Cloud Computing. Peter Winzer* Vortrag im Rahmen der Veranstaltung IT aus der Steckdose der WiTCOM GmbH und der Carpe diem GmbH.



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Transkript:

Cloud Computing Peter Winzer* Vortrag im Rahmen der Veranstaltung IT aus der Steckdose der WiTCOM GmbH und der Carpe diem GmbH Wiesbaden 3. September 2010 *, Dipl.-Wirtsch.-Ing., Professor für Medien-/Telekommunikationswirtschaft & Controlling, Hochschule RheinMain, Studiengang Media Management, Unter den Eichen 5, 65195 Wiesbaden, Tel. 0611/9495-2118, Mail: peter.winzer@hs-rm.de; Gesellschafter DIALOG CONSULT GmbH, Bismarckstr. 142, 47057 Duisburg, E-Mail: winzer@dialog-consult.com, Tel. 0203/3061211, Mobil: 0177/4660142. 1 3. September 2010

Gliederung Vorspann: Akzeptanz von Innovationen I. Cloud Computing Definition Anwendungen/Beispiele II. Aspekte und Voraussetzungen von Cloud Computing technisch technisch-wirtschaftlich III. Fazit & Ausblick 2 3. September 2010

Kurzvorstellung... 1965 geb. in Heidelberg Peter Winzer 1987 1991 Studium Wirtschaftsingenieurwesen an der Universität Karlsruhe 1991 1994 Procter & Gamble: Verschiedene Fach- und Führungsfunktionen im Bereich Finanzen, Controlling und Wettbewerbsanalyse 1994 1999 Assistent/Dozent an der Universität Duisburg; Promotion zum Dr. rer. oec. Seit 1996 DIALOG CONSULT GmbH (seit 1999 Gesellschafter): Leitung einer Vielzahl von Beratungsprojekten mit Schwerpunkt TIMES-Märkte 1999 2002 Dozent International School of Management (ISM) Dortmund und der Business and Information Technology School (BiTS) Iserlohn 2001/2002 Rufe auf Professuren am Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen der FH Mannheim, am Fachbereich Wirtschaftsinformatik der FH Karlsruhe sowie am Fachbereich Medienwirtschaft der FH Wiesbaden Seit 2003 Professor für Betriebswirtschaftslehre (Medien-/Telekommunikationswirtschaft und Controlling) im Bereich Media Management an der Hochschule RheinMain (ehemals FH Wiesbaden) Hochschule Rhein Main Gegründet 1971 als Fachhochschule Wiesbaden (Umbenennung Sept. 2009) Standorte in Wiesbaden, Rüsselsheim und Geisenheim Ca. 9.000 Studierende in 46 Studiengängen an 6 Fachbereichen Ca. 600 Beschäftigte davon ca. 1/3 ProfessorInnen DIALOG CONSULT Gegründet 1996 / Hauptsitz Duisburg Strategische betriebswirtschaftliche-management-beratung mit Branchenschwerpunkt TIMES Telekommunikation, Information, Medien, Eletronik, Sicherheit) Tätigkeit in über 100 Beratungsmandaten für ca. 50 führende TIMES-Unternehmen Z.B.: Seit über 10 Jahren jährlich publiziertetelekommunikationsmarktstudie (gemeinsam mit dem VATM) 3. Mobile Media Forum 2010 Fachtagung mit renomierten Branchenexperten am 21. Oktober 2010 in Wiesbaden an der Hochschule RheinMain http://www.mobilemediaforum.de Schwerpunkt: Geschäftsmodelle für Verlage im Bereich von Mobile Media bilden (z.b. iphone-applikationen von Zeitungsverlagen, neue Vermarktungskonzepte für ipad etc. oder E-Book- Reader) Sponsor: WiTCOM GmbH Early Bird-Konditionen bis 15.09.2010 3 3. September 2010

Akzeptanz Akzeptanz von von Innovationen Innovationen 4 3. September 2010

Akzeptanz von Innovationen... Ausgewählte Zitate zum Thema Cloud Computing Wie war das mit der Datenspeicherung? Sie können ja gerne alle Ihre Daten bei Google unterbringen, ich habe meine lieber auf einem Datenträger zu Hause Nun, wenn ich mich in größeren Organisationen bzw. Unternehmen umschaue... überall VMWare, OpenVZ, Xen -Cluster im Einsatz. Cloud Computing ist Scheiße... ein durchschnittlicher Anwender kann doch nicht alle Schlüssel abgeben und alle Hosen runterlassen Ganz abgesehen von Firmen Im IT-Geschäft sinken die Margen. Anbieter suchen fieberhaft nach irgendwelchen Geschäftsmodellen, um dem Wettbewerb im gereiften Markt zu entkommen. Beim Cloud Computing nun werden Scheinprobleme gelöst und dafür echte Nachteile in Kauf genommen, typisch für Anbieter, die nicht vom Kunden her denken. Quelle: Reti. 5 3. September 2010

Akzeptanz von Innovationen... Akzeptanz von Innovationen in der Historie Erstmals 1927 erscheint in einem Katalog der Firma Junghans eine Armbanduhr In Fachkreisen beurteilt man es als "Modenarrheit, die Uhr an der unruhigsten und den größten Temperaturschwankungen ausgesetzten Körperstelle zu tragen" Die Experten prophezeien, dass die Armbanduhr nur eine kurzfristige Modeerscheinung sei Als Thomas Stephenson die Lokomotive erfand, "bewiesen" spitzfindige Mathematiker, dass auf glatten Schienen niemals ein Zug eine Last ziehen könne, weil die Räder durchdrehen würden Quelle: Schreiber. 6 3. September 2010

I. I. Cloud Cloud Computing Computing Definition Definition Anwendungen/Beispiele 7 3. September 2010

Cloud Computing Definition... Definition Cloud Computing Langversion Sammelbegriff für Technologietrends, welche die Art und Weise der Rechnerbenutzung stark verändert haben und weiterhin verändern werden Zunehmende Verlagerung von Diensten auf entfernte, zentralisierte, virtualisierte Rechner Zugriff auf die ausgelagerten Dienste über das Internet Häufig synonym verwendete Begriffe: Software as a Service, Infrastructure as a Service Art und Weise der Datenverarbeitung (Computing) unter Nutzung des Internet (Cloud) Aufbau auf anpassungsfähigen, virtuellen, hochskalierbaren Infrastrukturen, die gewünschte Ressourcen/Dienste anbieten, I.d.R. bereitgestellt durch externe Dienstleister mit großen, über die Welt verteilten Rechenzentren Zugriff auf Ressourcen/Dienste über das Internet, Abrechnung basierend auf tatsächlichem Verbrauch ( Utility Computing ) Perspektive des Kunden: Ressourcen-/Dienstanforderung (z.b. Rechenkapazität, Speicherplatz) Verhandlung des Service Levels Benutzung der Ressourcen/Dienste Perspektive des Anbieters: Operator: Regelmäßige Wartung und Pfelge Inhaber: Festlegung von Richtlinien Architekt: Umsetzung von Richtlinien in Services Quellen: Armbrust, Grünbeck. 8 3. September 2010

Cloud Computing Definition... Definition Cloud Computing Kurzversion Cloud Computing kennzeichnet: Einen Trend, klassisches IT-Geschäft in s Internet abzuziehen Einen Trend zur Nutzung von Skaleneffekten Einen Trend zur Reduktion von IT-Kosten Einen Trend zur Standardisierung Einen Trend zur Industrialisierung von IT Einen Trend zur Virtualisierung/von Geschäftsbeziehungen und IT-Produkten Quelle: Reti. 9 3. September 2010

Cloud Computing Definition... Definition Cloud Computing durch das National Institute of Standards and Technology (NIST) Quelle: Reti. 10 3. September 2010

Cloud Computing Definition... Charakteristika von Cloud Computing Nutzerverhalten Nutzer werden Mieter Nutzer besitzen keine physische Infrastruktur für die Ausführung der Dienste Nutzer bezahlen Dienste verbrauchsabhängig ( Utility Computing), in Ausnahmen auch auf Abonnement- Basis Nutzer muß nicht vorausplanen; Ressourcen und Dienste werden genutzt, wenn sie gebraucht werden ( Illusion unendlich vorhandener Rechenkapazitäten) Belohnung konservativer Ressourcennutzung (Ressourcen werden nur so weit genutzt wie nötig) Benutzer haben Anspruch auf Erbringung durch Quality of Service/ Service Level Agreements (d.h. Festlegung der Pflichten der Anbieter/Vermieter gegenüber Nutzer) Anbieterverhalten Was bringt Anbieter dazu, Cloud Computing-Dienste anzubieten? Anbieter müssen für ihre eigenen Kerndienste (Über-)Kapazitäten als Reserve für Peak-Zeiten (tageszeit-/saisonabhängig) vorhalten (vgl. Beispiel nächste Seite) Während der Nicht-Peak-Zeiten liegen Kapazitäten brach diese können als Cloud Computing-Dienste angeboten werden Quellen: Armbrust, Grünbeck. 11 3. September 2010

Cloud Computing Definition... Beispiel für Peak-Zeiten: Anteil der Internetnutzer, die im Tagesverlauf online sind* Zahlenangaben in Prozent * Datenbasis: Onlinenutzer in Deutschland ab 14 (Zahl der befragten Personen 2005: n = 1.075, 2008: n = 1.186; 2009: n = 1.212) Quelle: ARD/ZDF-Onlinestudie 2009. 12 3. September 2010

I. I. Cloud Cloud Computing Computing Definition Definition Anwendungen/Beispiele 13 3. September 2010

Cloud Computing Anwendungen/Beispiele... Beispiele für Cloud Computing-Anwendungen bzw. -Ausprägungen X as a Service (XaaS) Software as a Service (SaaS) Softwarenutzung (Endnutzer) über Internet Kosten fallen nur im Bedarfsfall an Benutzte Version ist immer die aktuellste Version (Sicherheitsupdates etc.) Platform as a Service (PaaS) Plattformnutzung (Entwickler) über das Internet Entwicklungsumgebungen fremder Anbieter können zum Erstellen und Anbieten eigener Dienste genutzt werden Infrastructure as a Service (IaaS) Infrastrukturnutzung (Endnutzer, Entwickler, Dienstleister...) über Internet Kosten fallen nur im Bedarfsfall an, Skalierbarkeit Web as a Service Softwarenutzung (Entwickler) über Internet Funktionalitäten fremder Anbieter können mit Hilfe von APIs (Application Programming Interface) einfach in eigene Dienste integriert werden Beispiele: Google Maps Kreditkarteninstitute Managed Service Platforms Eine der ältesten Formen von Cloud Computing IT-Management über Internet Von Fremdanbietern für Kunden über das Internet vorgenommen Services Beispiele: Virenscanning für eingehende E-Mails Überwachungsdienste für Server Service Commerce Platforms Personaldienstleistung über Internet Meist Reisebuchungs- und/oder Sekretariatsdienste für Unternehmen in deren Auftrag Quellen: Grünbeck, Knorr/Gruman, Prof. Winzer Analysen. 14 3. September 2010

Cloud Computing Anwendungen/Beispiele... Beispiele für Anbieter von Cloud Computing Hardware Software Quellen: Schurig 15 3. September 2010

Cloud Computing Anwendungen/Beispiele... Wirtschaftlichkeit von konkreten Fallbeispielen Aufgabenstellung Konvertierung von 11 Mio. Artikeln und Bildern (1851-1980) aus den Archiven in pdf-format Klassischer Ansatz Schätzung der internen IT- Abteilung 7 Wochen Projektdauer, 150.000 Dollar Hardware-Investition Cloud-Ansatz Nutzung von 100 EC2-Instanzen und MapReduce 24 Stunden US $ 300 Beispiel: New York Times Archiv Beispiel: Deutschland sucht den Superstar Aufgabenstellung Fernsehshow (6 Mio. Zuschauer) mit Abstimmung zehn Wochen lang je Woche 30 Minuten IT-Nutzung. Klassischer Ansatz/Eigene Lösung ca. 105.000 Euro (Hardware-Invest, Personal, Raummiete, Strom etc.) Service Provider bei ca. 5.000 Euro pro Monat pro Server ergeben sich 15.000 Euro plus Service etc. Cloud-Ansatz Programmierung ca. 2 Tage Kosten für Traffic,CPU-Nutzung und Daten- Ablage: US $ 121 Quellen: Fraunhoffer Institut ISST, Jakob, Reti. 16 3. September 2010

II. II. Aspekte Aspekte und und Voraussetzungen Voraussetzungen von von Cloud Cloud Computing Computing 17 3. September 2010

Aspekte und Voraussetzungen von Cloud Computing... Voraussetzungen bzw. Treiber von Cloud Computing technisch-wirtschaftlich Preisverfall für Hardware Visualisierung primär technisch Utility Computing Cloud Computing Grids/Cluster Mobile Devices PCs E-Business Funkverbindungen Rechtliche Unsicherheit Quellen: Grünbeck, Prof. Winzer Analysen. technisch-sozial Web 2.0... Etc. Breitbandzugänge Internet 18 3. September 2010

II. II. Aspekte Aspekte und und Voraussetzungen Voraussetzungen von von Cloud Cloud Computing Computing technisch technisch technisch-wirtschaftlich 19 3. September 2010

Aspekte und Voraussetzungen von Cloud Computing technisch... Grids/Cluster Seit ca. 1990 (erste Systeme ab 1983, mit bis zu 8 Knoten im Jahr 1987) Bündelung mehrerer (eigenständiger) Rechner (Knoten) zu einer Einheit (virtueller Rechner), die sich wie ein einzelner Rechner verhält Grund: Hohe Anforderungen an Leistungsfähigkeit (hoher Rechenleistungsbedarf v.a. in der Wissenschaft) und hohe Ausfallsicherheit bei geringen Kosten Vorteile von Clustern Niedrige Kosten: Cluster sind durch die Verwendung von Standard-Hardwarekomponenten (normale PCs) kostengünstiger als Großrechner zu verwirklichen; Komponenten sind schnell und günstig wiederbeschaffbar Hohe Flexibilität: Cluster sind hochskalierbar, d.h. es können relativ einfach neue Komponenten hinzugefügt oder abgezogen werden Nachteile von Clustern Mit zunehmender Zahl der Knoten im Cluster erhöhter Administrationsaufwand Verteilung und Kontrolle von Anwendungen aufwendig, nimmt mit wachsender Clustergröße anteilig mehr Gesamtleistungsfähigkeit des Clusters in Anspruch Klassifikationen von Clustern Load Balancing Cluster High Performance Computing Cluster (HPC) High Availablity (HA) Cluster High Throughput Cluster (HTC) Cluster Quellen: Bengel/Baun/Kunze/Stucky, Grünbeck. 20 3. September 2010

Aspekte und Voraussetzungen von Cloud Computing technisch... Cluster Großrechner Datencenter Grids/Cluster Großrechner (Mainframes) Ein Computer großer Organisationen für kritische Applikationen, typischerweise statistische Erhebungen, Warenwirtschaft, Finanztransaktionen Eine Maschine in einem Gehäuse, kein verteiltes System, keine Standardkomponenten Benötigt keine parallelisierte Software Kostenintensiv und nur bis zu einem bestimmten Punkt skalierbar Cluster Virtueller Computer aus einem Verbund vieler einzelner vernetzter Maschinen mit Standardkomponenten Benötigt parallelisierte Software Kostengünstig und nahezu beliebig skalierbar Cluster vs. Großrechner In großen Rechenzentren ( Datacenter ) werden Cluster in extremen Ausmaßen eingesetzt (z.b. Amazon, ebay, Google, Microsoft und andere) Einrichtung der Datacenter, ihr Schutz gegen Attacken und ihre Ausstattung mit skalierbarer Software-Infrastruktur war notwendig geworden durch enormes Wachstum der Unternehmen um das Jahr 2000 Große Cluster ermöglichen große Skaleneffekte (Vergünstigung durch Massenproduktion/-einkauf) Fünf- bis siebenfaches Einsparpotenzial bei Elektrizität, Netzwerkbandbreite, Betrieb, Software und Hardware Große Skaleneffekte ermöglichen Profiabilität Cluster & Datacenter Das Entstehen profitabler Datacenter wird als Schlüssel für die Entwicklung des Cloud Computing gesehen Quellen: Armbrust, Grünbeck. 21 3. September 2010

Aspekte und Voraussetzungen von Cloud Computing technisch... Grids/Cluster Seit ca. 2000 Grids Bündelung mehrerer Rechner verschiedener, unabhängiger Organisationen zu einer Einheit (virtuelle Organisation) über bestehende Netzwerkstrukturen (räumlich verteilt ) Grund: Rasanter Anstieg von Komplexität und Umfang von Daten und Berechnungen v.a. in der Wissenschaft; standortübergreifende Kooperation von Rechenzentren (E-Science) Grids sind Zusammenschlüsse von Clustern und anderen Systemen zwischen Standorten und Organisationen heterogene Zusammensetzung der Komponenten, die aber nach Außen für den Benutzer homogen wirkt (durch Middleware) Ian Foster: What is the Grid? A Three Point Checklist Heterogenität und Dezentralität: Ein Grid kann aus verschieden Ressourcen bestehen (Cluster, Großrechner, Standard-PCs, Datenspeicher, Messgeräte...), es gibt keine zentrale Instanz im Grid, die teilnehmenden Organisationen sind räumlich verteilt Standardisierung der Schnittstellen: Verwendung offener und standardisierter Protokolle, damit Authentifikation, Autorisierung, Auffinden und Anfordern von Diensten möglich ist, auf denen dann die verteilten Applikationen aufbauen Dienstgüten: Ein Grid stellt verschiedene Dienstgüten bereit, die z.b. von Antwortzeit, der Erreichbarkeit, der Sicherheit oder dem Datendurchsatz abhängen Quellen: Baun, Begin, Bengel/Baun/Kunze/Stucky, Grünbeck. 22 3. September 2010

Aspekte und Voraussetzungen von Cloud Computing technisch... Grids vs. Clouds Grids/Cluster Grids Betriebmodus Job-Ausführung Zeitbegrenztes Programm Verarbeitung großer Datenmengen Clouds Betriebmodus Service-Angebot Kontinuierliche Dienste Verarbeitung vieler Client-Anfragen Architektur Zusammenschluss von Rechnern Heterogen Architektur Zusammenschluss von Rechnern Homogen Nutzerziele Forschung, Simulation Aufwendige Berechnungen Nutzerziele Outsourcing, Outtasking Kosteneinsparung Wartungsvereinfachung Quellen: Baun/Kunze, Grünbeck. 23 3. September 2010

II. II. Aspekte Aspekte und und Voraussetzungen Voraussetzungen von von Cloud Cloud Computing Computing technisch technisch technisch-wirtschaftlich 24 3. September 2010

Aspekte und Voraussetzungen von Cloud Computing technisch-wirtschaftlich... Begriffsabgrenzungen: Electronic Business, Electronic Commerce, Mobile Business E-Business Electronic Business (E-Business) Unterstützung und/oder Abwicklung aller Formen von geschäftlichen Leistungen unter Einsatz und Nutzung öffentlicher und privater Computer-Netzwerke zur Gestaltung von Transaktionen innerhalb und zwischen Organisationen sowie zwischen Organisationen und Individuen Electronic Commerce (E-Commerce) unmittelbar auf absatz- und umsatzgenerierende Interaktionen mit Kunden bezogene Teilmenge von E-Business Mobile Business (M-Business) 1 3 4 2 Einsatz von über die bloße Sprachtelefonie hinausgehenden Datendiensten in öffentlichen Mobilfunknetzen und von mobilen Endgeräten zur Vorbereitung und/oder Vereinbarung und/oder Abwicklung von geschäftlichen Leistungen 1 = Electronic Business 2 = Electronic Commerce 3 = Mobile (Electronic) Business 4 = Mobile (Electronic) Commerce Quelle: Gerpott. 25 3. September 2010

Aspekte und Voraussetzungen von Cloud Computing technisch-wirtschaftlich... Electronic Business: Umsätze E-Business Verteilung von B2B- und B2C-Umsätzen im stationären Internet in den EU15- Kernstaaten plus Norwegen und Schweiz für die Jahre 2006 und 2010 Adoptionsbarrieren bei E-Business aus Sicht europäischer TK-Unternehmen b 12,5% 100% = 1.451 Mrd. Euro 87,5% 100% = 2.617 Mrd. Euro 22,1% 77,9% B2C B2B Unternehmensgröße zu klein Technologie zu teuer Technologie zu komplex Mangel an Systemkompatibilität Sicherheitsbedenken a rechtliche Auflagen 2006 2010 33% 18% 35% 40% 46% 56% a) Prognosewerte Mangel an vertrauenswürdigen IT-Anbietern b) Stichprobe n = 157 TK-Unternehmen Quelle: EITO 2007, Gerpott. 31% 26 3. September 2010

Aspekte und Voraussetzungen von Cloud Computing technisch-wirtschaftlich... E-Business Electronic Business: Entwicklungsphasen Funktionalität/ Wertschöpfung mobilitätsbezogene Angebote spezielle ortsbezogene bzw. ortsunabhängige Transaktionsmöglichkeiten personalisierte Angebote spezielle individualisierte Transaktionsmöglichkeiten Abwicklung von Transaktionen statischer Internetauftritt dynamischer Internetauftritt spezielle individuelle Information durch Nutzung von Interaktivität Unternehmenspräsentation durch das Angebot allgemeiner Informationen Komplexität Quelle: Gerpott. 27 3. September 2010

Aspekte und Voraussetzungen von Cloud Computing technisch-wirtschaftlich... Breitbandzugänge Direkt geschaltete Breitband-Anschlüsse in Deutschland a b c a) Hierzu zählen hauptsächlich breitbandige Kabelmodemanschlüsse und nur wenige Glasfaser- (ca. 45 Tsd. Ende 2008 und 85 Tsd. Ende 2009), Powerline- und Satelliten- Anschlüsse letztere werden nicht nur von Wettbewerbern, sondern teilweise auch von der Deutschen Telekom angeboten. b) Alternative Anschlussnetzbetreiber (ANB), die eigene Anschlussnetze (meist auf Basis von DT-Teilnehmeranschlussleitungen) betreiben. c) Von der Deutschen Telekom betriebene DSL-Anschlüsse, die von alternativen Anbietern vermarktet und betreut werden. (Schätzung) 28 Quelle: DIALOG CONSULT-/VATM-Analysen und -Prognosen 3. September 2010

Aspekte und Voraussetzungen von Cloud Computing technisch-wirtschaftlich... Breitbandzugänge Verteilung der DSL-Anschlüsse nach Downstream-Bandbreite (Schätzung) 29 3. September 2010 Quelle: DIALOG CONSULT-/VATM-Analysen und -Prognosen

Aspekte und Voraussetzungen von Cloud Computing technisch-wirtschaftlich... Volumenentwicklung Breitband-Internet-Verkehr in Deutschland Breitbandzugänge Gesamtvolumen pro Jahr Durchschnittliches Datenvolumen pro Nutzer und Monat (Schätzung) 30 Quelle: DIALOG CONSULT-/VATM-Analysen und -Prognosen 3. September 2010

III. III. Fazit Fazit & Ausblick Ausblick 31 3. September 2010

Fazit & Ausblick Fazit... was bedeutet Cloud Computing? Sammelbegriff für Technologietrends ( Metatrends ), die zusammengenommen die Art und Weise der Rechnernutzung stark verändert haben und weiterhin werden Zunehmende Verlagerung von Diensten auf entfernte, zentralisierte, virtualisierte Rechner Zugriff auf die entfernten, ausgelagerten Dienste über das Internet: Cloud Computing is the sum of SaaS and Utility Computing Ein Bündel von (Web-)Services... bestehend aus Ressourcen und Dienste,n über das Netzwerk (Internet) bereitgestellt... die eine Datenverarbeitungsplattform anbieten hochskalierbar mit garantierter Dienstgüte kostengünstig mit einfachem, überall vorhandenem Zugriff Vorteile Vor- und Nachteile Pay-As-You-Use-Prinzip Flexibilität, Skalierbarkeit Kosteneinsparung Upgrades & Updates, kein Alterungsprozess omnipräsent gemeinsame Nutzung, keine Synchronisation, keine externen Medien Nachteile Sicherheit (vgl. nächste Seite) Abhängigkeit weniger Kontrolle & Logging Quellen: Armbrust, Grünbeck,Schurig. 32 3. September 2010

Fazit & Ausblick Mögliche Datenschutzprobleme der Verlagerung in das Internet: Google weiß auf welchen Webseiten du bist (Google Chrome) nach was du suchst (Google Suchmaschine) auf welche Webseiten du dich weiterklickst (Google Adsense) was in deinen Mails drin steht (Google Mail) was für Dateien du auf dem PC hast (Google Desktop) welche Freunde du hast (Google Talk) wohin du gerne reisen würdest (Google Earth) wohin du gehst/fährst (Google Maps) welche Videos du gerne siehst (YouTube) welche News dich interessieren (Google News) kennt dein Tagebuch (Blogger) dein Kaufverhalten (Google Produktsuche) wo du dich im Moment befindest (Google Latitude)... und das ist natürlich nur ein Teil von Google s Produkten... Quellen: Schurig 33 3. September 2010

Fazit & Ausblick Prognosen Ausgewählte Prognosen Bis 2012 werden 80 Prozent der Fortune (Top) 1000-Unternehmen Cloud Computing-Dienste nutzen. 30 Prozent davon werden auf Cloud Computing-Infrastruktur entfallen. Cloud Computing wird bis zum Jahr 2015 rund die Hälfte aller neuen Enterprise IT ausmachen und rund 25 Prozent aller Geschäftsprozesse abdecken. Der Markt von SaaS wird bis 2012 einen Wert von 11 bis 37 Milliarden US- Dollar erreichen. Quellen: Gartner, Saugatuck Technology, Schurig. 34 3. September 2010