Das Aktiv-Stadthaus im Betrieb Erste Ergebnisse aus dem technischen Monitoring und der Nutzerbefragung Bild: Constantin Meyer Tobias Nusser, STZ-EGS Karoline Dietel, BIS Seite 1 Das Aktiv-Stadthaus [1], [2], [3] Bildquelle: ABG Frankfurt Holding [1] [2] [3] Bauherr Architektur TGA-Planung Forschung Betrieb Förderung Seite 2 1
Das Aktiv-Stadthaus als Effizienzhaus-Plus Forschungsprojekt Effizienzhaus Plus im MFH Forschungsprojekt Nutzerinterface Planung 2012 2013 2014 2015 2016 2017 1 3 2 4 1 2 3 4 1 2 3 4 1 2 3 4 1 2 3 4 1 2 Bau Monitoring Entwicklungsgrundlage für städtische Mehrfamilienhäuser in Plusenergiebauweise nach EU 2020 und zur Vorbereitung eines Demonstrativ-Bauvorhabens in Frankfurt am Main Mehr Energie erzeugen als verbrauchen (Effizienzhaus Plus) Lokale Ressourcen nutzen E-Mobilität Nutzer einbinden Seite 3 Das Energiekonzept 250 kw 74 Wohneinheiten Photovoltaik 8 Geschosse Wechselrichter Energiemanagement Stromspeicher Haushaltsgeräte Elektronische Geräte Beleuchtung Warmwasser 120 kw Raumwärme Pufferspeicher Wärmepumpe Dezentrale Lüftung mit WRG Gebäudeautomation Luft Abwasserkanal 250 kwh Stromnetz E-Mobilität 120 kwth Seite 4 2
Monitoring - Ziele und Durchführung a) Technisches Monitoring b) Nutzerbefragung Seite 5 Ziele des technischen Monitorings Betriebsmonitoring Energiemonitoring Prognosemonitoring Nutzermonitoring Seite 6 6 3
Insgesamt > 1.000 Messstellen 30.09.2016 Was wird im Haus gemessen? Seite 7 7 Die Wohnungen 64 Wohnungen 1 Zähler Strom 1 Zähler Heizwärme 1 Zähler Warmwasser 1 Nutzerdisplay 74 Wohnungen (55 130 m²) 5 Wohnungen Zzgl. Zähler für Kochen Kühlschrank Waschmaschine Lüftung 5 Wohnungen Zzgl. Energiemanagement Seite 8 4
Ziele der Nutzerbefragung 1. Erhebung der Motive für Einzug in das Effizienzhaus-Plus Aktiv-Stadthaus 2. Erwartungen / Befürchtungen beim Einzug 3. Bewertung des Aktiv-Stadthauses aus Mieterperspektive: - Gebäude - Nutzerfreundlichkeit der Gebäudetechnik - Umgang mit Nutzerinterface - Wohnzufriedenheit 4. Umgang mit Energie und dessen mögliche Veränderung durch Nutzerinterface und Gebäude Seite 9 9 Geplantes Vorgehen 1. Fragebogen Oktober 2015 bis Februar 2016 Heizperiode; nach Einzug 2. Fragebogen September / Oktober 2016 Übergangsjahreszeit und Sommer retrospektiv; mind. 6 Monate Wohnerfahrung 3. Fragebogen Januar / Februar 2017 Zweite Heizperiode; mind. 12 Monate Wohnerfahrung 10 leitfadengestützte Interviews Seite 10 5
Rücklauf Rücklauf 1. Befragung 2. Befragung Angeschrieben 72 75 Antworten 54 39 (Stand: 27.09.16) Rücklaufquote 75,0 % 52,0 % Seite 11 Ergebnisse zum Energieverbrauch Seite 12 6
Heizung Verbrauch höher als berechneter Bedarf z.t. aufgrund erhöhter Raumtemperaturen Seite 13 Inwiefern treffen folgende Aussagen auf das Raumklima in Ihrer Wohnung zu? (in %)* Im Winter wird es in der gesamten Wohnung ausreichend warm 70,4 Im Winter vermisse ich die Wärme eines Ofens/Heizkörpers 24,5 Im Herbst ist meine Wohnung auch ohne Heizung ausreichend warm 75,0 Im Sommer ist die Wärme einfach draußen zu halten 53,5 Im Sommer heizt sich meine Wohnung schnell auf 35,9 N > 53 N = 39 * dargestellt sind die Werte der Kategorie stimmt genau und stimmt eher Seite 14 7
Warmwasser Verbrauch entspricht im Winter etwa dem Bedarf Verbrauch in den Sommermonaten deutlich unter Bedarf Seite 15 Wie bewerten Sie die Warmwasserversorgung in Ihrer neuen Wohnung? (in %)* Es ist immer ausreichend Warmwasser verfügbar 87,3 Warmwasser steht ohne Wartezeit zur Verfügung 70,4 N = 54 * dargestellt sind die Werte der Kategorie stimmt genau und stimmt eher Seite 16 8
In der Küche Im Bad 30.09.2016 Wie bewerten Sie die Warmwasserversorgung in Ihrer neuen Wohnung? (in %)* ist immer ausreichend Warmwasser verfügbar 92,3 steht Warmwasser ohne Wartezeit zur Verfügung 79,5 ist die Wassertemperatur ausreichend hoch 74,4 ist immer ausreichend Warmwasser verfügbar 76,9 steht Warmwasser ohne Wartezeit zur Verfügung 58,9 ist die Wassertemperatur ausreichend hoch 56,4 N = 39 * dargestellt sind die Werte der Kategorie stimmt genau und stimmt eher Seite 17 Nutzerstrom Verbrauch niedriger als berechneter Bedarf 2016 rund 30 % unter Bedarf Entspricht einem mittleren Verbrauch von rund 18 kwh/(m²*a) (inkl. Lüftungsstrom) Seite 18 9
Wie wichtig ist es Ihnen, Ihren Energieverbrauch zu kennen? (in %) wichtig / eher wichtig 88,9 87,2 schwer zu sagen 3,7 5,1 unwichtig / eher unwichtig 7,4 7,7 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 N = 54 N = 39 Seite 19 Ergebnisse zum Raumklima und Wärmeversorgung Seite 20 10
Wie bewerten Sie die Heizung in Ihrer neuen Wohnung? (in %)* Die Heizung ist leicht zu bedienen 77,8 Die Heizung ist träge 68,5 Die Heizung funktioniert zuverlässig 66,7 Gewünschte Temperaturunterschiede zwischen einzelnen Räumen sind vorhanden 53,7 Die Temperatur in meiner Wohnung lässt sich meinen Bedürfnissen entsprechend regulieren 50,0 Die Oberflächentemperatur der Fußbodenheizung ist ausreichend 40,7 N > 53 * dargestellt sind die Werte der Kategorie stimmt genau und stimmt eher Seite 21 Wie bewerten Sie die Lüftungsanlage in Ihrer neuen Wohnung? (in %)* Die Lüftungsanlage ist leicht zu bedienen 94,4 97,4 Die Lüftungsanlage lässt sich meinen Bedürfnissen entsprechend einstellen 48,7 77,8 Die Lüftungsanlage sorgt stets für eine gute Luftqualität 41,0 69,8 Man muss die Fenster zum Lüften nicht mehr öffnen 25,6 50,0 Die Lüftungsanlage entwickelt störende Geräusche 48,2 71,8 Es zieht, wenn die Lüftungsanlage eingeschaltet ist 22,2 17,9 * dargestellt sind die Werte der Kategorie stimmt genau und stimmt eher N = 54 N = 39 Seite 22 11
Im WOHNBERREICH. Im SCHLAFBEREICH 30.09.2016 Wie bewerten Sie das Raumklima in Ihrer neuen Wohnung? (in %)* ist die Raumtemperatur angenehm 76,9 88,7 ist die Luftfeuchtigkeit angenehm 56,4 64,2 ist die Raumtemperatur angenehm 48,7 92,5 ist die Luftfeuchtigkeit angenehm 48,7 66,0 * dargestellt sind die Werte der Kategorie angenehm und eher angenehm 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 N = 54 N = 39 Seite 23 Mittlere Raumtemperatur in den 10 Musterwohnungen Max 28 C Min 18 C Außenluft Seite 24 12
Mittlere Raumtemperatur in den 10 Musterwohnungen Gefärbter Bereich: Empfohlene Raumlufttemperatur nach DIN 1946 Teil 2 Seite 25 Nutzerinterface Speicherstraße Seite 26 26 13
Nutzerinterface Speicherstraße Seite 27 27 Wie wichtig oder unwichtig ist Ihnen das Nutzerinterface im Alltag? (in %) wichtig / eher wichtig 27,3 61,0 schwer zu sagen 9,1 33,3 unwichtig / eher unwichtig 25,0 37,7 N = 44 N = 33 Seite 28 28 14
Wichtigste Menüpunkte 4 5 3 1 2 6 N = 45; N = 33 Seite 29 29 Auswertung Seitenansichten auf dem Nutzerinterface Einschätzung aus Nutzerbefragung 2 3 1 4 5 Seite 30 15
Wie häufig nutzen Sie das Nutzerinterface? (in %) mind. einmal täglich 18,2 62,2 mind. einmal die Woche 33,3 63,6 mind. einmal im Monat 4,4 18,2 seltener nie N = 45 N = 39 Seite 31 31 Nutzung NIF Besuche Bis 06/2016: Besuche > 1 x täglich pro WE Ab 06/2016: Besuche < 1 x täglich pro WE Interesse an NIF lässt tendenziell nach Definition Besuch: Ein Besuch bedeutet, dass ein Besucher die Website besucht und Seiten aufruft bzw. Aktionen durchführt. Seite 32 16
Nutzung NIF (01.12.2015 31.08.2016) Uhrzeit Seite 33 Nutzung NIF (01.12.2015 31.08.2016) Wochentage Seite 34 17
Wie sehr stimmen Sie folgenden Aussagen zur Rückmeldung Ihres Energieverbrauchs zu? (in %) Ich beobachte meinen Energieverbrauch genauer 81,8 72,7 Es ist motivierend meinen Energieverbrauch im Vergleich mit den Hausbewohnern zu sehen 54,5 81,8 Die Rückmeldung über meinen Energieverbrauch ist hilfreich zum Energiesparen 54,5 81,4 Ich bin motiviert mit meinem Verhalten zu einer guten Energiebilanz des Hauses beizutragen 75,0 84,8 Ich wünsche mir eine Belohnung, wenn ich mein Strombudget nicht ausgeschöpft habe 59,1 60,6 N > 43 N = 33 * dargestellt sind die Werte der Kategorie stimmt genau und stimmt eher Seite 35 35 Das Aktiv-Stadthaus Effizienz der Wärmepumpe Anforderungen EffizienzhausPlus Seite 36 18
JAZ der Wärmepumpe Hohe JAZ Hohe Abwassertemperaturen (> 15 C) Sinkende JAZ im Sommer nur WW-Betrieb Seite 37 Gebäudebilanz - Endenergie Seite 38 19
Gebäudebilanz - Endenergie EffizienzhausPlus- Anforderung = Endenergieüberschuss Nach aktuellem Stand werden die Ziele erreicht! Seite 39 Fazit: Erstes Betriebsjahr - Bezug des Aktiv-Stadthauses im September 2015-2-jähriges Monitoring für die Analyse der Nutzerzufriedenheit und Technik - Anforderungen des Effizienzhaus-Plus-Standards werden erfüllt - Nutzerstromverbrauch unter dem Bedarf - Interesse der Bewohnerschaft an Energieverbräuchen und - sparen - Raumklima wird mehrheitlich als behaglich erlebt und die Gebäudetechnik als leicht bedienbar Impressionen: Feedback Infoveranstaltung im April 2016 Seite 40 40 20
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