Kunst auf dem Campus der TU Dresden Im Programmheft der Seniorenakademie, Wintersemester 2014, findet man den Rundgang unter Kunst auf Seite 84 oder fakultätsungebunden auf Seite 164. Ich traf mich am 18. November 2014, 14 Uhr, im Foyer der Universitätsbibliothek (SLUB) mit 13 Senioren, um an der Führung über den Campus teilzunehmen. Maria Obenaus, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Kustodie der TU Dresden, begrüßte uns und stellte sich vor. Sie war früher Dozentin an der Fakultät Architektur und ist heute Projektleiterin der neuesten Ausstellung in der ALTANA Galerie HH- DD, Campus-Bilder der Technischen Universitäten Hamburg und Dresden, die der Schlusspunkt der Führung sein sollte. Der Spaziergang führte über das Dach der SLUB, durch die Flure des Trefftz-Baues, in den Willers-Bau immer die Schleichwege nutzend, um dem hässlichen Regen auszuweichen. Die Ausführungen zur Architektur der Bauwerke und der Kunst am Bau in den jeweiligen Epochen bzw. notwendig gewordener Umbauten waren so interessant und mitreißend, dass das Wetter in den Hintergrund trat. Während des Rundgangs wurden uns vergleichend Bebauungspläne von der Gründungszeit der TU Dresden (auf Papier) und bis heute (später als hölzernes Modell) gezeigt. Auch das natürliche Licht in den Foyers und Raumaufteilung wurden erklärt.
(1) Maria Obenaus erklärt das dreifarbige Sgraffito "Leibniz erklärt der Royal Society seine Rechenmaschine", Eva Schulze-Knabe, 1955 (2) Professor Daniel Lordick, Institut für Geometrie der Fachrichtung Mathematik, betreut die Sammlung "Mathematische Modelle", die heute noch Bestandteil der Lehre ist. Glücklicher Zufall: seine Vorlesung ging gerade zu Ende und wir Senioren freuten uns über seinen ungeplanten Kurzvortrag.
(3) Sammlung "Mathematische Modelle" Das Physik-Gebäude mit dem Treppenhaus aus den 1960er Jahren und das Hörsaalzentrum mit der quietschbunten Foyer-Bemalung von Michael Fischer-Art, der Blick zurück zur Neuen Mensa zum Kranich-Mast waren die nächsten Stationen. Im Foyer des Chemie-Neubaus gleich nebenan begeistert die Aufhängung Spektralsymphonie der Elemente von Roland Fuhrman. Sie gibt dem riesigen, besonders hohen Raum viel Wärme.
(4) Aufhängung Spektralsymphonie der Elemente von Roland Fuhrman Zum Stand der Sanierung und der späteren Nutzung des Fritz-Förster-Baues als Verwaltungsgebäude wurde informiert, die Geschichte der Baracke des Studentenrates wurde gestreift und ebenso wurden die Energieversorgung der Uni früher und der Neubau des Zentrums für Energietechnik mit modernster Forschung heute beleuchtet. Das letzte Objekt war nun der Görges-Bau mit der ALTANA-Galerie. Über 20 Ausstellungen waren seit dem 175-jährigen TU-Jubiläum 2003 in diesem architektonisch eindrucksvollen Gebäude, dem Sitz des Elektrotechnischen Instituts, zu sehen. Und diesmal ist die Städtepartnerschaft Dresden-Hamburg das Motto für die Ausstellung studentischer Themen - vorwiegend gestaltet von jungen Künstlern beider Städte.
(5) ALTANA-Galerie über drei Etagen im Görges-Bau
Während eines Pleinairs im Oktober 2014 zeichnen auch Senioren in der ALTANA- Galerie (Architekt Hans-Jürgen Hartmann). Erstmalig werden in einer gemeinsamen Ausstellung künstlerische Positionen zu den Orten von Bildung und Forschung an beiden Technischen Universitäten vorgestellt. Initiiert von der Freien Kunstakademie Farbenfroh in Hamburg-Harburg sieht man Fotografien, Grafiken, Gemälde, Collagen und Assemblagen, die das Leben auf dem Campus reflektieren. Die Ausstellung zeigt ausgewählte künstlerische Arbeiten aus Hamburg und Campus-Bilder der TU Dresden wie auch Zeichnungen, Gemälde und Fotografien.
Jörn Diederichs, Dr. Ralf Jacobs, Mathematik, 2013, Öl auf Leinwand Mehr zum Gebäude und der Galerie unter: www.altana-galerie-dresden.de/idee/, und zum Rundgang: http://cr.virtueller-stadtrundgang.de/ Die zwei Stunden, gefüllt mit wissenswerten Informationen und vor allem deren freundlichen Vermittlung durch Maria Obenaus, vergingen wie im Flug. Bei einigen der Hörer wurden Erinnerungen an die Uni durch Studium oder berufliche Tätigkeit geweckt und die positiven Veränderungen bewundert. Text und Fotos (5): Ursula Pogge