Räume ohne Hör-Barrieren

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Transkript:

Räume ohne Hör-Barrieren Dipl.-Ing. Carsten Ruhe, Beratender Ingenieur für Akustik www.taubertundruhe.de

Übersicht: Was können Guthörende? Was können Schwerhörende anders? Was fordern Gesetze? Welche Hinweise geben Normen und Regelwerke? Was muss man beachten? Beispiele 2013-11-06 Räume ohne Hör-Barrieren 2

Übersicht: Was können Guthörende? Was können Schwerhörende anders? Was fordern Gesetze? Welche Hinweise geben Normen und Regelwerke? Was muss man beachten? Beispiele 2013-11-06 Räume ohne Hör-Barrieren 3

Was können Guthörende? Formanterkennung: Die Vokale I und U unterscheiden sich im tieffrequenten Bereich kaum, sondern vorrangig oberhalb von 2000 Hz. 2013-11-06 Räume ohne Hör-Barrieren 5

Was können Guthörende? Formanterkennung: Die Konsonanten SCH und TZ unterscheiden sich im tieffrequenten Bereich kaum, sondern vorrangig oberhalb von 2000 Hz. TZ reicht bis 10.000 Hz. 2013-11-06 Räume ohne Hör-Barrieren 6

Was können Guthörende? Warum ist das menschliche Gehör bei hohen Frequenzen so empfindsam (und damit auch empfindlich)? Evolution: Hinweis auf Beute oder Warnung vor Gefahren (lebenswichtig) (über-lebenswichtig) z. B. durch Blätterrascheln oder Ästeknacken. 2013-11-06 Räume ohne Hör-Barrieren 7

Besonderheiten bei Hörgeschädigten typische Schallempfindungs-Schwerhörigkeit: Tonaudiogramm 2013-11-06 Räume ohne Hör-Barrieren 8

Was können Schwerhörende anders? typische Schallempfindungs-Schwerhörigkeit: Tonaudiogramm Lautstärkekurven 2013-11-06 Räume ohne Hör-Barrieren 9

Was können Schwerhörende anders? Ein Satz mit sehr vielen Zisch- und Explosivlauten, den ich bereits in meiner Diplomarbeit verwendet habe:..ie..u..o....o e ei..e..o.ä..i..e..e.ä..i..u...ü.. Ei ei..eo..ie..e..e..e....e.e... Jeweils zwei Punkte entsprechen einem fehlenden Konsonanten. 2013-11-06 Räume ohne Hör-Barrieren 10

Was können Schwerhörende anders? Ein Satz mit sehr vielen Zisch- und Explosivlauten, den ich bereits in meiner Diplomarbeit verwendet habe: Nie zuvor konnte eine so präzise Bestätigung für Einsteins Theorie gegeben werden. Die hochfrequenten Anteile der Zisch- und Explosivlaute übertragen deren Inhalt, die tieffrequenten Vokale bewirken die Lautstärke. 2013-11-06 Räume ohne Hör-Barrieren 11

Was können Schwerhörende anders? Hördemonstration: Veränderung der Sprachverständlichkeit bei Entfall der hohen Frequenzen 2013-11-06 Räume ohne Hör-Barrieren 12

Was muss man deshalb tun? Hördemonstration: Veränderung der Sprachverständlichkeit bei Entfall der hohen Frequenzen Die hochfrequenten Anteile der Zisch- und Explosivlaute übertragen den Sprach-Inhalt. Daraus resultiert die elektroakustische Aufgabe, z. B. in den Hörgeräten und CIs insbesondere die hohen Frequenzen zu verstärken. 2013-11-06 Räume ohne Hör-Barrieren 13

Was muss man deshalb tun? Diese hochfrequenten Sprach-Anteile müssen in den Hörgeräten besonders kräftig verstärkt werden. Sehr viele Störgeräusche sind ebenfalls stark hochfrequent und werden (bei den einfachen Kassengeräten) mit verstärkt. Daraus resultiert die bauliche Ingenieur-Aufgabe, insbesondere diese hochfrequenten Störgeräusche gar nicht erst entstehen zu lassen oder sie zu dämpfen. 2013-11-06 Räume ohne Hör-Barrieren 14

Was können Guthörende? Beim Flüstern werden die hochfrequenten Sprachanteile gut übertragen (wenn das Störgeräusch leise genug ist). 2013-11-06 Räume ohne Hör-Barrieren 15

Was können Schwerhörende anders? Beim Flüstern werden die hochfrequenten Sprachanteile zwar übertragen, aber ein Hörgeschädigter nimmt sie nicht wahr! 2013-11-06 Räume ohne Hör-Barrieren 16

Was können Schwerhörende anders? ohne Störgeräusch 2013-11-06 Räume ohne Hör-Barrieren 17

Was können Schwerhörende anders? ohne Störgeräusch mit Störgeräusch 2013-11-06 Räume ohne Hör-Barrieren 18

Was können Schwerhörende anders? ohne Störgeräusch mit Störgeräusch 2013-11-06 Räume ohne Hör-Barrieren 19

Was muss man deshalb tun? Bauliche Maßnahmen: Störgeräusche nicht entstehen lassen/vermeiden: wenig Störschall. Raumakustische Dämpfung: wenig Nachhall. Elektroakustische Maßnahmen: Für gute Sprachbeschallung insbesondere die hohen Töne (Zisch- und Explosivlaute) verstärken. Auf ca. 30 db begrenzte Sprachdynamik anbieten. Dazu Unterstützung durch Höranlagen. 2013-11-06 Räume ohne Hör-Barrieren 20

Was können Schwerhörende anders? Schwerhörende hören schlecht, nicht nur leiser sondern anders, sie haben damit ein Informationsund Kommunikationsproblem. die Reihenfolge: hören, absehen, kombinieren, verstehen, speichern dauert etwa 2 bis 3-mal länger als bei Guthörenden. die Wortfolge: taub, tumb, stumm, dumm, doof IST FALSCH! Schwerhörigkeit behindert, aber: NUR BEIM VERSTHEN, NICHT BEIM DENKEN! 2013-11-06 Räume ohne Hör-Barrieren 21

DIN 18041:2004-05 Hörsamkeit in Räumen Bearbeitung von 1999 bis 2004. Darin heißt es: Von Personen mit Hörschäden wird die raumakustische Situation für Sprachkommunikation umso günstiger empfunden, je kürzer die Nachhallzeit ist. Nach heutigem Kenntnisstand im Bereich des barrierefreien Planens und Bauens sollte für Personen mit eingeschränktem Hörvermögen die anzustrebende Nachhallzeit, vorrangig für Räume mit einem Volumen bis zu 250 m³ und der Nutzung Sprache/Unterricht, in den Oktavbändern 250 Hz bis 2000 Hz bis 20 % unter den in Bild 1 angegebenen Kurven liegen. 2013-11-06 Räume ohne Hör-Barrieren 22

DIN 18041:2004-05 Hörsamkeit in Räumen 4.3.2 Sollwerte der Nachhallzeit / Nutzungsart 2013-11-06 Räume ohne Hör-Barrieren 23

DIN 18041:2004-05 Hörsamkeit in kleinen Und weiter heißt es: Vergleichbare Anforderungen gelten auch für die Kommunikation in einer Sprache, die nicht als Muttersprache gelernt wurde, bei der Kommunikation mit Personen, die Deutsch als Fremdsprache sprechen, und bei der Kommunikation mit Personen, die auf andere Weise ein Bedürfnis nach erhöhter Sprachverständlichkeit haben, z. B. Personen mit Sprach- oder Sprachverarbeitungsstörungen, Konzentrations- bzw. Aufmerksamkeitsstörungen, Leistungsschwäche. 2013-11-06 Räume ohne Hör-Barrieren 24

DIN 18041:2004-05 Hörsamkeit in kleinen Definition der Nachhallzeit: Die Nachhallzeit ist diejenige Zeitspanne, in der der Schallpegel nach Abschalten der Schallquelle um 60dB abnimmt. 2013-11-06 Räume ohne Hör-Barrieren 25

Beispiel einer Nachhallzeit-Auswertung 2,5 s 50 Echos 0,05 s/echo 340 m/s 17 m Abstand 2013-11-06 Räume ohne Hör-Barrieren 26

Beispiel einer Nachhallzeit-Auswertung Optisches Flatterecho: 2013-11-06 Räume ohne Hör-Barrieren 28

DIN 18041:2004-05 Hörsamkeit in Räumen Die Nachhallzeit ist die wesentliche Kenngröße für den Abbau der Schallenergie im Raum: Je länger die Nachhallzeit ist, desto länger bleibt die Energie im Raum erhalten, desto lauter ist der Raum. Pegelminderung bedeutet also immer, dem Schallfeld die Schallenergie durch Umwandlung in Wärmeenergie zu entziehen (Energie-Erhaltungssatz). Beim Abbremsen eines Autos wird die Scheibenbremse heiß. 2013-11-06 Räume ohne Hör-Barrieren 29

DIN 18041:2004-05 Hörsamkeit in Räumen Was ist Schallabsorption (Dämpfung)? Die Bewegungsenergie der schwingenden Partikel wird durch Reibung in Wärme umgewandelt: medizinisch-physikalischbiologischer Selbstversuch! 2013-11-06 Räume ohne Hör-Barrieren 30

DIN 18041:2004-05 Hörsamkeit in Räumen Kindertagesstätte Halle (Speiseraum) LOMBARD-EFFEKT 2013-11-06 Räume ohne Hör-Barrieren 31

Neue Erkenntnisse aus der Essex-Studie 2013-11-06 Räume ohne Hör-Barrieren 32

Förderzentrum Augsburg Schwerpunkt Hören Michael Pasemann, Sonderschulrektor: Schüler mit AVWS fahren täglich bis zu 200 km, um in unserer akustisch gut ausgestatteten Schule unterrichtet zu werden, weil es wohnortnah keine vergleichbar ausgestattete Schule gibt. Jährlicher Aufwand/Schüler: etwa 30.000,00 2013-11-06 Räume ohne Hör-Barrieren 33

Ernst-Ludwig-Schule Bad Nauheim Ausstattung eine Klassenraumes für eine beidseitig CI-Implantierte Lehrerin von 45 Jahren Austausch der Deckenplatten im T-Schienen-Raster durch hochgradig absorbierendes Material. Einbau eines absorbierenden Rückwand-Paneels. Aufwand: keine 3.000,- Ersparnis: 20 Jahre Frührente, Kosten für Psychotherapie 2013-11-06 Räume ohne Hör-Barrieren 34

Ist eine beidseitig CI-Implantierte Lehrerin Nein! 1. Sie ist ein Mensch wie Du und ich etwas Besonderes? 2. Lehrer(innen) werden häufig zwischen 57 und 58 Jahren frühpensioniert. Die drei Haupt-Ursachen Burnout, Lärmstress und Tinnitus wären/sind baulich zu beeinflussen. Baut endlich leise Klassen! 2013-11-06 Räume ohne Hör-Barrieren 35

Was muss man dafür tun? 1. Baulicher Schallschutz gegen Geräusche von nebenan und von außen 2. Vollflächig hochgradig schallabsorbierende Decke 3. Schallabsorbierendes Rückwand-Paneel 4. Wenn möglich: Teppichboden Und was erreicht man damit? 2013-11-06 Räume ohne Hör-Barrieren 36

DIN 18040 Ziffer 5.2 Räume für Veranstaltungen In Versammlungs-, Schulungs- und Seminarräumen Sind elektroakustische Beschallungsanlagen vorgesehen, so ist auch ein gesondertes Übertragungssystem für Menschen mit eingeschränktem Hörvermögen einzubauen, das den gesamten Zuhörerbereich umfasst. ANMERKUNG 3 Im Allgemeinen ist eine induktive Höranlage sowohl für die Nutzer in der Anwendung als auch hinsichtlich der Bau- und Unterhaltungskosten die günstigste Lösung. Zu den verschiedenen Beschallungssystemen (IndukTiv, Funk, Infrarot) siehe DIN 18041, Hörsamkeit. 2013-11-06 Räume ohne Hör-Barrieren 37

IndukTive Höranlagen Welche Vorteile bringt die direkte Übertragung? 2013-11-06 Räume ohne Hör-Barrieren 38

IndukTive Höranlagen Welche Vorteile bringt die direkte Übertragung? Hören Sie selbst: Natürliche Sprache Über die Lautsprecher Über die IndukTive Höranlage 2013-11-06 Räume ohne Hör-Barrieren 39

IndukTive Höranlagen Welche Vorteile bringt die direkte Übertragung? Hören Sie selbst: Natürliche Sprache Über die Lautsprecher Über die IndukTive Höranlage Aufnahme 1: Die folgende Aufnahme entstand während der Einmessarbeiten an der Beschallungsanlage der St. Marienkirche in Bad Segeberg am 5. Mai 2006. Bei der ersten Aufnahme hören Sie zunächst die Sprachdarbietung vom Taufbecken bei ausgeschalteter Laustsprecheranlage und ohne IndukTive Höranlage in der Weise, wie sie ein schwerhörender Gottesdienstteilnehmer hören würde 2013-11-06 Räume ohne Hör-Barrieren 40

IndukTive Höranlagen Welche Vorteile bringt die direkte Übertragung? Hören Sie selbst: Natürliche Sprache Über die Lautsprecher Über die IndukTive Höranlage 2013-11-06 Räume ohne Hör-Barrieren 41

IndukTive Höranlagen Welche Vorteile bringt die direkte Übertragung? Hören Sie selbst: Natürliche Sprache Über die Lautsprecher Über die induktive Höranlage 2013-11-06 Räume ohne Hör-Barrieren 42

IndukTive Höranlage Lautsprecher natürliche Sprache Räume ohne Hör-Barrieren 43

IndukTive Höranlagen Welche Vorteile bringt die direkte Übertragung? Mit einer IndukTiven Höranlage sitzen Sie akustisch in der ersten Reihe. Auch ganz hinten! 2013-11-06 Räume ohne Hör-Barrieren 44

Mit der IndukTiven Höranlage sind wir jetzt auf Sendung Gehen Sie auf Empfang! Bela Biank 2013-11-06 Räume ohne Hör-Barrieren 45

Räume ohne Hör-Barrieren - Baulicher Schallschutz (Geräusche von außen) - Lärmminderung (Störgeräusche im Raum) - Raumakustik (Verständlichkeit des Sprechers) - Beleuchtung (Sichtbarkeit des Sprechers) - Elektroakustik (Hörunterstützungsanlagen) - Möblierung (Sichtbarkeit des Sprechers) - ggf. Gebärden- und Schriftsprachendolmetscher 2013-11-06 Räume ohne Hör-Barrieren 46

Wie bitte? Danke, dass Sie mir Ihr Ohr geliehen haben! www.taubertundruhe.de carsten.ruhe@taubertundruhe.de 2013-11-06 Räume ohne Hör-Barrieren 47

integrativ inklusiv induk iv 2013-11-06 Räume ohne Hör-Barrieren 48