Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg ERASMUS Erfahrungsbericht 2011/12 Persönliche Angaben Name, Vorname: Studiengang an der FAU: E-Mail: Gastuniversität: Gastland: Studiengang an der Gastuniversität: Aufenthaltszeitraum (WS, SS oder Jahr): Alba García, Yvonne International Business Studies (B.A.) Yvonne.albagarcia@arcor.de Universidad de Valencia Spanien Economía WS 2011/12 1. Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung bei der Gasthochschule) Die Bewerbung lief an der WiSo über den Lehrstuhl für Auslandswissenschaften von Prof. Bernecker. Bis Mitte Dezember sollte man seine Unterlagen beim Büro für internationale Beziehungen eingereicht haben und gegen Ende Januar finden dann die Auswahlgespräche statt. 3 Wochen nach der Zusage, kam eine E-Mail vom International Office in Valencia mit einer verbindlichen Einschreibung. Diese muss dann mit Ausweiskopie, Kopie der Krankenkassenkarte und 2 Fotos zurück geschickt werden. Ca. 2 Monate vor Studienbeginn wird man per Mail aufgefordert seine Kurse auszuwählen. Dies sollte man auch baldmöglichst tun, da bestimmte Kurse nicht allzu oft angeboten werden unter der Woche und die englischsprachigen Vorlesungen sehr schnell voll sind. Wenn man sich schnell für seine Kurse entscheidet, dann ist es eigentlich auch kein Problem diese zu belegen. Auch kann man in Valencia noch den Kurs wechseln. 2. Anreise / Visum (Flug, Bahn) Ein Visum ist als EU Bürger nicht notwendig. Anreise erfolge mit dem Flugzeug von Nürnberg über Palma de Mallorca nach Valencia. Flüge gibt es ab Nürnberg mit Air Berlin. Wenn man bisschen früher bucht, kann man auch schon recht günstig fliegen. Allerdings darf man nur 20kg Gepäck mitnehmen. (Pro Kilogramm Übergepäck müssen 15 gezahlt werden!). Ansonsten ist auch Swiss oder KLM eine weitere Alternative um günstig zu fliegen, allerdings nur wenn man Hin- und Rückflug gleichzeitig bucht. Dort kostet das 2te Gepäckstück auch nur 50 (bis 23 Kilogramm). Weitere Sachen kann man sich problemlos per Post nachschicken lassen. Allerdings muss ich sagen, dass es in Valencia so viele tolle Läden gibt, da kann man getrost ein bisschen weniger mitnehmen. 3. Unterkunft (Wohnheim, privat) 1
Angereist bin ich ca. 2 Wochen vor Vorlesungsbeginn und anfangs hab ich mir ein Zimmer im Wohnheim Galileo Galilei gemietet. Dort war ich gleich in der Nähe der Wirtschaftsfakultät und konnte problemlos Wohnungen besichtigen gehen und alles Organisatorische für die Uni erledigen. Wohnungsangebote gibt es wie Sand am Meer. Ich habe schon vorher über das Internet ein paar Besichtigungstermine ausgemacht. Hierfür eignet sich sehr gut Loquo.es oder piso.es. Aber es ist auch kein Problem vor Ort erst nach Wohnungen zu suchen. Entlang der Fakultäten und dem Blasco Ibañez hängen sehr viele Zettel von Personen die noch WG-Mitglieder suchen. Auch gibt es auf Facebook sehr viele Erasmus-Valencia Gruppen, in denen die Studenten selbst nach Mitbewohnern suchen. Am besten auch schon wenn man in den Straßen unterwegs ist Augen und Ohren offenhalten, denn man bekommt von anderen Erasmusstudenten oft Tipps wo noch Zimmer frei sind. So habe ich letztendlich auch mein Zimmer schon am 2. Tag in Valencia gefunden. Im Schnitt kann man im Monat von ca. 200-250 Miete ausgehen und noch ca. 40 Gastos (Gas, Internet, Wasser). Da es im Winter doch auch recht kalt werden kann, ist es hilfreich wenn man eine Wohnung mit Zentralheizung findet. Wenn nicht tut es auch ein einfacher Heizlüfter, der meistens dann auch vom Vermieter zur Verfügung gestellt wird. Gute Viertel zum Wohnen sind gleich in der Nähe von der Faculdad de Economía. (entlang des Blasco Ibañez) Dort tummeln sich viele Studenten und die Preise in den Bars und Restaurants sind wesentlich günstiger als im Zentrum. Eine Wohnung in Strandnähe würde ich nicht empfehlen, da man diese Gegend in der Nacht doch eher meiden sollte und man schon recht weg vom Geschehen ist. 4. Studium an der Gastuniversität (Lehrveranstaltungen / Stundenplan) Ich hatte insgesamt 4 Veranstaltungen in diesem Wintersemester belegt. Zu jeder Vorlesung gehört auch eine Übung (Practica). Die Gestaltung ist somit gleich wie an der WiSo. Teoria de Juegos: Ein sehr interessanter Kurs der in Spanisch sowohl als auch in Englisch angeboten wird. Der Stoff ist ungefähr gleich wie an der WiSo. Während dem Semester musste man insgesamt 6 Übungen einreichen, die dann benotet wurden und mit in die Endnote eingerechnet werden. Economía de la Union Europea e instituciones internacionales Dieser Kurs wird von mehr Erasmus Studenten besucht als von Spaniern. Hier muss man auch im Laufe des Jahres immer wieder Übungsaufgaben einreichen, die dann auch in die Endnote miteinzählen. Economía española y del País Valenciano Wie der Name schon sagt, geht es um die Wirtschaft in Spanien und in Valencia. Ich fand den Kurs sehr gut, da es mich sehr interessiert hat einen Einblick in die momentane Lage zu bekommen. Das Dozententeam ist sehr nett und immer hilfsbereit. Der Kurs wird ausschließlich in Spanisch oder Valenciano angeboten, also aufpassen bei der Kurswahl, dass man nicht im valenzianischen Kurs sitzt. Da kaum Erasmusstudenten in der Vorlesung sind ist das Gesprächstempo sehr schnell, aber man kommt dennoch gut mit. Die Klausur am Ende ist nicht sehr schwer, allerdings muss man wahnsinnig viel auswendig lernen. 2
Fundamentos del Marketing internacional Auch dieser Kurs wurde von sehr vielen Erasmusstudenten besucht und die Dozenten sind sehr bemüht langsam und deutlich zu sprechen. Wenn man diesen Kurs wählt, sollte man sich vorher im Klaren sein, dass man für die Practica sehr viele Hausarbeiten machen muss. Neben einer Seminararbeit die im Team während dem Semester geschrieben wird muss man fast jede Woche eine kleine Arbeit (so um die 4 Seiten) einreichen. Auch besucht man eine Messe und hält einige Präsentationen. Zwar musste viel Arbeit in den Kurs investiert werden, aber dadurch lernt man sehr viel Spanisch in kürzester Zeit und man nimmt auch sehr viel mit. Die Klausur am Ende des Semesters ist nicht sehr schwer und wirklich gut machbar. Insgesamt kann man sagen, dass das Level und Sprachniveau massiv von den Dozenten abhängt. Jedoch zeigen sich die meisten sehr kulant gegenüber Erasmus Studenten. Insgesamt fand ich alle Veranstaltungen sehr interessant und gut strukturiert. Was mir positiv aufgefallen ist, dass trotz der Größe der Fakultät die einzelnen Gruppen in den Vorlesungen und Übungen sehr klein gehalten werden. Es herrscht allgemein ein sehr familiärer Umgang zwischen Studenten und Dozenten, der durch die Kleingruppen erst ermöglicht wird. Die erste Vorlesung beginnt um 8.30 und die letzte um 19.30. Freitags sind für gewöhnlich keine Veranstaltungen an der Fakultät. Dies ist natürlich sehr praktisch und man kann das verlängerte Wochenende nutzen um zu reisen. 5. Betreuung an der Gastuniversität (International Office und Fachbereich) Bei Problemen und Fragen kann man sich immer an das International Office in der Faculdad de Economía wenden. Dieses ist täglich morgens und nachmittags geöffnet. Die Mitarbeiter sind immer sehr bemüht einem zu helfen. Um Angelegenheiten bezüglich einer Veranstaltung kümmert sich das jeweilige Dozententeam. Diese haben ca. 2-mal die Woche Tutorías zu denen man unangemeldet gehen kann. Ansonsten läuft die Betreuung über die Plattform Aula Virtual. Diese ist zu vergleichen mit StudOn. Alle wichtigen Informationen zu den Kursen, Raumänderungen, Prüfungen etc. bekommt man von den Dozenten darüber mitgeteilt. 6. Sprachkurse an der Gastuniversität (kostenlos, kostenpflichtig) Das Centre de Idiomas bietet während dem Semester Sprachkurse für Erasmus Studenten an. Vor Antritt des Kurses muss ein Test gemacht werden um einem Niveau zugeordnet zu werden. Ein Kurs besteht aus 4 SWS und die Kosten belaufen sich bei 60 pro Semester. Daneben bietet die Uni auch jedes Semester kostenfreie Catalan Kurse an. Informationen erhält man hierzu automatisch per Email. 7. Ausstattung der Gastuniversität (Bibliothek, Computerräume, etc.) Die Bibliothek befindet sich auf dem Campus und ist sehr modern und gut ausgestattet. Es werden auch zu Beginn des Semesters Kurse angeboten um die 3
Bibliothek besser kennenzulernen. Soweit ich mich erinnern kann ist die Bibiliothek bis 1 Uhr nachts offen. Computerräume habe ich nicht genutzt und kann dazu auch nichts sagen, aber es gibt wie bei uns in der WiSo am gesamten Gelände freies W-lan. Kopieren und Drucken kann man in der Repografía. Manche Dozenten bieten auch dort ihr gesamtes Skript an, welches dann man kostengünstig erwerben kann. 8. Alltag & Freizeit (Sehenswertes, Kulinarisches, Geld-Abheben, Handy, Jobs) Valencia hat wahnsinnig viel zu bieten und ist eine Stadt der Kontraste. Auf der einen Seite das wirklich alte Stadtzentrum mit den historischen Gebäuden und kleinen Gassen und auf der anderen Seite das moderne Valencia mit der Ciudad de las Artes y Ciencas. Natürlich sollte man die bekanntesten Sehenswürdigkeiten wie die Kathedrale oder das L oceanografic besichtigen. Auch ganz typisch sind die Wochenmärkte die jeden Wochentag in einem anderen Stadtteil stattfinden. Dort findet man neben Lebensmittel auch noch Bekleidung, Schuhe, Schmuck und Küchenartikeln zu wirklich günstigen Preisen. Wobei man das Handeln nicht vergessen sollte. Auch gibt es noch China-Shops in denen man ähnlich wie in den 1-Euro-Läden sämtliche Artikel zu günstigen Preisen finden kann. Kulinarisch ist natürlich die Paella das wichtigste. Ich habe einige in Valencia gegessen aber ich muss sagen die beste Paella habe ich in der Nähe von L Albufera gegessen. Die Uni (Faculdad de Geografía) organisiert hier jedes Jahr Wochenendausflüge hin. Wirklich sehr empfehlenswert, da man dort auch das Umland Valencias und sehr viele andere Studenten kennenlernt. Geld habe ich über die Deutsche Bank abgehoben. Es gibt 5 Filialen in Valencia und so muss man kein spanisches Konto eröffnen um an Geld zu gelangen. Will man doch ein Konto bei einer spanischen Bank eröffnen eignet sich hierfür am besten BBVA, da dort Konten für Studenten umsonst sind. Handyanbieter gibt es zahlreiche aber die meisten Studenten haben Prepaid Karten von Yoigo. Dort kann man jeden Tag eine Stunde kostenlos zu anderen im Yoigonetz telefonieren und ins deutsche Festnetz zu 4cent/Minute. 9. Fazit (beste und schlechteste Erfahrung) Eigentlich kann ich von keiner schlechten Erfahrung berichten. Die ersten Tage sind vielleicht etwas stressig, da man die Stadt nicht kennt, keine Wohnung hat und die Hitze einem zu schaffen macht. Aber schon nach wenigen Tagen wollte ich gar nicht mehr weg. Valencia ist eine wahnsinnig tolle Stadt, die vor allem für Studenten sehr viel zu bieten hat. Ich kann jedem nur empfehlen Erasmus in Valencia zu machen! Es war eine Erfahrung die ich nicht missen möchte! 10. Wichtige Ansprechpartner und Links www.uv.es/ Homepage der Uni http://www.uv.es/economia/ori/ Website des International Office an der Wirtschaftsfakultät. Dort gibt es viele Informationen für Erasmus bzgl. Kurswahl, Prüfungen etc. 4
http://www.happyerasmus.com/ Dort gibt es Informationen für freie Wohnungen, Partys, Ausflüge etc Datum: 8. Februar 12 Unterschrift: 5