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Transkript:

V. Ma7nèe am Sonntag Haus Mar>eld Geschichte der Firma IBACH Sabine Falke, Geschä1sführende Gesellscha1erin RUD. IBACH SOHN

Geschichte des Klaviers 1700 bis zur MiGe des 19. Jahrhunderts

Der Anfang 1709 ist das Jahr, das viele Quellen als Geburtsjahr des Klaviers nennen. Dem FlorenQner Cembalobauer Bartolomeo Cristofori gelingt die KonstrukQon einer Hammermechanik, welche eine dynamische Spielweise, also Abstufungen zwischen laut und leise durch unterschiedlich starken Anschlag der Tasten, ermöglicht. Bis sich das Instrument durchsetzt, sollen noch 50 Jahre vergehen, in denen deutsche Klavierbauer maßgeblichen Anteil an seiner Weiterentwicklung haben, unter ihnen der als Orgelbauer gerühmte Go3ried Silbermann. 1725 gibt es die ersten deutschen Hammerklaviere aus der WerkstaG Go[ried Silbermanns. Silbermanns Schüler tragen das Handwerk als Flüchtlinge des Siebenjährigen Krieges nach London und begründen dort die TradiQon des englischen Klavierbaus. 1728 wird in London der älteste, heute noch benutzte Markenname begründet: Broadwood, der lange europaweite Geltung behalten wird.

Klavierinnova7on in den Anfangsjahren 1783 führt Broadwood das Haltepedal ein und gilt als dessen Erfinder. Es gibt jedoch einen Flügel von Backers aus dem Jahr 1772 mit bereits zwei Pedalen in heuqger Anordnung. Um 1790 führt Sébas@en Érard in Paris den dreichörigen Saitenbezug ein, bei dem im Diskant und in der MiGellage für jeden Ton drei Saiten vorgesehen werden. 1794 baut Johann Adolph Ibach in Beyenburg bei Wuppertal sein erstes Tafelklavier. 1821 erfindet der Pariser Érard dann die RepeQQonsmechanik, deren Besonderheit darin besteht, dass die Taste nicht erst vollständig in die Ruhestellung zurückkehren muss, um erneut angeschlagen werden zu können, also wesentlich schnellere Tonwiederholungen erlaubt. Dabei geht es aber nicht nur um Geschwindigkeit, sondern darum, auch langsamere Tonwiederholungen, Triller und manch andere Spielfigur geschmeidiger werden zu lassen.

Geschichte IBACH seit 1794 Ein Familienunternehmen in 7. GeneraQon.

Geschichte I 1766 Geburt des Firmengründers Johann Adolph Ibach 1794 Gründung des Unternehmens für Klavier- und Orgelbau 1817/1818 Ibach erbaut auf einem Grund und Boden ein Firmenund Wohnhaus An der Allee in Barmen Neben Orgeln werden insbesondere Tafelklaviere hergestellt 1833 Carl Rudolf Ibach wird Teilhaber 1839 Der Firmengründer zieht sich zurück und übergibt das Unternehmen an die Söhne Carl Rudolf und Richard, einem begabten Orgelbau-Spezialisten um 1850 Ibach ist einer der größten Klavierhersteller in Preußen Gründung einer Niederlassung in Bonn 1856 Ibach baut die Orgel für die KonstanQns- Basilika in Trier

Geschichte II 1863 Carl Rudolf sqrbt. Sein ältester Sohn, P.A. Rudolf leitet als Angestellter den Klavierbau. Seine MuGer führt das Unternehmen gemeinsam mit dem Onkel, Orgelbauer Richard Ibach fort. 1869 Orgel- und Klavierbau werden getrennt. Der Klavierbau firmiert seither unter dem Firmennamen RUD. IBACH SOHN, der Orgelbau unter Orgelbauanstalt Richard Ibach 1873 Weltausstellung in Wien: Die Schaffung von Gehäusen mit Designer-Charakter wird zum Schwerpunkt. Instrumente als Gesamtkunstwerk : handwerkliche Verarbeitung, Spielart und Klang sowie opqsches Erscheinungsbild als Ganzes. 1876 Mit Einführung der Damphra1 (1873 bei Ibach) Industrialisierung der Klavierindustrie Umzug in neue Räume am Neuen Weg in Barmen 1879 Flügel Nr. 7000 für Richard Wagner

Geschichte III 1884 Die Fabrik in Schwelm wird als 2. ProdukQonsstäGe eröffnet. Eröffnung diverser Niederlassungen in London (1881), Berlin (1886), Hamburg (1893) sowie Düsseldorf (1902) 1892 P.A. Rudolf sqrbt. Seine Witwe Hulda Reyscher leitet das Unternehmen 12 Jahre lang äußerst erfolgreich weiter. 1894 100jähriges Firmenjubiläum. Bruno Schmitz schuf den Jubiläumsflügel 1904 Die 4. GeneraQon trig mit Rudolf Albert Ibach als Teilhaber in das Unternehmen ein. 1914-1918 1. Weltkrieg. Die ProdukQon ruht. In der Zeit höchster Blüte bauen wir an 4 ProdukQonsstandorten ca. 5.00 Instrumente jährlich. ab 1919 Wiederaufnahme der ProdukQon. Auch selbstspielende Instrumente werden gebaut (Pianola, Ibachiola).

Künstler und ihre IBACH Flügel Richard Strauss an seinem IBACH Flügel, entworfen von Emanuel von Seidl Die PianisQn Ely Ney gewann den IBACH Preis 1902. Auf dem IBACH Flügel Nr. 7000, der heute in Bayreuth steht, komponierte Wagner im Winter 1878/80 in Neapel Teile des Parsifal

IBACH und die Architekten Peter Behrens entwarf 1904/05 einen Flügel und ein Klavier für IBACH. Hier der Konzerqlügel Nr. 50827 Flügel Nr. 49998, SQl Adam aus Palisander mit echten Bronzen, entworfen von Bembé für August Thyssen 1907. Entwurf von Henry van de Velde für Eberhard Osthaus

Geschichte IV 1926 Richard Strauss gestaget, die Flügelbaureihe F-III 215 kün1ig nach ihm zu nennen. 1928-1930 Zusammenbruch der dt. Klavierindustrie in folge der Weltwirtscha1skrise 1933 Adolf Ibach trig in die Firma ein. Er entwickelt 1938 ein nur 1 Meter hohes Klein- Klavier als Antwort auf die veränderten Bedingungen im Wohnungsbau. 1940 Der Senior-Chef, Rudolf Albert Ibach sqrb. Zeitgleich wird der neue Firmenchef zum Militärdienst eingezogen. 1946 Adolf Ibach iniqiert die Neugründung des Berufsverbandes von Klavier- und Klavierteileherstellern 1945 Der Betrieb nimmt seine TäQgkeit in Form von Reparaturen wieder auf. Zeitgleich erfolgt die Wiederherstellung der Fabrikanlagen. 1952 Wiederbeginn der KlavierprodukQon 1954 Wiederbeginn der FlügelprodukQon 1956 Feier des 100.000 Instruments

Geschichte V 1969 Feier des 175 jähriges Bestehens, gleichzeiqg wird Rolf Ibach als Mitglied der 6. GeneraQon Teilhaber 1980er Rolf Ibach übernimmt die Gesellscha1. Übernahme der KlavierprodukQon von Schiedmayer & Söhne sowie Roth & Junius 1991 Gründung einer strategischen KooperaQon mit dem koreanischen Hersteller DAEWOO zur Expansion in den asiaqschen Markt. 1994 Feier des 200jährigen Firmenjubiläum, Wiederaufnahme der ProdukQon von Instrumenten mit Designergehäusen (Peter Behrens, Bruno Paul) 1997 Vorstellung des Richard-Meier- Flügels nach dem Entwurf des amerikanischen Architekten 2004 Mit Sabine Ibach trig die 7. GeneraQon als Geschä1sführerin (ab 2006 als alleinige Gesellscha1erin) in das Unternehmen ein. 2007 Im 213. Jahr des Bestehens wird die ProdukQon von Klavieren und Flügel eingestellt.

Danke für Ihre Aufmerksamkeit.