Die Kraft des Gebets. I. Bete: Nimm die Verheissungen Gottes in Anspruch. Predigt 8. Februar 2015 EGK. Einleitung

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Transkript:

Einleitung Die Kraft des Gebets Predigt 8. Februar 2015 EGK Ihr dürft in meinem Namen um alles bitten, und ich werde eure Bitten erfüllen, weil durch den Sohn der Vater verherrlicht wird. Johannes 14,13 Erfüllt Gott all unsere Wünsche. Meine Erfahrung ist dies nicht. Regelmässig klingelt es an unserer Haustüre und oft geht es nicht um seelsorgerliche Hilfe, sondern ganz einfach um Geld. Früher haben einem Frauen oder Männer angesprochen und gefrägt: Häsch mir zwei Stutz? Später hiess Häsch mir füüf Stutz! Nur diese Woche hat der Bittende sein Leid geklagt und am Ende darauf hingewiesen, dass er seine Schulden zurückzahlen muss und deshalb 600. Franken benötigt. Nur er hat gebittet und ich habe nicht gegeben. Wie ist dies bei Gott? Ihr dürft in meinem Namen um alles bitten, und ich werde eure Bitten erfüllen, weil durch den Sohn der Vater verherrlicht wird. Text: Matthäus 7,7-12 Die Kraft des Gebets oder unser Gott ist ein guter Gott. I. Bete: Nimm die Verheissungen Gottes in Anspruch. II. III. Bete: Erwarte Gutes aus Gottes Hand. Die Güte Gottes im Alltag leben. Die Kraft des Gebets oder unser Gott ist ein guter Gott. I. Bete: Nimm die Verheissungen Gottes in Anspruch. Der Mann aus Nazareth weckt grosse Erwartungen. Unser heutiger Abschnitt aus der Bergpredigt, ist nicht der erste über das Gebet. Jetzt ermutigt er mich und dich aktiv zum Gebet, indem er uns einige Versprechen gibt. Denn nichts ermutigt uns besser zum Beten als die gewisse Zuversicht, dass wir etwas erreichen (Calvin). Matthäus 7,7: Bittet, und ihr werdet erhalten, um was ihr gebeten habt. Sucht und ihr werdet finden. Klopft an, und die Tür wird euch geöffnet werden. Dreifach ist die Aufforderung von Jesus. Vielleicht handelt es sich um ein Sprichwort der Bettlerweisheit. Der Bettler spricht auf der Straße jemanden an und erhält seine Bitte erfüllt. Andernfalls läuft er dem Betreffenden nach und findet endlich bei ihm Gehör. Matthäus 7,7-12 Predigt www.eg-kehlhof.ch Seite 1

Hilft dies nicht, dann verfolgt er den Betreffenden bis zur Haustür und klopft dort solange, bis ihm geöffnet und seine Bitte erfüllt wird. Es liegt eine Steigerung in den Worten: bittet - suchet - klopfet an. Jesus fordert Beharrlichkeit im Gebet. Sprachlich geht es um ein andauerndes Bitten. Wie ein Bettler zurzeit Jesu, Gott mit unseren Anliegen in den Ohren liegen. Matthäus 7,8: Denn wer bittet, wird erhalten. Wer sucht, wird finden. Und die Tür wird jedem geöffnet, der anklopft. Jesus unterstreicht damit die Sicherheit der Erhörung. Er sagt: Nur ist das Gebet so einfach? Gebet verändert Situationen, Gebet verändert Menschen. Die Bibel bestätigt dies vom Anfang bis zum Schluss. Wenn der Mensch Gott von ganzem Herzen sucht, dann lässt Gott sich vom Menschen finden. Gebet verändert Situationen. Gebet räumt Hindernisse aus dem Weg. Gebet ist grösser als alle menschliche Weisheit, als alle menschlichen Philosophien. Viele Menschen berichten, dass in ihrer Not sie zum himmlischen Vater Gott gekommen sind. Sie schreien zu Gott und er greift ein. Immer wieder in meinem Leben habe ich auch wegen Unmöglichkeiten, Sorgen, zu meinem himmlischen Vater gebetet. Viele beten, wenn sie krank sind oder grosse Schmerzen haben mit ihrem Schöpfer. Manchmal ist die Not der Anlass. Dann hören an vielen Sonntagen, wie Er eingegriffen hat, wie er durch sein Wort gesprochen hat, oder wie man einfach von Gott berührt wurde, Übernatürliches ist geschehen. Gebet lohnt sich! Trotzdem kann man müde werden. Man kann sogar ohne Erwartungen, ohne Glaube, ohne Hoffnung beten. Manchmal hat man Mühe mit diesen Aussagen. Die ist doch zu einfach!. Rasch können sich Vorbehalte anmelden. Es gibt normalerweise drei Arten von Einwänden gegen das Gebet: 1. Einwand Nr. 1: Betten ist naiv. Beten ist etwas für schwache, labile Personen." Oft steckt dahinter die Überzeugung: Man muss Gott doch nicht sagen, was einem fehlt, damit er etwas tut. Ein Stück weit stimmt dies: Jesus sagt auch in der Bergpredigt, dass unser Vater im Himmel Bescheid weiss und sich um uns kümmert. Ausserdem: Wer bin ich denn, dass ich Gott mit meinen Kleinigkeiten belästige? Die soll man doch selber lösen. Matthäus 7,7-12 Predigt www.eg-kehlhof.ch Seite 2

Wenn er schon unser Vater im Himmel ist: Wie kannst du annehmen, dass seine Gaben von unseren Bitten abhängen? Selbst normale menschliche Eltern geben ihren Kindern zu essen, ohne dass diese darum bitten. Etwas wird bei all diesen Argumenten übersehen: Der dreieinige Gott will dich und mich verändern durch das Gebet. Im Gebet zwingen wir nicht Gott unseren Willen auf, sondern wir vertrauen uns ihm an. Viele berichten über das Beten mit den Worten: Ich habe mit Gott gerungen. Gebet ist der Weg, den Gott für uns bestimmt hat, um bewusst zum Ausdruck zu bringen: Ich brauche deine Hilfe! 2. Einwand Nr. 2: Gebet ist unnötig Dieser Einwand entspringt eher der Erfahrung als biblischtheologischen Überlegungen. Eine Beobachtung stimmt: Wer seine Augen offenhält, sieht viele Menschen, denen es wunderbar geht, obwohl diese nicht beten. Ohne Gebet scheinen sie die gleichen Dinge zu bekommen, die wir als Gebetserhörung erleben. Ihre Bedürfnisse erfüllen sie sich durch ihre Arbeit, nicht durch ihre Gebete: Ein Bauer bekommt seinen guten Ertrag durch die Arbeit auf dem Feld statt durch Gebet, die Mutter ihr gesundes Baby durch die Hilfe der Medizin statt durch Beten, und die Familie kommt finanziell über die Runden, weil sie Einkommen und Ausgaben sorgsam abwägt, nicht weil sie betet. Man kann meinen: Moment! Gebet ist reine Zeitverschwendung. Es macht nicht den geringsten Unterschied! Im Nachdenken über diese Frage sollten wir zwischen den Gabeb der Schöpfung und der Erlösung unterscheiden. Es stimmt, dass der Schöpfer Gaben wie Ernte, Nachwuchs und Nahrung, wie auch das Leben selbst, unabhängig vom Gebet austeilt. Er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte,. Keine dieser Gaben hängt davon ab, ob die Person ihren Schöpfer als Erlöser und Herrn anerkennt und zu ihm betet. Doch mit Gottes Erlösung verhält es sich anders. Seine Rettung schenkt er nicht allen Römer 10,11-13: So heißt es in der Schrift: "Wer an ihn glaubt, wird nicht umkommen." Das gilt ohne Unterschied für Juden wie für alle anderen Menschen. Alle haben denselben Herrn, der seine Reichtümer großzügig allen schenkt, die ihn darum bitten. Denn "jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden". Matthäus 7,7-12 Predigt www.eg-kehlhof.ch Seite 3

Heilsweg: Busse, Glaube, Taufe, Geistesempfang Gebet ist also nicht unnötig. Es gibt Dinge, die bekommst du unmöglich ohne Gebet. Geistlicher Segen, wie Vergebung, Erlösung vom Bösen, Friede und Wachstum in Glaube, Liebe und Hoffnung ist das Werk des Heiligen Geistes in dir und mir. Gebet ist also nicht unnötig. 3. Einwand Nr. 2: Gebet bringt nichts Einige argumentieren, dass Gebet unnötig ist, weil Gott viele auch ohne Gebet versorgt, und auf der anderen Seite Gebet auch nichts bringt, weil er vielen nicht das gibt, worum sie gebetet haben. Ich habe für meine Prüfung gebetet, aber ich bin durchgefallen. Ich habe um Heilung gebetet, aber die Krankheit ist schlimmer geworden. Ich habe für Frieden gebetet, aber die Welt ist voller Krieg und Säbelrasseln. Gebet funktioniert nicht! Das bekannte Problem unerhörter Gebete. Der beste Ansatzpunkt für eine Klärung ist hier, sich daran zu erinnern, dass Jesus seine Verheissungen nicht bedingungslos gegeben hat. Wer nur einen Moment darüber nachdenkt, dem wird einleuchten, dass es absurd wäre, wenn die Verheissung bittet, so wird euch gegeben eine absolute Zusage ohne gewisse Voraussetzungen wäre, oder die Verheissung klopft an, so wird euch aufgetan eine Art Sesamöffne-dich für jede erdenkliche verschlossene Tür, als ob durch das Schwingen eines Gebetszauberstabs jeder Wunsch und Traum in Erfüllung ginge. Wenn dies so wäre, dann wird aus dem Gebet eine Form von Magie und Gott zum Diener unserer Wünsche. Der Beter ist dann ein Zauberer wie Aladin, der seinen Flaschengeist jederzeit durch Reiben an seiner kleinen Gebetswunderlampe nach seiner Pfeife tanzen lassen kann. Matthäus 7,7: Matthäus 7,8: Bittet, und ihr werdet erhalten, um was ihr gebeten habt. Sucht und ihr werdet finden. Klopft an, und die Tür wird euch geöffnet werden. Denn wer bittet, wird erhalten. Wer sucht, wird finden. Und die Tür wird jedem geöffnet, der anklopft. Bete: Nimm die Verheissungen Gottes in Anspruch. Ich selbst führe mein kleines Heft und ich merke, wie Gott mich durch das Gebet verändert. Letztlich geht es auch darum, dass ich die eigene Notlage erkenne: Die Kraft des Gebets oder unser Gott ist ein guter Gott. II. Bete: Erwarte Gutes aus Gottes Matthäus 7,7-12 Predigt www.eg-kehlhof.ch Seite 4

Hand. Jesus nimmt wieder Vorgänge des irdischen Lebens, diesmal aus der Familie, als Gleichnis für das Verhältnis zwischen Jünger und Gott. Matthäus 7,9: Ihr Eltern - wenn euch eure Kinder um ein Stück Brot bitten, gebt ihr ihnen dann stattdessen einen Stein? Matthäus 7,10: Oder wenn sie euch um einen Fisch bitten, gebt ihr ihnen eine Schlange? Natürlich nicht! Brot und Fisch sind in Galiläa, wo Jesus damals lehrte, notwendige Lebensmittel. Wir sollten das schon im Blick auf Spötter festhalten. Es geht nicht um Luxusbitten, sondern um die Erfüllung dessen, was wir wirklich brauchen. Kein durchschnittlicher Vater gibt seinem hungrigen Sohn Stein statt Brot oder eine Schlange statt Fisch. Matthäus 7,11: Wenn ihr, die ihr Sünder seid, wisst, wie man seinen Kindern Gutes tut, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen, die ihn darum bitten, Gutes tun. Der himmlische Vater ist mächtiger als die irdischen Väter. Und er ist auch liebevoller. Vielleicht kann man es so sagen: Weil Gott gut ist, gibt er seinen Kindern nur gute Gaben, und weil er weise ist, weiss er, welche Gaben gut sind und welche nicht. Menschliche Eltern geben ihren Kindern niemals einen Stein oder eine Schlange, wenn sie um Brot oder Fisch bitten. Aber was, wenn die Kinder aus Unwissenheit oder Dummheit heraus selbst um einen Stein oder eine Schlange bitten? Extrem unverantwortliche Eltern würden wohl selbst solch einer Bitte nachkommen, aber die meisten wären hierfür zu weise und liebevoll. Unser Vater im Himmel wird niemals etwas geben, das uns Schmerzen bereitet, sogar wenn wir ihn darum anflehen würden, weil er eben seinen Kindern einfach nur gute Gaben gibt. Beten wir also für etwas Gutes, gibt er es uns, ist es aber etwas Ungutes - sei es an sich oder in dem Moment direkt oder indirekt für uns oder andere - schlägt er es ab. Nur er kennt den Unterschied. Wir können Gott dafür danken, dass Gebetserhörungen an Bedingungen geknüpft sind, und zwar nicht nur daran, ob wir auch bitten, suchen und anklopfen, sondern auch, ob unsere Wünsche gut für uns sind. Gott sei Dank erhört er Gebet. Gott sei Dank lehnt er aber auch manchmal unsere Bitten ab. Lloyd-Jones hat einmal gesagt: Ich danke Gott, dass er nicht bereit ist, mir alles zu geben, worum ich ihn gerade einmal bitten könnte... Ich bin Gott zutiefst dankbar für manche Gebete, die er mir nicht erfüllt hat, wie auch für gewisse Türen, die er mir vor meiner Nase zugeschlagen hat. Matthäus 7,7-12 Predigt www.eg-kehlhof.ch Seite 5

Er erfüllt Gebete nicht, deren Erhörung uns nur schaden würde. Das bedeutet weiter, dass manche Gebete von Gott umgeformt werden müssen, ehe er sie gewähren kann. Das Gebet ist also ein echtes Gespräch zwischen Gott und seinen Kindern, in dem auch ein liebevolles Nein und eine Korrektur gibt. Aber noch einmal: Kein ernsthaftes Gebet wandert in einen himmlischen Papierkorb. Jedes nötige Anliegen eines Jüngers findet Ohr und Herz des himmlischen Vaters. Als mein Vater ist er an mir interessiert, es geht ihm um mich, er wacht über mir und er hat einen Plan und eine Absicht mit mir. Es geht Gott immer darum, mich zu segnen und mir zu helfen. Halten wir uns mit festem Griff daran. Was immer uns auch zustoßen mag, Gott ist unser Vater und er ist an uns interessiert. Das ist seine Haltung uns gegenüber (Lloyd- Jones 2004:226). Und jetzt? Gebet hört sich so einfach an, wenn Jesus darüber spricht! Einfach bitten, suchen, anklopfen, und schon wird man erhört. Doch die Schlichtheit täuscht. Dahinter verbergen sich gleich drei Punkte: Erstens: Gebet setzt Wissen voraus, denn Gott gibt nur, was mit seinem Willen übereinstimmt, also müssen wir uns die Mühe machen, in der Bibel zu forschen und unser Denken zu schulen, um seinen Willen herauszufinden. Zweitens: Gebet setzt Glaube voraus, um sich vor Gott klein zu machen und ihm das Vertrauen auszusprechen, dass er seinen Willen Wirklichkeit werden lassen kann. Drittens: Gebet setzt Sehnsucht voraus. Man kann Gottes Willen kennen und auch den Glauben haben, dass er ihn ausführen kann, aber dennoch kein Interesse daran haben. Gebet ist das Mittel Gottes, um unsere tiefsten Wünsche auszusprechen. Darum stehen die drei Imperative bittet, suchet und klopfet an im Imperativ Präsens, in der Reihenfolge, die die Herausforderung des Durchhaltens immer mehr steigert. Bevor wir bitten, sollten wir also wissen, worum wir bitten und ob das Gottes Willen entspricht, glauben, dass er es tun kann, und wirklich empfangen wollen. Die Kraft des Gebets oder unser Gott ist ein guter Gott. III. Die Güte Gottes im Alltag leben. Um dies geht im letzten Vers unserer Predigt - Matthäus 7,12: Geht so mit anderen um, wie die anderen mit euch umgehen sollen. In diesem Satz sind das Gesetz und die Propheten zusammengefasst. Dieser Vers wird allgemein als goldene Regel bezeichnet. Der Grundgedanke ist, dass die Menschen selbst für die Leute genau das tun sollen, was sie umgekehrt auch von ihnen erwarten. Matthäus 7,7-12 Predigt www.eg-kehlhof.ch Seite 6

Dieser Satz vereinigt die wesentlichen Aussagen des Gesetzes und der Propheten in sich. Kein normaler Mensch kann jedoch ein solches Prinzip ständig durchhalten. Nur ein Gerechter ist dazu im Stande, und er ist damit ein lebender Beweis für die geistliche Veränderung, die er erfahren hat. Die Kraft des Gebets oder unser Gott ist ein guter Gott. I. Bete: Nimm die Verheissungen Gottes in Anspruch. II. Bete: Erwarte Gutes aus Gottes Hand. III. Die Güte Gottes im Alltag leben. Quellen Lloyd-Jones, Martin 2004. Bergpredigt. Band 2 Predigten über Matthäus 6 und 7. Friedberg: 3L Verlag. Maier, Gerhard 1993:Matthäus-Evangelium. 1. Teil. 4. Auflage. Neuhausen-Stuttgart: Hänssler. Sanders, Oswald 1984. Massstäbe, die herausfordern. Die Bergpredigt als Lebensprogramm. 4. Auflage. Giessen: Brunnen Verlag. Stott, John 2010: Die Botschaft der Bergpredigt. Worms: Pulsmedien. Theis, Matthias 2012: Bergpredigt 13. Gott ist ein guter Gott. Thielicke, Helmut 1965. Das Leben kann noch einmal beginnen. Ein Gang durch die Bergpredigt. Stuttgart: Quell-Verlag. Matthäus 7,7-12 Predigt www.eg-kehlhof.ch Seite 7