Erfahrungsbericht Auslandssemester Aarhus WS 08/09



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Transkript:

Erfahrungsbericht Auslandssemester Aarhus WS 08/09

Inhaltsverzeichnis Vorbereitung...1 Anreise...1 Wohnen...2 Organisatorisches...3 Mobilität...3 Soziales Leben...5 Universität...6 Lebenserhaltung...7 Abreise...8

Vorbereitung Relativ schnell nach der Zusage bekommt man schon das erste Informationsmaterial zu gesandt. Wichtig ist es die Registrierung über den Selfservice der Universität durch zu führen. Bei dem Leistungsnachweis reicht eine Scan von dem normalen Leistungsnachweis der Universität Göttingen. Der internationale Transcript of Records ist nicht nötig. Außerdem muss man sich entscheiden, ob man an dem Einführungsmonat Denmark Today teilnehmen möchte dazu später mehr. Die wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Aarhus veröffentlich im Internet eine Übersicht aller angebotenen Kurse. Dort findet man auch sehr ausführliche Formulare zu jedem Kurs. Bei weitgehenden Fragen einfach den jeweiligen Professor direkt anschreiben. Man bekommt sehr zeitnah Antworten. Um die Registrierung abzuschließen, muss man erstmal Kurse im Gesamtwert von 30 ECTS auswählen. Diese Auswahl kann aber auch völlig willkürlich erfolgen, es spielt faktisch erstmal keine Rolle, am Beginn des Semesters ist noch genug Zeit, um gegebenenfalls zu wechseln. Nur wer sich vorher schon die Anrechenbarkeit prüfen möchte, muss sich das schon ganz genau überlegen. Von der Universität wird ein Tutor angeboten, dieser ist bei der Ankunft sehr nützlich, da er bei der Orientierung hilft. Die meisten Tutoren haben auch für die Anreise ein Auto in Aarhus organisiert, was sehr hilfreich sein kann. Man sollte sich auch nicht wundern, wenn die Universität sich nicht mehr groß meldet, nachdem man das Willkommen-Paket erhalten hat. Mein Tutor wurde mit zum Beispiel erst wenige Tage vor der Ankunft mitgeteilt. In Dänemark kann man sehr viel mit Kreditkarte bezahlen. Ich habe es die ganzen Zeit mit meinem deutschen Konto geregelt. Es gibt genug Banken, die euch kostenlos Visa-Karte und kostenloses Abheben im Ausland zur Verfügung stellen, einfach mal nachgucken, welches Institut für euch die besten Konditionen anbietet. Anreise Generell empfiehlt es sich die erste Anreise mit dem Auto zu organisieren. Die Wohnheime sind wirklich über ganz und um Aarhus verteilt und der öffentlich Nahverkehr ist erstmal gewöhnungsbedürftig. Aarhus besitzt auch einen kleinen Flughafen, der allerdings vor allem von Kopenhagen aus angeflogen wird. Billigflieger sind dort eher Mangelware. Der Flughafen Billund ist nicht weit entfernt und dort landen auch einige Billigflieger. Die deutsche Bahn bietet an Werktagen einen ICE von Berlin über Hamburg nach Aarhus an, an Wochenenden fährt dieser allerdings erst ab Hamburg. 1

Die andere Möglichkeit ist ab Hamburg mit der Regionalbahn nach Padborg zu fahren, dort muss man dann umsteigen und fährt weiter mit der DSB nach Aarhus mit Umstieg Frederica St. Diese Anreise ist stündlich möglich allerdings sehr mühselig und bei gutem Wetter sind die Züge völlig überfüllt. Von Hamburg und Berlin aus gibt es während der Sommermonat (von April August) eine Linienbus der täglich verkehrt (Zustiege in Neumünster und Flensburg möglich). Das Reservieren ist umsonst und gezahlt werden muss erst am Bus. Die Busse sind komfortabel und gerade unter der Woche meist fast leer (http://www.abildskou.dk). Durch die vielen Deutschen, die in Dänemark arbeiten, gibt es eine Menge von Mitfahrgelegenheiten auf den entsprechenden Internetseiten zu finden. Insgesamt bleibt zu sagen, dass das Auto (bei erster Anreise und letzter Abreise) sicherlich die beste Variante ist. Der ICE ist die bequemste Möglichkeit, allerdings nur bei rechtzeitiger Buchung auch günstig (Europa Spezial). Für kurzfristige Buchungen sind die Busse wirklich zu empfehlen. In Aarhus angekommen führt euer erster Weg erstmal zum International Secretary, um die Unterlagen und Schlüssel für eure Wohnung und das Willkommenspaket zu holen (sofern das nicht schon euer Tutor erledigt hat). Im Willkommenspaket ist das Programm von Denmark Today und die Rechnung für die Miete und Kaution. Man muss innerhalb der ersten Woche die Miete und Kaution bezahlen, dass International Secretary hat bei den Wohnheimen für euch ausgelegt. In Dänemark sind übrigens zwei Monatsmieten als Kaution üblichen, dass sind also leicht über 500, die ihr bereit haben müsst. Vom Zustand des Raumes unbedingt Fotos machen! Wohnen Die Studentenwohnheim sind vom persönlichen Wohnraum ungefähr alle vergleichbar. Welches Wohnheim man bekommt, ist hingegen totale Glückssache. Bei der Registrierung wird zwar um Wünsche gebeten, aber das beinhaltet wohl nur die Informationen ob man Raucher, Behindert oder ähnliches ist. Einzige Ausnahme waren jene Studenten, die als Wunsch einen Studentenwohnheim ausgeschlossen haben. Die sind in der Regel dann genau in jenem Wohnheim gelandet. Wenn ihr angekommen seid, entscheidet euch schnell, ob ihr dort bleiben wollt. Wenn nicht sollte der erste Schritt zurück zum International Secretary sein und dort auf eine neue Wohnung bewerben. Einige konnten nach zwei Monaten wechseln. Wirklich empfehlenswert ist Skybeparken. Dort hat man wohl die größten und hellsten Zimmer, die Entfernung zur Universität ist gut (20 Minuten zu Fuß) und das soziale Leben ist dort sehr gut, durch eine gute Mischung aus dänischen und ausländischen Studenten. Das Skolhoj-Kolleg ist ein sehr großes Wohnheim in dem unglaublich viele Austauschstudenten untergebracht und daher ist dort auch immer was los. Als Faustregel kann gelten, je näher an der Uni/Innenstadt, desto besser. Die Mieten sind auch sehr ähnlich, was 2

Studenten die auf Bus/Bahn angewiesen sind auf Grund der hohen Preise und für den dünnen öffentlich Nahverkehr massiv benachteiligt. Eine GEZ gibt es natürlich auch in Dänemark. Auch sie setzen Kontrolleure ein, die versuchen euch das auf zu brummen. Es gilt ähnliches wie in Deutschland bloß nicht rein lassen, dass müsst ihr nicht. Bis ihr wieder abgereist seid, tauchen die nicht wieder auf. Wenn er euch allerdings erwischt, müsst ihr nur von dem Zeitpunkt an bezahlen, dem es euch nachgewiesen wurde. Nicht wie in Deutschland wo man rückwirkend Zahlen muss. Die Gebühr ist satt und ihr müsst immer ein halbes Jahr bezahlen. Nach der Abmeldung überweisen sie euch wohl das zuviel gezahlte Geld zurück. Organisatorisches Die ersten Schritte in Dänemark werden von dem International Secretary gut begleitet. Ziemlich am Anfang kommen gleich die Beamten zum Secretary bei denen man die Aufenthaltsgenehmigung beantragen kann. Das erspart die Fahrt zu der offiziellen Stelle, die für das dänische Festland nicht in Aarhus liegt. Einen Monat später bekommt man dann diese Bestätigung per Post zu gesandt und kann damit dann ins Rathaus, um die CPR-Nummer zu beantragen. Die CPR-Nummer ist vergleichbar mit der amerikanischen Versicherungsnummer. Ohne diese kann man keine Handyverträge abschließen, keine Bücher in der Bibliothek ausleihen oder eine Wildcard kaufen (s.u.). Gleichzeitig bekommt man damit auch seine Versicherungskarte zugesandt. Die gibt es natürlich auch erst, wenn man eine CPR Nummer hat. Aber aufpassen die dänische Standardversicherung deckt weder Zahn- noch Augenarztkosten! Für ein dänisches Konto ist offiziell auch eine CPR Nummer nötig. Wenn man arg bettelt und die Notwendigkeit klarmacht, bekommt man bei einigen Banken wohl auch ohne CPR Nummer ein Konto. Die Konten sind wie in Deutschland häufig umsonst und die Dancard ist das Zahlungsmittel schlechthin. Mit ihr kann man wirklich überall bezahlen. Es ist auch in Dänemark möglich in Supermärkten über zu bezahlen, dann bekommt man das überbezahlte Bar aus der Kasse. Wie oben schon geschrieben ist es aber keine Notwendigkeit mit den gängigen deutschen Direktbanken war es für mich und meinen deutschen Mitbewohner auch Problemlos ohne dänisches Konto zu leben. Der Koordinator der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät ist sehr bemüht aber leider etwas langsam. Man sollte am besten gleich mit all dem Erasmusdokumenten zu ihm kommen und diese Unterschreiben lassen. Das funktioniert problemlos. Mobilität In Dänemark ist das Fahrrad genauso üblich wie in Göttingen. Wer nah genug wohnt, sollte sich also unbedingt ein Fahrrad kaufen/mitbringen. Überall in der Stadt gibt es auch Pfandräder, die man 3

an bestimmten Stellen abholen und wieder abgeben kann. Diese sind gerade bei gutem Wetter eine Alternative. In der Stadt selber kann nahezu alles erlaufen werden, zumal die Innenstadt teilweise Auto befreit ist. Das Busnetz in Aarhus ist tagsüber gut. Die Bus fahren häufig und es ist fast alles in Aarhus zu erreichen. Die Preise sind hingegen hoch. Eine Einzelfahrt Tage kostet rund 2,5 und gilt für die Tarifzonen 1,2,3 und 4 (die Stadt Aarhus besteht nur aus Zone 1 und 2). Wer überwiegend Fahrrad fährt kann sich eine Clipkart kaufen. Diese beinhaltet 10 Fahrten. Bei diesen richtet sich der Preis nach den enthaltenen Zonen. Wobei unsinniger Weise eine Clipkart für alle 4 Zonen teurer ist als 10 Einzeltickets. Innerhalb dieser Zonen kann man auch die Züge benutzen. Diese fahren tagsüber relativ häufig und sind bei Fahrten in die Zonen 3 und 4 schneller. Knacktpunkt neben dem Preis ist der Nachtverkehr. Dieser existiert unter der Woche praktisch nicht. Die letzten Busse fahren spätestens um 1 Uhr nachts. Die Züge stellen größtenteils schon vor 12 Uhr den Betrieb ein. Werktags geht der öffentliche Verkehr dann wieder ab halb vier los. Am Wochenenden gibt es Nachtbusse. Meist fahren diese allerdings nur stündlich und kosten zusätzlich doppelt, d.h. man muss zwei Einzeltickets kaufen, zweimal die Clipkarte abknippsen oder beides kombinieren. Selbst Monatskartenbesitzer müssen sich noch einen weiteren Einzelausweis kaufen. Es gibt eine Reihe Kolleqs die sind soweit entfernt, dass sie nur zweimal pro Nacht von Nachtbussen angesteuert werden. Die Taxikosten sind vergleichbar mit Deutschland und zu den weiter entfernten Studentenwohnheimen kann man schon mit 40 aufwärts rechnen. Mangelware sind Taxis allerdings nicht, gerade am Wochenende sind genug unterwegs. Daneben kann man sich auch die Nummern von privaten Fahrern besorgen, die ohne Lizenz arbeiten, die sind billiger, dass ist natürlich nicht für jeden etwas. Wenn man Ausflüge unternehmen möchte, bieten sich neben dem eigenem Wagen, Mitwagen (z.b. Europcar), Zug oder Bus an. Mietwagen über das Wochenende sind nicht allzu teuer. Gerade wenn man einen 9 Sitzer nimmt. Auch wenn die Preise erstmal nicht so günstig aussehen, fragt persönlich nach, z.b. zahlen Deutsche nicht so viel wie Dänen. Da scheint die Versicherungsprämie niedriger zu sein. Wer lieber mit der dänischen Eisenbahn reisen will, sollte warten bis er seine CPR Nummer hat. Damit kann man dann eine Wildcard beantragen. Das ist das Äquivalent zur Bahncard und lohnt sich schon bei einer Fahrt nach Kopenhagen. Alternative bietet die DSB ähnlich wie die deutsche Bahn begrenzte Billigticket Kontingente an, zu finden unter dsb.dk/orange. Die dänischen Bahnen sind grundsätzlich zuverlässig und ordentlich. Nur zuweilen mag man sich wundern, wie lang man in diesem kleinen Land unterwegs sein kann. Da es in Dänemark keine Monopol für die Bahn bei Städteverbindungen gibt, ist der Busverkehr 4

zwischen den Städten gut ausgebaut. Neben Überlandbussen bietet der oben erwähnte Abildskou reisen innerhalb Dänemarks zwischen den großen Städten und bis nach Schweden an. Als Gruppe kann man so z.b. mit einem Zehnerticket recht günstig reisen, da die DSB solche Gruppentarife nicht anbietet. Die Brückenmaut und Fährkosten sind in dem Preis immer schon enthalten. Von Kopenhagen und Billund fliegen auch einige der billigen Fluggesellschaften. Schaut einfach auf den gängigen Webseiten nach, viele Studenten haben es genutzt, um nach Norwegen oder England zu kommen. Soziales Leben Wer die Zeit hat, sollte unbedingt an dem Einführungsprogramm Denmark Today teilnehmen. Denmark Today findet einen Monat vor den Vorlesungen statt und wird vom International Secretary und Studenterhuse organisiert. Das Programm wird den Erasmus-Studenten von der EU bezahlt und lohnt sich aufjedenfall. Neben einem dreiwöchigen dänisch Kurs stehen eine menge soziale und kulturelle Aktivitäten auf dem Programm. Durch die zufälligen Gruppen entstehen so leicht Kontakte zu anderen Austauschstudenten. Studenten die später anreisten, hatten zu meist am Anfang Probleme Anschluss zu finden und hatten später vor allem Kontakt zu anderen Studenten gleicher Nationalität. Irgendwie ist das langweilig. Ein Anlaufpunkt während des Semesters ist Dienstags die internationale Nacht des Studenterhuse. Bei für Dänemark moderaten Preisen kann man hier gemütlich zusammen sitzen und etwas trinken. Hin und wieder wird auch noch ein Kickerturnier o.ä. organisiert. Ansonsten ist unter der Woche in Aarhus selber nicht viel los. Wenn nicht gerade irgendwelche Festivalwochen (im Wintersemester ist z.b. eine Kulturwoche, da sind jeden Tag in der Nacht Konzerte) sind, ist es in der Stadt durchaus mau. Die Kneipen sind recht leer oder gar geschlossen. Donnerstags mauserte sich der Gemeinschaftsraum in Skebyparken zum Treffpunkt. Dort wurde es teilweise recht voll und die Preise sind auch sehr moderat. Ab Donnerstag öffnen dann die Clubs in der Stadt ihre Türen. Gerade am Wochenende ist die Innenstadt von Aarhus stark bevölkert von Jugendlichen. Erster Anlaufpunkt ist sicherlich der Social Club. Dort ist der Eintritt für Studenten frei und zwischen 23 und 24 Uhr auch das Bier umsonst. Ansonsten ist der Club vergleichbar mit dem Savoy in Göttingen - gleicher irrsinniger Musikmix mit einigen Liedwiederholungen. Es gibt in Aarhus noch einige andere Clubs, allerdings sind dort Eintrittspreise um die 7 bis 10 völlig normal. Die Getränke kosten entsprechend. Es gibt auch noch einige nette Musikbars und häufig auch Konzerte. Da müsst ihr euch am besten vor Ort informieren. Die Fakultäten der Universitäten bieten auch noch die Freitagsbars an. Das ist der beste Ort, um mit dänischen Studenten ins Gespräch zu kommen. Wirklichen Kontakt zu dänischen Studenten haben 5

die wenigstens Austauschstudenten aufgebaut. Die Dänen sind immer hilfsbereit und freundlich, doch wirklich etwas mit einem Unternehmen tun sie eher selten. Entgegen anders lautender Gerüchte ist es nicht ein absolutes muss bei Facebook angemeldet zu sein. Es vereinfacht sicherlich die Kommunikation, es funktioniert aber auch gut ohne. In Dänemark ein muss ist ein Handy. Die Preise für Verträge als auch Prepaidkarten sind viel günstiger als in Deutschland. Wer schnell macht mit der CPR-Nummer kann einen Vertrag abschließen, da es in Dänemark auch sechsmonats Verträge gibt. Universität Der Campus der Universität Aarhus ist wunderschön. Grundsätzlich kann man als Student der Universität an jedem Kurs an jeder Fakultät teilnehmen und eine Prüfung ablegen. Die wirtschaftswissenschaftliche Fakultät liegt direkt am Hauptcampus. Bis auf einige wenige Vorlesungen wird hauptsächlich in Gruppen von 20 40 Leuten studiert. Die Form variiert von Frontalunterricht hin zu Gruppenarbeit. Die meisten Module werden von Tutorien begleitet. Die Module geben i.d.r. 10 ECTS, die einem in Göttingen auch anerkannt werden. Für diese 10 Credits wird deutlich mehr Eigenstudium erwartet als in Göttingen. Es ist absolut notwendig die angegeben Begleitliteratur zu besorgen und zu studieren möglichst parallel zur Vorlesung. Die Bücher sollte man sich in Deutschland beschaffen, es ist einfach viel günstiger. Die Prüfungsformen gehen von dreistündigen Klausuren bis zu 20minütigen mündlichen Prüfungen. Auch die Präsentation ist ein sehr häufig verwendetes Prüfungsmittel. Organisatorisch läuft das meiste über eine online Plattform ab, die vergleichbar mit ist Studip oder der Lernplattform hier in Göttingen ist. Es ist wichtig sich dort schnell zu registrieren, da die Professoren und wissenschaftlichen Mitarbeiter über die dort hinterlegte E-Mailadresse häufig Ankündigungen verschicken. Die Universität ist bekannt für ihren mathematischen-ökonometrischen Schwerpunkt. Das bekommt man in den Vorlesungen zu spüren. Wer mathematisch in Göttingen Probleme hatte, sollte sich einen Aufenthalt in Aarhus gut überlegen. So wird zur Erklärung von Modellen lieber eine mathematische Gleichung verwendet als ein Graph. Generell wird von den Studenten ein größeres mathematische Wissen vorausgesetzt, als es in Göttingen im Bachelor gelehrt wurde. Ausnahme stellt sicherlich Economic History dar. Der Kurs ist relativ einfach und wird stark von Austauschstudenten frequentiert. Die Anmeldung für Examen übernimmt das International Secretary. Die senden euch rechtzeitig eine Mail, in der sie um die Kurse bitten, bei denen sie euch anmelden sollen. Generell sind wohl zeitliche Fristen an der Uni wohl eher Auslegungssache der jeweiligen Dozenten. Gerade bei 6

Austauschstudenten, wird da auch schon mal ein Auge zu gedrückt aber darauf verlassen habe ich mich nicht. Für die Studenten der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät besteht die Möglichkeit an Kursen der ASB teil zu nehmen. Die ASB ist eine Business School und hat einen BWL Schwerpunkt. Wer das möchte sollte ich zeitig darum kümmern, da die ASB deutlich strikter bei den Anmeldeterminen ist. Das Niveau an der ASB ist zweifelhaft. Sicher kann gesagt werden, dass es niedriger ist als an der Universität. Die meisten Kurse werden folglich auch nur mit 5 ECTS bewertet. Persönlich machte die ganze Art und Weise eher den Eindruck einer Fachhochschule. Die meisten Themen wurden nur angeschnitten und oberflächlich betrachtet. Auch die Kursbeschreibungen stellten sich als verheißungsvoller heraus, als der Kurs am Ende war. Viele Austauschstudenten brachen ihre Kurse enttäuscht dort ab. Der Unisport ist nicht wirklich übersichtlich. Durch meinen entfernten Wohnort habe ich garnicht daran teilgenommen. Für die meisten Sportarten scheint es auch eher üblich zu sein, dass die örtlichen Sportvereine eine Unigruppe anbieten. Man muss also diesem Verein beitreten. Ob es dort für Studenten besondere Tarife gibt, weiß ich leider nicht. Lebenserhaltung Dänemark ist teuer. Offiziell sollen die Lebenserhaltungskosten ca. 1/3 höher als in Deutschland sein. Am Anfang sollte man die Discounter Rema 1000, Kiwi, Netto, Fakta und mit abstrichen Super Best ansteuern. Super Brugsen, Føtex und SevenEleven sind preislich sehr teuer. Nach der ersten Wochen ist man dann mit Anzeigenwerbung zugemüllt sein. Die Werbung der örtlichen Supermärkte unbedingt lesen! Dort gibt es häufig sehr gute Angebote und man spart locker Geld. Später empfiehlt es sich zusammen mit dem Mitbewohnern oder Freunden ein zu kaufen. Gerade Fleisch wird häufig günstig in Massen verkauft, dass kann man dann gut untereinander aufteilen. Wichtig ist es den Kassenbeleg zu kontrollieren, häufig vergessen die Kassierer die Rabatte beim Kauf von größeren Mengen ein zu geben. Bei einigen Supermärkten geschieht dies automatisch, da steht dann am Ende der Rechnung eine Reduzierung. Empfehlenswert ist auch Basar Vest. Dabei handelt es sich um große Markthallen. Dort bekommt man neben günstigen Gemüse und Früchten (natürlich in größeren Mengen) hauptsächlich türkische und arabische Spezialitäten. Das Ganze zu sehr vertretbaren Preisen. Aarhus ist wie jede dänische Stadt mit Hotdog Buden übersät. Ob man aber rund 3 für einen Hotdog ausgeben möchte, muss jeder selbst entscheiden zumal alle Zutaten problemlos im Supermarkt zu erstehen sind. Der Kebap ist in Ordnung besser als in mancher deutscher Stadt wie alle Dienstleistungen aber deutlich teurer. Generell gilt, dass Dienstleistung dank des höheren 7

Lohnniveaus in Dänemark teurer als in Deutschland ist. Die Mensen der Universität sind in Ordnung. Meist handelt es sich um Buffet und man kann sich sein Essen individuell zusammenstellen. Die Preise liegen leicht über dem Niveau von den Wahlessen in Göttingen, man hat aber auch größere Portionen. Wer sparen will, sollte nicht alltägliche Einkäufe in Deutschland erledigen. Es ist einfach billiger. Abreise Um die Kaution wieder zu bekommen, solltet ihr euch frühzeitig mit eurem zuständigen Hausmeister besprechen. Jeder Hausmeister hat andere Standards und Vorlieben. Meinen hat das private Zimmer z.b. garnicht interessiert. Ob der Boden nun gewischt war oder nicht, wie die Fenster aussahen spielte für ihn keine Rolle. Dafür nutzte er unsere Abreise, dass endlich mal die Abzugshaube und Sanitäreinrichtungen sauber wurden. Sprecht am besten zwei Wochen vor Abreise mit euren Hausmeistern. Die meisten stellen dann auch kostenlos Reinigungsmittel zur Verfügung, die deutlich effektiver sind, als all das Zeug, dass ihr im Supermarkt erwerben könnt. Die offiziellen Informationen zur Raumpflege sind wirklich nur Leitlinien, ihr seid grundsätzlich der Willkür des Hausmeisters ausgesetzt. Meiner war in der Summe sehr entspannt. Um eure Kaution wieder zu bekommen, müsst ihr auch noch dem International Secretary eure Bankverbindung geben. Die Ergebnisse eurer Examen werden über den Selfservice veröffentlicht und später bekommt ihr eine offizielle Bestätigung per Post zu gesandt. 8