Geschichte. Teil I. die Einführungsphase

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Schulinternes Curriculum des Konrad-Heresbach-Gymnasiums Mettmann zum Kernlehrplan für die gymnasiale Oberstufe ab dem Schuljahr 2014/15 Geschichte Teil I. die Einführungsphase 1

1. KLP Inhaltsfelder 1 bis 3: Kompetenzzuordnungen Inhaltsfeld 1: Erfahrung mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive Das Inhaltsfeld geht aus historischer Sicht den Fragen nach: Was ist Fremdsein? Wo beginnt die Fremde? Was erfährt man in der Fremde? Was bedeutet das Ankommen und das Verbleiben in der Fremde? Damit eröffnet das Inhaltsfeld einen zentralen Zugriff auf Menschen- und Weltbilder von Gesellschaften, Großgruppen oder Einzelpersonen in zeitlicher Tiefe und räumlicher Breite. Durch die vertiefte Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Vorstellungen über als fremd wahrgenommene Kulturkreise und Angehörige anderer Religionen und Zivilisationsformen erfahren die Schülerinnen und Schüler den Konstruktcharakter des Begriffs Fremdsein und die Grenzlinien" früherer wie auch heutiger Selbst- und Fremdwahrnehmungen. Vor dem Hintergrund der sich vertiefenden globalen Verflechtungen und der damit einhergehenden veränderten lebensweltlichen Orientierung trägt das Erfahren und Verstehen des Fremden" (Alteritätserfahrung) wesentlich zur Herausbildung und Erweiterung der eigenen Subjektivität und der Gesellschaftlichkeit bei. Inhaltlicher Schwerpunkte: Die Darstellung der Germanen in römischer Perspektive Mittelalterliche Weltbilder in Asien und Europa Was Reisende erzählen - Selbst- und Fremdbild in der frühen Neuzeit Fremdsein, Vielfalt und Integration - Migration am Beispiel des Ruhrgebiets im 19. und 20. Jahrhundert Bereich der Sachkompetenz: erklären den Konstruktcharakter von Bezeichnungen wie,,der Germane, der Römer und,,der Barbar und die damit einhergehende Zuschreibung normativer Art, erklären mittelalterliche Weltbilder und die jeweilige Sicht auf das Fremde anhand von Weltkarten (Asien und Europa), analysieren multiperspektivisch die Wahrnehmung der Fremden und das jeweilige Selbstbild, wie sie sich in Quellen zu den europäischen Entdeckungen, Eroberungen oder Reisen in Afrika und Amerika in der frühen Neuzeit dokumentieren, stellen an ausgewählten Beispielen die Loslösung der von Arbeitsmigration Betroffenen von ihren traditionellen Beziehungen und die vielfältige Verortung in ihre neue Arbeits- und Lebenswelt an Rhein und Ruhr dar. Bereich der Urteilskompetenz: - beurteilen die Darstellung der Germanen in römischen Quellen im Hinblick auf immanente und offene Selbst- und Fremdbilder, - beurteilen den Einfluss wissenschaftlicher, technischer und geographischer Kenntnisse auf das Weltbild früher und heute, - erörtern beispielhaft Erkenntniswert und Funktion europazentrischer Weltbilder in der Neuzeit, - erörtern kritisch und vor dem Hintergrund differenzierter Kenntnisse die in Urteilen über Menschen mit persönlicher oder familiärer Zuwanderungsgeschichte enthaltenen Prämissen. 2

Inhaltsfeld 2: Islamische Welt - christliche Welt: Begegnung zweier Kulturen in Mittelalter und früher Neuzeit Das Inhaltsfeld gibt einer Gegenwartsthematik die historische Tiefe und trägt zur Reflexion von gegenwärtig wirksamen Feindbildern und Stereotypen bei. Die historische Auseinandersetzung mit den verschiedenen Ausprägungen von Islam und Christentum, ihren verschiedenen in der Geschichte entwickelten Verständnissen von Religion und Staat und ihrer kulturellen Leistung in der mittelalterlichen Welt, aber auch mit den wechselseitigen Konflikten und den unterschiedlichen Weiterentwicklungen der jeweiligen Kultur verlangt von den Schülerinnen und Schülern Fremdverstehen und einen Perspektivenwechsel, der sie in die Lage versetzt, eigene Standpunkte zu hinterfragen. Inhaltliche Schwerpunkte: Religion und Staat Die Entwicklung von Wissenschaft und Kultur Die Kreuzzüge Das Osmanische Reich und,,europa" in der Frühen Neuzeit Bereich der Sachkompetenz: - beschreiben das Verhältnis von geistlicher und weltlicher Macht im lateinisch-römischen Westen sowie im islamischen Staat zur Zeit der Kreuzzüge, - beschreiben Formen der rechtlichen Stellung von religiösen Minderheiten sowie der Praxis des Zusammenlebens mit ihnen in der christlichen und der islamischen mittelalterlichen Welt, - erläutern die Rolle des Islam als Kulturvermittler für den christlich-europäischen Westen, - erklären die Kreuzzugsbewegung von unterschiedlichen gesellschaftlichen, sozialen, politischen und individuellen Voraussetzungen her, - erläutern das Verhältnis zwischen dem Osmanischen Reich und Westeuropa in der Frühen Neuzeit, - beschreiben das Verhältnis zwischen christlich und islamisch geprägten Gesellschaften in ihrer gegenseitigen zeitgenössischen Wahrnehmung. Bereich der Urteilskompetenz: - beurteilen den Entwicklungsstand der mittelalterlichen islamischen Wissenschaft und Kultur im Vergleich zu dem des Westens, - erörtern Erklärungsmodelle für Entwicklungsdifferenzen zwischen islamisch und christlich geprägten Regionen, - erörtern aus zeitgenössischer und heutiger Perspektive kritisch und differenziert die Begründung für Krieg und Gewalt, - erörtern an einem Fallbeispiel die Bedeutung, die eine Kulturbegegnung bzw. ein Kulturkonflikt für beide Seiten haben kann. 3

Inhaltsfeld 3: Die Menschenrechte in historischer Perspektive Das Inhaltsfeld eröffnet den Schülerinnen und Schülern einen reflektierten historischen Zugriff auf die Grundlagen unseres heutigen Rechts-, Staats- und Freiheitsdenkens. Die Menschen- und Bürgerrechte bilden die entscheidende Basis der westlichen, aufgeklärten Tradition und sind Maßstab und Bewertungskriterium für eine gerechte politische Herrschaft und den Schutz der Staatsbürgerinnen und -bürger. Im historischen Rückblick werden deren Genese, deren Möglichkeiten und Grenzen sowie die Debatte um deren universelle Gültigkeit behandelt. Einen wichtigen Ansatz bildet hierbei der Namenspatron unserer Schule Konrad Heresbach, der einen direkten Zugriff auf die Herausbildung der Menschenrechte zulässt. Inhaltliche Schwerpunkte: Ideengeschichtliche Wurzeln und Entwicklungsetappen Durchsetzung der Menschenrechte am Beispiel der Französischen Revolution Geltungsbereiche der Menschenrechte in Vergangenheit und Gegenwart Bereich der Sachkompetenz: - erläutern wesentliche Grundelemente von Menschenbild und Staatsphilosophie der Aufklärung in ihrem Begründungszusammenhang, - beschreiben den Zusammenhang zwischen zeitgenössischen Erfahrungen, Interessen und Werthaltungen sowie der Entstehung eines aufgeklärten Staatsverständnisses und erklären dies am Beispiel Konrad Heresbach, - erklären unter Verwendung von Kategorien der Konfliktanalyse den Verlauf der Französischen Revolution, - beschreiben den Grad der praktischen Umsetzung der Menschen- und Bürgerrechte in den verschiedenen Phasen der Französischen Revolution, - erläutern an ausgewählten Beispielen unterschiedliche zeitgenössische Vorstellungen von der Reichweite der Menschenrechte (u.a. der Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin), - untersuchen die Ideen Konrad Heresbachs und ihre Anwendung bzw. Verfolgung am Konrad- Heresbach-Gymnasium Mettmann. Bereich der Urteilskompetenz: - beurteilen die Bedeutung des Menschenbildes und der Staatstheorien der Aufklärung für die Formulierung von Menschenrechten sowie für die weitere Entwicklung hin zu modernen demokratischen Staaten, - beurteilen den in den wichtigsten Etappen der Entwicklung der Menschenrechte bis zur UN- Menschenrechtserklärung von 1948 erreichten Entwicklungsstand, - beurteilen Positionen und Motive der jeweiligen historischen Akteure in der Französischen Revolution aus zeitgenössischer und heutiger Sicht, - beurteilen die Bedeutung der Französischen Revolution für die Entwicklung der Menschenrechte und die politische Kultur in Europa, - bewerten den universalen Anspruch und die Wirklichkeit der Menschenrechte, - beurteilen die Umsetzung und das Aufgreifen der Ideen Konrad-Heresbachs am Konrad- Heresbach-Gymnasium Mettmann. 4

2. Inhaltliche Schwerpunkte und Kompetenzerwartungen Inhaltsfeld 1: Erfahrung mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive Inhaltliche Schwerpunkte Bereich der Sachkompetenz Bereich der Urteilskompetenz Die Darstellung der Germanen in römischer Perspektive Mittelalterliche Weltbilder in Asien und Europa Was Reisende erzählen Selbst- und Fremdbild in der frühen Neuzeit Fremdsein, Vielfalt und Integration Migration am Beispiel des Ruhrgebietes im 19. und 20. Jahrhundert erklären den Konstruktcharakter von Bezeichnungen wie,,der Germane, der Römer und,,der Barbar und die damit einhergehende Zuschreibung normativer Art. erklären mittelalterliche Weltbilder und die jeweilige Sicht auf das Fremde anhand von Weltkarten (Asien und Europa). analysieren multiperspektivisch die Wahrnehmung der Fremden und das jeweilige Selbstbild, wie sie sich in Quellen zu den europäischen Entdeckungen, Eroberungen oder Reisen in Afrika und Amerika in der frühen Neuzeit dokumentieren. stellen an ausgewählten Beispielen die Loslösung der von Arbeitsmigration Betroffenen von ihren traditionellen Beziehungen und die vielfältige Verortung in ihre neue Arbeits- und Lebenswelt an Rhein und Ruhr dar. beurteilen die Darstellung der Germanen in römischen Quellen im Hinblick auf immanente und offene Selbstund Fremdbilder. beurteilen den Einfluss wissenschaftlicher, technischer und geographischer Kenntnisse auf das Weltbild früher und heute. erörtern beispielhaft Erkenntniswert und Funktion europazentrischer Weltbilder in der Neuzeit. erörtern kritisch und vor dem Hintergrund differenzierter Kenntnisse die in Urteilen über Menschen mit persönlicher oder familiärer Zuwanderungsgeschichte enthaltenen Prämissen. 5

Inhaltsfeld 2: Islamische Welt - christliche Welt: Begegnung zweier Kulturen in Mittelalter und früher Neuzeit Inhaltliche Schwerpunkte Bereich der Sachkompetenz Bereich der Urteilskompetenz Religion und Staat Die Entwicklung von Wissenschaft und Kultur Die Kreuzzüge Das Osmanische Reich und Europa in der frühen Neuzeit beschreiben das Verhältnis von geistlicher und weltlicher Macht im lateinisch-römischen Westen sowie im islamischen Staat zur Zeit der Kreuzzüge und beschreiben Formen der rechtlichen Stellung von religiösen Minderheiten sowie der Praxis des Zusammenlebens mit ihnen in der christlichen und der islamischen mittelalterlichen Welt. erläutern die Rolle des Islam als Kulturvermittler für den christlich-europäischen Westen. erklären die Kreuzzugsbewegung von unterschiedlichen gesellschaftlichen, sozialen, politischen und individuellen Voraussetzungen her. beschreiben das Verhältnis zwischen christlich und islamisch geprägten Gesellschaften in ihrer gegenseitigen zeitgenössischen Wahrnehmung. erörtern Erklärungsmodelle für Entwicklungsdifferenzen zwischen islamisch und christlich geprägten Regionen. beurteilen den Entwicklungsstand der mittelalterlichen islamischen Wissenschaft und Kultur im Vergleich zu dem des Westens. erörtern aus zeitgenössischer und heutiger Perspektive kritisch und differenziert die Begründung für Krieg und Gewalt. erörtern an einem Fallbeispiel die Bedeutung, die eine Kulturbegegnung bzw. ein Kulturkonflikt für beide Seiten haben kann. 6

Inhaltsfeld 3: Die Menschenrechte in historischer Perspektive Inhaltliche Schwerpunkte Bereich der Sachkompetenz Bereich der Urteilskompetenz Ideengeschichtliche Wurzeln und Entwicklungsetappen Durchsetzung der Menschenrechte am Beispiel der Französischen Revolution Geltungsbereiche der Menschenrechte in Vergangenheit und Gegenwart erläutern wesentliche Grundelemente von Menschenbild und Staatsphilosophie der Aufklärung in ihrem Begründungszusammenhang und beschreiben den Zusammenhang zwischen zeitgenössischen Erfahrungen, Interessen und Werthaltungen sowie der Entstehung eines aufgeklärten Staatsverständnisses und erklären dies am Beispiel Konrad Heresbach. erklären unter Verwendung von Kategorien der Konfliktanalyse den Verlauf der Französischen Revolution und beschreiben den Grad der praktischen Umsetzung der Menschen- und Bürgerrechte in den verschiedenen Phasen der Französischen Revolution. erläutern an ausgewählten Beispielen unterschiedliche zeitgenössische Vorstellungen von der Reichweite der Menschenrechte (u.a. der Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin) un d untersuchen die Ideen Konrad Heresbachs und ihre Anwendung bzw. Verfolgung am Konrad-Heresbach- Gymnasium Mettmann. 7 beurteilen die Bedeutung des Menschenbildes und der Staatstheorien der Aufklärung für die Formulierung von Menschenrechten sowie für die weitere Entwicklung hin zu modernen demokratischen Staaten und beurteilen den in den wichtigsten Etappen der Entwicklung der Menschenrechte bis zur UN- Menschenrechtserklärung von 1948 erreichten Entwicklungsstand. beurteilen Positionen und Motive der jeweiligen historischen Akteure in der Französischen Revolution aus zeitgenössischer und heutiger Sicht und beurteilen die Bedeutung der Französischen Revolution für die Entwicklung der Menschenrechte und die politische Kultur in Europa. bewerten den universalen Anspruch und die Wirklichkeit der Menschenrechte und beurteilen die Umsetzung und das Aufgreifen der Ideen Konrad-Heresbachs am Konrad-Heresbach-Gymnasium Mettmann.

3. Übersichtsraster Unterrichtsvorhaben Unterrichtsvorhaben I: Einführungsphase Unterrichtsvorhaben II: Thema: Wie Menschen das Fremde und den Fremden wahrnahmen Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive Kompetenzen: treffen unter Anleitung methodische Entscheidungen für eine historische Untersuchung (MK1), identifizieren Verstehensprobleme und führen die notwendigen Klärungen herbei (MK4), analysieren Fallbeispiele und nehmen Verallgemeinerungen vor (MK5), wenden aufgabengeleitet, an wissenschaftlichen Standards orientiert, grundlegende Schritte der Interpretation von Textquellen (und der Analyse von und kritischer Auseinandersetzung mit historischen Darstellungen) fachgerecht an (MK6), interpretieren und analysieren sachgerecht unter Anleitung auch nichtsprachliche Quellen (und Darstellungen) wie Karten, Grafiken, Schaubilder, (und) Bilder, (Karikaturen und Filme) (MK7), stellen innerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Verhältnis der eigenen Person und Gruppe zur historischen Welt und ihren Menschen dar (HK1), entwickeln Ansätze für Handlungsoptionen für die Gegenwart unter Beachtung der Rolle von historischen Erfahrungen in gesellschaftlichen und politischen Entscheidungsprozessen (HK2), präsentieren eigene historische Narrationen und nehmen damit am (schul-) öffentlichen Diskurs teil (HK6). Inhaltsfelder: IF 1 (Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive) Thema: Begegnung von islamischer und christlicher Welt Konfliktpotenziale und Entwicklungschancen Kompetenzen: erläutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen, vergleichen Informationen aus ihnen miteinander und stellen Bezüge zwischen ihnen her (MK3), identifizieren Verstehensprobleme und führen die notwendigen Klärungen herbei (MK4), analysieren Fallbeispiele und nehmen Verallgemeinerungen vor (MK5), wenden aufgabengeleitet, an wissenschaftlichen Standards orientiert, grundlegende Schritte der Interpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinandersetzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6), stellen fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeigneter sprachlicher Mittel und Fachbegriffe adressatenbezogen und problemorientiert dar und präsentieren diese auch unter Nutzung elektronischer Datenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9), stellen innerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Verhältnis der eigenen Person und Gruppe zur historischen Welt und ihren Menschen dar (HK1), entwerfen, ggf. in kritischer Distanz, eigene Beiträge zu ausgewählten Formen der öffentlichen Geschichts- und Erinnerungskultur (HK5). Inhaltsfelder: IF 2 (Islamische Welt christliche Welt: Begegnung zweier Kulturen in Mittelalter und früher Neuzeit) 8

Inhaltliche Schwerpunkte: Die Darstellung der Germanen in römischer Perspektive Mittelalterliche Weltbilder in Asien und Europa Was Reisende erzählen Selbst- und Fremdbild in der frühen Neuzeit Fremdsein, Vielfalt und Integration Migration am Beispiel des Ruhrgebiets im 19. und 20. Jahrhundert Zeitbedarf: 24 Std. Unterrichtsvorhaben III: Inhaltliche Schwerpunkte: Religion und Staat Die Entwicklung von Wissenschaft und Kultur Die Kreuzzüge Das Osmanische Reich und Europa in der Frühen Neuzeit Zeitbedarf: 30 Std. Thema: Freiheit und Gleichheit für alle!? Die Menschenrechte in historischer Perspektive Kompetenzen: recherchieren fachgerecht innerhalb und außerhalb der Schule in relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu einfachen Problemstellungen (MK2), wenden aufgabengeleitet, an wissenschaftlichen Standards orientiert, grundlegende Schritte der Interpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinandersetzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6), interpretieren und analysieren sachgerecht unter Anleitung auch nichtsprachliche Quellen und Darstellungen wie (Karten, Grafiken), Schaubilder, (Bilder), Karikaturen und Filme (MK7), stellen grundlegende Zusammenhänge aufgabenbezogen geordnet und strukturiert auch in Kartenskizzen, Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8), stellen innerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Verhältnis der eigenen Person und Gruppe zur historischen Welt und ihren Menschen dar (HK1), entwickeln Ansätze für Handlungsoptionen für die Gegenwart unter der Beachtung der Rolle von historischen Erfahrungen in gesellschaftlichen und politischen Entscheidungsprozessen (HK2), 9

beziehen angeleitet Position in Debatten um gegenwärtige Verantwortung für historische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3). Inhaltsfelder: IF 3 (Die Menschenrechte in historischer Perspektive) Inhaltliche Schwerpunkte: Ideengeschichtliche Wurzeln und Entwicklungsetappen Durchsetzung der Menschenrechte am Beispiel der Französischen Revolution Geltungsbereiche der Menschenrechte in Vergangenheit und Gegenwart Zeitbedarf: 30 Std. Summe Einführungsphase: 84 Stunden 10