Inhaltsstoffe in Produkten Wer trägt die Verantwortung? Die Verantwortung des Einkaufs für Umwelt, Gesundheit und Sicherheit 25. August 2009 Produkte und Anlagen haben Eigenschaften, die zur Vorsicht mahnen Sie müssen entsorgt werden wer kümmert sich drum.. was ist denn drin.. Sie können beim Gebrauch gefährlich werden brennen Sie geben Emissionen ab Ausdünstungen, elektromagnetische Wellen, Sie beinhalten Stoffe manchmal unangenehme oder gar verbotene Und manchmal sind insbesondere neue Verbote tricky Seite 3 25.08.2009 Inhalt RoHS Restriction on certain Hazardous Substances 1. Inhaltsstoffe in Produkten Wer trägt die Verantwortung? 2. Sicherheit beim Unteraccordanten Kein Problem für den Besteller? 3. Mein Einkäufer kauft immer am billigsten ein Ein Modell für die Zukunft? Bis zum 1.7.2006 mussten die meisten elektronischen Produkte frei sein von Blei, Cadmium, Quecksilber, Chrom (VI) PBB und PBDE Toxische Schwermetalle und Flammschutzmitteln Seite 2 25.08.2009 Seite 4 25.08.2009
Problem: Die ganze Produktionskette muss rechtzeitig parat sein Gesetzliche Randbedingungen Unterschiedliche Rechtsräume Schweizer Lieferanten Schweizer Kunde Ware bleibt in der Schweiz = Fall 1 Beispiel: Kauf Batterien bei Schweizer Hersteller Weitergabe an Privatkunden in Lausanne Fragestellung: Kennen meine Lieferanten das relevante Schweizer Recht? Seite 5 25.08.2009 Seite 7 25.08.2009 Anschreiben und Reaktionen der Lieferanten Gesetzliche Randbedingungen Unterschiedliche Rechtsräume Schweizer Lieferanten Schweizer Kunde Kunde exportiert = + + Fall 2 Beispiel: Kauf Batterien bei Schweizer Hersteller Weitergabe an Exporteur für Werkzeugmaschinen in Lausanne Schweden! Fragestellung: Kennen meine Lieferanten das relevante Schweizer, Schwedische, EU - Recht? Seite 6 25.08.2009 Seite 8 25.08.2009
Gesetzliche Randbedingungen Unterschiedliche Rechtsräume Fall 3 Gesetzliche Randbedingungen Unterschiedliche Rechtsräume Realität Lieferanten ausserhalb der Schweiz Schweizer Kunde Ware bleibt in der Schweiz = Beispiel: Kauf unbestückte Leiterplatte in Taiwan Bestückung in der Schweiz Weitergabe im Telefon an Privatkunden in Lausanne! Taiwan Lieferanten innerhalb und ausserhalb der Schweiz Kunden innerhalb und ausserhalb der Schweiz Schweden Portugal Deutschland...! Beispiel: Kauf unbestückte Leiterplatte in Taiwan und Schweiz Bestückung in der Schweiz Weitergabe im Telefon an Kunden in der Schweiz, Schweden Portugal, Deutschland,... Taiwan! = + + + + +... Fragestellung: Kennen meine Lieferanten das relevante Schweizer Recht? Seite 9 25.08.2009 Fragestellung: Kennen meine Lieferanten das relevante Welt - Recht für Produkte? Seite 11 25.08.2009 Gesetzliche Randbedingungen Unterschiedliche Rechtsräume Fall 4 Problem: Wer kennt schon alle produktbezogenen Umweltgesetze dieser Welt? Lieferanten ausserhalb der Schweiz Kunde ausserhalb der Schweiz Schweden = + +! Beispiel: Kauf unbestückte Leiterplatte in Taiwan Bestückung in der Schweiz Weitergabe im Telefon an Kunden in Schweden! Taiwan Diese Aufgabe versucht der Siemens Konzern mit seiner Norm SN 36350-2 zu lösen. Verfügbar in Deutsch & Englisch. Wir wollen auf dem Wissen nicht sitzen bleiben, sondern wir verteilen unsere Erkenntnisse aktiv an unseren Lieferanten, Kunden und weitere interessierte Kreise. Feedback ist willkommen! Fragestellung: Kennen meine Lieferanten das relevante Schweizer, Schwedische, EU - Recht? Seite 10 25.08.2009 Seite 12 25.08.2009
SN 36350-2: Deklarations- und Vermeidungsliste gefährlicher Stoffe (Auszug) Hilfsmittel im Siemens Konzern: SN 36350-2 Fasst zusammen: Alle der Siemens AG bekannten gesetzlich verbotenen Stoffe in elektrotechnischen Anwendungen (Anlage 2) Alle aus Sicht der Siemens AG zu vermeidenden Stoffe (Anlage 1) Gesundheitsgefährdend Cancerogen, mutagen, reproduktionstoxisch (CMR-Stoffe) Chronisch toxisch Akut sehr giftig oder giftig Bildet leicht CMR-Stoffe Radioaktiv Umweltgefährdend Wassergefährdend Persistent = Bioakkumulativ Klimaverändernd Ozonabbauend Vorläufiger Grenzwert 0.1% Deklaration durch den Lieferanten Listen via Internet zugänglich www.siemens.com/sn36350 Seite 13 25.08.2009 Seite 15 25.08.2009 SN 36350-2: Verbotsliste gefährlicher Stoffe (Auszug) Regionale Umweltbeauftragte und Zentrale in München Was ist speziell in der Landesgesetzgebung bei Produkten? Vergleich mit anderen Ländern ggf. Aufnahme in SN 36350-2 Das Land mit den höchsten Anforderung gibt die Messlatte vor Beispiel Europa Seite 14 25.08.2009 Seite 16 25.08.2009
Problem: Legal Compliance Learning Das Inverkehrbringen rechtlich geregelter Stoffe birgt erhebliche Risiken Stoff im Herstellerland erlaubt Stoff im Absatzland verboten Der Inverkehrbringer haftet in seinem Land für Produktrückruf Produkthaftpflicht Imageschaden Behördliche Umtriebe... Theorie!? Nicht jede günstige Beschaffungsmöglichkeit bleibt bei näherer Betrachtung rentabel Risiken beim Import aus anderen Ländern Verbotene Stoffe Risikomanagementtool SN 36 350 Teil 2 Verbots- und Vermeidungsliste Übrigens: Auch bei Verpackungen gibt es Fallen. Seite 17 25.08.2009 Seite 19 25.08.2009 Problem: Legal Compliance Praxis! Fragestellung Wie erhält der Einkauf eine Vorstellung davon, was in Sachen Umweltschutz bei einem Lieferanten geschieht: gar nichts (CATNEP)? das Not-wendigste? state of the art? in der Gruppe der Besten? best in class? Es gibt keine allgemein gültigen Antworten. ISO 14001 Bewertung muss zum Bewertungsprofil für Lieferanten passen. Sony gilt als ein sehr seriöses Unternehmen! Anforderung muss zum Besteller passen. Seite 18 25.08.2009 CATNEP: cheapest available technology not entailing prosecution Seite 20 25.08.2009
Sicherheit beim Unteraccordanten Kein Problem für den Besteller? Risiken der Arbeitssicherheit für den Besteller Unsere Lieferanten müssen selber wissen, wo sie Risiken im Betrieb haben und diese beherrschen.. (?) Beim Bezug von Dienstleistungen, die in meinem Unternehmen erbracht werden: Wie passen die Personen, die mein Gelände betreten, in meine eigene Sicherheitsorganisation? Was verlangt der Schweizer Gesetzgeber eigentlich von den Schweizer Arbeitgebern? Seite 21 25.08.2009 Seite 23 25.08.2009 Risiken der Arbeitssicherheit für den Besteller Risiken der Arbeitssicherheit für den Besteller Sofern ich Produkte beziehe, die geliefert werden: Kann es zu Lieferverzögerungen kommen, weil der Unfallschutz bei meinem Lieferanten ungenügend ausgebildet ist und wichtige Mitarbeiter ausfallen? Wenn ich etwas versenden will. Wie ist denn der Ausbildungsstand? Seite 22 25.08.2009 Vorsicht bei Gefahrgut! Hier haftet auch der Versender! Seite 24 25.08.2009
Sie machen das ja ganz vorbildlich Übertreiben nützt nicht wirklich Mein Einkäufer kauft immer am billigsten ein Modell für die Zukunft? Wo liegen in der Zukunft die grossen Herausforderungen.? Energiebedarf CO 2 -Emissionen Energieverknappung Konsequenzen Klimaänderung Seite 25 25.08.2009 Seite 27 25.08.2009 Fragestellung Wie erhält der Einkauf eine Vorstellung davon, was in Sachen Arbeitssicherheit bei einem Lieferanten geschieht: gar nichts (CATNEP)? das Not-wendigste? state of the art? in der Gruppe der Besten? best in class? Die Erde wird wärmer? Der Beweis! Es gibt keine allgemein gültigen Antworten. Bewertung muss zum Bewertungsprofil für Lieferanten passen. Anforderung muss zum Besteller passen. CATNEP: cheapest available technology not entailing prosecution Seite 26 25.08.2009 Seite 28 25.08.2009
Unsere fossile Energieversorgung ist abhängig Wohin bewegen sich Energiepreise? Rohöl in USD pro Barrel Gas folgt preislich zeitverzögert dem Öl Kohle ist ein wichtiger Energieträger für Strom und folgt dem Gas Elektrizität hat (fast) überall einen erheblichen Anteil an Öl, Gas, Kohle Die Schweiz ist eine Tiefpreisinsel bei der Elektrizität! Was wird passieren, wenn ein kleines Land mit tiefen Preisen an einen grossen Markt mit hohen Preisen gekoppelt wird..? Seite 29 25.08.2009 Seite 31 25.08.2009 Wie viel Energie verbrauchen Schweizer Gebäude? Less carbon more brain! Die Meinung von Heinz Karrer, CEO AXPO Energieverbrauch Schweiz Kosten Energieverbrauch Schweiz Verkehr 35% Haushalte 28% Elektrizität 8.1 Mrd. Zweckbauten 17% Quelle: Gesamtenergiestatistik BfE 2007 Seite 30 25.08.2009 Industrie 20% Gas 2.1 Mrd. Erdölbrennstoff 4.6 Mrd. Treibstoff 17.6 Mrd. 28.5 Mrd. CHF 5.7% des BIP 2007: In Gebäuden > 12 Milliarden CHF > 6 Milliarden für Gas und Öl Tagesanzeiger vom 17.05.2009 Seite 32 25.08.2009
Und wenn wir effizienter werden? Mythen und Realitäten rund um das Thema CO2 Anwendungsbeispiel: Lüftungsanlage "Restaurant" Mythen Tatsachen 1. Bedarfsabhängige Regelung: Einbau von Luftqualitätsfühler im Raum Wenig Möglichkeiten, den CO2-Ausstoss in der Schweiz zu reduzieren Möglichkeiten beschränken sich vor allem auf die Industrie und den Energiesektor Technisches Potenzial in der Schweiz zur CO2-Senkung bei 45% (bis 2030) Mehr als die Hälfte des Einsparungspotenzials in den Bereichen Transport und Gebäudetechnik Bei mehr als 33% aller Massnahmen zusätzlich zur CO2-Reduktion Kosteneinsparungen Mehrheit der Massnahmen kann durch eine Erhöhung der Effizienz heutiger Technologien verwirklicht werden Investitionen in Massnahmen zur CO2Senkung betragen jährlich nur 0.7% des BIP CO2-Einsparungen als grosser Kostenfaktor für Gesellschaft und Wirtschaft Erforderliche Senkung kann nur durch neue Technologien erreicht werden Gesellschaft kann sich Investitionen in Millionenhöhe nicht leisten Quelle: McKinsey, Januar 2009 Seite 33 25.08.2009 Potentiale, die bei Zweckbauten durch effizientere Gebäudeautomation erschlossen werden Seite 35 25.08.2009 Anwendungsbeispiel: Lüftungsanlage "Restaurant" Anlagenfunktion 2. Automatische Durchfluss- oder Druckregelung: Einbau von Frequenzumrichtern, statt 2-stufige Ventilatoren Seite 34 25.08.2009 Seite 36 25.08.2009
Was bringt das finanziell Zusammenfassung Quelle: HK-Gebäudetechnik 8/09, Seite 60 Hans Rudolf Ris, Präsident G-N-I Wer Hardware bezieht, muss wissen, was drin ist. Denn wer in der Schweiz etwas in Verkehr bringt, trägt Chancen und Risiken. Dienstleistungen: Sind die Mitarbeitern gut ausgewählt, ausgebildet, ausgerüstet, instruiert und überwacht? Wer Energie bezieht, sollte jetzt wissen, wie hoch sein eigener Energiebedarf ist, Szenarien für Preisentwicklungen machen, feststellen, ob der eigene Verbrauch angemessen ist, wissen, wo und wann er bei welcher Gelegenheit effizienter werden kann. Wichtiger als der Beschaffungspreis werden die Lebenszyklus-Kosten! Seite 37 25.08.2009 Seite 39 25.08.2009 Übrigens Wir suchen noch 500 Projekte P.S. Das sollte dann natürlich nicht passieren. Die Stiftung Klimarappen unterstützt noch bis Ende Jahr die Erneuerung effizienter Gebäudeautomation der Klasse A und B. Anmeldeschluss wäre der 31.12.2009 Nähere Information siehe Flyer. Mein Einkäufer kauft Darum habe ich meinen immer am billigsten ein... gerade gefeuert...! Seite 38 25.08.2009 Seite 40 25.08.2009