Sommertörn Sardinien - Liparische Inseln Sizilien - Malta Lampedusa Monastir

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GYMNOSBILD ZÜRICH Segelbericht 2016 Sommertörn Sardinien - Liparische Inseln Sizilien - Malta Lampedusa Monastir Im Frühjahr 2016 mussten wir von anderen Seglern erfahren, dass unsere Marina in Porto Torres Insolvenz angemeldet hatte. Eine entsprechende Information hing am Marinabüro, die Marina war ab sofort nicht mehr bewacht. Wir reisten ein verlängertes Wochenende aufs Schiff um alles zu kontrollieren und diskutieren mit den Einheimischen, wie es nun weitergehen würde mit dieser Marina. Niemand wusste Genaues. Cornelius sagte: Wir füllen mal lieber den Wassertank auf, falls das Wasser abgestellt wird. Christine meinte dazu: das wird doch wohl nicht passieren, das wäre ja noch schöner. Einen Monat später war es soweit, sowohl das Wasser wie auch der Strom wurden abgestellt. Nun war für uns klar, wir mussten uns eine neue Heimatmarina suchen. So schnell würde in Porto Torres keine Lösung gefunden werden. Bis zum Sommer lagen wir gratis, allerdings mussten wir unseren Sommertörn mit einem völlig verdreckten Schiff antreten, Wasser gab es ja keines. Mit viel Wehmut nahmen wir Abschied von unserer Lieblingsankerbucht Isola Piana. Wir werden dieses karibische Blau vor Anker nie mehr vergessen und wir hoffen, dass wir irgendwann mal wieder dort ankern werden.

Wir planten in diesem Sommer die Liparischen Inseln anzulaufen, das war schon länger unser Traum gewesen. So schipperten wir, wieder einmal ohne Wind, der Westküste von Sardinien hinunter. In Carloforte konnten wir endlich unser Schiff waschen, was für ein tolles Gefühl, auf einem frisch geschruppten Deck herumgehen zu dürfen. Wir zogen zügig durch an die Südostspitze von Sardinien. Kurz vor Villasimius kam der versprochene Nordwestwind auf. Wir tankten gegen Abend in Villasimius auf und legten gleich ab für unsere Überfahrt nach Ustica, eine Insel nördlich von Palermo. Es sollten diesmal zwei Nächte werden. Wir konnten fast alles segeln und nachts um zwei näherten wir uns der Insel Ustica. Im Hafen sah es nicht aus nach einem geeigneten Platz für uns. So schauten wir im Süden der Insel, ob da eine Bucht zu finden wäre, und siehe da, wir fanden eine Boje, an die hängten wir uns und legten uns für ein paar Stunden aufs Ohr. Am nächsten Morgen kamen die Tauchschiffe angebraust. Ustica ist Naturschutzgebiet und ein Mekka für Taucher. Wir überlegten nicht lange, schnallten unsere Tauchflaschen auf den Rücken und juckten auch ins Wasser. Wir waren sehr positiv überrascht über die Tauchgründe von Ustica. Wir haben selten am Mittelmeer so viel Fisch und so interessante Landschaften unter Wasser gesehen. Vom Zackenbarsch über Fischschwärme bis zu Nacktschnecken war alles da.

Zwei Tage blieben wir in Ustica, dann entschieden wir die 70 Seemeilen nach Alicudi bei absoluter Windstille in der Nacht hinter uns zu bringen. Der Wetterbericht sagte weitere windstille Tage voraus. Beim Morgengrauen tauchte die Insel im Morgendunst vor uns auf. Wir genossen einen Landgang auf Alicudi, verbrachten die Nacht vor Anker und machten uns dann auf Richtung Filicudi. Dann ging es weiter Richtung Salina. In Salina konnten wir die Tauchflaschen aufbunkern lassen. An solchen Orten ist ein Beiboot mit Aussenbordmotor schon von Vorteil.

Der Wind stand gut, so entschieden wir am nächsten Tag Stromboli anzulaufen. Und schon bald tauchte der rauchende Berg vor uns auf. Stromboli fasziniert immer wieder aufs Neue. Der Sandstrand ist schwarz und auf der Strada del Fuoco rasseln immer wieder rauchende Steine herunter.

Über Panarea führte uns der Schiffsweg weiter nach Lipari. Dort durfte natürlich ein Besuch im archeologischen Museum nicht fehlen. Christine wollte unbedingt nochmal die griechische Vase mit dem Contractionman bestaunen. Anschliessend gings weiter nach Vulcano. Dort besuchten wir eine italienische Familie, die bei uns im Haus in Zürich wohnt und auf Vulcano ein Ferienhaus besitzt. Nach zwei Tagen italienischem Palaver einer grande familia con bambini schwirrte uns der Kopf von all dem Italienisch. Wir legten ab Richtung Strasse von Messina. Diese Durchfahrt ist beeindruckend, die Strömung ist enorm und in der Meerenge fahren nebst all der Grossschiffahrt auch Boote mit einem riesigen Masten und einem Ausleger hin und her. Sie jagen nach Schwertfischen, liessen wir uns erklären. Echt beeindruckend. Auf dem Mast oben im Mastkorb halten mehrere Personen Ausschau nach Schwertfischen. Wird ein Fisch gesichtet, gibt es Alarm. Dann geht ein Mann mit Harpune auf den langen Ausleger und versucht das Tier zu erlegen. Schwerfischen in der Strasse von Messina Nun waren wir also an der Ostküste von Sizilien unterwegs Richtung Süden. Wir ankerten in Taormina und am nächsten Abend liefen wir in Syrakus ein. Dieser Ort bietet für uns Segler eine grosse, gut geschützte Ankerbucht mit einem wundervollen Panorama. Zudem gibt es in Syrakus viel Kunst und Kultur zu besichtigen. Wir liessen es uns nicht nehmen, das berühmte Ohr des Dyonisos, die weiteren Ausgrabungsstätten sowie das archäologische Museum zu besuchen.

Der Ankerplatz von Syrakus Das Ohr des Dyonisos Jetzt galt es eine Entscheidung zu treffen. Entweder wir fuhren nun wie eigentlich geplant nach Licata Marina um dort für ein Jahr Station zu machen, oder wir zogen weiter bis Tunesien. In Salina hatten wir eine Kontrolle der Guardia Finanza gehabt. Mit einem Schiff unter Schweizer Flagge müssen wir alle 18 Monate die EU verlassen, sonst wird die Mehrwertsteuer fällig. Da wir im vorherigen Sommer in Tunesien gewesen waren, konnten wir alle nötigen Papiere vorlegen. Aber wenn wir jetzt in Sizilien blieben, so wären im Dezember die 18 Monate abgelaufen. Wer will denn schon im Dezember nach Tunesien segeln? So war es schnell klar, die Reise ging weiter Richtung Malta. Ab sofort mussten wir um Höhe kämpfen, dies bedeutete Segeln hart am Wind gegen den vorherrschenden Nord-West-Wind und dies sollte so bleiben bis Tunesien. Wir waren gespannt, wie

unser Katamaran das meistern würde. Die Überfahrt nach Malta verlief problemlos. Gegen Abend ankerten wir in einer Bucht bei Comino. Zwischen Malae und Gozo verkehren non stop Fähren Dann kam der grössere Trip von Gozo nach Lampedusa. Würden wir es schaffen gegen den Wind, hatte es überhaupt genügend Wind um zu segeln? Es hatte. Wir legten beim Morgengrauen ab und auf offener See hatten wir schon bald mehr Wind als uns lieb war. Es ging grad mit vollem Tuch ohne zu reffen, das Schiff wurde ordentlich nass. Aber der Gymnos-Kat bewährte sich wie immer sehr, auch hart am Wind segelt das Schiff erstaunlich gut und schnell. Beim Eindunkeln liefen wir in Lampedusa ein. Wir hatten mit einem Nachtörn gerechnet, aber der gute Wind hatte uns mit einem super Tempo nach Lampedusa getragen. Unterwegs hart am Wind, ein Kat macht auch bei Anluvkursen nicht viel Schräglage.

Der Hafen von Lampedusa Diese italienische Insel im Nirgendwo hat uns sehr beeindruckt. Trotz grosser Flüchtlingsproblematik wir mussten tatsächlich am Morgen zuschauen, wie eine Gruppe Flüchtlinge mit dem Navyboot reingebracht wurde hat diese Insel einen besonderen Scharm. Der Hauptort ist belebt und wirkt wie ein klassischer italienischer Ferienort. Lampedusa lebt vorallem vom Tourismus und im Sommer scheint dies gut zu funktionieren. Wir blieben zwei Nächte hier vor Anker, bevor wir uns an die nächste Etappe wagten. Bei dieser letzten Überfahr schafften wir den Kurs nicht ganz, wie wir uns das vorgestellt hatten. Die Windrichtung war wie immer noch Nord-West, wir liessen unseren Gymnos-Kat hart am Wind laufen, so dass das Schiff immer gut Fahrt machte. Doch es trieb uns ab nach Süden. Gegen Abend waren wir an der tunesischen Küste, aber nicht ganz dort, wo wir eigentlich hin wollten. Wir legten uns am Strand vor Anker, es war zwar noch etwas wellig, aber für eine Nacht ging es soweit ganz gut. Am nächsten Morgen hatte der Wind nachgegeben und unter Motor ging es dann nach Norden Richtung unserer neuen Heimat Monastir Marina. kurz vor Monastir Nun sind wir also für ein Jahr in Tunesien stationiert. Wir haben diesen Sommertörn sehr genossen, es war eine spannende und vielschichtige Reise mit vielen tollen Besichtigungspunkten und schönen Begegnungen. In Monastir haben wir wieder neue Segelfreunde kennengelernt. Es bleibt spannend. Wir grüssen alle Segler- und Taucherherzen. Auf ein Wiedersehn, über oder unter Wasser. Cornelius und Christine Grämiger Gymnos-Kat