Vorbehandlung WICHTIG! Das Metall der Karosserie ist unter anderem durch eine Zinkschicht gegen Korrosion geschützt. Für einen vollwertigen Korrosionsschutz muss diese Zinkschicht vor dem Überlackieren wiederhergestellt werden, falls sie z. B. bei Arbeiten an der Karosserie beschädigt wurde. Das gesamte Blech muss mit Korrosionsschutzmittel lackiert und alle Vertiefungen müssen mit Korrosionsschutzöl vor Korrosion geschützt werden. Werden die Korrosionsschutzölschicht und der Unterbodenschutz bei Schweißarbeiten beschädigt, muss der Schutz wiederhergestellt werden. 1. Das Fahrerhaus wie folgt reinigen: Wasser Reinigungsmittel Entfettungsmittel 2. Mit Wasser spülen. 3. Um die Gefahr von Schäden nach dem Lackieren zu verringern, sind empfindliche Teile mit Abdeckband zu maskieren. Dies gilt für Komponenten wie: Scheinwerfergehäuse Kolben des Fahrerhaus-Kippzylinders Fahrerhaus-Kipppumpe 12:30-01 Ausgabe 3 de-de 1 (6)
4. Den Decklack mit einem feinkörnigen Schleifpapier abschmirgeln. Vorsichtig vorgehen, um die darunterliegenden Lack- und Zinkschichten nicht zu beschädigen. 5. Ecken und Ränder von Hand bearbeiten. 6. Staub und andere Fremdkörper von der Oberfläche entfernen. 12:30-01 Ausgabe 3 de-de 2 (6)
Lackierung 1. Ggf. Füller auftragen. Bestimmte Füller können direkt auf Stahl und flammverzinkte Oberflächen aufgetragen werden. Stets Lacklieferanten hinsichtlich eines geeigneten Füllers kontaktieren. 2. Falls die Oberfläche bis auf das blanke Metall abgeschliffen wurde, muss sie mit einer Grundierung für galvanisierte Metalle behandelt werden. Lacke, die nicht spezifisch für galvanisiertes Metall ausgelegt sind, blättern ab. 3. Optimale Ergebnisse lassen sich mit Zweikomponentenlacken wie z. B. Polyurethan- oder Acryllack erzielen. Sollen andere Lacktypen verwendet werden, Lacklieferanten konsultieren. WICHTIG! Elektronische Steuergeräte und Komponenten wie z. B. ABS, Opticruise, Automatikgetriebe, ETC sind empfindlich gegen die Hitze bei Ofentrocknung nach dem Lackieren. Um Schäden bei der Ofentrocknung zu vermeiden, ist folgendes zu beachten: Wärmeempfindliche Bauteile wie z. B. Steuergeräte ausbauen, wenn die Temperatur in der Nähe des Bauteils folgende Werte überschreitet: Ohne Spannungsversorgung: 90 ºC für die Dauer von 1 Stunde Mit Spannungsversorgung: 70 ºC für die Dauer von 1,5 Stunden 12:30-01 Ausgabe 3 de-de 3 (6)
Für das Überlackieren flammverzinkter Teile gilt: Stahlblech darf nicht sandgestrahlt werden, da das Metall dadurch geschädigt werden kann. Es muss statt dessen oberflächlich abgeschliffen werden, ohne die Zinkschicht zu beschädigen. Ein Abschleifen der Oberfläche bis auf das blanke Metall ist zu vermeiden. Nach dem Abschleifen den vorgeschriebenen Grundierungstyp verwenden. Stets Lacklieferanten hinsichtlich eines geeigneten Lacksystems kontaktieren. Keine Drahtbürste aus Karbonstahl verwenden. Grenzlinien Beim Ausbessern und Lackieren nach einer Reparatur können die natürlichen Grenzlinien des Fahrerhauses beim Abdecken verwendet werden. Dies betrifft insbesondere die folgenden Bauteile: Rahmen der Windschutzscheibe Seitenteile Dachverbindungsstellen Schilder und Markierungen Müssen mehrere Blechflächen an der Rückwand nachgebessert werden, ist es sinnvoll, die gesamte Rückwand zu lackieren. 12:30-01 Ausgabe 3 de-de 4 (6)
Fahrerhaus, Kunststoffteile Fahrerhaus, Kunststoffteile Die externen Kunststoffteile am Fahrerhaus bestehen aus glasfaserverstärktem Polyester, mit folgender Ausnahme: Kunststoffteil Sonnenblende Rückspiegel Griffe Windabweiser Materialien PPO-Kunststoff ASA- oder ABS-Kunststoff Polyamid PC/PBT-Kunststoff Fahrerhaus, externe Kunststoffteile 359 529 12:30-01 Ausgabe 3 de-de 5 (6)
Fahrerhaus, Kunststoffteile Lackieren von Polyesterkunststoff Polyester kann lackiert werden. Lackiertes Polyester kann man im Ofen trocknen (max. 130 ºC für die Dauer von 20 Minuten). Informationen zur Lackauswahl erhalten Sie von Ihrem Lacklieferanten. Die folgenden Punkte gelten für unlackierte Teile. Beim Überlackieren gelten die Punkte 1, 3, 5 und 6. 1. Oberfläche mit Fettlösemittel und Wasser oder geeignetem Reinigungsmittel von Ihrem Lacklieferanten reinigen. 2. Wird die Oberfläche mit Wasser gereinigt, muss der Kunststoff getrocknet werden, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Bei einem Feuchtigkeitsgehalt von mehr als 0,2 % besteht eine erhebliche Gefahr, dass die Lackschicht Blasen bildet. Beim Ofentrocknen eine der folgenden Methoden wählen: 65 C für die Dauer von 40 Minuten 90 C für die Dauer von 20 Minuten Der Trockenvorgang muß bei einer Temperatur erfolgen, die 10 C über der Aushärttemperatur des Decklacks liegt. 3. Lack leicht mit Scotch Bright A oder S abschleifen. Alternativ kann auch Schmirgelleinen verwendet werden; die Körnung darf jedoch maximal 320 betragen. 4. Mit Grundierung für glasfaserverstärktes Polyester behandeln. 5. Verunreinigungen und Unebenheiten entfernen und Oberfläche ggf. mit antistatischer Lösung reinigen. 6. Luft- oder ofentrocknenden Decklack aufbringen (z. B. Zweikomponenten-Polyurethanlack). 12:30-01 Ausgabe 3 de-de 6 (6)