Edith Röschlau Bericht aus der 72. Sitzung der Arbeitsgemeinschaft der Verbundsysteme am 11. und 12. April 2017 in Frankfurt am Main

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Transkript:

Bibliotheksdienst 2017; 51(9): 735 741 Aus den Verbänden Open Access Edith Röschlau Bericht aus der 72. Sitzung der Arbeitsgemeinschaft der Verbundsysteme am 11. und 12. April 2017 in Frankfurt am Main Stand: April 2017 DOI 10.1515/bd-2017-0079 Auf Einladung der HeBIS-Verbundzentrale in Frankfurt am Main traf sich die Arbeitsgemeinschaft der Verbundsysteme zu ihrer 72. Sitzung am 11. und 12. April 2017 in Frankfurt am Main. WMS WMS (OCLC WorldShare Management Services) ist ein cloudbasiertes Bibliotheksmanagementsystem, mit dem alle Abläufe von der Erwerbung über die Katalogisierung bis hin zur Ausleihverbuchung verwaltet werden können. Tests zur zukünftigen Einsatzfähigkeit von WMS als Ablösung der derzeit im Einsatz befindlichen Bibliothekssysteme wurden in einigen Verbünden und Institutionen durchgeführt. Die Fachhochschule Wiener Neustadt wird voraussichtlich einen Vertrag zur Einführung von WMS unterzeichnen und wird somit als erste Institution in Österreich ihre Bibliothek mit WMS verwalten. Die Bibliothek der Fachhochschule Münster ist seit fast vier Monaten mit WMS in Betrieb (mit Ausnahme der Fernleihe). Das hbz (Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen) war stark in die Vorarbeiten zum WMS-Produktivgang der FHB Münster eingebunden und hat für die FHB die Discoverylösung mit Digibib Introx aufgesetzt. Hervorzuheben ist, dass WMS aktuell wohl eher für kleinere bis mittelgroße akademische und öffentliche Bibliotheken geeignet ist und für den Einsatz in großen Bibliotheken und Bibliotheksverbünden im deutschen Sprachraum noch weiterentwickelt werden muss. 2017, Edith Röschlau, publiziert von De Gruyter Dieses Werk ist lizenziert unter der Creative Commons Attribution-NonCommercial-NoDerivatives 4.0 Lizenz.

736 Aus den Verbänden Alma Alma ist eine cloudbasierte Bibliothekssoftware der Fa. ExLibris, mit der alle Abläufe von der Erwerbung über die Katalogisierung bis hin zur Ausleihverbuchung verwaltet werden können. Der OBV (Österreichischer Bibliothekenverbund) hat sich im Rahmen einer Ausschreibung für das neue Bibliothekssystem Alma entschieden. Herr Hamedinger berichtete über den derzeitigen Arbeitsstand. Der Schwerpunkt liegt, wie im Projektplan vorgesehen, auf den sechs Bibliotheken der Kohorte 1, die am 18. August mit Alma in Betrieb gehen wird. Parallel dazu werden die Arbeiten in Kohorte 2 (sieben Bibliotheken) sowie in der Verbundumgebung (Netzwerkzone und zentrale Dienste) weitergeführt. Dabei dient der MAB2-MARC21-Konverter als Schlüsselwerkzeug und stellt das Kernstück für einen zufriedenstellenden Parallelbetrieb dar. Die Daten müssen dabei in beide Richtungen in ausreichender Qualität konvertiert werden, in sogenannter Kreishybridisierung. Für die Abarbeitung auftretender Problemmeldungen wurde eine Strategie mit weitgehend programmtechnisch unterstützter Bereinigung entwickelt. Das Projekt soll im Frühjahr 2018 mit der Migration der Verbunddatenbank abgeschlossen sein. Mit konkreten Überlegungen und Ressourcenplanungen für den Umstieg weiterer Einrichtungen wurde ebenfalls begonnen. Auch in den vier Universitätsbibliotheken Berlins ist seit Anfang Januar 2017 das cloudbasierte Bibliothekssystem Alma der Firma ExLibris produktiv im Einsatz. Die Datenmigration von Aleph nach Alma konnte in der Freien Universität, der Humboldt-Universität, der Technischen Universität und der Universität der Künste erfolgreich abgeschlossen werden. CBDZ Die Verbünde BSZ (Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg), hbz und GBV (Gemeinsamer Bibliotheksverbund) schaffen mit dem Aufbau der Common Bibliographic Data Zone (CBDZ) ein zentrales Dienstleistungsangebot für Bibliotheken, die das cloudbasierte Bibliotheksmanagementsystem Alma der Firma ExLibris nutzen. Das BSZ hat mit der Universitätsbibliothek Mannheim die erste Universität in Deutschland an die Common Bibliographic Data Zone (CBDZ) angeschlossen. Inzwischen wurden auch die HTW Dresden und die Hochschule Mittweida beteiligt. Die CBDZ nutzen derzeit ausschließlich Bibliotheken aus dem SWB.

Aus den Verbänden 737 Zusammenführung der CBS-Systeme von BSZ und GBV Seit November 2016 wurde vom BSZ und GBV intensiv an dem einheitlichen Katalogisierungsformat für die gemeinsame Datenbank gearbeitet. Die Formatdefinition für die Titel-, Lokal- und Exemplardaten wird Ende April abgeschlossen sein, für die der Sacherschließungsdaten ist ein Abschluss Ende Mai und für die Normdaten Ende Juni geplant. Sobald die Formatdefinition fertiggestellt ist, werden in beiden Verbundzentralen die Programmierarbeiten für die Umsetzung des bestehenden Formates in das Zielformat der gemeinsamen Datenbank erfolgen, sodass die Testdatenbank ab der zweiten Jahreshälfte mit entsprechenden Daten aus der GBV- und SWB-Datenbank gefüllt werden kann. Die Bibliotheken sind mit der Entwicklung sehr zufrieden. Im Januar 2018 soll eine erste vollständige Version der zusammengeführten Verbunddatenbanken als Grundlage für die notwendigen Schulungen vorliegen. Entwicklung der Zusammenarbeit mit GOKB/KB+/JISC und OLE/Folio (OLF) Die unter dem Dach der Kuali Foundation erstellte Open-Source-Software OLE wird seit 2015 in drei Bibliotheken produktiv eingesetzt. Das Projekt OLE/FOLIO wird derzeit auf eine neue technische Plattform gestellt, auf die Open Source Library Service Platform (LSP) FOLIO, die weiterentwickelt wird. Dazu trafen sich die Mitglieder des OLE/FOLIO Product Council an der Duke University in Durham, North Carolina zu einem inhaltlichen Austausch, an dem auch Vertreterinnen von hbz und VZG (Verbundzentrale des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes) teilnahmen. Themen waren die weitere Projektorganisation, Ziele und Strategien. Einen weiteren Punkt der Agenda bildete das Schwesterprojekt GOKb (Global Open Knowledgebase). Das Diskussionsforum FOLIO Discuss ist teilweise öffentlich zugänglich (https://discuss.folio.org/).

738 Aus den Verbänden DFG-Projekt LAS:eR Ein bundesweit einsetzbares, mandantenfähiges ERM-System (Electronic Resource Management System) zu entwickeln und somit eine zentrale Pflege von Konsortial- und Allianzlizenzen anbieten zu können, ist die Aufgabe des von der DFG geförderten Projekts LAS:eR (Lizenz-Administrationssystem für E-Ressourcen). Mit der erfolgten Bewilligung der DFG-Mittel (für einen Zeitraum von drei Jahren) sieht der Projektplan vor, dass bereits nach 18 Monaten ein Testbetrieb mit ausgewählten Pilotbibliotheken etabliert wird und LAS:eR nach Fertigstellung 2019 deutschlandweit Bibliotheken und Informationseinrichtungen zur Verfügung steht. Eine Pilotversion soll 2018 vorliegen, die Vollversion Ende 2019. Ein erstes gemeinsames Treffen mit der ZDB und der EZB zu den Datenflüssen fand Ende Januar 2017 statt. Für die Ausgestaltung der Zusammenarbeit und ihre technische Realisierung sind weitere Abstimmungen erforderlich. Dem Projektteam gehören an: hbz, UB Frankfurt, UB Freiburg und VZG, EZB und ZDB sind assoziierte Partner. Der im August 2016 in den Routinebetrieb übernommene Nationale Statistikserver für Teilnehmer von Allianz- und Nationallizenzen läuft fehlerfrei. GVI Der Gemeinsame Fernleihindex (GVI) ist ein Projekt der AG Verbundsysteme und wird von allen deutschen Verbünden gemeinsam weiterentwickelt. Er umfasst die Bestände aller sechs Bibliotheksverbünde in Deutschland. Das BSZ und der KOBV (Kooperativer Bibliotheksverbund Berlin-Brandenburg) haben im Juli 2016 zeitgleich den Beta-Betrieb des Gemeinsamen Fernleihindex (GVI) aufgenommen. Zwischenzeitlich sind auch die Daten der DNB und der ZDB integriert. Standardisierungsarbeit im deutschsprachigen Raum Strategische Neuausrichtung der RDA Gremien Der Standardisierungsausschuss (STA) hat in seiner letzten Sitzung die Aktualisierung der Geschäftsordnung für die Fachgruppen beschlossen, da die bisherige

Aus den Verbänden 739 Trennung von Formal- und Inhalts- und Normdatenerschließung durch die verstärkte Zusammenarbeit mit weiteren Kultureinrichtungen, nicht mehr sinnvoll erschien. Die Neuordnung sieht zwei Fachgruppen vor. Dabei handelt es um die Fachgruppe Erschließung, die sich mit allen fachlichen Fragen zu Standards und Regelwerken beschäftigt, und die Fachgruppe Datenformate, deren Aufgabenspektrum in der technischen Umsetzung aller Anforderungen liegt. Beide Fachgruppen können bei Bedarf sogenannte Themengruppen zur Ausarbeitung von konkreten Einzelthemen (z. B. Musik) beauftragen. RDA Das am 12. April 2017 veröffentlichte RDA Toolkit Release enthält im englischen Text alle Änderungen am RDA-Regelwerkstext, die im November 2016 vom RDA Steering Committee (RSC) beschlossen wurden. Der deutsche Regelwerkstext wird mit dem nächsten Release im August 2017 angepasst, auch die Anwendungsrichtlinien für den deutschsprachigen Raum (D-A-CH) werden dann aktualisiert. Bis zum Abschluss des 3R-Projekts im April 2018 sind keine Änderungen am Standard RDA möglich. RDA international Das RDA Steering Committee (RSC) befindet sich in der Einstiegsphase für das Restrukturierungsprojekt des Standards RDA (3R-Projekt) und des RDA Toolkit. Dazu wurde die Arbeitsgruppe RSC+ eingerichtet, die aus den Mitgliedern des RSC und den Vorsitzenden der RSC Working Groups besteht. Das 3R-Projekt soll im April 2018 mit einem Relaunch des RDA Toolkit zum Abschluss kommen und den Standard RDA für eine internationale Nutzung für alle Kultureinrichtungen und für Linked-Data-Anwendungen vorbereiten. GND Der GND-Ausschuss (Gemeinsamer Normdatei-Ausschuss) hat sich Anfang Januar 2017 konstituiert. Die Kooperationsvereinbarung befindet sich zurzeit in

740 Aus den Verbänden der Abstimmung in den Partnerorganisationen und die Unterzeichnung ist für Mai 2017 geplant. Culturegraph Die von den Verbünden termingerecht bereitgestellte halbjährige Gesamtlieferung 02.2016 wurde geclustert und die Bündelung in Culturegraph lag im Februar 2017 (http://hub.culturegraph.org/) vor. Für den weiteren Ausbau der Analyse- und Abgleichverfahren für Massendaten wurden in der Deutschen Nationalbibliothek Stellen zur Verfügung gestellt. Aktuell erfolgen die Entwicklungen zur Anreicherung der Culturegraph-Bündel mit Datenelementen der Sacherschließung. Bibframe Die Deutsche Nationalbibliothek hat im Januar 2017 ihre Informationsseiten zu Bibframe aktualisiert, so dass jetzt ihre Beteiligung an der frühen Phase der Initiative und ihre fortlaufende Unterstützung besser sichtbar sind (http://www.dnb. de/bibframe). Eine Überarbeitung der Konversion von Pica+ nach BIBFRAME, aktuell als Prototyp in der Einzelanzeige des DNB-Portals implementiert, ist weiterhin in Planung. Die internationalen Entwicklungen wurden beobachtet, u. a. auf dem Midwinter Meeting der American Library Association. Zeitschriftenkatalogisierung Ein Schwerpunktthema der Februarsitzung der AG KVA waren die derzeitige und zukünftige Zeitschriftenkatalogisierung sowie die Datenflüsse für fortlaufende Sammelwerke. Teilgenommen haben Vertreter aller Verbünde, der EZB und der ZDB. In diesem Zusammenhang wurden auch LAS:eR und Szenarien aus dem CIB-Projekt betrachtet. Es ist davon auszugehen, dass beim Übergang in Cloud- Systeme bei der Zeitschriftenerfassung/bearbeitung und Verfügbarkeit von Zeitschriften mit einer langen Übergangszeit zu rechnen ist, in der die aktuellen Instrumente ZDB und EZB weiterhin eine wichtige Rolle spielen werden, und dass darüber hinaus die zukünftige Rolle von EZB und ZDB schwer abzuschätzen sein wird.

Aus den Verbänden 741 AG Leihverkehr Berichtet wurde über ein vorhandenes Grundkonzept zur Ausleihe von E-Books. Auch die Ausleihe von E-Journals soll geregelt werden. Dazu bedarf es ebenfalls eines tragfähigen Verfahrens, mit dem sich die AG Leihverkehr derzeit befasst. Deutsche Digitale Bibliothek Im Januar haben weitere Gespräche zwischen Bund und Ländern zur Finanzierung der DDB (Deutschen Digitalen Bibliothek) stattgefunden. Die Anzahl der nachgewiesenen Objekte in der DDB hat sich um ca. 912.00 erhöht und lag Ende März 2017 bei 21,05 Mio. Ebenfalls erhöht hat sich die Zahl der Datenpartner, diese liegt aktuell bei 335 Partnern. Die nächste Sitzung der Arbeitsgemeinschaft der Verbundsysteme findet Mitte November 2017 auf Einladung des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB) in München statt.