Konzeptionelle Modellierung von XML-Dokumenttypen

Ähnliche Dokumente
XML und Datenmodellierung

XML und Datenmodellierung

XML exemplarisch. nach: André Bergholz, Extending Your Markup: An XML Tutorial IEEE Internet Computing, Jul./Aug. 2000, 74 79

Inhaltsverzeichnis Seite 1. Inhaltsverzeichnis. Ein I.T.P.-Fachbuch

DTD: Syntax-Zusammenfassung

Logische Dokumentenstruktur mit SGML und XML

XMI & Java. von Stefan Ocke so3@inf.tu-dresden.de 5.Juli 2001

Strukturierung von Inhalten

XML Grundlagen Teil I

2. Einführung in Datenbanken und XML

XML Schema 2012/2013 S Seite 1 h_da W

Hauptseminar Informatik. Die Strukturierung von XML-Dokumenten mit Hilfe von DTDs und XML Schema

IT-Zertifikat: Daten- und Metadatenstandards

Eine Dokumenttypdefinition lässt sich im Kopfbereich des XML-Dokumentes (interne DTD) oder in einer separaten Datei formulieren (externe DTD).

Zusammenfassung XML. Metasprache um Dokumenttypen zu definieren

Datenaustauschformate. Datenaustauschformate - FLV

Multimedia Technologie II

- Kapselung der Syntax/Semantik Definition. - Wiederverwendung, Standardisierung. - Vereinfachung der Festlegung von Datenstrukturen

XML Schema 2016 S h_da S Seite 1

XML Grundlagen. Andreas Rottmann,Sebastian Riedl. 27. August Quit Full Screen Previous Page Next Page GoTo Page Go Forward Go Back

XML-Technologie: Grundlegende Syntax

Was ist SGML. - welche Auszeichnungen (Mark up) sind erlaubt? - welche Auszeichnungen sind notwendig?

XML Eine Einführung XML Dokumente Erstellen

XML - die zukünftige Sprache des WWW? Daten im WWW strukturiert speichern, übertragen, darstellen und verketten. Max Riegel XML

XML-Übersicht. Von HTML zu XML

XML-Übersicht. Von HTML zu XML. Nutzen von XML. Geschichte von XML. Eigenschaften von XML. Nutzen von XML (extensible Markup Language)

2 XML-Basiskonzepte. 2.1 XML-Dokumente

XML, XHTML und MathML

XML Eine Einführung XML Dokumente Erstellen

XML, XML-DTDs, und XML Schema

XML steht für Extensible Markup Language. Helmut Vonhoegen (2007) beschreibt XML unter anderem so:

Inhalt. 1 Einleitung Warum dieses Buch? Der rote Faden Danksagung URL zum Buch 4. TEIL I Einführung 5

Common Warehouse Metamodel und Imperfektion

Einführung in XML. Seminar: XML in der Bioinformatik Frank Schönmann WS 2002/03

Bibliothekssysteme / Verbundsysteme / Netze

IN A NUTSHELL. Elliotte Rusty Harold & W, Scott Means. Deutsche Übersetzung von Kathrin Lichtenberg & Jochen Wiedmann O'REILLY*

... MathML XHTML RDF

Vortrag im Rahmen des IFC-Seminars am Performance Messungen mit XML bei der empolis GmbH

Henning Behme Stefan Mintert. XML in der Praxis. Professionelles Web-Publishing mit der Extensible Markup Language ADDISON-WESLEY

Modell/Metamodell. Generated Source Code. Generator. Model. Fakultät für Informatik und Wirtschaftsinformatik MDSD - SS 2014

XML und Datenbanken. Tobias Lohmann Michael Mussil Mark Wiesemann. 4. Februar 2003

DTDs und XML-Schema. Robert Tolksdorf Freie Universität Berlin Institut für Informatik Netzbasierte Informationssysteme

<B1>Skript</B1> Skript zur Vorlesung Auszeichnungssprachen Stand: September 2016

Einführung in XML. Seminar: XML in der Bioinformatik Frank Schönmann WS 2002/03

eden market Autor: Norman Lahme


MOF Meta Object Facility. Veranstaltungsvortrag im Rahmen der Projektgruppe ComponentTools

Semistrukturierte Datenmodelle. XML Datenmodelle. XML Infoset. OEM Beispielbaum. Document InfoItem. Beispiel

XML / XMI. Peter Braun Institut für Informatik Lehrstuhl für Software und Systemsengineering

Introduction to Data and Knowledge Engineering Übung 1: Entity Relationship Model

3.1 Sinn und Zweck von Namensräumen

5 XML und Analyse von XML-Dokumenten

XML. Steffen Staab ISWeb Informationssysteme & Semantic Web

XML. Design Patterns. von Susanne Katz (sk30) und Daniel Brenner (db029)

Aufgaben eines Codegenerators

Model Driven Architecture (MDA)

Einführung in XML Extensible Markup Language

XML. Basis Syntax. Basis Syntax. XML (extensible Markup Language)

13 Automaten und formale Sprachen

Musterlösung Übungsblatt 14

Eclipse Modeling Framework

XML Schema vs. Relax NG

Oracle JDeveloper 10 g

Erhöhung der Datenqualität in XML-Dokumenten von Desktop Applikationen. Alexander Hilliger von Thile - REI/ID

Innovator 11 classix. Erweiterter XMI-Export aus Innovator Business und Object classix. HowTo.

Daten Bank. 2. Vorlesung. Dr. Karsten Tolle PRG2 SS 2014

Softwareentwicklung mit Komponenten

XML. XML: Extensible Markup Language. Vorlesung und Übung Universität Paderborn Wintersemester 2016/2017 Dr. Peter Pfahler

Vorlesung "Software-Engineering"

Kapitel 3: Datenbanksysteme

Vorlesung Software Engineering

ASN.1 <-> XML TRANSLATION

TEI und XSLT. Referat von Hannah Goldschmidt und Christian Lütticke Datenbanktechnologie Sommersemester 2011

XHTML. Lernfragen zu XHTML. Was ist HTML? Überblick

Extensible Markup Language (XML)

Dokumenten- und Content Management

Datenbanksysteme SS 2009

Kapitel 3: Datenbanksysteme

XML Schemasprachen. Übersicht und Einordnung. Übersicht. ! DTDs und XML Schema. ! Schemasprachen als Konzept. ! Schemasprachen selbstgemacht

Zurück zur Auswahl Programm beenden. Schritt für Schritt zur ATA ispec 2200

Polymorphe Typen in OEM (1) OEM. Polymorphe Typen in OEM (2) Object Exchange Model (OEM)

MDA-Praktikum, Einführung

Grundlagen der Programmentwurfstechnik Fundamentals of Software Engineering 1

Kurze Einführung in XML

Inhaltsverzeichnis. Vorwort... Einleitung... Einführung... 1

Agenda GRUNDKURS INFORMATIK 8 BESCHREIBUNG VON DATEN XML. Von SGML zu XML. Grundbegriffe XML Dokument. XML Beispiel

Informationsmodellierung in XML und SGML

Textkodierung mit XML

CARL HANSER VERLAG. Dirk Ammelburger XML. Grundlagen der Sprache und Anwendungen in der Praxis

Textkodierung mit XML

6 Modellierung von Strukturen 6.1 Kontextfreie Grammatiken. Kontextfreie Grammatik. Vorlesung Modellierung WS 2011/12 / Folie 601

XML-Einführung. Entwicklung Begriffe Vorteile/Möglichkeiten von XML Adressen Beispiele. Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW Martin Hüsler

Konzeptueller Entwurf

Buchstabensuppe. Standards für die Präsentation von XML-Instanzen

Web (Site) Engineering (WebSE)

Seminar im Sommersemester 2006 Institut für Mikrosystemtechnik, niversität Siegen

doit Software-Forschungstag 2006 Standardisierte Auszeichnungssprachen der Computergraphik für interaktive Systeme Martin Rotard

Semantic Web Technologies I

Transkript:

Konzeptionelle Modellierung von XML-Dokumenttypen Rainer Eckstein Institut für Informatik LFE DBIS Humboldt-Universität zu Berlin Rainer Eckstein 1 Konzeptionelle Modellierung von XML: XML (extensible Markup Language): W3C: Teilmenge von SGML Trennung von Struktur und Inhalt vom Layout Große Spannbreite von Anwendungen: z.b. E-Commerce, Digital Libraries DTD (Document Type Definition) Für Klassen von Dokumenten Grammatik der erlaubten Tag-Struktur Fehleranfällig im Entwurf und Benutzung Rainer Eckstein 2 1

1. Beispiel:... Konzeptionelle Modellierung von XML: <Anreisebeschreibung> <Flug> Mit dem Flugzeug kommen Sie auf einem der drei Flughäfen <Flughafen>Berlin-Tegel (TXL) </Flughafen>,... </Flug> <Bahn> Mit der Bahn fahren Sie bis <Bahnhof> Berlin-Ostbahnhof</Bahnhof>. Von dort... </Bahn> <Auto> Mit dem Auto fahren Sie von <Himmelsrichtung>Westen</Himmelsrichtung> kommend von der A2... </Anreisebeschreibung> Rainer Eckstein 3... Konzeptionelle Modellierung von XML: 2. Beispiel: <Person> <Name>Eckstein</Name> <Vorname>Rainer</Vorname> <Titel>Dr.</Titel> <Organisation>Humboldt-Universität</Organisation> <Abteilung>Institut für Informatik</Abteilung>... </Person> mögliche Dokument-Typ-Definition dazu: <!ELEMENT Person (Name, Vorname, Titel?, Organisation, Abteilung?, Adresse) > <!ELEMENT Adresse (Strasse, Hausnummer, PLZ, Ort) > <!ELEMENT Name (#PCDATA)> Rainer Eckstein 4 2

... Konzeptionelle Modellierung von XML: Reale Welt Konzeptionelles Schema Logisches Schema ER Relationales Schema Anwendung UML...... Programm Templates Transformation! XML DTD Rainer Eckstein 5... Konzeptionelle Modellierung von XML: Beispiel 1: Datenaustausch ER Schema UML Diagramm UML Diagramm Relationales Schema XML DTD OO Schema XML- Dok Rainer Eckstein 6 3

... Konzeptionelle Modellierung von XML: Example 2: Digitale Bibliotheken UML Diagramm XML DTD XML Datenbank Rainer Eckstein 7 Inhalt Konzeptionelle Modellierung von XML: Andere Ansätze: Bitte nicht verwechseln! Transformations-Highlights Zusammenfassung Rainer Eckstein 8 4

Andere Ansätze: Bitte nicht verwechseln! OEM (Object Exchange Model, Stanford University) DOM (Document Object Model, W3C) XML Data Model (Note to W3C) alle basieren auf Instanzenebene DTD nicht notwendig XMI (XML Metadata Interchange, Proposal to W3C) Austauschformat für UML-Diagramme basiert auf UML-Metamodel Rainer Eckstein 9 Inhalt Konzeptionelle Modellierung von XML: Andere Ansätze: Bitte nicht verwechseln! Transformations-Highlights Zusammenfassung Rainer Eckstein 10 5

Idee der Transformation und Highlights Unterschiedliche Möglichkeiten der Abbildung: Standard-Transformation Intuitive Abbildung der grundlegenden UML-Konzepte in DTD-Konzepte Anwendungsabhängige Transformation Einige DTD -Konzepte nicht ausdrückbar Steuern der Abbildung Idee: Nutzen der Erweiterungsmechanismen der UML UML konform Stereotyp Einschränkungen DTD- bzw. XML-Schema-Profil so wenig wie möglich Rainer Eckstein 11 Relevante Konzepte für die Abbildung Statische Anteile der UML: Klassen, Attribute, Aggregation, Assoziation, Generalisierung, Paket XML-DTD: Elementtyp, Attributliste Entity, Notation, Verarbeitungsanweisung Rainer Eckstein 12 6

Standard-Transformation: Klasse <!ELEMENT author ( firstname, middlename*, lastname, suffix? ) > author firstname middlename [0..*] lastname suffix [0..1] <!ELEMENT firstname (#PCDATA)> <!ELEMENT middlename (#PCDATA)> <!ELEMENT lastname (#PCDATA)> <!ELEMENT suffix (#PCDATA)> Beispiel für Dokumentinstanz: <author><firstname>peter</firstname> <lastname>miller</lastname> </author> Keine Attributlisten-Deklaration!!! Rainer Eckstein 13 Anwendungsabhängige Transformation : Element-Attribute für Metadaten publication <!ELEMENT publication EMPTY > <<meta>> id [0..1] ID <!ATTLIST publication <<meta>> author: CDATA id ID #IMPLIED <<meta>> style [0..1]: author CDATA #REQUIRED (article, book) = book <<meta>> organization: style (article book) book CDATA = foo organization CDATA #FIXED "foo" > Ohne Stereotyp: Elementinhalt Entwurfsentscheidung: Daten «Metadaten Rainer Eckstein 14 7

Standard-Transformation: Aggregation author firstname 0..* 0..1 middlename lastname suffix <!ELEMENT author (firstname, middlename*, lastname, suffix?) > <!ELEMENT firstname (#PCDATA)> <!ELEMENT middlename (#PCDATA)> <!ELEMENT lastname (#PCDATA)> <!ELEMENT suffix (#PCDATA)> Rainer Eckstein 15 Anwendungsabhängie Transformation : Auswahl im Inhalt chapter 0..1 0..* head {choice: 0..* } section paragraph citation table <!ELEMENT chapter > (head?, (paragraph citation table)*, section*) Rainer Eckstein 16 8

Standard-Transformation: Generalisierung Jede Klasse in eine Elementtyp-Deklation transformieren Eine Instanz wird gespeichert: verteilt ( Fremdschlüssel ) oder als Ganzes name person <!ELEMENT person (name) > <!ATTLIST person id ID #REQUIRED> employee phone student semester <!ELEMENT employee (phone) > <!ATTLIST employee idref IDREF #REQUIRED> <!ELEMENT student (semester) > <!ATTLIST student idref IDREF #REQUIRED> Abhängig von Generalisierungseinschränkungen Rainer Eckstein 17 Anwendungsabhängige Transformation : Steuerung der Transformation einer Generalisierung Adaption des Konzepts der Universalrelationen 1 Elementtyp für alle Klassen einer Hierarchie name person <!ELEMENT person (name,(phone subject)) > Diskriminator Attribute employee phone {discriminator} {complete,disjoint} subject student <<meta>> semester=1 Verarbeitungsanweisung für Integritätsüberpr. der Element -Attribute <?UML:DISCRIMINATOR person <!ATTLIST person:student semester CDATA "1"> Generalisierungsbedingungen beeinflussen das Zusammenführen der Elementinhalte Rainer Eckstein 18?> 9

Weitere Aspekte Weitere UML-Konzepte: Assoziation XLink (+ XPointer); u.u. Dokumenttrennung Paket Entities: Verschachtelung, externe DTDs Anwendungsabhängige DTD-Konzepte: Elementinhalt ANY, #PCDATA Entities Notationen Klassen-Stereotypen <<content>>, <<entity>>, <<notation>> Rainer Eckstein 19 Future Work Entwicklung eines Transformationswerkzeugs (XMI, XSLT) Erfahrung sammeln mit Anwendungsfällen Weitere XML-Richtungen einbeziehen Zusammenfassung Konzeptionelle Modellierung zur Verbesserung des DTD Entwurf Ansatz: Abbildung der statischen Anteile von UML auf DTDs Lücke zwischen OO-Softwareentwurf und XML-DTD-Entwurf schließen Ein anderer Weg um die Semantik von XML zu erklären Sollte weitere Entwicklungen von XML beeinflussen Rainer Eckstein 20 10