Zahnerkrankungen. Inhalt



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Transkript:

Zahnerkrankungen Inhalt Weit verbreitet: Kranker Zahn und krankes Zahnfleisch... 2 Zucker - Demineralisation - Karies... 2 Häufige Diagnose: Krankes Zahnfleisch... 2 Parodontitis... 3 Schwindender Schmelz - Zahnerosion... 4 So sensibel - überempfindliche Zähne... 4 Copyright 2015 haut.de. Alle Rechte vorbehalten. - Seite 1 von 5 -

Weit verbreitet: Kranker Zahn und krankes Zahnfleisch Karies und Zahnbetterkrankungen gehören zu den weltweit am meisten anzutreffenden Erkrankungen. Diese Tatsache ist durch das Ernährungsverhalten der Menschen sowie den hohen Zuckergehalt in Nahrungsmitteln begründet. Zwar ist in den vergangenen 20 Jahren in Deutschland, bei allen Altersgruppen ein deutlicher Rückgang der Zahnfäule (Karies) zu verzeichnen. Insbesondere bei Kindern im Alter von 12 Jahren ist die Karieshäufigkeit von durchschnittlich 4,6 kariösen Zähnen in 1986 auf weniger als einen kariösen Zahn pro Kind in 2005 gesunken. Auch bei Erwachsenen und älteren Menschen ist die Gesamtzahl der von Karies betroffenen Zähne generell rückläufig. Ebenso geht der Zahnverlust im Seniorenalter stetig zurück. Diese positiven Entwicklungen werden vor allem der Disziplin bei der täglichen Zahnreinigung und der zunehmenden Verwendung von kariesprophylaktischen Zahnpasten zugeordnet. Dennoch ist Karies nicht auf dem Rückzug. Vor allem in sozial benachteiligten Randgruppen ist Karies noch immer ein bedeutsames Problem und auch in anderen industrialisierten Ländern, wie den USA, den Niederlanden, der Schweiz, in Skandinavien u.v.m. zeigen sich entsprechende Tendenzen. Zucker - Demineralisation - Karies Hauptursache der Zahnfäule (Karies) sind Zahnbelag, häufiger Konsum von zuckerhaltigen Nahrungsmitteln sowie eine schlechte Mundhygiene. Einige im Zahnbelag enthaltene Bakterien, wie Streptococcus mutans und Lactobakterien, ernähren sich bevorzugt von Kohlenhydraten (zum Beispiel Haushaltszucker, Honig) und scheiden als Stoffwechselprodukte organische Säuren aus. Diese Säuren senken den ph-wert des Zahnbelages und entziehen dem Zahn u.a. Calcium und Phosphat. Wird der Zahnbelag nicht regelmäßig entfernt, kommt es nach wiederholter Säurefreisetzung zu einer Demineralisation der Zahnsubstanz. Dabei wird der Zahn porös. Durch den porösen Zahnschmelz dringen die Säuren und Bakterien weiter bis in die Tiefe der Zahnstruktur vor. Der Prozess beginnt mit dem Auftreten einzelner Karieslöcher und kann bis zur völligen Zerstörung des Zahns führen. Aufgrund des Entstehungsmechanismus der Erkrankung tritt die Karies vornehmlich an Stellen mit erhöhter Plaquebildung und da auf, wo sich der Zahnbelag mit Zahnbürste und Zahnzwischenraumreinigern nur schwer entfernen lässt. Eine der Hauptstellen ist die Austrittsöffnung der Speicheldrüsen. So sind vor allem die Zahnzwischenräume, die Zahnhälse sowie Fissuren an den Backenzähnen und auch Zahnfehlstellungen kariesgefährdete Risikoorte. Häufige Diagnose: Krankes Zahnfleisch Zahnmediziner beobachten eine stark zunehmende Ausbreitung von Zahnfleischerkrankungen: Gingivitis und Parodontitis gehören aktuell zu den häufigsten Erkrankungen des Menschen. Parodontitis ist die häufigste Ursache für Zahnverlust bei Erwachsenen. Erste Symptome einer Gingivitis sind gerötetes und geschwollenes Zahnfleisch. Häufig leiden die Betroffenen unter Zahnfleischbluten. Auslöser der Entzündung sind natürlich wieder Bakterien, die sich im Zahnbelag (Plaque) durch unzureichende Mundpflege anhaften und sich dort vermehren. Sie Copyright 2015 haut.de. Alle Rechte vorbehalten. - Seite 2 von 5 -

setzen bakterielle Giftstoffe (Endotoxine) frei, die das Zahnfleisch reizen. Neben Zahnbelag können auch hormonelle Veränderungen (Pubertät, Schwangerschaft), die Einnahme bestimmter Medikamente (Hormonpräparate, Antibabypille, Herzkreislaufmedikamente), aber auch chronische Erkrankungen (zum Beispiel Diabetes mellitus), eine Schwächung des körpereigenen Immunsystems (chronische Entzündungen, Erkältung, Operation) herbeiführen. Auch Rauchen oder Verletzungen des Zahnfleisches durch zu festes Putzen können eine Zahnfleischentzündung begünstigen. Wird eine Gingivitis nicht rechtzeitig behandelt, kann sich aus ihr eine Parodontitis entwickeln. Eine Parodontitis (früher wurde diese fälschlicher Weise als Parodontose bezeichnet) besteht, wenn die Entzündung des Zahnfleisches auf das Zahnbett und die Kieferknochen übergreift. Ursache dafür sind die gleichen Bakterien und deren Giftstoffe, die bereits die Gingivitis ausgelöst haben. Aufgrund des gestörten Immunsystems ist aber die Abwehrreaktion nicht mehr optimal auf den bakteriellen Angriff vorbereitet - sie ist entweder zu stark oder zu schwach. Als Folge dieser tiefen Entzündung des Zahnhalteapparates wird das Bindegewebe zerstört, werden die Haltefasern zwischen Zahnwurzel und Kieferknochen aufgelöst und der Kieferknochen wird porös. Als Resultat zieht sich das Zahnfleisch zurück und es entstehen Zahnfleischtaschen. Diese Zahnfleischtaschen werden zunehmend tiefer und die darin angesiedelten Bakterien lassen sich durch übliche Mundhygiene kaum mehr entfernen. Die Zähne können sich lockern und im schlimmsten Fall droht Zahnverlust. Parodontitis Parodontitis kann nicht nur die Mund- und Zahngesundheit beeinträchtigen, sondern auch den gesamten Organismus beeinträchtigen. Der Zusammenhang zwischen Parodontalerkrankungen und schwerwiegenden Allgemeinerkrankungen, wie zum Beispiel arterielle Verschlusskrankheiten, Diabetes mellitus und Atemwegserkrankungen gilt als wissenschaftlich erwiesen. Studienergebnissen zufolge kann eine Parodontitis das Risiko für Schlaganfälle vervierfachen. Demgegenüber ist aber auch bekannt, dass eine gezielte Behandlung der Parodontitis das Risiko für Herzerkrankungen verringern kann. Für Diabetiker ist aufgezeigt, dass eine Parodontitis-Therapie die Blutzuckereinstellung verbessert und damit die Diabetes-Therapie erleichtert. Parodontitis tritt bei Diabetikern bis zu dreimal häufiger auf als bei Nicht-Diabetikern. Bei Zuckerkranken, die gleichzeitig an einer Parodontitis erkrankt sind, steigt das Risiko für die mit Diabetes verbundenen Komplikationen (zum Beispiel Herzinfarkt, Tod durch Nierenerkrankungen) deutlich. Den Ergebnissen der Vierten Deutschen Mundgesundheitsstudie (aus dem Jahr 2005) zufolge leiden über 70 Prozent der Erwachsenen in Deutschland an fortgeschrittenen Entzündungen des Zahnhalteapparates (Parodontitis). Bei den 65- bis 74-jährigen sind sogar mehr als 87 Prozent betroffen. Behandelt wird davon aber nur ein geringer Prozentsatz. Da die Gingivitis zu Beginn meist keine Schmerzen verursacht und Symptome wie gerötetes Zahnfleisch oder Zahnfleischbluten oft als unbedenklich wahrgenommen werden, suchen die Betroffenen professionelle Hilfe zu spät, wenn Teile des Zahnhalteapparats zerstört sind. Im weiteren Verlauf der Erkrankung droht der Zahnverlust. Statistiken zeigen, dass im Alter ab 40 Jahren mehr Zähne durch Zahnfleischerkrankungen verloren gehen, als durch Karies. Copyright 2015 haut.de. Alle Rechte vorbehalten. - Seite 3 von 5 -

Zahnverlust wird häufig durch künstlichen Zahnersatz ausgeglichen. Aber auch die Implantate benötigen ein gesundes Umfeld. Mit zunehmendem Einsatz von Implantaten steigt auch die Verbreitung der sogenannten Periimplantitis, also der Entzündung des Halteapparates um das Zahnimplantat herum. Dabei lagern sich Bakterien an dem Implantat an, die mit manueller Reinigung alleine nicht entfernt werden können, da sie sich in den schwer zu erreichenden Schraubenwindungen anlagern. Schwindender Schmelz - Zahnerosion Die Verbreitung erosionsbedingter Zahnschäden in der Bevölkerung wurde bislang nur in geringem Maße untersucht. Die vorliegenden Studien liefern allerdings alarmierende Ergebnisse. So leiden einer Erhebung der Universität Bern zufolge 31 Prozent der zwei- bis fünfjährigen, 70 Prozent der elfjährigen und 43 Prozent der 46- bis 50-jährigen unter dem Verlust an Zahnhartsubstanz, auch als Zahnerosion bezeichnet. Experten sehen den Grund für diese moderne pathologische Veränderung in den geänderten Lebens- und Ernährungsgewohnheiten der Menschen. Zum einen wird mehrmals im Verlauf eines Tages gegessen. Zusätzlich wird die Nahrung säurehaltiger. Die Säure in Obst, Fitnessgetränken oder Nahrungsergänzungsmitteln löst Mineralstoffe aus der Zahnoberfläche. Dadurch wird der Zahnschmelz weich und kann dann durch zu großen mechanischen Druck beim Zähneputzen leicht abgetragen werden. So kommt es kontinuierlich zu einem Verlust an Zahnhartsubstanz. Zahnerosion ist zu Beginn der Erkrankung kaum zu erkennen. Die Zahnoberfläche verliert allmählich ihren Glanz und wird matt. Schließlich kommt es zu Veränderungen der Farbe. Der Zahn wirkt eher gelblicher, da das Dentin durch den immer dünner werdenden Schmelz hindurch schimmert. Auch die Schneidekanten werden dünner. Es scheint als werde der Zahn durchsichtig. Im fortgeschrittenen Stadium kann es zu Rissen und Mikrofrakturen an den Schneidekanten kommen. Teilweise werden komplette Zahnflächen abgetragen. Experten sehen in der Zahnerosion eine der Hauptursachen für die Entstehung überempfindlicher Zähne. Auf säurehaltiges Obst oder Säfte muss aber keineswegs verzichtet werden. Trinkt man säurehaltige Getränke wie Orangensaft beispielsweise mit einem Strohhalm, wird die Kontaktfläche mit den Zähnen reduziert. Ratsam ist es auch, Mahlzeiten mit neutralisierenden Speisen wie Milch, Käse abzuschließen. Mit dem Reinigen der Zähne sollte nach dem Verzehr von säurehaltigen Nahrungsmitteln eine kurze Zeit gewartet werden, da bei der Reinigung direkt nach dem Essen die Gefahr von Erosionen besteht. Ein zahnfreundlicher Kaugummi zwischendurch und nach dem Essen gehört auch zur zielgerichteten Vorsorge gegen Zahnerosion. So sensibel - überempfindliche Zähne Die Diagnose schmerzempfindliche Zähne wird von Zahnärzten immer häufiger gestellt. Jeder dritte Deutsche ist bereits betroffen. Die Patienten reagieren mit Zahnschmerzen auf eigentlich normale äußere Einflüsse wie Berührung und süß, sauer, heiß oder kalt. Ein häufiger Grund dafür sind die säurebedingte Zahnerosionen sowie die Zurückbildung des Zahnfleisches, zum Beispiel infolge von entzündlichen Erkrankungen des Zahnfleisches. Das Zahnputzverhalten sowie die Zahnputztechnik tragen ebenfalls zur Entstehung Copyright 2015 haut.de. Alle Rechte vorbehalten. - Seite 4 von 5 -

überempfindlicher Zähne bei. So hat man beobachtet, dass die linke Kieferhälfte häufiger betroffen ist als die rechte. Der Grund: Es gibt mehr Rechtshänder als Linkshänder und diese reinigen in der Regel ihre Zähne der linken Kieferhälfte gründlicher (putzbedingte Zahnerosion). Wird mit zu viel Druck geputzt, die falsche Putztechnik angewandt, direkt nach dem Verzehr säurehaltiger Nahrungsmittel geputzt oder eine zu harte Zahnbürste benutzt, werden Zahnfleisch und -schmelz geschädigt. Bei hypersensitiven oder dentinempfindlichen Zähnen hat sich das Zahnfleisch zurückgebildet, die Zahnhälse sind ungeschützt und die Dentinfläche liegt frei. Harmlose Reize verursachen dann Schmerzen, denn die Dentinkanälchen leiten eintreffende Signale sofort an den Zahnnerv weiter. Die Folge ist ein stechender Schmerz, der aber meist schnell abklingt, wenn der Reiz schwindet. Eine angepasste und schonende Mundhygiene ist für die Prophylaxe von Zahn- und Zahnfleischkrankheiten von ganz entscheidender Bedeutung. Zahnmediziner empfehlen heute den Betroffenen, die Verwendung einer weichen Zahnbürste, eine veränderte Zahnputztechnik (kein hinund her schrubben und kein starker Druck beim Zähneputzen), sowie eine Zahncreme mit geringem Abrieb und desensibilisierenden Inhaltsstoffen (zum Beispiel Strontiumsalze, Kaliumsalze). Es gibt aber auch Zahnpasten, die mit wirksamen Inhaltsstoffen wie Zinnfluoride, mikronisierte Apatite, Phosphocaseinat oder bestimmte Kieselgele, die freiliegenden Dentinkanälchen verschließen. Damit wird die Reizleitung unterbrochen, so als wäre die Wurzeloberfläche wieder mit einer Deckschicht geschützt. Copyright 2015 haut.de. Alle Rechte vorbehalten. - Seite 5 von 5 -