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Transkript:

1. Erfahrungsaustausch für den Gewässerschutz in der Liegenschaftsentwässerung Regenwasserentsorgung von Metalldächern und Fassaden Michele Steiner, 23. Oktober 2012

Kupfertoxizität

Ablaufkonzentration [ g/l] Kupfertoxizität 10000 1000 Kupferdach 100 10 1 Dach ohne Kupfer Dach mit Cu Dachrinnen Qualitätsanforderung GSchV 0 5 10 15 20 Regenhöhe [mm]

Vollzugshilfe AWEL - Bericht (2012) Aktueller Wissensstand zu neuartigen Metallblechen für Dächer: Bedeutung für die Liegenschaftsentwässerung Freigabe voraussichtlich 2012

Inhalt der Vollzugshilfe Darstellung der Ausgangslage Massnahmen an der Quelle Adsorbersystem als technische Behandlungsmassnahme Komponenten eines Adsorbersystems Behandlung von Fassadenwasser Hydraulische Dimensionierung Notwendiger Wirkungsgrad Unterhalt, Kontrolle, Entsorgung Kosten Bewilligungsverfahren (Kt. ZH)

Notwendigkeit eines Adsorbers Dächer Adsorbersystem ab 50 m 2 (Versickerung) bzw. 500 m 2 (Einleitung) unbeschichtete Metallfläche (Cu, Zn, Pb) am Dach Fassaden Bei senkrecht angeordneten Blechen ist die Abschwemmrate um Faktor 5 geringer: Adsorbersystem ab 250 m 2 (Versickerung) bzw. 2500 m 2 (Einleitung) unbeschichtete Metallfläche (Cu, Zn, Pb) an der Fassade Fassaden, Dächer Bei einem Gebäude mit unbeschichteten Metallen an der Fassade und auf dem Dach sind die entsprechenden Flächen zu addieren.

unbehandelt/ vorbewittert Verzinnung Verzinkung Galfan Galvalum Phosphatierung Chromatierung Eloxal-Verfahren Org. Beschichtungen Neuartige Metallbleche Material Aluminium Blei Bronze häufig weniger häufig Chromstahl Beschichtung Kupfer- Aluminium Kupfer Messing Stahl Titan Zink/Titanzink Zinn

Wieso ein Adsorber? Kupfer und Zink liegen im Dachwasser bis zu 90% in gelöster Form als Ionen vor (Analog zu Kochsalz). Eine Filtration ist somit nur beschränkt wirksam. Im Strassenabwasser liegen Kupfer und Zink in der Regel nur zwischen 10 und 60% in gelöster Form vor und können deshalb auch teilweise durch Filtration entfernt werden.

Komponenten eines Adsorbersystems Entlüftung 1 2 Überlauf: Mulde mit Bodenpassage 12 Retentionsvolumen 3 Schlammsammler Grobstoffabtrennung Wasserverteilung Prallschutz 7 4 5 T > 1: nur teilweise über den Adsorber 6 Adsorptionsschicht 8 10 9 Grundwasserabstand > 1 m min. 1.0 m 11 Grwsp. bei HW Gwsp. HW10

Hydraulische Dimensionierung Jährlichkeit für die Behandlungsstufe (Adsorber) T = 1 Jahr 1 Jahr: Schadstoffrückhalt (>98%, frachtspezifisch) Die hydraulische Leistung eines Adsorbers ist limitierend Optimierung Retentionsvolumen gegen Adsorberfläche Jährlichkeit für die Dimensionierung einer Anlage (Versickerung oder Einleitung) : T = 10 Jahre

Wirkungsgrad > 95% (Cu, Zn) Kupfer > 97% Zink > 95% Massgebend ist die Wegleitung Verwertung von ausgehobenem Boden Richtwerte während 50 Jahren einhalten Bei Einleitverhältnissen von weniger als 1:10 sind höhere Wirkungsgrade zu fordern

Unterhalt / Kontrolle 1-2 Jahre: Kontrolle und Leerung der Partikelabtrennung 1-3 Jahre: Leerung Schlammsammler 2-5 Jahre: Spülung der Leitungen, Reinige der Retention 1-5 Jahre: Ersatz des Adsorbers, abhängig von der Dimensionierung

Investitionskosten pro m2 Metallfläche [Fr./m2] Kostenschätzung Kostenschätzung GEH-Adsorbersysteme 170 160 150 140 130 120 110 100 90 80 70 60 50 40 0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000 Abflusswirksame Metallfläche [m2] Beim Kauf ab Stange : 15 30 Fr./m2

bei einem Leitungsdurchmesser bis 200mm Bewilligungsverfahren: Auszug Wegleitung

Erfahrungen Architekten Behörde Bauherren Ingenieure Planer Einbezug der Materialwahl bereits im Planungsprozess!

Beispiele Adsorber Granuliertes Eisenhydroxid (GEH)

Erfahrungen In etwa der Hälfte aller Fälle wurde das Dachmaterial geändert In etwa der Hälfte aller Fälle wurde ein Adsorber eingebaut

1. Erfahrungsaustausch für den Gewässerschutz in der Liegenschaftsentwässerung Regenwasserentsorgung von Metalldächern und Fassaden Fragen und Kommentare Michele Steiner, 23. Oktober 2012