Geschäftsstelle: Goldammerweg 30 57080 Siegen www.afrikaprojekte.com Email: info@afrikaprojekte.com AFRIKA-Projekte INFO 2/2017 Liebe Mitglieder, liebe Freunde und Förderer von AFRIKA-Projekte e.v., in der letzten Ausgabe von AFRIKA-Projekte INFO hatten wir Sie bereits kurz über die von uns finanzierten Brunnenprojekte informiert. Jetzt hat uns Lumière-Cameroun, unser Partner in Nordkamerun, den Abschlussbericht gesandt, den wir gerne an Sie weiterleiten. Ausgangslage Das Tätigkeitsgebiet von Lumière-Cameroun liegt in der Sahelzone. Nennenswerte Regenmengen fallen nur während drei Monaten. Dementsprechend herrscht in weiten Gebieten Wassermangel. Wasserholen ist Aufgabe der Frauen und Mädchen. Die Schülerinnen machten die Verantwortlichen von Lumière-Cameroun auf ihre Schwierigkeiten aufmerksam: Wir müssen das Wasser von weit her holen. Viele schöpfen aus dem Wasserloch und wir brauchen Stunden, um Wasser zu holen. Uns bleibt keine Zeit mehr, zum Unterricht zu kommen. Seit 2010 konnte Lumière-Cameroun mit Hilfe von AFRIKA-Projekte e.v., einem weiteren deutschen Verein und der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Kamerun der Bevölkerung in verschiedenen Dörfern der Region 18 Brunnen übergeben. 2017 konnten im Zeitraum von Februar bis Mai die von AFRIKA-Projekte e.v. finanzierten Brunnen in den drei Dörfern Goudouba- Palbara, Godola-Hardé und Godola-Hosséré fertiggestellt werden. Brunnen in Goudouba-Palbara Schon seit längerer Zeit bittet die Frauengruppe aus Goudouba-Palbara Lumière-Cameroun um Unterstützung zum Bau einen Brunnens. Der Brunnen soll über 50 Familien mit Trinkwasser versorgen. Wie in fast jedem Dorf mangelt es auch in Goudouba-Palbara an sauberem Trinkwasser. Die Bevölkerung hatte bereits Ende 2016 ihren Anteil in Höhe von 200.000 F CFA (ca. 300,00 ) gezahlt. In Goudouba-Palbara soll ein Brunnen gebohrt und mit einer konventionelle Handpumpe ausgestattet werden. Das Bohrloch und die Pumpe werden durch ein Brunnenzimmer eingefasst. Spendenkonten: VoBa Dill e.g., BIC: GENODE51DIL IBAN: DE75 5169 0000 0039 0720 33 Sparkasse Dillenburg, BIC: HELADEF1DIL IBAN: DE13 5165 0045 0000 0178 89 Amtsgericht Siegen, VR 2863 Vorstand : Klaus Rathgeber, Vorsitzender Hans Jörg Zimmermann, Stellvertretender Vorsitzender Werner Thielmann, Schatzmeister
Seite 2 von 5 Ende Januar 2017 wurde der Vertrag mit dem Unternehmen abgeschlossen und die Arbeiten wurden Anfang Februar aufgenommen. Das Bohrloch wurde mit schwerem Gerät bis in eine Tiefe von 42 Metern getrieben. Danach hat der Unternehmer die Bodenplatte mit Ablaufrinne gegossen und die Pumpe installiert. Die Pumpe wird installiert... August Sanda, der stellvertretende Vorsitzende von Lumière-Cameroun,... und schon fließt sauberes Wasser hat die Arbeiten begleitet und überwacht. Nach der Installation der Pumpe hat er chaotische Verhältnisse am Brunnen festgestellt. Alle drängen in das Brunnenzimmer und wollen Wasser pumpen. Er besteht darauf, dass schnellstens ein Brunnenkomitee gewählt wird und seine Arbeit aufnimmt. Bei seinem nächsten Besuch in Goudouba-Palbara konnte er erfreut feststellen, dass das Komitee seine Arbeit aufgenommen und für Ordnung am Brunnen gesorgt hat. Chaos am Brunnen Jetzt ist nur eine Person im Brunnenzimmer, die das Wasser in die mitgebrachten Behälter pumpt. Die anderen stellen sich in die Schlange und warten geduldig, bis sie an der Reihe sind. Dieses Beispiel zeigt, wie wichtig es ist, dass die Bevölkerung die Verantwortung für die Brunnen übernimmt. Die Komitees klären auch die Dorfbewohner auf, dass sie künftig kein Wasser mehr aus offenen Brunnen trinken, das verunreinigt sein könnte, sondern nur noch aus dem Jetzt herrscht Ordnung.
Seite 3 von 5 geschlossenen Brunnen. Sie sind auch dafür zuständig, dass sie einen kleinen Beitrag von jeder Familie sammeln, um die Pumpe zu unterhalten. Die Pumpentechnik wurde von UNICEF entwickelt und hat sich mittlerweile als Standard durchgesetzt. Die Pumpen sind sehr robust und mit einer einfachen Technik ausgestattet. Ersatzteile gibt es überall und die Wartung ist relativ einfach und günstig. Trotz der robusten Technik kann es vorkommen, dass die Pumpe eine Panne hat. So ist sie in Goudouba-Palbara gleich zu Beginn zweimal ausgefallen. Doch der Unternehmer hat sie sofort repariert und eine Garantie über ein Jahr übernommen. Das ist eine Seltenheit hier in Kamerun. Meist ist der Kunde nach der Fertigstellung auf sich selbst gestellt. Nun pumpt die Bevölkerung seit Ende Februar fast rund um die Uhr ohne Probleme Wasser. Brunnen in Godola-Hardé Gleichzeitig und vom gleichen Unternehmer wurde auch der Brunnen in Godola-Hardé realisiert. Hardé bedeutet dürr, trocken, ausgedörrt. Der Ortsname drückt schon aus, wie kostbar Wasser hier ist. Die ca. 60 Familien schöpfen ihr Wasser aus offenen Brunnen, die jedoch am Ende der Trockenzeit in den Monaten März bis Juni kein Wasser mehr führen. Dies war der Grund, warum die dynamische Frauengruppe dieses Dorfes einen Antrag für einen Brunnen gestellt hat. Die Frauen wollen hier selbst die Verantwortung für den Brunnen übernehmen. Schnell war auch hier der Eigenanteil eingesammelt. Das Dorf Godola ist an das Stromnetz angeschlossen und hier haben wir zum ersten Mal einen Brunnen mit einer elektrischen Tauchpumpe und einem zwei Kubikmeter fassenden Wasserspeicher realisiert, der die Versorgung bei den häufig auftretenden Stromausfällen sicherstellen soll. Schnell war das Brunnenloch innerhalb eines Tages bis auf eine Tiefe von 47 Metern gebohrt. Das Wasser war klar und sprudelte Anfang Februar ohne Unterbrechung. Der Turm mit dem Wasserspeicher wurde auf dem Grundstück errichtet, den die Frauengruppe von der örtlichen Kirchengemeinde erhalten hat. Doch schon bald zeigt sich, dass das der Brunnen nicht ausreichend Wasser für die Versorgung der 60 Familien liefert. Wir sind dankbar, dass der Unternehmer ohne zu zögern zugesagt hat, einen weiteren Erstes Bohrloch mit Wasserturm Zweites Bohrloch, der Wasserturm befindet sich im Hintergrund neben der Frau im weißen Kleid
Seite 4 von 5 Brunnen zu bohren. Gesagt getan. Mitte April rückten die LKW mit den großen Bohrmaschinen noch einmal an und haben dieses Mal an einer ca. 100 Meter entfernten Stelle bis in eine Tiefe von fast 100 Metern gebohrt. Wieder einmal mussten wir die Luft anhalten, da der Bohrkopf in dieser Tiefe stecken geblieben ist. Das teure Teil war für den Unternehmer verloren. Dieser Auftrag war mit Sicherheit ein Verlustgeschäft für ihn. Doch er hat sich mit uns und den Frauen aus Godola-Hardé gefreut, dass jetzt die benötigten sechs Kubikmeter pro Tag gefördert werden können. In den kommenden Wochen wurde der neue Jetzt fließt sauberes Wasser. Brunnen an den bereits vorhanden Wasserturm angeschlossen. Und seitdem fließt das Wasser von 4 Uhr morgens bis 18 Uhr abends. Ob Godola-Hardé jetzt seinen Namen ändert in Godola-Ndiyam (Nidyam = Wasser)? Brunnen in Godola-Hosséré In Godola-Hossére, ca. sechs Kilometer von Godola-Hardé entfernt, ging alles sehr schnell. Innerhalb von zwei Wochen wurde der Brunnen fertiggestellt und konnte der Bevölkerung übergeben werden. Die Bohrung beginnt. Eine staubige Angelegenheit Auch hier haben die Frauen die Initiative übernommen und den Antrag gestellt. Ähnlich wie in dem Nachbardorf war die Wasserversorgung am Ende der Trockenzeit nicht sichergestellt. Da in Godola-Hosséré Die Pumpe in Betrieb. Rechts die Ablaufrinne mit derviehtränke. kein Strom vorhanden ist, wurde hier wieder ein Brunnen mit Handpumpe installiert. Dieses Mal ist die Fondation Bethlehem, die von Pater Danilo geführt wird, mit der Ausführung beauftragt. Es ist Freitag, der 5. Mai. Die Maschinen rückten an und beginnen um die Mittagszeit mit der Bohrung. Schon um 17 Uhr erhalten wir den Anruf, dass sie fertig sind. Sie sind bereits bei 20 Meter auf Wasser gestoßen und haben noch bis in eine Tiefe von 32 Metern gebohrt. In den kommenden Tagen wurde die Bodenplatte mit Ablaufrinne betoniert, das Brunnenzimmer gemauert und die Pumpe installiert. Am 17. Mai war alles fertig und die Bevölkerung konnte sauberes Wasser in die Kanister und Eimer füllen. Bereits am 26. Mai konnte der Brunnen offiziell übergeben werden. Es hat uns gefreut, dass die Bevölkerung den Bereich um den Brunnen mit Sand hergerichtet hat. Das Brunnenkomitee hat bestimmt, dass die Familien reihum für die Sauberkeit des Brunnenzimmers und der Umgebung zu sorgen haben. Außerdem wurde beschlossen, dass das Brunnenzimmer nicht mit Schuhen betreten wird.
Seite 5 von 5 Dank Die Bevölkerung in den drei Dörfern hat uns beauftragt, ihren Dank an Alle zu übermitteln, die dazu beigetragen haben, dass sie nun Trinkwasser in ihren Dörfern haben. Wir danken Gott, der all dies ermöglicht hat. Die Realisierung von Brunnen ist eine anspruchsvolle Arbeit und bringt uns so manches Mal an unsere Grenzen. Dieses Mal konnten wir die drei Brunnen ohne großen Probleme auch innerhalb relativ kurzer Zeit realisieren. Dafür sind wir den ausführenden Firmen und unserem Herren sehr dankbar. Soweit der Abschlussbericht von Lumière-Cameroun. Der Vorstand dankt allen Spendern, die es ermöglicht haben, diese drei Brunnen zum Wohle der Bevölkerung im Herzen Afrikas zu realisieren. Wir wünschen Ihnen einen schönen Sommer und, sofern Sie verreisen, einen gesegneten und erholsamen Urlaub. Bleiben Sie uns gewogen. Herzliche Grüße sendet Ihnen der Vorstand von AFRIKA-Projekte e.v.