danken der Galerie Fred Jahn, München und der L.A. Galerie, Frankfurt/M. für ihre kollegiale Mithilfe.

Astrid Jahns Ulrike Kessl Christofer Kochs Franz Mon Nicole Nickel

Mit unserer Themenausstellung wollen wir das große Spektrum der Collage sichtbar und erlebbar machen! kaum ein Begriff, formulierte Werner Spies, der die Bedingungen und Möglichkeiten der Kunst unseres Jahrhunderts universeller definiert als der der Collage. Damit attestiert er dieser Kunstrichtung ein Primat über all die anderen Möglichkeiten künstlerischen Gestaltens. Und, was für das 20. galt, gilt im erweiterten Sinn ebenso für das 21. Jahrhundert. Auch wenn die Collage und das Materialbild eine Vorgeschichte haben, erhoben erst die Künstler der Klassischen Moderne die Collage bewusst zum künstlerischen Prinzip. Die Kubisten, wie Picasso und Braque, die Suprematisten und Revolutinäre der russischen Avantgarde, wie Kasimir Malewitsch und die Dadaisten und Surrealisten, wie Kurt Schwitters, Hannah Höch und Max Ernst, sind die Urväter der Collage. Alle Materialien sind möglich: Fundsachen, Zeitungsausschnitte, farbiges Papier, Gebrauchtes, Fotos, Stoff und Sandbeimischung, Metall und Holz und Kleingetier. Die Collagisten verlassen alle das gültige Bild der Welt und erschaffen, in der Zeit eines offenen Stilbegriffs, mit ihren freien Montagen von Bild- und Gedankenverbindungen, die krass-realistisch, gebrochen und provokativ, politisch oder konstruktiv, kritisch oder gestisch sein können, ein neues Bild der Wirklichkeit. Spielerisch ist oft der Umgang mit dem Material, das die Welt bereit hält - höchst artifiziell oft die künstlerische Umsetzung: Zur Collage tritt die Montage, die Assemblage, die Décollage, das Objekt, das Environment, die große Installation, deren größte das Weltgefüge selbst ist. Unsere Ausstellung vereint 14 Positionen zeitgenössischer Künstler, denen allen das Prinzip Collage Schwerpunkt ihrer Arbeit ist: Karl Bohrmann (1928-1998), der sensibel flächig Papierstücke übereinander schichtet und sparsam seine Zeichnung einträgt; Gloria Brand; die seit 4 Jahrzehnten mit Papier arbeitet, farbig fasst, zerschneidet und montiert und damit eine sehr eigene Sprache findet; Thomas Draschan; der mit der Technik der Fotografie die Collage von einem ins andere Medium überführt und eindrucksvolle surreale Inszenierungen erschafft; Menno Fahl, der in die 3. Dimension geht und Skulptur, Relief, Materialvielfalt und Farbe verbindet zu pastellfarbigen und vielgestaltigen Fantasiegebilden; Michael Ilg, der einen kritischen Ton in der Aussage mit farbig gemalter Pracht in Einklang bringt; Astrid Jahns, die an die große dadaistische Tradition in Hannover anknüpft und mit ihren farbigen kleinformatigen Collagen surreale Bildräume entstehen lässt; Ulrike Kessl, die Stoff und Teppichboden, Bordüren und Papier, Gummihandschuhe mit Fotostücken kombiniert zum Bild einer zerstückten Welt; Christofer Kochs, der Stoffbahnen überlagert, und so gemaltes Bild mit textilem Material in Dialog setzt; Franz Mon, Wort- und Bildkünstler in einem, sucht an der Schnittstelle von Bild und Wort neue, lesbare Bildrealitäten; Nicole Nickel bezieht digitale Techniken mit ein und kontrastiert Holz und anderes Material mit ihren Prints zu architektonisch gebauten Reliefs; Susanne Ruoff stellt in ihren Bildkästen sehr unterschiedlich farbige Hölzer neben und über Blech und andere Metalle; Annegret Soltau zerschneidet und zerreißt ihre Fotos von Köpfen und Körpern und collagiert sie zu neuen Bildrealitäten, nicht geklebt: Sie näht und fügt die Zerstückung mit Nadel und Faden zusammen; Nikolas Tantsoukes nimmt vorhandenes Bildmaterial aus Zeitungen und Illustrierten und fügt, im klassischen Sinne, seine Bilder zu einer Ver-rückten Welt zusammen und der Maler Jan Voss ist immer schon ein Mann der Elementarteilchen, die er zusammenfügt und schweben lässt im Bildraum seiner Graphik, Malerei und der Collage. Mit kraftvollen, offen Farben geht es ihm um die Schönheit von Material und Form und Farbe.