Erfassung der Umweltbelastung mit Hexachlorbenzol und Quecksilber mit Fichten als Bioindikatoren Alfred FÜRST Bundesforschungszentrum für Wald Institut für Waldschutz (Abteilung Immissions- & Pflanzenanalyse) Linz 6.3.2017
Dr. Ing. Kurt HELLIG, Dipl.-Ing. Gerhard HEIMBURGER (Amt der Kärntner Landesregierung - Abteilung 8) Dipl.-Ing. Walter WUGGENIG (Amt der Kärntner Landesregierung - Abteilung 10) Probenwerbung: Ing. Hubert KÜGLER, Ing. Martin TRABESINGER und Rita HORNOK (LFD Kärnten) Ing. Ulf PIROLT (FAST Eberstein) Ing. Günther POSSEGGER (FAST St. Veit) Ing. Albin OBERLUGGAUER (FAST Kötschach West) Analysen: Dr. Hermann UNTERLUGGAUER (AGES-Innsbruck) Marta SMOLKA, Ramona WÖGERER (BFW-Wien) Wien) Herzlichen Dank für die gute Zusammenarbeit!
Bioindikator Fichte Akkumulationsindikator reichert Schadstoffe in den Assimilationsorganen an Passives Verfahren (Bioindikator in der natürlichen Umgebung) Indikator für verschiedene Schutzgüter: 1. Wald/Forst (wirtschaftlich) 2. Ökosystem Wald 3. Umwelt
Gesetzliche Grenzwerte in Österreich 2. Verordnung gegen Forstschädliche Luftverunreinigungen BGBl.:199/1984 Element z.b. FICHTE - Gehalte im Nadeljahrgang 1 2 3 Schwefel 0,11 g/100g 0,14 g/100g 0,17 g/100g Fluor 0,8 mg/100g 1,0 mg/100g 1,0 mg/100g Chlor 0,10 g/100g 0,10 g/100g 0,10 g/100g Stickstoff t (Ammoniak) 2,22 g/100g - - Phosphor (Staub) 0,3 g/100g - - Kalium (Staub) 0,85 g/100g - - Calcium (Staub) 0,9 g/100g - - Magnesium (Staub) 0,2 g/100g g - -
Österreichisches Bioindikatornetz Jährliche Probenahme ab 1983 2016: ~ 750 Punkte ~1500 Bäume ~3000 Proben Baumarten: Fichte, Kiefer, Buche S, N, P, K, Ca, Mg, Mn, Fe, Zn, Cu, B, Cr, Ni, Hg Bei speziellen Emissionsquellen: F, Cl, Cd, Pb Sonstiges: Cs 137, Sr 90, org. Verbindungen Probenbank mit 100.000 Proben
www.bioindikatornetz.at 1983-2016: S, N, P, K, Ca, Mg, Fe, Mn, Zn, Cu, B, Cr, Ni, Hg
Stand November 2014: Woher stammt t die HCB Belastung? Alte Bodenbelastung der landw. Flächen Düngung mit kontaminierten i t Blaukalk lk durch die Landwirte selber Restbestände HCB-hältige Beizmittel Biomassekraftwerke Blaukalktransporte von Brückl nach Wietersdorf Verdacht auf unsachgemäße Entsorgung von Blaukalk im Zementwerk Wietersdorf
Langjährige Forstliche Beweissicherungsnetze Zementwerk Wietersdorf Chlorfabrik Brückl
Feststellung des/der möglichen Verursacher/s Passives Biomonitoringverfahren it i (Immissionsbelastung i rückwirkend für 2014 und auch 2013 erfassbar) HCB lässt sich in frischen Fichtennadeln nachweisen (Probemenge mindestens 500 g) Quecksilber lässt sich in getrockneten Fichtennadeln nachweisen (Probemenge 100 mg) Quecksilber lässt sich auch in alten Rückstellproben der forstlichen Kontrollnetze (bis 2004) und des Bioindikatornetzes (bis 1983) nachweisen Bei der Forstschutzreferentenbesprechung Anfang Dezember 2014 in Linz wurde Kontakt mit der Amt der Kärntner Landesregierung - Abteilung 8 aufgenommen
Es wurden 250 Proben auf Quecksilber (BFW) und 100 Proben auf HCB (AGES) analysiert
Probenahmen und untersuchte Proben Probenahmen Anfang Dezember 2014 (Quecksilber + HCB) Rückstellproben der Herbst-Entnahmen 2004 bis 2014 der Untersuchungsnetze Wietersdorf und Brückl (Quecksilber) Aufgrund der hohen Quecksilbergehalte wurden weitere Standorte untersucht (Quecksilber + HCB) Dezember 2014 und im Jänner und Feber 2015
W HCB in Fichtennadeln Entnahme 12.2014 (=Summenwert ab Mai 2014!) B Amt der Kärntner Landesregierung Abteilung 8
W HCB in Fichtennadeln Entnahme 12.2014 (=Summenwert ab Mai 2014!) Ausgasung von HCB aus der offenen Deponie! B Amt der Kärntner Landesregierung - Abteilung 8
Was man nicht misst, weiß man nicht!
Quecksilber in Fichtennadeln Entnahme 10.2014 und 12.2014 im Austrieb 2014 W B Amt der Kärntner Landesregierung - Abteilung 8
17.9.2014 6.1.2015 Amt der Kärntner Landesregierung - Abteilung 8
Kalkdeponie Brückl Altlast l K20
Quecksilber in Fichtennadeln Entnahme 10.2014 und 12.2014 im Austrieb 2014 W B Amt der Kärntner Landesregierung - Abteilung 8 Kompetenzzentrum Umwelt, Wasser und Naturschutz
15.1.-29.4.2015 ng Hg/m 3 Amt der Kärntner Landesregierung - Abteilung 8
Maßnahmen Bescheid für die Blaukalkverwertung im Zementwerk wurde 2014 aufgehoben Eine Quecksilberreduktionsanlage wurde im Zementwerk nachgerüstet Verringerung und Abdeckung der offenen Deponieflächen in Brückl (mit 50 cm Erde) zur Verhinderung weiterer Ausgasungen Einsatz eines Aktivkohlefilters zur Reinigung der Abluft aus dem Arbeitszelt im Deponiebereich
Wie schaut es jetzt aus? Belastung wurde rasch geringer HCB in Fichtennadeln liegt meist unter der Bestimmungsgrenze Die Quecksilbergehalte a in Fichtennadeln haben deutlich abgenommen Im Nahbereich der Deponie konnten noch immer erhöhte Gehalte nachgewiesen werden.
HCB Zementwerk Wietersdorf W Amt der Kärntner Landesregierung - Abteilung 8
Hg Zementwerk Wietersdorf W Amt der Kärntner Landesregierung - Abteilung 8
HCB Kalkdeponie Brückl Amt der Kärntner Landesregierung - Abteilung 8
Hg Kalkdeponie Brückl Amt der Kärntner Landesregierung - Abteilung 8
ENDE www.bioindikatornetz.at www.ktn.gv.at (Sonderthema Görtschitztal)